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Mopauer» Tageblatt «nd Anzeiger I Nr. 42 Mittwoch, 1S. Februar 1941 M. Fahrgang Anzeigenpreif«: Vie 4b mm breit« Millimeterzeil« 7 Pf.; die 4) mm breite Alillimeterzeil« im Textteil 25 Pf.; Nachlahstaffel L; Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. 'Das „Zjchopauer Tageblatt und Anzeiger- erscheint werk täglich. Monatlicher Bezugrprei» >.70 NAI., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von ollen Postonstalten angenommen. Oos „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger' Ist do» zur Veröffentlichung der amtliches Bekanntmachungen de» Landrat» zu Zlöha und de» Bürgermeister» zu Zschopau behördlicherseits bestimmt« Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Zinanzamte» Zschopau — Bankkonten: Trzgebirgisch« vandelrbank, Zschopau; Ltadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 Ruf 71» Leitung für die Orte: Börnicken. Dittersdorf. Dittmannsdorf. Gornau. Kohndorf Krumbermersdorf. Lcharfenstein. Lchlöhchen/Lngeb. Waldkirchen/Trzgeb., Weißbach. Wilischthal. Witzschdorf Erfolgreiche Tiefangriffe auf Flugplätze, Truppen lager, Bahnanlagen u. Wagenkolonnen in England GrsMes Tankschiff Im Manm schwer getroffen / Deutscher Luftangriff aus venghasi Feindliches Flugzeug zur Landung gezwungen, Besatzung gefangen Berlin, 19. Februar (Funkmeldung!. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Erfolgreiche Tiefangriffe von Kampfflugzeugen richteten üch gestern gegen Flugplätze, Truppenlager, Bahnanlagen and Kraftwagenkolonnen in Süd- und Sitdostcngland. Boll- lreissr zerstörten Hallen «nd abgestellte Flugzeuge. Aus mehrere Bahnhöse, auf Gleisanlage« «nb zwei fahrende Eiscubahnzüge konnten Treffer erzielt werden. Nördlich Portsmouth wurde ein Trnppenlager mit besonderem Erfolg angegriffen. Ein Fernkampfflugzeug im Atlantik bombardierte west lich Irlands ein größeres Tankschiff nnd traf es so schwer, daß mit seinem Verlust gerechnet werden kann. Ein weiterer erfolgreicher Angriff richtete sich gegen ei« Handelsschiff ostwärts Harwich. In der Cyrenaika grifsen Verbände der deutschen Luft waffe am 18. Februar de« Hafen Benghast mit guter Wir, kung an und zersprengte« südwestlich Agedabia Truppen ansammlungen «nd Kraftwagenkolonnen. Der Feind flog auch in der letzten Nacht weder in daS Reichsgebiet noch in die besetzten Gebiete ein. Ein einzelnes feindliches Kampfflugzeug wurde in den gestrigen Morgenstunden beim Einflug in das besetzte Gebiet zur Landung gezwungen, die Besatzung gefangen genommen. Zwei eigene Flugzeuge werbe« vermißt. HeMer Angriff gegen Giarabub zurüügewlesen Rom, 19. Februar. (Funkmeldung.) Der italienische Wehrmachtsbericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der griechischen Front dauerte im Abschnitt der 11. Armee der feindliche Angriff an, ohne daß der Gegner Erfolge erzielen konnte. An wiederholten Gegenangriffe« brachte« «nsere Trup pe« dem Gegner beträchtliche Verluste bei. I« Rordafrika wurde «i« neuer heftiger Angriff del» Feindes gegen Glarabnb zurückgewiese». Fu Knfra wurden feindliche Kraftfahrzeuge, die sich unseren Stellungen z« nähern versuchten, mit Splitter bomben belegt. Verbände beS beutsche« Fliegerkorps habe« zu wieder holten Malen eine« feindlichen Stützpunkt augegrtsfe« u«b dabei vor Anker liegende Schiffe «nd Hafenaulage« bombar ¬ diert. Ein Stuka-Verbaub hat in überraschendem Angriff beträchtliche Zusammenziehungen feindlicher Kraftfahrzeuge mit