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Äser» S»Ituna,au»tt«ger und stu»,ad»st»U«n, s»«l» all« p-st-nstalte» und vriestrdgec nehm-u 0»st«ll»»g,n ent,,,en. Sonnabend, den 7. August 1-20 <81 15. Jahrgang Das Neueste vom Tage. Der Staatssekretär sz. Tj. Dr. Peters ist vom Reichspräsidenten. zum Reich skommissar für die Vntwas.snung ernannt worden. ck DNS Reich Lka binett hat beschlossen, das? d« Neuwahl des NeichSpräs.identen Ende Oktober oder Anfang November erfolgen solle. a> Nach in Wien eingetroffenen Meldungen ist in Ostgalizien bereits eine Svwjetregterung ein gesetzt worden, die daS Eigentum der Jndu-i strtellen, .Banken und Großgrundbesitzer besch lagpahmt hat. * In wenigen Tagen soll in Boulogne eine neue Konferenz stattfinvcn. Millerand und Lloyd George werden über die Haltung der Sowjet regierung und insbesondere über ihreBe?- > ehu n- gen zu Deutschland beraten. , Die Dbrüstun^ssrage. D.N. B. Uach dem Protokoll, das wir in Sva unterschrieben haben, mutz die Heeresverminbe- rnng bis'zum 3l. Dezember 1 !)20 durchgeführt sein. Vis zu diesem Zeitpunkt mutz die fetzige Reichswehr um die Hü''i^e vermindert sein. Wer die gegenwärtige Wirt schaftlage kennt, der Weitz, wie groß das' Problem ist!, i00 000 Mann nnter.-ubringen, denn es ist unbedingt Pflicht des 'Staates, dafür zu sorgen, datz der Ueber- gang dieser 'Leute in die bürgerlichen Berufe sich glatt! vollzieht. ES ist. seine Pflicht, schm: aus dringendstem eigenen Interesse. Kommt die Negierung dieser Pflicht >, ich t nach, ^o werden wir erleben können, daß dis un- Ersorgten Soldaten sich denen zuwenden, dis die ent lassenen Mannschaften 'zu unlauteren politischen Zwecken verwenden möchten Und die ihnen mit allerhand Ver sprechungen aufwarten. Es gibt leider Gottes in Deutschland immer noch Legte, die die verbrecherischen Putschgedanken noch .nicht aufgegeben haben, und es ist .'klar, datz diese Leute sich jetzt an die zu ent lassenden Mannschaften der Reichswehr heramnachen werden, wenn es dem Staat nicht gelingt, sie so unter- zubringen, daß Reibungen vermieden werden und datz die Entlassenen auf derartige Versprechungen nicht zu hören brauchen, weil sie eine Existenz vor sich! sehen, die ihnen "gesicherter erscheint als irgendwelche Putschi stischen Abenteuer. Wie schwer eS ist, derartige Auf lösungen vorzunehmen, 'haben wir sa an der Auslösung' der. Freikorps erlebt. > Tie. beste 'Form der Unterbringung wäre natürlich, die Mannschaften in der Landwirt sch ast zu be schäftigen, denn noch immer ist der Mangel an land wirtschaftlichen Arbeitern sehr groß. Die in der letzten Zeit abgeschlossenen Tarifverträge haben die wirtschaft liche Lage des Landarbeiters auch' wesentlich verbessert. Immerhin bedarf es noch .besonderer Maßnahmen, um den Uebertritt einer grötzeren Anzahl von Reichswehrs soldaten in die Landwirtschaft zu ermöglichen. Der Siedlung sg «danke hat ln der Reichswehr Plag ge griffen und wird auch kster, sowie bei den. anderen Ün- berbringungsmöglichkeiten in Betracht gezogen werden müssen. Hauptziel mutz sein., .die Neichswehrsoldaten überall dahin 'zu stecken, wo sie produktive Arbeit leisten können. Tas ist in der Landwirtschaft der Fall, daS ist gber auch der Fall im Bierg bau und 'bei der Torfgewinnung. Freilich spricht auch hier die .Wohnungsfrage ein entscheidendes Wort. ES heißt also für die nächste Zukunft 'überall ArbeitS!