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y. Amts o s Nummer 75. Freitag, den 23. Juni 191t 10. Jahrgang Amtlicher Teil les nd AbrM «Imi V in O ? in S in». ii« es ng , d. K zählende Fabrikdirektor Palm, der es vom ein- > Schuhmann im benachbarten Wernsdorf feine Bezugspreis: vierteljährlich 1.20 Mk. frei ins Kaus. In der Geschäftsstelle abgeholt viertel- jährlich 1.—. Einzelne Nummer 10 Pfg. Erscheint am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend Abend. Anzeigenpreis: Für die klein-spaltige Korpus-Zeile oder deren Raum 10 Pfg. — Im Reklameteil für die kleinspaltige Petit-Zeile 25 pfg. Anzeigenannahme bis 12 Uhr mittags Beilagegebühr nach Vereinbarung, für die Verzehrer bedenklich erscheinen muß, sondern auch für die Fieischproduktion im ganzen Reiche Nachteile bringt. Die gewaltige Bevorzugung nur der besten Fletschstücks und der Nichlverbcauch der übrigen großen Flejsch- masfen mittlerer Güte in den großen Städten droht zu einer ständigen Kalamität in der Fleischversorgung zu werden, unter der auch die städtischen Fleischer außerordentlich leiden. Wenn ein Ladenfleischer in Berlin in den besseren Stadtteilen auf 10 Rinderhinteroiertel nur ein Vorderoiertel verkaufen kann, so müssen eben die übrigen 9 Vorderoiertel an derweitig verschleudert werden. Gewiß hat die rapid zugenommene Wohlhabenheit der indu striellen und städtischen Bevölkerung einen fehl regen Appetit entstehen lassen» man kann an den Einkäufen selbst der weniger bemittelten Volkskreise heute gegen früher die Bevorzugung des Bratfleisches gegenüber dem Kochfleische konstatieren. Daß dieser Moment für die ganze Versorgung des Volkes mit Fleisch, wenn die Entwicklung so weiter geht, eine Qosl. Im Irrgang diese» Leben« Ist'» oft so bang und schwül, Und mancher fleht vergeben» Um Trost und Mitgefühl. Du hast umsonst so sehnlich Zum Himmel nicht gefleht; Du fand'st dem deinen ähnlich, Ein Herz, da» dich versteht. Der Leiden Ueberfülle Versenk in dieses Herz. Und weih der Abendstille Nicht mehr den stummen Schmerz! Blick auf o Hoffnungslose: Hoch in der Zukunft Hain Entknospet Ros' auf Rose, Den Weg dir zu bestreu'n; Den Weg wo Morgenschauer Durch alle Pulse dringt. Und los von jeder Trauer Dein edler Geist sich ringt! fachen Arbeiter zum reichen Manne gebracht hat, unterhielt mit der Tochter eine» seiner Arbeiter ein Liebesverhältnis. Der 60 Jahre alte Mann hatte der 19 Jahre alten Geliebten sogar die Ehe versprochen und mit ihr Bade reisen unternommen. Als die 65 Jahre alte Ehefrau des Direktors von den Entgleisungen ihres Mannes, mit dem sie 38 Jahre in glücklicher Ehe gelebt hatte, erfuhr, beklagte sie sich bei Arbeitern ihres Mannes ungeniert über das Verhalten ihres Mannes, dem sie zur Last legte, daß sie schlecht behandelt würde und kaum satt zu effen bekäme, während der 60jährige Lüstling alles Geld an dem Mädchen verwende. Der Herr Direktor klagte nun gegen seine Ehefrau auf Ehescheidung, da die Ehefrau ihn in der Achtung der Mitmenschen heruntergesetzt habe. Die Ehe wurde tat sächlich aus diesem Grunde getrennt, aber die Frau focht das Urteil an. Es fanden in dem neuen Scheidungsprozesse mehrmals Termine und Zeugenvernehmungen statt und das Ehe paar