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I Leipziger Tageblatt und Anzeiger ^ SOS. Freitag, den 5. November. 1847. Bekanntmachung, die Einimpfung der Schutzpocken betreffend. Unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 23. August d. I. bringen wir hierdurch zur öffentlichen Kennt, niß, daß die angeordnete unentgeldliche Einimpfung der Schutzpocken in dem dazu bestimmten auf dem Rathhause allhier 2 Treppen hoch befindlichen Locale noch während eines Zeitraums von 3 Wochen fortgesetzt werden soll. Leipzig, den 19. Oktober 1847. Der Rath der Stadt Leipzig. Or. Gross. Aufforderung. Diejenigen Aeltern und Pflegeältern, welche um Aufnahme schulpflichtiger Kinder in die hiesige Armenschule zu Ostern 1848 ansuchen wollen, haben sich deshalb von jetzt an spätestens bis zum 15. Januar k. I. unter Vorstellung der Kinder bei den betreffenden Herren Armenpflegern zu melden. Leipzig, den 1. November 1847. Vorstellung DaS Armendireetorium. Bekanntmachung und Erinnerung. Die von Grundstücken, Miethen und verschiedenen Luxusgegenständen zu dem hiesigen Stadtschulden-TilgungS-FondS zu entrichtenden Abgaben sind auf den jetzigen November-Termin ebenfalls nur nach dem bisherigen Verhältnisse ab zuführen. Wie wir daher erwarten können, daß die Abführung der auf diesen Termin verfallenen Beiträge ohne allen Rückstand erfolgen wird, so haben wir auch an die unverweilte Berichtigung der auf frühere Termine noch ausstehenden Reste um so ernstlicher zu erinnern, als wir unterbleibenden Falls uns veranlaßt sehen würden, dieselben nunmehr durch militärische und nach Befinden gerichtliche Execution einbringen zu lassen. Leipzig, den 1. November 1847. Der Rath der Stadt Leipzig. 1)r. Gross. Bekanntmachung. Dem correspondirenden Publicum wird andurch bekannt gemacht, daß auf Anordnung der Königlichen Ober-Post- Direction die bei dem Leipzig-Dresdner und bei dem Leipzig-Magdeburger Eisenbahnhofe Hierselbst ange brachten Briefkästen von jetzt an nicht mehr erst nach dem Eintritte der Schlußzeit für die Briefausgabe bei der Ober- PostrAmts-Bries-Annahme-Expedition im Posthause werden geöffnet werden, sondern daß dieselben vielmehr zur Einlegung der hierzu, nach den an diesen Briefkästen selbst affigirten Bekanntmachungen vom 29. September d. I., überhaupt geeigneten unfrankirten Briefen auch während der Aufgabszeit bei der vorgedachten Brief-Annahme-Expedition in dem Posthause, wie auch während der Nacht, geöffnet bleiben und nur während des Zeitraums von 10 Minuten vor und bis zu dem Abgänge des betreffenden Eisenbahn-PostzugS werden geschlossen, nach dem Abgänge desselben aber wieder geöffnet werden. Im Uebrigen bewendet es aber auch ferner durchgängig bei den in den vorgedachten Bekanntmachungen enthaltenen allgemeinen Bestimmungen, namentlich in Betreff der auf eine halbe Stunde vor dem Abgänge der Postzüge beschränkten AufgabSzeit für Briefe nach den darin erwähnten, nicht unmittelbar an den betreffenden Eisenbahnen gelegenen Orten, und können daher auch künftig die für diese Orte zu spät eingelegten Briefe nur erst mit dem nächstfolgenden Eisenbahn- Postzuge abgesendet werden. Leipzig, den L. November 1847. Königliches Ober-Post-Am t. HebenAreit. MittheLIungen auS den Protokollen der polytechnischen .Gesellschaft. Versammlung am 10. September. Der neuge- wählte Borfitzende Herr vr. Kaiser und der Secretair Wieck traten ihr Amt an. Erster« forderte mit eindring lichen Worten die Mitglieder auf, den Vorstand durch thätige Lheilnahme an den Zwecken der Versammlung zu unter stützen, und referirte über den Ausfall der Versammlung sämmtlicher sächsischer Gewerbvereine in Chemnitz, wo man sich im Wesentlichen gegen einen materiellen oder gesetzlichen Zwang zum Besuch der Sonntagsschulen, und für'die Nie dersetzung eines ständigen Ausschusses zur Erlangung einer Revision des Zolltarifs ausgesprochen habe. Der Direktor der Sonntagsschule des polytechnischen Vereins, Herr Schöne, giebt einige erfreuliche Mittheilungen über deren Zustand, und die Zahl der gegenwärtig dieselbe besuchenden Schüler auf 271 an, und zwar darunter 55 Gesellen, 174 Lehrlinge und 42 Laufburschen, Markthelfer und Copisten. Der Po samentier und Gold- und Silbrrfabrikant Dittrich legt von Hanfgarn Spritzenschläuche nach englischem Muster vor«