- ünöglichkeiten zu schaffen und zwar dürfen das nicht» nw.hr oder weniger nutzlose Notstandsarbeiten sein, .son dern Arbeiten, die zum Wirde raufbau unseres Vaterlandes beitragen, wieweit eine Mitwirkung der entlassenen Reichswehrsoldaten bei den. Wtederauf- b an arbeit en in Nordfrankreich geschehen kann, wird späterhin noch 'zu erörtern sein. Grundsätzlich haben die Soldaten durch ihre Organisationen aber bereits er klären lassen, -atz sie zu jeder ehrlichen Arbeit bereit' sind und diese Erklärung gibt uns, die Hoffnung, datz die. Schwierigkeiten her Heeresverminderung auf ein Maß gebracht werden, daS keine Gefährdung unseres wirtschaftlichen,und politischen Lebens bedeutet. Plant Me Entente den Durchmarsch? Außenminister Tr. SiinonS hat in seiner Erklä rung über die deutsche Neutralität gegenüber Rußland und Polen auf das internationale Abkommen von 1007 ihingewiesen. Gemeint war damit die 5. Konvention dar Zweiten Friedenskonferenz,von 1907, die die Rechte und Pflichten -er neutralen Mächte und Personen tm Lalle eines Landkrieges vorsteht. Trotz der vielfachen Verletzungen, die der Weltkrieg gebrächt hat, gelten diese Konventionen noch. Sje sind immer, noch Völker recht. und die Entente, die angeblich, zur Wiederherstel lung deS-geschändeten Völkerrechts in. den fünfjährigen Kampf gezogen ist, wird die Gültigkeit -er Rechte eine» Staates, der sich .neutral erklärte heur« weniaer als je leugnen können. Rach -en ersten beiden Artikeln des LondkriegabkommenS ist -aS Gebier einer neutralen Macht unverletzlich, und es ist -en Kriegführenden un tersagt, Truvpen- oder MustitionS-- oder Verpflegungs kolonnen durch daS befriedete Gebiet hindurchzuführen. Aber die Alliierten betrachten sich im russisch-polnischen Krieg mrscheinend nicht als Kriegführende, und in die sem Falle können sie sich leider auf Artikel 7 des Ab kommens berufen, -er da sagt, eine neutrale Macht sei nicht verpflichtet, -ie für Rechnung des einen oder , des anderen Kriegführenden, erfolgende Ausfuhr oder Durchfuhr von Waffen, Mnnittvn und überhaupt von allem, waF für ein Heer nützlich fein kann', tz u verhindern. Deutschland ckäre also nicht verpflich tet, sondern vur berechtigt, zu verhindern,. Aber wie steht es .mit seinem Rechte? Tie Abrüstung -er. Reichswehr entblüht uns His ans eine Truvpenzahl. die mit Mühe und Not noch die Ordnung tm Innern aufrechterhült, .niemals äber eine bewaffnete Neutra lität ,nach nutzen darstellen kann. Tr? SimonS hat diese Tatsache mit den Worten ausgesprochen, daß wir un sere Politik au? bas geographische Interesse der En tente, durch Deutschland nach Polen zu marschieren, auch wenn die eigentliche Absicht noch nicht erkennbar ist. einstellen müssen, und datz -er Reichskommissar bei der Ausführung des Neutralitätsschutzes darauf Rück sicht .nehmen mutz. Es ist sehr bedauerlich, datz die Reichsregierung von -en vielen alliierten Kommissionen und Gesandtschaften, -ie sich auf deutschem Boden be finden, immer noch im «Unklaren gelassen wird, ob die Enrente Vorbereitungen zu Truppentransporten Lurch Neiurschlanv .trifft oder nickt. Ja, man Weitz noch nicht einmal, ob man die Perbün-eten Polens als Krieg führende oder etwa als wohlwollende Neutrale gegen über Polen ansehen soll, wobei zu bemerken ist, daß PS einen .Begriff der wohlwollenden Neutralität völ kerrechtlich nicht gibt. . ' Llohd .George hat die russischen Unterhändler Kras sin, Kamenow und Miljütin in einem Tone behandelt, daß man glauben könnte, er habe sich Zetzt ganz auf die Seile der Polen gestellt,, er drohte aber am Schluß seiner Rede .nur mit einer >— moralischen Unterstützung der Polen gegen Sow'je.trußland. Tas auffallende Wort des englischen Premiers hat in -er französischen Presse Unruhe hervorgerufen. Denn man hatte erwartet, daß sich