soll es mehrfach unternommen haben, Zeugen zu beeinflussen und zu falschen Aus sagen zu verleiten. Die Beweisaufnahme siel indessen zugunsten der Ehefrau des Fabrik direktors aus, die infolgedessen kostenlos frei gesprochen wurde, während der Ehemann zu einem Jahre Zuchthaus und 5 Jahren Ehren rechtsverlust verurteilt wurde. Sebnitz. Gestern brannte im benach- barten Niedereinsiedel die Pappensabrik von Matthes teilweise nieder. Zittau. Beim Haltepunkt Zittau wurde gestern nachmittag gegen 4 Uhr ein Geschirr durch einen Güterzug der Oybiner Bahn über fahren und zertrümmert. Der Teschirrsührer Tümmel ist tot, das Pferd verletzt. Döbeln. Die Maul- und Klauenseuche ist in hiesiger Gegend zurzeit in fast beängsti gender Weise verbreitet, Aus Rittergutsflur Noschkowitz sind sogar die Rehe von der Seuche befallen worden, so daß sie abgeschossen werden» Oschatz. Der Oberstabsarzt a. D. Dr. Paul Hille wurde vorgestern nachmittag in der Nähe der MarthauSschen Fabrik an einer abschüssigen Stelle der Promenade von einem Radfahrer angerannt und zu Boden geworfen. große Gefahr bedeutet, da» ist vielen noch nicht klar geworden. Wenn die Millionen von Menschen in den Städten Deutschlands in den nächsten Jahren sich immer mehr mit Brat fleisch und zwar bester Güte ernähren wollen, so würden immer größere Mengen anderen für die Ernährung immerhin vollwertigen Fleisches derartig entwertet, daß für Landwirte, Vieh händler und Fleischer noch schwere Zeiten be vorstehen. Helfen kann hier nur Aufklärung. Dresden. 500 Mark Belohnung setzt die Staatsanwaltschaft beim Landgericht Dresden für denjenigen aus, der solche Angaben zu machen imstande ist, daß dadurch die Ermitte lung des Mörders des Droschkenkutschers Gustav Adolf Winkler gelingt, der in der Nacht zum 15. Juni im Ostragehege von einem Fahrgaste erschossen und seiner Barschast beraubt worden ist. — Die Kirschenecnte ist in den Plantagen bei Cossebaude jetzt in vollem Gange. Die Bäume sind reich mit Früchten behangen. Welchen Umfang der Versandt annimmt, geht schon daraus hervor, daß die einzelnen Pächter bis zu vierzig und noch mehr Kirschenpflücker beschäftigen. Waggonweise werden aus dem Bahnhof Cossebaude die Kirschentransporte ab gefertigt. Oft bis zu 400 und 500 Körbe kommen in Scharfenberg und Gauernitz an den Dampfschiffstationen mit jedem einzelnen Dampfer zur Verfrachtung. — Dunkle Sittenbilder entrollte eine Ver handlung gegen da» wegen Verleidung zum Meineide angeklagte GlaSfabrikdirektors-Ehe- paar Palm aus Radeburg. Der 60 Jahre Er erlitt eine sehr schwere Gehirnerschütterung, an deren Folgen er kurze Zeit darnach ver schied. Ehrenfriedersdorf. Don den Greifensteinen abgestürzt ist am Sonntag nach mittag der etwa 40 Jahre alt« verheiratete Maler E. Arnold aus Chemnitz, der mit der auf einem Ausflug begriffenen Malerinnung dort eingetroffen war. Das Unglück ereignete sich am sogenannten Gansfelsen. Arnold wollte den Felsen von der Südseite aus erklettern, stürzte in etwa acht Meter Höhe ad und blieb bewußtlos liegen. Er erlitt eine starke Rückgratverstauchung, schwere Schädel- und Brustverletzungen, so daß an seinem Auskommen gezweifelt wird. Er wurde ins Krankenhaus nach Thum