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"ckii 'VN 4 Uhr i ttcckl cil!n»"it . l.iebei'' üen > zu babc» alit Uabtnauer Anzeiger und Zeitung für Seifersdorf, Groh- und Kleinölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Eckersdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz etc. Nummer 119. 8el>wick Nahe»«" kreischend icß> schritt er er heiser n dem „Sie haßt mich, sie floh vor mir in die hinterste Ecke, ats wäre ich der böse Feind! Und doch meinte ich nur gut mit ihr, wollte sie ins Schloß nehmen zu '"ir! Ich hoffte Monika zu versöhnen, die im Todten- sveiher erstickte. Umsonst! Vinzenz Lechner hat dem Kinde leinen Haß in die Seele gelegt und dieses alte Weib hetzt »vch jetzt an Marei! Was kann ich noch thun? Wie die Pest furchtet mich mein Kind! Und ich habe doch keine 'iiuhc mehr, seitdem ich weiß, daß Monika meinetwegen ^zweifelte, daß unser Kind arm und elend ist. Ich js>uß es zu mir bekommen! Wenn die Prozesse ganz Ächsberg ruinirt haben, wenn im Lechnerhof kein Stück Prod mehr zum sattessen vorhanden ist, dann, dann wird Wohl Marei zu mir kommen!" Der Lehensberr von Fnchsberg stürzte weiter in der Nacht dem Schlosse Am nächsten Tage wurde von ihm der Antrag ans Lachte nicht die alte Walburg im Hanse auf? — Vielleicht hatte er sich getäuscht. Eilig davon. Und im hastigen Weiterschreiten stieß klingend hervor: Da in jüngster Zeit an öffentlichen Orten des Bezirkes, insbesondere in Gast- nnd Schankwirthschaften, sogenannte Würfelantomaten ausgestellt worden sind, wird hier mit darauf hingewiesen, daß der Betrieb derartiger Auto- "mten als ein nach 284, 286 bez. § 285 des Reichs- strafgesetzbuches strafbares Glücksspiel anzusehen ist. Alle Polizeivrgane des Bezirkes werden hierdurch an- gewiesen, die Aufstellung von Würfelautomaten nicht zu dulden, für sofortige Beseitigung der bereits aufgestellten Sorge zu tragen und Zuwiderhandlungen gegen die an gezogenen strafgesetzlichen Bestimmungen zur Anzeige zu bringen. Königliche Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt, am 1. Oktober 1895. I)r. 8oümiät .eck lew SA iteueck (Nachdruck verbalen.) Die Holzrechtler. Sensations-Roman aus dem Fichtelgebirge von Ira Pera. (Fortsetzung.) Ein inatter Lichtschein fiel aus den untern Fenstern, als Herr von Hartstein pochte, denn die Hausthttr war verschlossen. Walburgs kreischende Stimme fragte, wer Einlaß begehre nnd der Schlvßherr gab Antwort. Die Thür öffnete sich und der Ankommende trat in die Flnr. Am liebsten hätte Walburg dein Schlvßherrn gar nicht geöffnet, aber dies wagte sie doch nicht. — Etwa eine Viertelstunde mochte vergangen sein, als sich die Hausthür des Lechnerhofes abermals öffnete und Herr von Hartstein erschien. Schmetternd flog hinter ihm die Thnr ins Schloß. Bekanntmachung, ^ie Wahl eines Abgeordneten zur zweiten Kammer der Siüudeversammlung im 5. städtischen Wahlkreise betreffend. Für die von dem Königlichen Ministerium des Innern auf den 17. Oktober dieses Jahres anberaumte Ergänzungs wahl zur zweiten Kammer der Ständcversammlung ist die Stadt Rabenau mit dem Königliche« Forstrevier daselbst zu einem Wahlbezirk vereinigt. Als Wahlvorsteher fungirt der unterzeichnete Bürger meister und als Stellvertreter Herr Stadtrath Emil Hamann hier. Als Wahllokal ist das im Nathhause hierselbst (1 Treppe) befindliche Gesellschaftszimmer bestimmt worden, woselbst die Stimmzettel am 17. Oktober 18S5 in der Zeit von Bormittags 10 bis Nachmittags 3 Uhr von den Wählern persönlich abzugeben sind. Rabenau, am 5. Oktober 1895. Der Bürgermeister. ^ViltiA. iugeB' mviMI Reichs AB'" siuMck ch M rrc ime. 5, i an. egen d' Einen Moment blieb Herr von Hartstein stehen nnd !uhr sich mit der Hand über das Gesicht. end. lcht wck die Bi eslge ckl „AmM r waB I Buchdrim und ick! err Zu"1 n, erM liesornckl :t >var, 1 aus T'l Versa""" König I Glöß. berühr . Rest'»" Asien leuW hcn bei: r, Rade" - stehlt alle^ Keuerslt -r guten ist. -z sten. 3.