Llohd George, der ja immer umgefallen ist, in San Remo, .in Spa, in Boulogne, nun auch dem »Ver sprechen Frankreichs an Polen aus Waffenhilfe an» schließen werde. Ter Matin hilft sich dadurch, daß er sich aus London unterrichten läßt, nach englischer Auf fassung .sei es jedenfalls Lenkbar, Latz französische Trup pen aus -en Abstimmungsgebieten zur Perfügung ge stellt werden, Sollte die Entente sich«, durch., diesen Aus weg aus der Affäre ziehen wollen, so wird die deutsche» Diplomatie festzustellen haben, datz auch.in diesem Falle die, deutsche Neutralität verletzt, daS Völkerrecht ge-' beugt ist. Tenn die Kommandierung der französischen Truppen tm deutschen Abstimmungsgebiet gegen Ruß land kommt einer, erzwungenen Durchfuhr von Trup pen und Waffen durch Deutschland gleich. Tie deutsche Diplomatie wird diesen Standpunkt Knzunehmen ha ben, auch wenn sie, wie Dr. SimonS andeutete,, in der Flaggenangelegenheit vom französischen Geschäftsträger in Berlin in die Enge getrieben wird. Tie Alliierten mögen unS noch.so Ansehen, unsere. Neutralität aufzu geben, ihre eigens Nölkerrecktsverletzung wird dabei iiuuner klarer. . » ' . ' l . Aussicht auf Friedens- Verhandlungen. Sowjetruhland zu Verhandlungen bereit, aber keine Einstellung des Vormarsch es, Die Antwortnote der Sowjctregierung ist in London ange- kommcn. In der Antwort wird, wie verlautet, gesagt, die Bol schewisten könnten im Augenblick ihre Operationen gegen Polen nicht ausgeben. Sie erklären sich bereit, die Verhandlungen Uber den Waffenstillstand und den Friedens vertrag aus zu nehmen, sobald polnische Delegierte mit den erforderlichen Vollmachten in M t n s k eingetrofsen sind, Die Sowjetregierung erklärt sich außerdem bereit, di, volle Un abhängigkeit Polens zu garantieren. > Neu. Times 'zufolge wird in russischen Kreisen in London behauptet, -atz das Telegramm, welches Käme-! new aus London erhalten und von -em Llohd Georgs im Unterhaus gesprochen hat besagt, selbst wenn Be fehl gegeben würde, .den Vormarsch einzustellen, Würde daS.roteHeer nicht gehorchen. Der Ausbruch einer Gegenrevolutio n 'sei zu befürchten, da das! rote Heer nicht zufrieden fein« würde, bevor Warschau genommen lei. 'Tlo poilKfschM GrMm-r-iiUMlngcu. Kurjer Warözawski "berichtet daß das Kabinett am. Donnerstag den ganzen Tag über die dem bolsche- wistifchen Friedensvorschlag gegenüber einzunehmende Stellung beraten habe. Es wurde mit Stimmenmehr heit .beschlossen, .die Entsendung von Friedens delegierten von der vorherigen Antwort der Bol schewisten .aus die polnischen Bedingungen, .welche der Sowjetregierung in einer besonderen Note übermittelt werben sollen, abhängig zu machen. Diese Bedingungen sollen wie folgt lauten: 1. Anerkennung -er. Souveränität de» polnischen Staates.. 2. Verpflichtung.der Sowjetregierung, sich in di« inneren Angelegenheit«» Polen» nicht etnzumi- ! Wen. Der ursprüngliche Plan, di« Friedens delegation sofort Kach Minsk senden, ist fallen gelassen. - * Der Stan» -ar. ruMstb^ojhEchp« Kämpfe, Ti« russische Nordarmee ist noch nicht bis Chor zellen vorgedrungen. Wie eS heißt, soll sich Ostr al len ka schon in den Händen der Russen befinden. Ter polnische Widerstand ist im Hauptkamvffeld zwi schen Ostrolenka und Ostrow verstärkt. Tie polnische Heeresleitung wird, -üe man annimmt, hier eine große Entscheidungsschlacht entgegennehmen. Hm Süden sollen -ie Russen bei Drohiczyn wieder über den Bug 'zurückgeworfen sein. ES bereitet sich ein gro ßer polnischer Gegenangriff bei Siedlce vor. Tijo HrioiWnA mW Nawsr, BtockM«, Nach einer Havasmeldung aus London behauptet