gebracht. Schwarzenberg. Auf eigenartige Weise kam in Mittweida bei Schwarzenberg der Fleischermcistec Richard May ums Leben. Als ec im Eiskeller Fleisch abschnitt, loste sich das Fleischstück vom Haken und fiel auf ihn. Dabet traf das Resser den rechten Oberschenkel so unglücklich, daß die Schlagader durchschnitten wurde. Trotzdem ärztliche Hilfe schnell zur Stelle war, ist der Verletzte nach kurzer Zeit an Verblutung gestorben. Chemnitz. Die älteste Einwohnerin der Stadt Chemnitz, Frau verw. Orlamünde- Klemm ist am Dienstag im Alter von 99 Jahren gestorben. Glauchau. Als der Gutsbesitzer Hugo NrrUiHes und Sächsisches. Gttendorf-Dkcilla, 22. Juni >W. —* Feuerlärm ertönte in der Nacht zum Mittwoch in der dritten Morgenstunde. Auf ^aufgeklärte Weise war in der Scheune des Mrn Vetter, welche an die Hintere Giebelseite Kunathschen Mechanischen Werkstatt grenzte, ü'uer ausgebrochen. Dasselbe griff blitzschnell auch °uf die sogenannte Tenne über und zerstörte neben Motorrädern und landwirtschaftlichen Maschinen das Personenauto des Herrn Kunath voll- ^ndig. In rascher Weise konnte man dem Wer durch die Schijflsche Fabrikspritze entgegen- "iten, bis die hiesige Wehr, die Cunnersdorfer die SeiferSdorfer das Feuer gemeinsam Hampsten. Für die angrenzenden Häuser bestand ^fahr darin, daß am brennenden Grund- W Benzin lagerte. Glücklicherweise bewährten H die Sicherheitsvorschriften, welche ein lang- Verdampfen des Benzins ermöglichten. Die Geschädigten haben versichert. , —* Der Zahnpflege widmet man jetzt er- "ulicher Weise auch in den Schulen erhöhte Aufmerksamkeit. Zur Veranschaulichung einer Hüten Zahnpflege Hal Herr Dentist König der Mgen Schule in dankenswerter Welse ein vardentableau über Zahnpflege zum Geschenk Stacht. —* Fleischoerwüstung. Der Landeskultur- kat veröffentlicht aus der Feder des Dr. Wiis- Ms-Beclin unter der Ueberschrift „Gegen Fleischverwüstung" folgendes: Dem auf- ^rksamen Beobachter des Fleischkonsums wird nicht entgehen, daß in ganz Deutschland in besiersiluterlen Kreisen, insbesondere im Eschaus- und RestaurattonSbetrieb eine ge- rudezu unvernünftige Vertilgung großer Fleisch ten bester Qualität Mode geworden ist, t nicht nur vom sanitären Standpunkte aus Blutegel. „Ich will ihnen etwas zeigen", sagte er, „entblößen Sie Ihren Arm." Der Zigarettenraucher tat so an seinem bleichen Arm, und der andere setzte den dünnen, schwarzen Blutegel darauf. Sofort fing der Blutegel an zu saugen. Er wurde dicker, dann kam plötzlich ein krampfhafte» Zucken über ihn, er fiel ab — tot! — „Das hat Ihr Blut an dem Blutegel bewirkt", sagte der Arzt. Er nahm den kleinen Körper zwischen Daumen und Finger: „Sehen Sie, ganz tot", sagte er, „Sie haben ihn vergiftet." — „Ich vermute, daß es kein gesunder Blutegel war," sagte der Raucher mürrisch. — „Kein gesunder? — Nun gut, wir versuchen es noch einmal." Der Arzt setzte zwei andere Blutegel aus de» Jünglings mageren Arm. „Wenn diese beiden auch sterben", sagte der Patient, „dann rauche ich nicht mehr." Während der letzten Worte zuckte der kleinere und fiel ab auf seine Knie, tot, und einen Augenblick später fiel auch der andere neben den ersten. „Wie abscheulich l" sagte der junge Mann, „ich bin ja für Blut