^ ussieckck üßarbck gescheit Slvsigk^ lZersichck Mittels den Fs" von nicht, lusful? ichende achte» nisrcg""' oß .'sten, j nungck, ->d- I lersack" vsse». , Dienstag, den 8. Oktober 1895. 8. Jahrgang. Bekanntmachung. Eingegangen ist: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen 9. Stück vom Jahre 1895, enthaltend: Nr. 42. Verordnung, eine Abänderung der Verordnung über den Staatsforstdienst betr. „ 43. Bekanntmachung, die Heranziehung des Einkommens aus ärztlicher Praxis zu der in Sachsen nnd Preußen bestehenden Staatseinkommensteuer betr. „ 44. Bekanntmachung, eine Ergänzungswahl für die I- Kammer betr. „ 45. Verordnung, Ergänzungswahlcn für die II. Kam mer betr. Ferner ist eingegangen: Reichs-Gesetzblatt „ 35. Bekanntmachung, betreffend die Vereinbarung er leichternder Vorschriften tür den wechselseitigen Verkehr zwischen den Eisenbahnen Deutschlands und Luxemburgs. Bekanntmachung, betreffend die dem internationalen Uebereinkommen über den Eisenbahnfrachtverkehr beigefügte Liste. Bekanntmachung, betreffend die Anzeigepflicht für die Schweineseuche, die Schweinepest und den Rothlauf der Schweine. Diese Eingänge liegen 14 Tage lang zu Jedermanns Einsicht hier ans. Rabenau, den 4. Oktober 1895. Der Bürgermeister. ittiK. Bei der Sparkasse zu Rabenau wurden im Monat September d. I. 291 Einzahlungen im Betrage von Nik. 22,874 72 Pfg. geleistet, dagegen erfolgten 75 Rückzahlungen im Betrage von Mk. 14,568 24 Pfg. Die Sparkassen-Verwaltung das. Aus unserer Gegend. — Mit dem heutigen Tage beginnt nach beendigten Michaclisferien die zweite Hälfte des Schuljahrs 1895/96. Der Unterricht beginnt für alle Klaffen früh 8 Uhr und nachm. I Uhr, mit Ausnahme der Knaben-Elementarklaffe des Herrn Richter, welche um 2 Uhr ihren Anfang nehmen muß. Mit Schluß des Sommerhalbjahres schied ein hier allgemein beliebter Lehrer,Herr Junghanns, aus dem Nabenauer Lehrerkollegium, um in Dresden als Bürger schullehrer thätig zu sein. Akan wird diesem Herrn allezeit, eingedenk seiner treuen Arbeit an der hiesigen Schule, ein gutes Angedenken behalten. Die erledigte Stelle verwaltet vikariatsweise Herr oanä. Umol. Vogt. — Sicherem Ver nehmen nach wird im Dezember die Schuldirektorstelle besetzt. — Ueber den Bestand der Betriebsmittel der König!. Sächs. Staatsbahnen liegt uns folgender interessanter Aus zug vor: Locomotiven: 96 Schnellzugmaschinen, 290 Per sonenzugmaschinen, 145 Mittelmaschinen, 267 Lastzug maschinen, 247 Tendermaschinen, zusammen 1045 Ma schinen. Tender: 740. Personenwagen: 2158 vierrädrige Wagen, darunter 2 Kgl. Hofwagen; 336 sechsrädrige Wagen, darunter 1 Kgl. Hofsalonwagen; 23 achträdrige Wagen, darunter der Kgl. Salonwagen; 34 Personenwagen für Nebenbahnen mit normaler Spur, zusammen 2551 Wagen. Zugführerwagen: 463. Bedeckte Güterwagen: 8558 vierrädrige, 146 sechsrädrige, 46 achträdrige Wagen, zusammen 8750 Wagen. Offne Güterwagen: 15121. Wagen für schmalspurige Bahnen: 237 Personenwagen, 1294 Wagen verschiedener Art. Wagen der Postverwaltung: 175. Bei diesem Auszug hat man sich auf die äußersten Angaben beschränkt. So hat man z. B. die Betriebsmittel der im Betriebe befindlichen Kgl. Sächs. Privatbahnen außeracht gelassen. Das Ganze giebt uns aber ein deut liches Bild der großen Menge Betriebsmittel unserer Kgl. Sächs. Staatsbahnen. — Verurtheilt wurde der Fleischermcistcr August Theodor Petersen in Nickern, welcher an seine Kunden zu halben Preisen tuberkulöses Fleisch verkaufte, zu 50 Mark Geldstrafe eventuell IO Tagen Gefängniß. Zwangsablösung der Holzrechte eingebracht, welche die Fuchsberger von Alters her hatten. Herr