bestem Erfolg bombardiert. Fu Ostasrika wurde« an der Se«ia-Fro«t Versuche deS Feindes, sich «nsere» Stellungen z« näher«, vo« ««fere« Truppen unter großen Verlusten für den Gegner abgewiese«. Im Gebiet des untere« Juba hat unsere Luftwaffe Kraft, sahrzenge bombardiert «ud feindliche Truppen mit Splitter, bombe« belegt. - I« Kere« hat der zähe Widerstand «nserer Truppe« de« fei«dliche« Angriff für ei«ige Zeit aufgehalt««. I« de« Kämpfe« der letzten Tage zeichnete« sich besonders die nach stehende« Truppenteile a«S: 4. SolonialbatalSo» „Toselli-, 41. Kolonialbataillo«, 11. Grenadier-Regiment „Savioa", Alpini-Bataillon „Uork-Amba". I Der Feind «uternah« einige Einslüge anf Ortschaften in Eritrea nnd im Juba-Abschnitt. Wootton über kruä^funys/axss Ne Mohrrübe als Retter aus der Rok Kraße Schwierigkeiten durch wachsenden Tonnagemangel aud zerstörte Hasenanlagen Stockholm, 19. Februar (Funkmeldung). Als die Londoner Kriegsverbrecher ebenso großspreche- isch wie brutal die Hungerblockade gegen die deutschen Frauen und Kinder verkündeten, hätten sie sich gewiß nicht räumen lasten, daß nach noch nicht 19 Kriegsmonatcn ihr Lrnährungsminister erklären würde, „Großbritannien wüste sich noch auf weit empfindlichere Einschränkungen gefaßt machen, als cs sie bis setzt zu spüren bekommen Habe- Wenn Lord Woolton seine heutigen Ausführungen vor km Oberhaus mit diesem offenen Geständnis einleitet, so ist das bei der üblichen britischen V«rschweig«taktik und Schönfärberei bezeichnend für den Grad, in dem das „reiche" England bereits bi« beutsche Antwort auf sein« verbreche rischen Aushungerungspläne zu spüren bekommt. „Es ist alles anders gekommen, als wir es uns gedacht hatten". Dieses verzweifelte Wort Churchills gilt auch für di« Er- nährungslage. Denn resigniert muß Lord Woolton er klären, „im letzten Krieg bekamen wir beträchtliche Mengen oon Speck, Käse, Eiern und Fleisch aus den Niederlanden, die unS in diesem Kriege nicht mehr zugänglich sind". Ich muß zugeben, daß mich unser Mangel an diesen Versorgun gen und Insbesondere an der Versorgung mit Käs« mit Be sorgnis erfüllt." Zwar glaubt Lord Woolton kühn behaupten zu können, .England habe immer noch nicht bi« Vorherrschaft zur See verloren, aber" — und mit dieser Einschränkung entlarvt Woolton selbst die unbegründete Keckheit dieser Erklärung — „Großbritannien habe viele Schiffe verloren und werde auch noch mehr Schiffe verlieren. Die Hafencinrichtungen, die durch di« deutschen Luftangriffe bereits eingeschränkt seien, würben auch noch weiter eingeschränkt werden." Damit reißt Woolton, wie sein« Kollegen Morrison und Alexander es in diesen Tagen schon getan haben, Illusionen ein, die man im britischen Volk« mit großen und verlogenen Worten selbst wachgerufen hatte. Der Optimismus wird auch dadurch in England kaum gestärkt, wenn der Ernährungsminister erklärt: „Wir haben unsere Bauern aufgeforbert, solche Ding« anzubauen, di« unser« heimischen Viehherden so unabhängig wie möglich von eingeführtem Futter machen." Das Allheilmittel soll nun die Mohrrübe sein, di« Woolton auf 30 009 Acres st Acre — 4NN7 n) ai-bancn lasten will. Als Deutschland bei dem immer drohender«» Treiben I Englands schon vor dem Kriege durch die Erzeugungsschlacht sein« Ernährung aus eigener Scholl« sichert«, hatte England nur «in hämisches Lachen dafür übrig. All« deutschen Maß nahmen vorsorglicher Rationierung bei Beginn des Krieges fanden in London nur überlegenen Spott. Heut« versucht man