egel schlimmer als die Pest." — Da» ist die Wirkung eine» Giftes in ihrem Blute, da» sich bei allen Zigarettenrauchern findet," sagte der Arzt. „Herr Doktor", erwiderte der Raucher, indem er die drei Egel nachdenklich betrachtete, „ich glaube bald, sie haben rechts Neueste für eilige Leser. In dem Grundstück der Sächsischen Spiritusgesellschaft in der Hamburger Straße >n Dresden ereignete sich gestern Nachmittag eine schwere Explosion. Zwei Personen wurden getötet, mehrere andere schwer ver letzt. Bel der Regatta aus der Unterelbe ging die Jacht „M-teor" mit Sr. Majestät dem Kaiser an Bord als erste durchs Ziel. In einem Straßenbahnwagen in Mailand ^plädierte ein von einem unbekannten Apotheker niedergelegte» Paket. 6 Personen Kurven verletzt. Heute findet in London die feierliche Krönung des englischen Königspaares statt. Der Deutsche Kronprinz überbrachte dem König Georg im Auftrage des Kaisers den Feldmarschallstab. Fällige Steuern betr. Der 2. Termin OemkillätzAnIuKtzii ist fällig und bis spätestens „ st. Juli Ml on dre hiesige Ortssteuereinnahme (Gemeindeamt) abzuführen. Nach Fristablauf beginnt das geordnete Beitreibungsverfahren. Ottenckorf-stloritrclorf, am 15. Juni 1911. Der Gemeindevorstand des Gemeinderates und Gemeindevorstandes zu Gttendorf-Moritzdorf. Nit wöchentlich erscheinender Sonntagsbeilage „Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie den abwechselnd erscheinenden Beilagen „Handel und Wandel" „Feld und Garten", „Spiel und Sport" und „Deutsche Mode" ^ruck u. Verlag -er Fa. H. Rühle, Inh. R. Storch in Groß-Dkrilla. Für die Redaktion verantwortlich R. Storch in Groß-Dkrilla. Io ist Die unter Garantie der Gemeinde stehende Sparkasse vneMrs - Moritzüott °<rzinst Einlagen mit 3*/, "/o und expediert an jedem Wochentage von 8—1 und von 3—5 Uhr, Sonnabends von 8—2 Uhr. Die in den ersten 3 ^Verklagen eines Douais einssralilten LetrüAe ^vercken kür üsn detrstkenüsn Alonat noeü voll verzinst. Bücher auswärtiger Sparkassen werden kostenfrei übertragen. Einlagen ^eng geheim gehalten. jungen Pferde auf der Wiese vor den bela denen Heuwagen spannen wollte, scheuten di« Pferde und gingen durch. Sch. wurde ein Stück mit fortgeschleist und geriet schließlich unter die Pferde, die ihn durch Hustritte schwer verletzten. Man fand den Bedauernswerten besinnungslos auf und schaffte ihn nach seiner Wohnung, wo der inzwischen herbeigerufene Arzt eine Gehirnerschütterung und mehrer« Rippenbrüche feststellte. Leipzig. An Blutvergiftung gestorben ist ein in L.-Lindenau, Karl Heine Straße wohn hafter, 36 Jahre alter Haudarbeiter. Der Mann hatte sich durch zu enge« Schuhwerk einen Fuß wund gerieben und sich dabti durch das Tragen farbiger Strümpfe in so gefähr licher Weise infiziert, da» Rettung nicht mehr möglich war. Mancherlei —* Die Folgen des Zigarettenrauchen« schildert sehr trefflich folgende au» der Bunder warte der ev. Manner- und JünglingSverelne entnommene Szene au» dem Sprechzimmer eine» Arztes: „Sie rauchen täglich 30—30 Zigaretten?" — Ja durchschnittlich." — Glauben Sie nicht, daß da» an Ihrem Leiden schuld ist?" — „Nicht im geringsten." Der Arzt schüttelte den Kopf. Er lächelt« eigen tümlich, dann nahm er au» einem Glase einen