von Hartstein wußte ganz genau im Voraus, wie die Dinge ihren Lauf nehmen würden und der Förster triump Hirte. — 24. Kapitel. Schwere Zeiten. Wieder war es Herbst, aber beinahe acht Jahre waren über Fuchsberg seit jener Zeit dahingcrauscht, da der neue Herr im Schlosse einzog. Die Lage der armen Dörfler war eine wahrhaft verzweifelte, einzig hervorgerufen durch das systemathische, entsetzliche Aussaugen von Seite ihres Schloßherrn. Prozeß auf Prozeß war in den Jahren gefolgt. Mit größter Erbitterung wurde der Kampf geführt. Die Fuchsberger, svferu sie nicht schon völlig ruinirt waren, dielten zäh an dem alten Recht sest, das ihnen der Lehensherr entreißen wollte. Sie wußten ja, daß sie verhungern mußten, wenn ihnen ihr bischen Natz- und Anschlagholz genommen wurde. Aber in diesen Zeiten lernten die armen, gequälten Dörfler gründlich das langsame Verfahren der Gerichte, die verschiedenen Ansichten der Richter, die Advokaten kniffe kennen. Hier galt es nicht mehr, als ehrlicher Mann kein ehrliches Recht zu fordern, die spitzen Federn führten den Krieg nnd versuchten den letzten Aufschrei nach Gerechtig keit im Mnnde der Fuchsberger zu ersticken. Es war gekommen, daß, wenn das eine Gericht den Dörflern recht gab, der von dem Lehensherrn an gerufene höhere Gerichtshof Herrn von Hartstein wieder half, oder auch umgekehrt. So hatten sich die Jahre hingezogen. Die Prozeßkosten waren von den Fuchsbergern kaum mehr zu erschwingen und bereits hatten die Dörfler zusammenschießen müssen, denn der Einzelne konnte die Kosten nicht mehr aufbringen. Neunzigtausend Mark waren ve'prozessirt. Es herrschte in Fuchsberg ein wahres Elend, von welchem die übrige Welt bald genug Kunde erhalten sollte. Nur um schließlich nicht zu verhungern, denn die Noth stieg beständig, hatten sich die Dörfler schließlich doch noch bereit erklärt, ihr gutes Recht dem Lehenshcrr abzu ¬ treten, wenn dieser nur einen müßigen, aber anständigen Preis als Ablösungssumme bezahlt hätte. Die Kleinigkeit, welche ihnen Hartstein jedoch, und zwar nach der Berechnung seines Föisters bot, konnten die armen Leute nicht annehmen, denn mit ihrem Recht holze verloren sie alles. So weigerten sie sich und kämpften weiter. Endlich war es ihnen gelungen, ein obsiegendes Urtheil zu erzielen und es war aber auch wirklich die höchste Zeit. Es wurde Herbst und der Winter kam. Gutsförster Waldner hatte ihnen zwei Jahre lang, während die Prozesse schwebten, das Rechtholz vorent- halten. Nun hatten die Fuchsberger gewonnen! Sie athmeten auf. Der Leheusherr mußte ihnen ihr Holz anweisen lassen. Ein Winter im Fichtelgebirge ohne Holz war ja entsetzlich. Während nun die Dörfler den Schloßherrn und selbst Waldner ersuchten, ihnen ihr zugesprochenes Recht nicht noch länger zu verweigern, lachte der Förster nur höhnisch. „Sie möchten warten," lautete sein Bescheid. Und abermals ein Schicksalsschlag. Das betreffende Dokument, welches dem Lehensherrn die Verpflichtung auferlegte, den Fuchsbergern ihr Holz, ihr Recht zu geben, — kam einen Tag zu spät an Herrn von Hart stein. Dieser unverzeihliche Advokatenkniff beraubte die Dörfler ihres erkämpften Vortheiles, machte die Verfügung werthlos. Ein dampfer Schrei der Erbitterung, des Zornes, der Verzweiflung ging durch das Dorf. Also alles umsonst! Man trat sie immer wieder zu Boden, so oft sie auch den Versuch machten sich zu rühren, bis eine allgemeine Gährung entstand. Man dachte an Selbsthülfe. Aber noch behielten einige wenige den Kopf oben und warnten vor einem unbedachten Schritt. Nicht lange, dann gingen auch sie zu den Holz- rechtlcrn über, denn sie fühlten selbst, daß dem großen Unrecht gegenüber, welches ihnen allen geschah, keine Ver nunftsgründe mehr zur Geltung kommen konnten. (Fortsetzung folgt.)