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Wei Nr. 66. 65. Jahrgang Dienstag, den 13. Juni 1899 n g Schäfer. Schäfer. >eu rd lle !N Witterung in diesem Frühjahre hat sich das Wiesen gras sehr gut entwickeln können,' sodaß die Heuernte, falls die Witterung dabei günstig ist, zur größten Zufriedenheit ausfallen wird. — Nach Ausbruch der Tollwuth bü rinem Hunde in Welschhuse ist für die Orte Hänichen, Poffendorf und Wilmsdorf die Hundesperre bis 11. August ungeordnet worden. Dresden. Die Arbeiten zur Fortsetzung der neuen Ringstraße haben nunmehr ihren Anfang genommen. Die neue Straße wird an die Stelle der bisherigen Friedrichs und Maximilians-Allee treten. Ehe man an den Ausbau dieses Stückes gehen konnte, mußten erst die Reste der alten Kasematten aus dem Boden gesprengt werden. Dies ist nun jetzt geschehen, und man ist gegenwärtig dabei, die kleinen Vorgärten an den Alleen niederzulegen. — Wir haben kürzlich berichtet, daß der berüchtigte Einbrecher Hütt er er, der besonders Kirchen und Psarrwobnungen zu seinen Schandthaten heimsuchte, nach Verbüßung einer Zuchthausstrafe von 15 Jahren aus dem Zuchthaus Waldheim entlassen worden ist. Die Strafe wurde ihm s. nom Landgericht Freiberg zudtktirt. Am 27. Mai erfolgte seine Entlastung; Hütterer hat sich j doch der goldenen Freiheit nicht lange zu erfreuen gehabt. Der unverbesserliche Mensch betrat von Neuem seine Verbrecherlaufbahn. In Meerane machte ec sich beim Berkaus eines Pelze» verdächtig, worauf er festgendmmen wurde. Dabei stellte e» sich heraus, daß der Bursche in der Na ch zum 7. dsS. MtS. im Pfarrhos zu Lengenfeld i. V. ein zündende Worte reichen Applaus. — Hatte gestern bereits ein ergiebiger Regen den Staub der Straßen gelöscht und die Natur erquickt, so schien cS heute, als ob das edle Naß zu viel werden und das Fest stören würde. Doch die Turner erschienen in grober Zahl; die Züge von unten und oben waren stark besetzt, so brachte besonders der Zug von oben noch die Leplitzer. Schönauer und Karbitzer Turngenoffen; aber auch por Leiterwagen und per keäes trafen liebe Gäste ein. AIS die Zett zum Beginn der Wethe kam, hellte sich der Himmel auf und bei schönstem Sonnen schein konnte die Weihe erfolgen. Der Männergesang verein eröffnete den Akt mit dem Jüngstschen „Höre un» Germania!" Dichtung v. Sylvia Brand. HerrPfarrer Lindner hielt die Weiherede. An Geschenken wurden der Fahne außer einigen schönen Bändern 15 mit unter prachtvolle Nägel gespendet; außerdem von den hiesigen Vereinen dem Turnhallenbaufond 100 Mk. und der Fahne ein silbernes Band übergeben. — Den langen Festzug durch die geschmückte Stadt eröffneten Radfahrer mit buntverzierten Rädern. ES folgten dann die Festjungsrauen und die verschiedenen Vereine mit 18 Fahnen. Ins Auge fiel auch die Tracht der Damenriege des hiesigen Vereins. Bst herrlichem Wetter entwickelte sich nun ein lebhaftes Turnen, zuerst der verschiedenen hiesigen Riegen, dann der dem Gau angehörenden und sodann der andern Ver eine. Der Festball fand im „Goldnen GlaS" statt. Gut Heil! Poffendorf. Der Heuschnitt hat auch in hiesiger Gegend begonnen. Durch die anhaltend feuchte Verantwortlicher Redacteur: Paul Irhne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Zlluftrkteu UuterhaltuugSblatt". Mit land- und hautwtrthschastlicher Monatsbeilage. Inserate, welche bet der bedeutenden Auflage d«S Blatte« eine sehr wirk same Verbreitung sinder^ werden mit 10 Pfg. di« Spaltenzeile oder dem» Raum berechnet. — Ta bellarische und eomplleirt« Inserat« mit entsprechen dem Aufschlag.-— Einge sandt, im redaktionellen »heile, die Spaltenzeile «0 Pfg. Wenn Hunde dieser Vorschrift zuwider innerhalb des gefährdeten Bezirks frei umherlaufend betroffen und dabei weggesangen werden, so können die Ortsbehörden deren sofortige Tödtung verordnen, falls solch« durch die Umstände geboten erscheint. Zuwiderhandlungen werden, insoweit nicht die Strafbestimmung in 8 328 des Reichsstrafgesetzbuchs Anwendung zu leiden hat, mit Geldstrafe bis zu 150 M. oder mit Haft geahndet; wissentliche Verletzungen von Sperrmatz regeln aber auf Grund des vorgedachten GefetzeSparagraphe» mit Gefängnitz bis zu Einem Fahre bestraft. Die Ortsbehorden haben die genaueste Befolgung dieser Anordnungen sorgsam zu überwachen, vorkommende Zuwider handlungen aber anher anzuzeige«. Schließlich wird noch ouf die am 1. August dieses Jahres in Kraft tretende, in den Amtsblättern veröffentlichte Verordnung deS Königlichen Ministeriums des Innern vom 13. Mai dieses Jahres die Hundemaulkörbe betreffend, verwiesen. Dippoldiswalde, am 10. Juni 1899. Königliche AmtSyauptmannschast. Losiow. -Lokale« and KSchftfcheis. Dippoldiswalde. Bei dem diesjährigen Vogel- schieben ist die Bewirthschaftung der Schützenhalle von Frau Gasthofsbesitzer Stephan, die des Schützen- zelteS von Herrn RathSkellerpächler Müller übernom men worden. Wahrscheinlich werden dieselben auch zum Gauturnfest in diesen Räumen mit Speisen und Getränken auswarten. — Auf der LandLkrone bei Görlitz wurde kürzlich eine regelrechte Jagd auf Maikäfer veranstaltet, wo bei inrgesammt 40 Sack, ä '/e Centner, solch brauner Vernichter unserer Laubwälder gesammelt und ver nichtet wurden. Das sind also 30 Centner oder un gefähr 1'/» Million Maikäfer! Glashütte, 11. Juni. In Folge Einladung des hiesigen Turnvereins zur Wethe seiner, von den Frauen und Jungfrauen gestifteten, neuen Fahne hatten sich bereits gestern Abend zum Kommers in der „Sonne" verschiedene vebe Gäste von auswärts eingrfunden; auch aus dem benachbarten Böhmer walde kam bereits die Radfahrer-Abtheilung des Karbitzer Turnvereins mit mehreren Damen an geradelt. Eine Deputation des Allgemeinen Turn- BereinS Dresden überreichte bereits einen schönen Fahnennagel. — Das Programm war sehr reichhaltig. Allgemeine Gesänge, Vorträge des Männergesang- veretnS, Reden, Toaste wechselten in rascher Folge und gaben oft zu rauschendem Beifall Anlaß. Vor züglich der Sprecher der Karbitzer, welcher die jetzigen erhälMiffe im Nachbarlande berührte, fand durch cheritz -Mms Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Amtsblatt für die Königliche UmLshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Dippoldiswalde, Freiwillige Grundstücksversteigerung. Au» Antrag der Erben soll das zum Nachlasse des Friedrich August Ritzsche in Ober-Zohn-bach gehörige HauSgrundstück mit Garten, Fol. 29 des Grund- und Hypothekenbuchs für Ober-Johnsbach, Nr. 30 des Brandkatasters, Nr. 22 u, 22b, 23 a des Flurbuchs, 14,7 Ar groß, mit 19,»« Steuereinheiten be legt, auf 900 M. — Pfg. Brandkaffe etngeschätzt und ortsgerichtlich auf 1235 M. — Pfg. gewürdert, Montag, den 2«. Juni L8SS, Vormittags 11 Uhr, an Ort und Stelle in JohnSbach in der Reichel'schen Gaftwtrth- schäft öffentlich versteigert werden. Zahlungsfähige Erstehungslustige werden deshalb ersucht, am gedachten Tage an angegebener Stelle sich einzufinden. Die Versteigerungsbedingungen, sowie die GrundstückSbeschretbung sind in der Reichel'schen Gastwirtschaft inJohnSbach und am Gerichtsbrett auSgehängt. Dippoldiswalde, am 6. Juni 1899. Königliches Amtsgericht Geuder. 1305 6. " ' Losiow. ' Sg. Freitag und Sonnabend, den I«. und I? Juni I8SV, werden die Geschäftsräume des unterzeichneten Amtsgerichts gereinigt, es können deshalb an diesen beiden Tagen nur wirklich dringliche Geschäfte er ledigt werden. Dippoldiswalde, am 1. Juni 1899. Königliches Amtsgericht Geuder. 8»ltu»g" entlich drei- g, DoimerS- taa und Sonnabend. — »reis vierteljährlich 1 M. « Pfg.,. zweimonatlich - 84 Pfg-, emmonatlich 42 Psa. Einzelne Nummern jO Pfg. — Alle Postan fialten, Postboten, sowie dir Agenten nehmen Be stellungen an. Nachdem am 29. Mat d. I der Gutsbesitzer, Herr Gustav Bernhard Märke aus Ruppendorf für den zusammengesetzten EtandeSamtsbezirk Ruppendorf und Beerwalde als stellvertretender Standesbeamter in Pflicht genommen worden ist, wird solches hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dippoldiswalde, am 3. Juni 1899. Königliche Amtshauptmannschaft. 443 I). I. A.: vr. Fischer, BezirkSaffeffor. Nach Mittheilung der Königlichen Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt ist in Welschhufe am 11. Mai ds. Jahres ein fremder Hund — kleiner dunkel grauer Seidenpinscher mit weißer Keble und Vorbrust, ohne Halsband und Steuer nummer — der auch Menschen gebissen hat, getödtet und bei demselben die Toll- ivuth amtlich festgestellt worden. ES wird deshalb in Gemäßheit von 8 38 des Neichsgesetzes, die Abwehr und Unterdrückung von Viehseuchen betreffend, vom 3uni 1880 H 20 der L. MM Instruktion zur Ausführung der Zß 19 bis 29 des Gesetzes vom 27. Juni 1895 auch für die im Bezirke der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft liegenden Ortschaften Hänichen, sowie Poffendorf mit Rittergut und Wilmsdorf mit Rittergut hiermit Folgendes angeordnet: Alle diejenigen Hunde und Katzen, welche von dem erwähnten tollen Hunde etwa gebissen worden find, oder rücksichtlich deren der Verdacht vorliegt, daß dies der Fall sei, sind, soweit dies nicht bereits geschehen, sofort zu tövten und vor schriftsmäßig zu verscharren. Alle im Bezirke der obgenannten Ortschaften vorhandenen übrigen Hunde sind während der Dauer von drei Monaten und zwar bis zum IL. August dieses Jahres festzulegen — anzuketten oder einzufperren. Der Festlegung gleich zu achten ist das Führen der Hunde an der Leine, wenn dieselben zugleich mit einem vorfchriftSmätzigen Maulkorbe versehen sind; jedoch dürfen ohne Erlaubniß der betreffenden Ortsbehörde Hunde aus den als gefährdet geltenden vorgenannten Ortschaften rc. nicht ausgeführt werden. Die Benutzung der Hunde zum Ziehe» ist unter der Bedingung gestattet, daß dieselben fest angeschirrt, mit einem sicheren Maulkorbe versehen und außer der Zeit des Gebrauches festgelegt werden. Die Verwendung von Hirtenhunden zur Begleitung der Heerde, von Fleischerhunden zum Treiben von Vieh und von Jagdhunden bei der Jagd wird unter der Bedingung gestattet, daß dieselben außer der Zeit des Ge brauches (beziehentlich außerhalb des Jagdreviers) festgelegt oder mit einem sicheren Maulkorbe versehen an der Leine geführt werden.