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Al. Jahrgang. AL 197. Freitag» 20. IM 1817. L8LS Drahtanschrift Nachricht« SeeSde». 8trnsprtchLr>Sa"nnblnummtr^ 28L4L Nur fttr Rocht^spriche 2V SU. »M»-»««a»Ahr >ö»v«ft«tr»ch k, Dreid«, un» vororun »ei paetm-Iiger ZuN»,u,g i»n Smm- und Mont««, nur «lionrh lowii Sei «imnoltgvc Zufttlun, durch dl« Post lohn« Best«llz«ld> SM M., monodlch 1.40 M. «n^i,«t-chrMs». Dt« «lnt^ltt,« INI- <«tw« » SIIL«n>»» Pf.. Oorplgrpii»« u Ln^igeni" Nummrrn noch Monn-u. ftot-rtaa«, It. Dort». ««/»lreurrun^Mschl,,. — Auom.Ludr „«<, V°'-w«d«^dI —B«I»zbl IN». TchrPl^ftung und Hsuvtg«IckMsItellt: MWisnftrahe L8/L«. Druck u. D«!aq von Lievich s RrtcharDt in Drerden. »ochdiuck nur mit d«ultlchrr Lurlrnangob« <.Dr«»dnrr «o-r.'i gUOIsig. — Uiunrlon^« Schriitftück« »rrd«n nicht outbtwrdn. - .L.'L's'!... Ssoev gi-ost« duswshl orsls»,ofi8, u. SierlL. für Esvck unck (Stesse-, MW" osrsssrLftsftr- uoä l1ots-bsstu"8-sk>i»l« tü- k. ä. Müller, prsZer 8tfLke 3Z, oegsn Insektenstiche jecker Kri, verbinckeri sofort Schmeer uv.ck kzeschmulst. - Verssnck nach auswärts. vskM kMUSM. o/ets'nsl-ftlauck. Isinvm, »s-s»-. ^ckoik diStsv tag und die Friedensfrage -er Nelch-kguzler zur Friedensfrage: rein neues züedensangebot. - Annahme der SM-kreMe und der Friedenzfarmel der LrMn^ M Telegramm Hiudeuburgs: -urchdrechvng der russischen Stellungen bei Hloezm. - Nene Strahennnruhen in Veterzkms! Zer deutsche Abendbericht. Berkt». 13. Juli, abends. (Amilich W T B.i I» Flandern dauert hm Altikarisschlacht a» Herousgesorftärt durch dis Lftensive, welche die kultische Armee auf Nchehl ihrer Negierung «ud trotz ihrer Aricdcusfteteueruuge« uuternammev hat. sind rotr tu Ostgaltzien zum Gegeus »greis über- gegaugs«. Deutsche Kurve, hafte« die Stellung der Ruhen öMch «o» Zlvczmv r» breiter Freut durchbrsch«». Lefterreichisch -rmgsrischer KrlegsSkrscht. Mieu. IS. Jult Amtlich ruird «erlautbaxt: DeMchsr ZMegsschaupIatz. SSftltch uo« SaluSz »erfuchieu die Rüste» mit Ein satz starker KrMe die ihne» entrissene» Höhe« zurstckhit- gewtUue» .Ihre Bnstrengungeu scheitertet« »ater schwer«» Perlufte« NükSlich des Dajeftr bis Nrofty lüsten er» fol-rerche Gkvhtrupvuüternehwunge» lebhafteres Geschtttz- feaer aus. das sich namentlich heute früh tu einzeln«» Ab- fchmttc» zu beträchtlicher Heftigkeit steigerte. ?1»ch ick Wolhyvie« träte« ösierreichlich-ungarlichc and deutsche Gtvtztrupvs mit günstigem Ergebnis in Tätigkeit. Italienisch«^ und Südöstlicher Kriegsschauplatz. Aerue bcsonderen Greiaa'ffe lW T. B.i DerChefdesGeueralstahs. -er nme RekchsAnzler Sr. Michaeli« vor de» Reichstage. Di« rieiengroh di« Spannung war, mit d«r ganz .Deutschland der Antrittsrede des neuen Kanzlers «ntgegen- chourre. merkt man recht eigentlich erst jetzt, nachdem der n««e Herr in der W'shelvrstrahe »uw deutsch«« Volke ge- kvrochen und den Druck der allgemeinen Erwartung gelost, che« lastenden Bann -gekrochen hat. Die Uebernahme des chSchsten verantwortlichen Amtes nn Reiche unter so auhcr- sewöhnlich schwierigen Berhältnisten war ohne. Zweifel eine srut'ge. vaterländische Tat. und der Geist, aus dem diese Dat gedoren-wurde. kam auch m der Rede, mit der Dr. Michaelis lick >m Reichstage ernführte. markig und wir- -Lwngsvoll »um Ausdruck. „Ich hab's gewagt, bin unver»agt Und lnn des Endes gewih!" So trat Dr. M-chaelis vor den Reichstag, und non dem Manu, der gesagt Hot: „Mich he-irrt Seiner!" «darf Deutschland mit voller Zuversicht er- rvarten. dah er sein bestes Können, seine ga«»e Persönlich keit im Dienste des Allgemeinwohls rücksichtslos einsetzen mtrh. Dieser Eindruck ergibt sich aus seiner Rede mit noll- Lom-wener Gewihheir. Sehr sympathisch berühren die .Worte warmer Anerkennung, die Dr. Michaelis seinem Bvrggngxr Herrn v. Beibmann - Hollweg widmete. Man Mdg über -«« Amtstätigkeit des verflossenen Kanzlers denken, wie man will. d>e eine Emvsindung wird doch ftmeiivllos alle ferne Freunde und Gegner gemeinsam be herrschen. dost die ritterliche Art. wie der neue Kanzler dem alten Ehre und Anerkennung »uteil werden lieh, bas Zeichen eines geläuterten Geistes und eines wahrhaft, vor nehmen Charakters ist. Soweit das persönliche Moment. In der Sache brachte der Kan»Ier bei der Berührung der Gchuldsragen des Krieges nichts Neue- und Sonnte auch nichts Neues bringen, weil die einschlägigen Verhältnis nachgerade völlig ge klärt sind kür jeden, der sich nicht geflissentlich gegen offen kundige Tatsache« verblendet. Die Ausführungen über den Unterseeboot-Krieg sind dankenswert, weil sie endlich diese« unseren wirksamsten Kampfmittel die, "unbedingt nötig? und leider bisher vermißte politische Unterstützung verleihen durch die von der höchsten verantwortlichen Stelle auS hekundete gewisse Ueberzeugung. dah das Vorgehen unserer Unterseeboot« unzweifelhaft »um vollen Erfolge führen und England hxn Friedenswillen auszwrngen. muh und wird, sokern nur untere Ungeduldigen und Miesmacher lick »u geduld«« verstehen und tn Ruhe das mtt der Sänge der. Zeit kür uns immer günstiger lick gestaltende ErgsSnrs a-charits«. Bei der Erörterung der Friedenssrage erhob sM dre Rede »u starkem Schwünge und der Kanzler fand lLkhgs-te Zustimmung mit der bcst'MMien Erklärung, dah wir nicht noch einmal ein Friedensangebot machen können. Wir wissest nunmehr, daß es ein Ende hat mit der „einseitigen Friedensanbietcre-i", nne ein. f-eendliches Blatt höhnisch bemerkt hat. und angesichts dreier Ksuntzhert können mir es getrost der Zukunft Überlasten, oft mnsere »om Kanzler ausgestellten Kriegsziele sich »och sühnest Hoskniin-g 'm Rahmen der tzriedensreioluieon der Edsthett werden verwirklichen lasten oder nicht. Es ist ja-doch unter allen Umständen ircher. dah. wenn dies nicht der Fall sein lallte, di« Resolution nur Schall und Rauch wäre und lediglich unsere Jnieresten den Ausschlag geben . n der „Neuorientierung" stellte stch Ser Kanz- Md" sticht anders »« erwarte« war, aut den 'BoMi Ser kMerlichtn Botschaft vom 11. Jul» über die vreuhiiche S8qhlrÄlitSr«form und gab auch seiner ehrlichen Bereit willigkeit »ur Herbeiführung eines innigeren Vertrauens- vstrh-rltNisteS zwischen Regierung und Volksneriretuna Aus druck. D'.e b u n d e Z ii a o t l i ch e n Rechte aber, und Sic » e r-s a s s u n g s m ä h > g e n Befugnisse der Reichs te s tust g wird Herr Dr. Michaelis nicht schmälern, l g s.s e n. Heer ries er. der Linken ein scharfes „Die Hände weg!" »u durch die Erklärung: „Ich bin n' chi willens, wir die Führung aus der Hand ncbmen zu lassen!". Wenn der neue Kanzler, wie zu hoffe« >st. kon- ieatzent nach diesem Grundsatz bandelt, wird leine Amts- IÄhrung unserem Volke sehr raich den ersehnten neuen Aus- 'chwung geben und unseren Feinden klar machen. Sah wir usttex allen Umständen entschlösse« sind, ruhig, geduldig und mutig auszuharren, üis wir den Friedenerkämpst Haben, der anferen Kinder» und Kindeskindern me Gewähr einer freien Entfaltung aller ihrer Kräfte gibt und uns gegen die Hesahr eines abermaligen räuberischen Ueberfalls sicherstelli. fuhrt (Lebhafter Beifall.l — Die schweizerische Ber einigung der Hellenen >n Genf hat an mich als den Präsidenten des Reichstages ein. Schreiben gerichtet in dem ste gegen die von der Entente, verübte Bergkwalti- giML des griechischen Volkes und seines mannhaften. Kon.'gs Konstantin (Bcisalli ihren, tiefsten Unwillen «um Ausdruck bringt. Sie vrotestiert gegen das verbrecherische Attentat aus die Freiheit des griechisch es Volkes. w'e gegen die Gewalimahnahwen. ourch d>e d'.eies Voll gegen seinen Willen in den Krieg hi.ne'naedi anai worden ist. (Sehr richtig!) Dieses Be»sn«-l zeigt, wie. dre Mächte der Entente die Freiheit und das SeshstbestiMMUnasrechi der kleinen Nationen wahren lSehr richtig^ Wir drucken der wegen ihrer Vergewaltigung bemitleidenswertLN Nation und ihrem auch >m Unglück stolzen und auirechte» König unsere wärmste Symvaihie aus. (Lebhafter a-llseitiger Beifall.» Dann, wird >n. die Tagesordnirna eiusetrete» Auf dieser steht die Fortsetzung der ersten Lesung der Kjrtegsk t e ö itvorlage. Das Wort niMWt Reichskanzler l>r Michoelik Leutscher Reichstag. Perlt». 19. Juli. (Eig Drahtmeld, unseres Berliner Mitarbeiters.s Das Haus ist sehr stark besetzt DrL Reihen Ser Abgeordneten sind fast lückenlos. Aul den Tribunen drängt man sich. In der Hofsoge, sind u. a. der H e r z o g v o« Braun schweig, der Grotzherzog von Meck lenburg-Schwerin und Prinz Max von Baden an wesend. ebenso Graf Dohna von der „Möwe". Am Bursdesratstischc: Reichskanzler Dr. M ichaelis. drc Staatssekretäre Dr. Helfferich. v. Cavclle, Gras Roedern. Dr. -Lisky. Zimmermann und Dr. Sols. Minister v. Loebell. Svdom, Dr. Beseler und v. Breiten.dach, General Groencr. Ptäsiüent v. Batocki und zahlreiche Vertreter (amtlicher Bustdcsstaaten. Der Schriftführer verliest ein Schreibest, inchrm der Reichskanzler seine Berufung in das neue Ami nrijs«ilt. Weitere Schreiben, die zur Verlesung gelangen. t-rckSen noch die Unterschrift des Herrn v. Vethwann- HöDveg. Präsident Dr. Kaemps hält dann folgende Ansprache: Die Verdienste. Sie sich der aüst dem Amte geschiedene Reichskanzler Herr v. Beth- mann-Holl weg in langjähriger Tätigkeit im Frieden »ie tw Kriege unter den schwierigsten Verhältnissen um Entwicklung, Ausbau und Stärkung des Reiches und Ser Volkskrast erworben hat. werden in der Geschichte ver zeichnet hehen. Mir liegt ob, dankend anzucrkennen. dah Dr. v. Bethmann-Hollweg die Rechte des Reichstage» und lein« Wünsche gewissenhaft geachtet, dah er den Bedürf nissen eines vertrauensvollen Zusammenwirkens zwischen Rüichsleitung und Reichstag wohlwollend gerecht wurde «nd ihnen, vorurteilsfrei, wie er war, volles Verständnis ontaegengedracht hat. (Beifall links und >m Zentrum s In selbstloser Hingebung seines ganzen Könnens und der ganzen Tiefe seines Wissens hat er stch dem schweren Amte gewidmet, das er auf sich genommen hatte lBeifall links und im Zentrum.) Ae« neuen Reichskanzler Dr. Michaeli- Sarf ich im Namen de- Reichstages ber seinem ersten Er scheinen begrüße» und ihm Glück und Erfolg «st«, schen zu Sem in ernster Zeit übernommenen Werke oer verantwortliche« Führung der Geschäfte des Reiches. (Bei fall.» Wir vertrauen, dah es seiner Einsicht und Tatkraft äer-lngeN «rrd. tn dem Streite der Meinungen und in dem 'ev der Völker den Weg zu finden, der unser Vater- einer glücklich»« und gesegnet«» Zukunft entge«em. Merne Herren! Nachdem Se. Majestät der Kaiser »ich zum Amte des Reichskanzlers berufen bat. habe.ich Heute zum erstenmal die Ehre, mft dem hohen Hauie? in Der- bmduna zu treten In ernstester Zeit ist die zentnerschwere Last aui meine Schultern gelegt Im Ausblick zu Goti und im Vertrauen auf die deutsche Kraft habe «ch es gewagt und werde nur der Sache dieneik bis zur letzten. Hingabe (Beriall.i Von Ihnen erbitte ich vertrauensvolle Miiarke't i» dem Geiste, der sich in diesem dreijährigen Kriege so herrlich bewährt Hai. und iw Gerste des hochverdienten Mannes, der an diesem Posten vor mir acht Jahre stand. An seiner Tätigkeit ist Herde Kritik geübt worden Arft'L. die vielfach mft Feindschaft und Hatz durchsetzt war Ich' habe die Empfindung,, es wäre würdiger gewesen, die Feind schaft unii der Hatz hätten Halt gemacht hinter dkr ver schlossenen Türe, l Sehr richtig.' links und "v Zentrum i Erst wenn das Buch dieses Krieges geöffnet vor uns liegen wird, werden wir null würdigen können, was Beihmsnn-5 Aanzlerschaft iur Deutschland bedeutet bat lSehr richtig' links und im Zentrums Wenn, ick nicht den leiten Glauben, an die Gerechtigkeit unterer Sache hätte, hätte ich die Ausgabe nicht übernommen W" mufftn uns täglich die Ereign.'.sie von vor dre, Jahren vor Aug-n halten, die geschichtlich sestitehen und die beweisen, oatz in den Krieg gezwungen worden sind. Rußlands Rüstungen. leine heimliche Mobilmachung waren em- große Gefahr für Deutschland. An einer Konferenz ie?:- zunchmen, wahrend deren Dauer die. Mobilmachung rvciier- gegangen wäre, wäre, poliiischer Selbstmord gewesen lSehr richtig!) Obwohl die englischen Staatsmänner wuhi-en. w,e auS ihrem Blaubuch bervorgehi. daß die russische Mob>!- machung zum Kriege Mit Deutschland führe» mutzte (Sehr richtig!), haben sie kein Work der Warnung gegen Sie militärischen Matznahmen Rußlands gerichtet, wahrend mein Amtsnorgänge.!- in seiner Instruktion vom LS. Juli 1914 an den. Kaiserlichen Botschafter >n Wien die Direktive gab. zu sogen: Wir erfüllen gern unsere BUndn.isvil'chi aber wir müssen es ablehnen. uns durch Oesterreich-Ungarn wegen Nichtachtung unserer Ratschläge, in einen Weltbrand verwickeln zu lasten. Sv schreibt kein Mann, der einen Weltkrieg entfachen will, so schreibt und spricht ein. Mann der tür den Frieden r«ngt und der um den Frieden ge rungen hat bis zum Aeußersten. (Sehr richtig!» Nus blies keine andere Wahl, und was vom Kriege selbst gilt, gilt auch von unseren Waffen, Insbesondere von der U n i e r s e e b o n t - W a f s e. Wir weisen den Borwurf zurück, daß der Unterseeboot- Krieg völkerrechtswidrig ser lSehr gut!!, daß er gegen die Menschenrechte verstohe. (Bei)oll.s England hat uns die Waffe in die Hand gedruckt. Durch seine völkerrechtswidrige Seesperre (Sehr richtig!» hat es den neutralen Handel uftt Deutschland unterbunden und den Aushungerungskrieg proklamiert. Unsere schwache Hoff nung, dah Amerika an der Spitze der Neutralen der eng lischen Rechiswidrigkett Einhalt gebieten würde, ist eitel gewesen, und der letzte . Versuch, dev Deutschland gemocht hat, durch ein ehrlich gemeintes Friedensangebot das Aeutzerste zu vermeiden, ist fehlgcschlagen. So durfte und mußte Deutschland dies letzte Mittel wählen als »n der Notwehr gebotene Gegenmahregxi und nun auch a>L. ein Mittel zur Abkürzung des Krieges. (Sehr richtig!» Der U n t e r i e e bo t - K r, e g letstekdas un. d nock mehr, was man von ihm erhoift hat. «Beriall.i Falsche Nach richten. dre au» geheimen Sitzungen, in die O«ftenilichtest gedrungen sind (Sehr richftg! rechts, Lachen l'nksttz bäbes