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Die Zeitungen spre chen von einer „Gefahr für den Balkan und für ganz Europa" und lassen ihrem Aerger über die neue erfolg reiche Aktion Italiens mit wüsten Schimpfereien und Verleumdungen freien Laus. Gleichzeitig benutzt man das Vorgehen Italiens in Albanien al« neuen Borivand, um die Einkreisungsbemübungen gegen die autoritären Mächte vorwärtszutreiben. Ja, man versteigt sich zu offenen Drohungen gegen die kleinen Staaten, um sie den englisch-französischen Plänen gefügig zu mache». So kün digt ein Pariser Blatt eine Flottendemonstra- tionvorKorfuan und droht sogar mit der Besetzung dieser griechischen Insel. Richt minder anmaßend ist das Verhalten der Pariser Presse gegenüber Spanien, die ganz unverblümt mit der Besetzung Spanisch- Marokko« droht, fall« Franco sich der Achsenpolitik in aggressivem Sinne anschlietze. Es sind die alten Preffemethoden, mit denen die Weft- mächte auch jetzt in der albanischen Frage wieder ^hrer Wut über das selbständige Vorgehen Italiens Ausdruck verleihen. Dies« Manöver haben wir jedoch schon längst durchschaut, fi« können auf uns deshalb keinen Eindruck mehr machen, um so mehr, als die Botschafterkonserenz sei« nerzeit ja selbst nach dem Kriege Italien das Recht ein geräumt hat, im Falle schwerer Unruhen in Albanien ein greifen zu dürfen, um die Ruhe wiederherzustellen. Damit haben di« Weftmächte selbst zugegeben, datz Albanien zumttaltenischenLebensraum gehört. Italien verteidigt also sein Lebensrecht, das ihm durch vertragliche Abmachungen und vor allem auch durch die geographische Lage Albaniens am Eingang der Adria gegeben ist. Im übrigen zeugt es von einer nichtswürdigen Heuchelei, wenn die Westmächte Italien das Recht der Wahrung seiner Interessen absprechen wollen, während sie selbst gleichzeitig — so zum Beispiel in Palästina — alle ihre Machtmittel einsetzen, um ihre „Lebensrechte' In Vorderasten zu verteidigen. Nicht weniger heuchlerisch ist die Pariser Haltung gegenüber Franco. Vor kurzem konnte man sich nicht freundlich genug gegen Spanien zeigen, ans Angst, man könnte vielleicht den Augenblick verpassen, nm mit Franco ins Geschäft zu kommen. Jetzt, nach dem Bei tritt Francos zum Anlikominternpakt, läßt man in Paris die Maske fallen und drobt sogar mit dem Raubspani schen Besitzstandes. Selbstverständlich fehlt es bei dem neuen Hetzfeldzug der Demokratien auch diesmal nicht an gemeinen Ver dächtigungen gegen Deutschland. So versteigt man sich zu der lügnerischen Behauptung, daß die Landung ita lienischer Truppen in Albanien auf deutschen Einfluß zurückzuführen sei. Diese unverschämte Verleumdung »veisen wir auf das schärfste zurück. Im übrigen ist Ita lien als Großmacht stark genug, um seine eigenen Lebens rechte zu verteidigen. Das italienische Volk ist von seinem Recht völlig überzeugt und hat für das Gegeifer der demo kratischen Preffe nur Verachtung übrig. Es hat ebenso wie das deutsche Volk in Frieden und Ruhe das Osterfest feiern können undsteht in vollem Vertrauen zu seinem Duce, der durch sein tatkräftige- Handeln im richtigen Augenblick einen gefährlichen Unruheherd beseitigt und den Frieden tm italienrschen Lebensraum gesichert hat. Wie kläglich und beschämend ist dagegen das Gehabe der Demokratien. Hals über Kopf hat man in Paris und London die Minister aus dem Osterurlaub zurückgerufen und durch Besprechungen mit den Generalstäben eine Nervosität an den Tag gelegt, die angeblich der „Besorg, nis* der verantwortlichen Stellen entspringen soll, in Wirklichkeit aber nichts als leere Mache und äußere Ge schäftigkeit darstellt, die ebenso wie die ganze Prcssehctze nur ein Zeichen der Wut über die eigene Schwäche ist. Meder Ordnung in Arana Lach dem Anmarsch der italienischen Trappen Die Besetzung Albaniens durch die italienischen Truppen ist planmäßig erfolgt. Die Truppen der Ord nung marschierten in die Landeshauptstadt Tirana ein und befreiten st« von den Verbrecherbanden, die zahlreiche Plünderungen durchgeführt hatten. Nach einem Bericht des italienischen Nachrichtenbüros „Stefani' hatte das Gewehrfeuer, das in den Abend stunden nach der Flucht des Königs, seiner Familie und der Mitglieder der ehemaligen Regierung in Tirana ein besorgniserregendes Ausmaß angenommen, da bewaffnete Sträflingsbanden die Stadt durchzogen, bis znm Mor gengrauen angedauert. Der königliche Palast, die Residenz der Schwestern des Königs, ist geplündert worden. Auch die Sicherheit der italienischen Gesandtschaft schien in manchen Augenblicken bedroht. Seit den Nachmittags stunden waren die wenigen Gendarmen, die die albanische Negierung der Gesandtschaft zur Verfügung gestellt hatte, verschwunden, während gleichzeitig auf der Straße Ti rana—Durazzo die Brücke von Sciah in die Luft ge- sprengt wurde, um den Vormarsch des italienischen Expe ditionskorps aufzuhalten. Ordnung wurde in der Stadt im Laufe der Nacht durch das Eingreifen de« Obersten Stamati zusammen mit einigen Gendarmerieoffizieren und dem Militärattache der italienischen Gesandtschaft und einige« Italienern wiederhergestellt. Zahlreiche Plünderer wurden festgenom- men und die Radio-, Telegraphen- und Telephon-Ver bindungen wiederhergestellt. Hohe Beamte und Journalisten haben sich dann mit der italienischen Gesandtschaft in Verbindung gesetzt und ihr bestätigt, daß der gesunde Teil der öffentlichen Mei nung für das faschistische Italien sei, das mit seiner entschlossenen und raschen Aktion in Albanien einen Zu stand wierderherstelle, der dem Lande einen raschen Fort- schütt auf allen Gebieten sichere. Bewaffnete Banden, die m me Stadt zurückkehrten, wurden sofort entwaffnet. Truppentranspott durch Zlugzeug Agenzia Stefani veröffentlichte folgende Meldung ans Tirana: Auf dem Flughafen von Tirana ist ein mit FlugzeuM von Tarent aus dorthin befördertes Grena dierregiment gelandet. Die albanische Bevölkerung hat die italienischen Truppen mit Begeisterung erwartet und große Kundgebungen zu ihrem Empfang vorbereitet. Agenzia Stefani gibt aus Durazzo folgende erste Liste der italienischen Verluste bekannt: Bei den Zusammen stößen in Durazzo sind acht Matrosen gefallen und 34 verwundet worden. Von den Landungstruppen sind drei gefallen und neun verwundet worden. InSan 1 tQua - ranta ist ein Matrose gefallen und zehn Matrosen ver wundet worden. Die Vesehung Albaniens Der italienische Vormarsch in den albanischen Rcst- gebieten schritt mit großer Schnelligkeit fort. Eine moto risierte italienische Kolonne besetzte die Stadt Elbassan. Am Sonntag folgten Argirocastro und Berat. Die italie- Nischen Truppen wurden überall von der Bevölkerung mit großer Herzlichkeit begrüßt. Die verstreuten albanischen Truppenteile lieferten ihre Waffen an die Italiener ab. In allen bisher besetzten albanischen Städten hat !m : Namen Mussolinis eine erste Verteilung von Unterstützun gen an die bedürftige Bevölkerung stattgefunden. Am Sonntag traf ferner ein italienischer Dampfer mit Lebens mitteln in Durazzo ein. Lob Mussolinis an das Expeditionskorps Mussolini hat dem Befehlshaber des italienischen Expeditionskorps, General Guzzoni, sowie seinen Offizieren und Mannschaften sein besonderes Lob für die Schnelligkeit des Handelns ausgesprochen, mit der eine reise Situation liguidiert und die grundlegenden Inter essen des Vaterlandes am anderen Ufer der Adria garan tiert wurden. Der regelmäßige Flugverkehr wurde auf den ver schiedenen Linien zwischen Italien und Albanien am Mon tag wieder ausgenommen. Das Leben in Tirana nahm bereits seinen normalen Verlauf. Sonntag abend gab in der festlich beleuchteten Hauptstadt die Bevölkerung ihrer Freude über die Befreiung von der Gewaltherrschaft des Königs Zogu Ausdruck, den die Albaner den „weißen ' Negus' Nennen. Es wurden ununterbrochen Hochrufe, auf Italien und den Duce ausgcbracht. - . ' Nach einer amtlichen Meldung der Agenzia Stefani wurde Skutari von dem von General Scattini befehlig ten Landungskorps besetzt. Mit einer neuerlichen Flug aktion haben die italienischen Truppen ferner Ko ritza lKortichai. die Lauvtstadt der südöstlichen Provinz Alba niens an der jugoslawischen Grenze, besetzt. Drei leichte Breda-Flugzeuge, die innerhalb eines Auslaufs von 360 Meter landen können, hatten Tirana verlassen und eine Abteilung Grenadiere nach dem kleinen Flugplatz von Koritza gebracht. Eine halbe Stunde später landeten die Flugzeuge unter begeisterten Kundgebungen der Bevölke. rung. Die Apparate kehrten sofort nach Tirana zurück, um weitere Truppenteile nach Kontza zu bringen. Proklamation General lSuzzonir D«r Oberbefehlshaber der italienischen Truppen hat an das albanische Volk eine Proklamation gerichtet. General Gnz- zoni betont darin, daß italienische Soldaten für eine Mis sion des Friedens und der Zusammenarbeit nach Alba nien gekommen seien und bereits die wichtigsten Zentren des Landes beseht hätten. Er verlange von der albanischen Bevöl kerung vollkommene Disziplin und fordere sie zur Zusammen arbeit auf in der Uebcrzeugung, daß sie die Aktion Italiens unterstützen' werde. Die öffentliche Ordnung, die Achtung de» Prioatbrsitze» und dir freie Ausübung der Glaubensbekenntnisse, di« Ehr« und die edle Traditio» des albanischen Bolle» werden garan tiert. Albanien wird eine neu« Aera der Arbeit und der kerech« tiakeit, de» Wohlstandes und des Fortschritte» kemrenlrrnen. Fil« Albanien beginnt mit dem heutigen Tage «in» groß« Zukunst. Graf Ciano besuchte Tirana Albanische Politiker und Wirtschaftsführer versichern ihre Ergebenheit Der italienische Außenminister Graf Ciano, der am Freitag bereits die von Banden umlagerte italienische Gesandtschaft in Tirana überflogen und alsdann die Lan dung der italienischen Truppen in Durazzo beobachtet hatte, wurde bei seinem Eintreffen auf dem Flughafen von Tirana von dem deutschen und dem spanischen Ge sandten begrüßt. Anschließend empfing Graf Ciano eine überaus zahl reiche Abordnung der bedeutsamsten albanischen Staats männer, Politiker und Wirtschaftsführer. Der frühere Ministerpräsident Lharr Upi versicherte Graf Ciano im Namen des albanischen Volkes die Anhänglichkeit Al baniens gegenüber dem Duce und dem faschistischen Italien, worauf Graf Ciano unter allgemeiner lebhafter Begeisterung erklärte, daß der Duce dem albanischen Volk im Rahmen des nationalen Lebens Ordnung, Wohlstand und Fortschritt sichern wolle. Späterhin hielt Graf Ciano seinen Einzug in die albanische Hauptstadt und nahm unter lebhaften Kund- gedungen der Bevölkerung die Parade über motorisierte Maschinengewehr- nnd Panzerwagenabteilungen ab, deren prächtige Haltung bei der Bevölkerung größte Bewunde- rung auslöste. Später hat sich Graf Ciano wieder nach Rom zurttckbcgcbcn. , Dem italienischen Außenminister ist ein Telegramm einer Abordnung der Stadt Krnja zugegangen mit der Mitteilung, daß auf dem historischen Schloß Skander- beg von der Bevölkerung zusammen mit der albanischen Flagge die italienische Trikolore gehißt wurde. * Wie aus Tirana gemeldet wird, waren die dort be findlichen Deutschen stark von dem Terror bewaffneter Banden bedroht. Nachdem die Ordnung in Tirana nun mehr durch die italienischen Truppen wtederhergestellt ist, besteht keine Gefahr mehr für die Sicherheit der Deutschen, die sich sämtlich wohlauf befinden. Oer Ouce -anki Jugoslawien Für die freundschaftliche Haltung Belgrads Von italienischer Seite erfährt man, daß der Bel grader italienische Gesandte Indelli im Auftrage deS Duce der jugoslawischen Negierung den besondere» Dank für ihre freundschaftliche Haltung in der albani schen Frage aussprach. Gleichzeitig verlautet in gut unter richteten politischen Kreisen Belgrads, daß der Duce noch eine besondere Depesche an die jugoslawische Regierung geschickt habe, von deren Inhalt diese äußerst befriedigt sei. Nom weist demokratische Lügenmanöver zurück In politischen Kreisen Roms unterstreicht man, der rasche Verlaus der italienischen Aktion beweise besser als viele Worte die Verlogenheit der ausländischen Lendenzmel- düngen jüdisch-marxistischer Prägung, die von einem „ver- zweiselten' Widerstand der albanischen Bevölkerung wissen wollen, der dem Vormarsch der italienische» Truppen angeblich größte Schwierigkeiten verursachen soll. Der Einzug d« italie nischen Truppen in die Hauptstadt Albaniens, der sich unter, dem stürmischen Jubel aller verantwortungsbewußten Teile der Bevölkerung, denen das wahre Wohl Ihres Landes am Herzen liege, vollzogen habe, zeige, daß diese demokratischen Lügen, kaum daß sie in den Aclhcr geschleudert wurden, durch die Tatsachen eindeutig dementiert werden. Italiens schnelle Aktion in Albanien beherrscht vollkom-