bet dem Druck des eisernen Ringes, der sich langsam aber sicher als Antwort auf Englands ver- brecherische Pläne immer enger um bas Jnselreich schließt, ! vergebens nach dem Wunder der Rettung, bet dem di« deut schen Maßnahmen als Vorbild dienen. Zu spät! England erfährt das, was «8 anderen zu gedacht hat. Daß di« Londoner Kri«gshetz«r sich nicht scheu«n, auch Völker, di« sich nicht im Krieg« befinden, durch ihr« Hungerblockade leid«n zu lassen, beweist jetzt wieder die Ab- l«hnung des Hooverschen Hilfsplanes an Belgien. Die Er- j klärungen des britischen Ernährungsministers werben darum nicht nur in Deutschland «in« gewisse Genugtuung auslösen. Verheerende Wirkung der Angriffe auf Matta Notruf deS britischen FlottenbesehlShaberS: „Reinigt mir den Himmel!" Die englische Scesestung und Lustbasis Malm war nach einer Meldung des englischen -ieuterburos Innerhalb der letzten elf Tage 63 Luftangriffen ausgesetzt. Von diesen Angriffen wurden vor allem der Kriegshasen La Valetta sowie die großen Flughäscn Lnra und Halsar betroffen. Diese Ken« ununterbrochener wirksamer Luftangriffe haben der mächtigen Seefestung - ähnlich, wie eS mit den bedeu tendsten heimischen Kri«gshäfen der englischen Flor» im Firth of Forth und in Scapa Flow geschehrn ist - mehr »nd mehr den Charakter »lneS erstklassigen Flotten« stützpunkleS genommen Dies »etg» sich vor allem darin, daß die schweren Schisse der englischen Miiielmeerfloitr den Aufenthalt im Kriegshasen La Valetta vermeidcn »nd die gewaltigen Dockanlagen, die für die Ausnahme auch dar grötz- trn SüOOO-Tonnen-Schlachrschiff» geschossen find, »»benutzt liegen. Diese Wirkungen der fortgesetzten vombenangrkfft auf Englands bedeutendsten See- »nd Luftstützpunkt im zmtralen Mittelmeer finden in dem Aufruf des britischen Flotten- befehlshabers. Admiral Eunningham. an seine Besatzun- gen ihren treffenden Ausdruck, in dem eS heißt: „Reinigt mir den Himmel von der deutschen und italienischen Pest!" Moralische Verleumdung Für die Freiheit — für die Kultur — gegen die Welt eroberer! Mit solchen Parolen hat England von Anfang an den Propagandakrieg gegen uns geführt, und es betreibt ihn umso heftiger, je weniger die militärische Kriegführung irgendwelche Aussichten auf Erfolg eröffnet. In der .Hoff nung, daß andere Völker sich durch ein solches Trommelfeuer derart verlogener Schlagworte betäuben lassen, und daß sie nicht erkennen, wie die Dinge in Wirklichkeit liegen, seht die englische Presse und der englische Rundfunk diese Methoden in immer krasseren Formen fort. Jetzt schlägt diese Propagandawelle auch vom amerikanischen User zurück und überschwemmt die Welt mit hohlen Phrasen. Der demo kratische Fraktionsführer im Washingtoner Senat Barkleh hat mit aller Kraft in das englische Horn geblasen und hat behauptet, eines der Motive Deutschlands sei in diesen: Kriege die wirtschaftliche Beherrschung der Welt. ES wolle den anderen Völkern moralische, wirtschaftliche und politische Kontrollen auferlegen, die es in der Geschichte noch nie gegeben habe. Es handele sich bei diesem Kampfe um eine unmenschliche Revolution gegen jede Form der Freiheit, für die das Menschentum seit Jahrhunderten gekämpft habe. In diesem Stile geht es weiter, und man muß dieser Flut von Lügen einen Damm entgegensetzen, wenn durch diese Propaganda nicht abermals wie im Weltkriege die öf fentliche Meinung der Welt allzu sehr vergiftet werden soll. Welteroberung und Unterdrückung der Freiheit sind die beiden wichtigsten Vorwürfe, die man im angelsächsischen Lager gegen uns erhebt. Der Führer hat aber in seiner Rede vom 30. Januar erklärt, unverschämte demokratische Lügner hätten behauptet, daß die sogenannten totalitären Staaten die Welt erobern wollten, während in Wirklichkeit unsere alten Feinde seit jeher die Welteroberer sind. DaS britische Weltteich habe auf dem Wege seiner Entstehung nur einen einzigen Strom von Blut und Tränen hinter lassen, und eS beherrsche heute ohne Zweifel einen gewal tigen Teil der Erde. Diese Feststellung des Führers sollte auch der Senator Barkley zur Kenntnis nehmen, «nd wenn er «in wenig in der Weltgeschichte blättert, wird er auf jeder Seite die Bestätigung für die Richtigkeit der Worte deS Führer« finden. Genau so liegt es mit dem Vorwurf, daß Deutschland die Freiheit der Völker unterdrücken wolle. Die Engländer und auch Herr Barkley verkennen vollständig, daß der Begriff der Freiheit erst vom Nationalsozialismus seine neue sinngemäße Fassung erhalten hat. Der Reichspresse chef Dr. Dietrich hat in seiner Rede in Prag hervorgehoben, jeder Freiheitsbegriff, der sich nicht auf die Gemeinschaft gründet, sei nicht auf die Tatsächlichkeit der Dinge aufge baut, und ein Freiheitsbegriff, der nicht aus der Gemein schaft abgeleitet werde, fei falsch und unbrauchbar. Die deutsche Revolution habe nicht die Freiheit vernichtet, son dern sie habe dis Freiheit des Liberalismus jeder Phrase entkleidet und erst den wahren Inhalt der Freiheit zur Geltung gebracht. WaS man in England und Amerika unter dem Wort Freiheit versteht, ist aber lediglich die Nngebundenheit der kapitalistischen und imperialistischen Gruppen in ihrem Bestreben, die Völker für ihre egoistischen Ziele auszubeuten. Für diese mißverstandene Art von Frei heit werden drüben die Völker in den Krieg gehetzt, denn von der unerläßlichen Voraussetzung des GemeinschaftS- gedankenS ist bei der Freiheit der Plutokraten selbstver ständlich keine Rede. Die feindliche Verleumdung fällt somit auf ihre Urheber selbst zurück. „Mnftkedft slir den da« von Moscheen" Jahrhunderte unglaublichster Grausamkeiten sollen damit ausgelöscht werden. Plumper Bluff der Londoner Plutokraten Stockholm, 19. Februar (Funkmeldung). Wi« Reuter meldet, nahm das Unterhaus ohne Abstim mung ein« Vorlage an, durch di« ein Blankokredit für den Ankauf eines Grundstückes sür den Bau einer Mosche« nnd eines islametischen Kulturzentrums in Großbritannien er öffnet wird. Mit diesem plumpen Bluff hoffen also die Londoner Katastrophenpolitiker alles Unrecht, bas sie den islamitischen Völkern zugefügt haben, auslöschen zu können, Jahrhun dert« unmenschlichen Terrors, habgierigster Auspressung, unglaublichster Grausamkeiten durch einen „Vlankvkredit sür den Ankauf «ines Grundstückes" vergessen gemacht werden. Das sind die Londoner Plutokraten! SI« können aber sicher sein, auch bi« islamitischen Völker wissen, daß London heut« ander« Bansorgen hat, als Moscheen und Kulturzen tren zu errichten und di« Welt durch diesen groben Trick nicht über sein« Lage hinwegtünschen kann! Bei-stasswahlen k Safi«« i842 Der japanische Innenminister Baron z-iranuma erklärt« der Kammer, daß in: Hinblick auf di« allgemeine ernst« Sage beabsichtigt sei, die gegenwärtige Neichstagsjitzung so bald als möglich zu beenden. Der Minister kündigte dann sür den Herbst 1942 allgemeine Reichstagswahlen an und betonte dabei, daß sich die Regierung das Recht Vorbehalte, dm Reichstag »«derzeit auszulösen.