Daily Mail zu wissen, daß Lloyd George gestern Krassin und Kamenew mitgeteilt habe, eS seien Befehle über Wivderaufrichtung einer neuen Blockade an die britischen Seestreitkräfte ergangen. GcMch giWk nMen WeWaMtirpph'v. Giornale d'Jtalia spottet über die platonisch« englische Note, um die sjch -ie siegestrunkenen Bol schewik! nicht 'kümmern werden. Im Mernä herrückt die Gefahr, datz daS besiegte Zentraleuro- Pa mit dem Bolschewismus gemeinsame Sa chs machen könne, um «ine Revision -eS Ver trages zu erzwingen. Tie in schwerer Ver legenheit befindliche Entente soll endlich auf -ea tö richten Eigennutz und die Intrigen -er Machtgier ver zichten, um 'eins neue, noch'größere Weltkatastrophe zu vermeiden. «- » vor öem Abbruch Ser rutsch-englischen Sezkehungen. Allen Anzeichen nach scheint der Krieg zwi schen Rußland und den Alliierten unvermeid lich z u s e i n. Am Donnerstag abend wurde mitgeteilh datz di« Mobilmachung der englischen Flotte bevorstehe. England beabsichtige, schnellstens vier Divisionen an die polnische Front z« senden und eine» Ausruf zur Werbung von Freiwilligen zur Un» terstütznng Polens zu verössentlichen. Nach Äeutzerungen de» rus sischen Delegierten Kamenew,äst nicht zu erwarten, datz die russi sche ReM«rung auf die neue englische Note «ine den englisch«!» Wünschen entsprechende Antwort erteilen werde. Kamen«» und Krassin rüsten zur Abreise. Die Teuerung im Ausland. W. BZ. Das durch di« Folgen -es Weltkriege» Her vorgerufeno Krankheitsbild -er deutschen. Volkswirtschaft findet sich mehr, oder weniger scharf ausgeprägt bei» fast allen an der. Weltkatastrophe unmittelbar vder mittelbar beteiligten Völkern wieder. Welche» d«r -ren nenden Tagesprobleme 'man auch! nennen mag. man findet es 'mehr oder weniger bei allen, Teilnehmern des Weltkrieges wieder. Dies ist ein schlagender Beweis, falls! es heute noch eines solch<en bedürfen sollte, für! die enge Verflechtung der Nationen, in daS Netz ÄeS internationalen Güteraustausches. Wenn wir untex einer, erschreckend zunehmenden Verteuerung des Lebens unterhaltes zu leiden haben, jenseits der Grenzen fin den wir Leidensgenossen. Tas soll in der folgenden Zusammenstellung -er Preisentwicklung in England und Italien seit Krisgsbeginu gezeigt werden. Da bei ist al» Maßstab die fog. Indexziffer genommen die heute so viel von sich reden macht; d. h.!, man seht die für einen bestimmten Zeitraum berechneten Durch schnittspreise gleich. 100 und verfolgt nun an den Ver änderungen Lieser Basis die Entwicklung. Hier sin- dis Großhandels-Durchschnittspreise für bestimmt« Wa rengruppen — Getreide und Fleisch!, sonstige Leben»« mittel, Textilien, Minerale und Metalle — im Zeit-. raum 1901—05 gleich 100 gefetzt,' . eS ergibt sich dann folgendes Bild: » Italien: England: (1901- -05 --- 100i (1901-05 ---«100) Juni 1914 117.0 115.9 Juni '15 161.3 147.7 Juni '16 242.8 191.5 Juni 17 362.9 256.6 Juni '18 523.8 277.5 Juni '19 451.0 281.3 Januar 20 634.7 353.1 Februar 20 701.0 870.9 März 20 780.0 S79.K April 20 855.7 874.2 Mai 20 830.3 372.7 Juni .20 773.5 356.7 Demnach ist -aS Preisniveau seit Kriegsbeginn, in England um '240,8 Prozent, in Italien um 650,v Pro zent gestiegen. Tie Preissteigerung in Italien ist 2»/« mal so stark gewesen wie in England. Tie Wirtschaft-! lich! schwache Mpenninenhalbinsel müßte also fast da» Dreifache für -ie ausländischen Rohstoffe und War«n., deren st« 'zur Aufrechterhaltung ihres Wirtschaftsleben» bedurfte, bezahlen al» da» reiche England. Innerhalb der einzelnen Warengruppen gestalten sich! z. ,V.» in Italien die Berhältnisft folgendermaßen.: