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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 26.08.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120826025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912082602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912082602
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-08
- Tag 1912-08-26
-
Monat
1912-08
-
Jahr
1912
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Abend Ausgabe isir. Anzeigen-Preis los. Jahrgang Nr. 435 Montag, üen 2S. August 1912. Die vorliegende Ansgabe umfaßt 10 Seiten bei 46s »SSI» !ro- bier von ne Krug. alb« Prril«. Vie Jour- * Vor Dedeagatsch (Wilajet Adrianopel) wurden vier italienische Kriegsschiffe gesichtet. (S. Ausl.) le! ß! Stckow. ZSNetn. »iesewetter tzetme. Böhler. * In Senjitza und Beliopolic sollen von den Albaniern Serbenmassakers angerichtet worden sein. (S. Ausl.) nll -20S7 llser >»an. V»ftlchcckl,n1» Let„ia «8. v»lN«i<N<nU» t. tchc« <n der nuslälen in U vei Parts, adt Hs aller. Uhr. SttvaS. — g« EiwaS. . l 14 8S2 lNach«..>chl»») Lel.-A«schl.r 14 69» N4SS4 Kassel, 26. August. Die Erkältung und das Schnupfenfieber des Kaisers haben etwas nach» gelassen. * Der Brand des Berliner Theaters des Westens soll auf Brandstiftung zu- ritckzuführen sein. (S. Tageschr.) S. Kühler, l. Kühler. !. Lbteme. >. Rünger. Habedank. », Barth, Dss Wichtigste. Das Befinden des Kaisers hat sich ge bessert. (S. des. Art.) i^lrt leisnei' MUIt Ser Veit !eü ,„rs »88 6N 11 lhr. mck: Eo'n -rein L.-W: Uhr: <Sasl. l I Allgemein« vratlch« Ar«»t»> Lankkonto: i DtuNch^v^^Lu/^« L«»p»i« l D«a.»Nag« Gnm». Lteinw«, A Amtsklatt -es Aales ««- -es Nolizeiamtes -er Ltabt Leipzig Bei der Entzündung der Patrone und der Ver- brennung des Pulvers entwickeln sich Gase, die das Bestreben haben, sich nach allen Seiten hin gleich mäßig auszudehnen. Die nach vorn wirkenden Teile treffen auf Len Geschoßboden u>^ treiben das Er schoss Lurch den Lauf, indem sie^hm Richtung und Bewegungsart mitteilen. Die nach den Seiten und nach rückwärts wirkenden Dass werden durch die Laufwände und den Verschlußkopf in Verbindung mit der metallenen Patronenhülse aufgehalten, so dass sie nach dieser Richtung nicht entweichen könnrn. Dem Schüssen macht sich dies durch den sogenannten Rück stoß bemerkbar, dessen Stärke durch die Größe der Puloerladung, die Art des Treibmittels und seiner Verbrennung beeinflußt wird. Diese Kraftäußerung des Pulvers bedeutete eine große Belästigung des Schüßen. Hier setzte nun die Technik ein, indem sie versuchte, diese für das Schießen bisher unbenutzte Kraft nutz bringend zu verwerten. Alle die verschiedenen Kon struktionen beruhen darauf, durch die Kraft der Puloergase nach abgegebenem Schüsse den Verschluß öffnen zu lasten, wobei gleichzeitig die leere Hülse ausgeworfen wird. Eine neue Patrone tritt von selbst in den Raum zwischen Verschluß und Lauf. Vei der Zurückführung des Verschlusses (bzw. Vorführung des Laufes) wird eine Feder gespannt, die den be treffenden Teil wieder in seine alte Stellung zurück führt, hierbei gleichzeitig den Verschluß schließt und das Schloß spannt. Das Gewehr ist also von neuem schußfertig, ohne daß der Schütze es nötig gehabt hätte, abzusetzen und zu laden. Er kann während der ganzen Zeit ruhig im Anschlag liegen bleiben: er braucht bloß abzudrücken und kann dies so oft wieder holen, als sich Patronen im Magazin befinden. Ist di« letzte oerschosten, setzt er ab, um das Magazin von neuem zu laden. Es ist klar, daß hierdurch die Feuergeschwindigkeit in großartigem Maße gesteigert ist und daß der Schütz« nun in der Lage ist, den Gegner in kürzester Zeit in wahrem Sinne des Wortes mit Feuer zu überschütten. Es sind bei angestellten Versuchen bis zu 100 Schuß in der Minute abgegeben worden. Die automatischen Bewegungen des Oeffnens und Schließen«» des Verschlusses vollziehen sich so schnell, daß vom Abziehen bis zur abermaligen Feuerbereit schaft kaum eine zwanzigstel Sekunde vergeht. Ein« derartige Feuergeschwindigkeit hat militärisch natür- lich ihren großen Wert, sie gestattet kurze Momente, in denen sich günstige Ziele zeigen, vollkommen aus-^ zunutzen. «on ffranck. Letbeil. Wolfram. Monte«. winirrderg. Riechert. Lkiney. Schaefer. Schwerdl. Wolffram. Laden als der hölzerne, der öfters abbrach und da durch die Gebrauchsfähigkeit der Schußwaffe zeitweise in Frage stellte. Durch diese Erfindung war es der im raschen Laden vorzüglich ausgebildeten preußi schen Infanterie möglich, drei bis vier Schuß in der Minute abzugeben. Dies wurde allmählich auf sechs Schuß gesteigert, wobei noch einmal geladen werden konnte. Es war dies das sogenannte Minutenfeuer, das Friedrich II. persönlich mit der Uhr in der Hand prüfte. Gezielt wurde dabei nicht, der Mann sollte nur horizontal anschlagen. Die Offiziere und Unteroffiziere hatten mit ihren Kurzgewehren und Spontons die unrichtige Lage der Gewehre zu kor rigieren. Ein Zielschießen fand auch später nicht statt. Noch 1806 und 1807 wurden nur zehn Schützen jeder Kompanie darin ausgebildet, di« übrigen Leut« verfeuerten nur blinde Patronen. Da etwaige Hebungen auf Kosten der Kompaniechefs ausgeführt werden mußten, so kann man unter Berücksichtigung dss damaligen Wirtschaftssystems wohl annehmen, daß nur ganz ausnahmsweise etwas in dieser Rich tung geschah. Erst 1808 wurde durch Kabinettsorder vom 3. Juli das Scheibenschießen als Hauptgegen stand der Sommerübungen festgesetzt. Aber erst nach Einführung der Perkussionszündung fand wirklich eine sachgemäß« Ausbildung statt. Wurden dadurch auch di« Treffleistungen gesteigert, so blieb die Feuer geschwindigkeit doch noch sehr gering. Einen wesent lichen Fortschritt brachte erst die Einführung der Hinterlader, das mit dem preußischen Zünd» nadelgewehr seinen Einzug in den Armeen begann. Dabei ist aber zu berücksichtigen, daß die Schuß leistungen des Zündnadelgewehres verhältnismäßig gering waren und viele Vorderlader aus den fünf ziger Jahren sie wesentlich übertrafen. Aber den Leistungen der Waffe im Schnellfeuer kam kein Voderlader gleich. Außerdem besaßen die Hinter lader den Vorteil, daß sie in allen Körperlagen leicht zu bedienen waren. Erst die Erfahrungen des Feld zuges 1866 zeigten, daß eine schneller schießende, in jeder Deckung brauchbare Waffe selbst einer genauen, aber langsamer feuernden gegenüber taktisch über legen bleibt. Die Erfindung der Mehrlader in Ver bindung mit Metallpatronen zeigte eine weitere Steigerung der Feuergeschwindigkeit. Es «ar nicht mehr erforderlich, nach jedem Schüsse zu laden. Es konnten gleichzeitig mehrere Patronen auf einmal in das Magazin eingebracht werden. Es war immer bloß notwendig, nach jedem Schuß abzusetzen, die Kammer zu öffnen, um die leere Hülse zu entfernen und die Kammer von neuem zu schließen, wobei gleichzeitig eine neue Patrone aus dem Magazin in den Lauf geschoben und das Schloß gespannt wurde (Selbstspanner). Es konnte dann sofort wieder an gelegt und geschosten werden. Dies konnte so lange fortgesetzt werden, als sich Patronen im Magazin be fanden. Es wurde dadurch möglich, «ine Feuer geschwindigkeit zu erreichen, die alle früheren Leistungen weit in den Schatten stellte. Es konnten auf diese Weise in der Minute bis zu 25 gezielte Schüsie abgegeben werden. Bei mechanischem Schnellfeuer erhöhen sich diese Zahlen bis auf 40 Schuß in der Minute, bei ein zelnen sogar auf 50 (Argentinien, Türkei). Auch in der Zahl der Ladegriffe zeigte sich die Vereinfachung. Waren sie bei den letzten Vorderladern schon auf 8 herabgesetzt, so betrugen sie beim Zündnadelgewehr nur noch 6 und bei den Mehrladern 2, bei An wendung der Einzelladung 3. Mit diesen Ergeb nissen gab sich di« Technik aber nicht zufrieden, son dern war bestrebt, noch weitere Derbellerungen herbeizuführen. Eine solche auf dem Gebiete des Nepetiermechanismus zu erzielen, dafür boten sich keine wesentliche Aussichten mehr. Es mußte ein ganz neues Prinzip angewendet werden. Dss Lelinüen Les Sailers. Im Anschluß an unsere Meldungen über das Be finden des Kaisers im heutigen Morgenblatt können wir noch folgende Telegramme aus Kastel veröffent lichen: Kastel, 26. August. Der Kaiser verließ am Sonn tag auf Rat des Leibarztes, Oberstabsarzt Dr. Niedner, nicht das Bett, um das Schnupfenfreber, das bei ihm zum Ausbruch gekommen ist, wirkungs voll zu bekämpfen. Der Erkaltung hat sich ein Mus kelrheumatismus zugesellt, der es dem Monarchen vorläufig unmöglich macht, sich längere Zeit im Sattel zu bewegen. Der Kaiser hat daher anordnen lasten, den einzelnen Armeekorps mitzuteilen, daß er an der Teilnahme der Parade bei Zeithain und Merseburg verhindert ist. Der Kaiser wird bis Donnerstag in Wilhelmshöhe bleiben und sich von dort direkt nach Berlin begeben, um, wenn irgend möglich, die Parade über das Gardekorps und das dritte Armeekorps ab zunehmen, und mit der Kaiserin an den großen Mgjröverfestlichkeiten im Kgl. Schlosse zu Berlin, die mit der Galatafel für die Provinz Brandenburg be ginnen, teilzunehmen. Bequg»-Pret» »r LrtpN» »nd Voiorie durch rnl«r« Iiäg«r und So«dU«ur« 2»al t-altch di» Sau» ««bracht:« P». «unett, »l. »"n.ttährl. B«t »nl«r» SUial«, ». An. nahm«ft«llen abae-olt: « PI. «uuatt, LS V». oi«rt«ltührl. Oer marokkanische Serenkellel. General Lyautey sandte an die französische Re gierung ein ausführliches Telegramm, in dem dre Lage in den einzelnen Gebieten Marokkos eingehend geschildert wird. Danach sei in der Gegend um Fez inn«rhald Drotlchiand» und d«r d«UIchen «ol«ni«n vi«rl«lMri. ».« Mk^ „natl. 1.« VN. auilchi. Poftdrftkllaild. g«rn«r in ««>«>«», Danrmarl. d«n Donauftaal-n, Ilaltrn. Uuikmbura. Ritdrrland«, w«gen, O«N«rr«ich» Ungarn Ru-iand, LSwrden und Schrakt». 2a aU«n übria«a Liaalkn nur dtr«N durch dt« Lrlchäftu- It«ll« b«» Blatt«», «rdältlich. Da» L«tpi»g«r Tag«diatt «rlch«tar »mal »agitch, Sana- a. 8«t«rtag» nur m»rg«a». Ubonn«m«nt»-Bnnabinr: S»d,a«»gall« 8, d«t vnl«r«a Ira««rn. gUtalin, Sp«dtt«ur,a and Ännahintftrll«.^ lorol« Bostaml«ra »ad Brt«ttrilg«rn. At»I»t»»,r«»I,»,«t, U» Pf. langsam verstrich, versöhnliches Einlenken von seiner Seite schwieriger. Er wartete darauf, daß der erste Schritt von seiner Frau ausging, und Esther war oer Ansicht, daß es an ihm sei, ihr Abbitte zu leisten; aber keines von beiden gab dem andern Gelegenheit dazu. Und dann kam abermals der Donnerstag und da mit der vorletzte Empfang dieser Saison. Um halb sechs stellt« sich Pallinger «in, machte Toilette und erschien im Salon, hatte bereits sein verbindlichstes Gesicht aufgesetzt, in der Voraussetzung, dort ein« Anzahl der gewohnten Gäste zu finden. Zu seiner Ueberraschung sah er jeooch nur seine Frau, die am Fenster saß und wartete. Alles war wie sonst, Blumen überall, und Teller mit verlockendem Kuchen und Sandwichs. Di« Sonne spiegelte sich im silbernen Teekessel. Nur daß eine sonderbare Stille hier herrschte. In Ermangelung jedes sickeren Lau tes klang das Summen des Kestels und da« Ticken der Empireuhr beinahe aufdrinalich laut. Esther verschmähte es. bei seinem Eintritt d«n Kopf zu wenden, und er zog sich rasch ins Speise zimmer zurück und sitzt« sich ans Klavier, fand jedoch nur eine Reihe von schneidenden Dissonanzen, dre sich nicht auflösen wollten. Es schlug sechs vom nahen Kirchturm. Da sprang er auf, ging zu seiner Frau hinein und fragte mit unsicherer Stimm«: „Wie kommt «», saß heute kein Mensch da ist?" üäs waren oi« ersten Worte, die sie feit neun lagen wechselten. Er verspürte oie größte Lust, da« eisig« Schweig«» zu brechen, wieder den alten, liebenswürdigen, hetteren Ton anzuschlagen und damit das, was zwischen ihnen lag ohne irgendwelche Aussprache in die Versenkung fallen zu lasten. Aber angesichts ihrer ablehnenden Kälte fehlte ihm der Mut dazu. Wie unbequem streng si« aussah! Uno er hätte doch so gern seinem Erstaunen über oas F«rnbl«iben all«r Besucher Aus» druck gegeben. E« fiel ihm besonder« auf, daß Pro- festor Maurer nun schon zum zweitenmal fehlte. Da» geschah sicher nicht ohne triftigen Grund. (Fortsetzung in der Morgenausgabe.) Oie grotze Karriere. Roman von A. von Klinckowstroem. (Nachdruck verboten.) Aber Graf Hugo war im Moment nicht gerade gut auf seinen Günstling zu sprechen, machte sich mit der Ungeniertheit des Grandseigneurs schon an der nächsten Straßenecke von dem unerwünschten Be gleiter frei, nahm, da sein Wagen erst zu einer spä teren Stunde bestellt gewesen, die erste daher kommende Droschke und fuhr zu Professor Maurer. Es drängte ihn, von dem zu erfahren, ob das richtig sei, was er da eben gehört hatte. „Sagen Sie, lieber Professor, wie hängt das mit den Bertoldischen Bildern zusammen?'^ fiel er gleich beim Eintritt mit der Tür in- Haus. „Pallinger sagt mir, daß sie von der Jury wbgelehnt feien. Ist das wahr?" „Ich habe es ebenfalls heute erfahren, und zwar aus bester Quelle, von einem Mitglieds der Jury, dessen Namen ich nicht nennen möchte, denn der Be treffende teilte es mir im Vertrauen mit. Darauf hin verzichtet« ich jedoch, bei dem Empfang der schönen Esther zu erscheinen." „Sie meinen, daß Pallinger —?" „Ja. Er hat meines Erachtens seine Stellung in der Jury dazu benützt, um einem ganz persönlicher Rachegefühl Ausdruck zu geben. Zwischen ihm und Bertoldi bestand seit langem eine starke Spannung. „Haben Sie denn die Bilder gesehen, um oi« es sich Hartsell?" „Gewiß. Ich sah si« im Atelier, und si« waren technisch durchaus für jeoe Ausstellung qualifiziert, wenn ich auch zugebe, daß dies« Anekootenmalerei nicht mehr dem heutigen Geschmack entspricht." „Aber, Lester Professor, Ballinger allein konnte doch nicht den Ausschlag geben, wo die Stimmen mehrheit entscheidet." „Nun, Sie wissen wohl, welche gefährliche Bered samkeit er besitzt, und wie geschickt er zu manövrieren versteht. Wenn man ihm zuhört, glaubt man schließlich, daß schwarz weiß ist und umgekehrt. Mein Gewährsmann befürwortete die Annahme und hätte zweifellos die Majorität für sich gehabt. Doch da sttt 2n)«rat» m>» U«t»»ta »ad U»««d«», »I« Upalttg«P«ttt,«N« sPf-dt«B»Na»«. «U«iMt. o»n-»»wärt» M Pf^ N«kla»«n MI. «rat« von N«hürd«n tm «tt» Nch«n I«U dt« P»ttt,«!l« « Ps. G«1chäst»an»«t,«n mit Pia»o»rschrist«» tm Vr«t!« «rhSht. Rabatt nach lattj. Betlag«a«t>ad,G,Iantt» a»siaa» i Mk. o Iaul«nd «itt. Poft,«b atzt. Ittldrtlag« höy««. Frft»rr«Ut« Lattröa« könn«n nicht »artttd ,«)-,«» w«rd«n. Für da, Lrlch«in«n a» v«ftimint«n Ta,rn and Platz«« wird tritt« Garantie üb«rnmnm«n. Ln»«t,«n« Nnnadm«. d«i sämtlich«» Fitial«n a all«n tlnnoncin- E»prdition«a d«» 2a» and Su»land«». »n* an» P«rta« »— -isch« ch «cht» 2ntzad«r: Vaal Nitrftrn. Rkbattlo» «,d G«!chtst»ft,ll«: 2»danat»tzass« S. -a>att«Ftlial« Dr»,»«»: Etkilratze < l tTelaphoa 1821). legte sich Pallinger ins Zeug und machte in allen Tonarten Stimmung gegen Bertoldi, scheinbar auf rein künstlerischer Basis, aber für den, der ihn kennt, merklich gehässig, bis er oi« Mehrheit auf seine Seite zog." „Meinen Sie nicht, daß er aus lleberzeugung ge- hanoelt haben kann?" Maurer »uckte die Achseln. „Ich glaub's nicht, denn wie ich hörte, hat er in Ilebereinsiimmung mit den anderen Bilder von weit minderwertigeren Qualitäten unbeanstandet gelüsten." „Na, wissen Sie, das wäre doch eine Gemeinheit!" „Finde ich auch. Uno deshalb gedenke ich, als Bertoldis langjähriger Freund, den Verkehr mit Pallinger aufzustecken." „Trotz der schönen Esther?" neckte der alte Herr. „Sie gehören ja zu ihren «ingeschworenen Schleppen, trägern. „Ich habe sie wirklich schätzen und verehren ge lernt, — aber trotzdem. Es kommt oa nämlich noch etwas hinzu. Ich weiß nicht recht, ob ich darüber reden soll." „Wir siNo ja unter uns." „Vor ein paar Tagen war Frau von Bertoldi bei mir und teilt« mir mit, sie wisse jetzt, wer seit Jahr und Tag unter dem Pseudonym Eerf-oolant in oer „Freien Bahn" die Pamphlet« gegen ihren Mann geschrieben habe." „Na, wer war's oenn?" „Pallinger." „Unmöglich! Gerade bei mir — an meinem Tisch hat er erklärt, er kenne o«n Verfasser nicht. Ein Gentleman lüyt nicht so direkt." „Halten Sie ihn für einew Gentleman?" „Wenn ich s nicht täte, hätte er in meinem Hause nicht verkehrt." „Ich fürchte. Sie waren ihm gegenüber wohl etwas zu optimistisch." „Und woher will Frau von Bertoldi oas auch wissen!" „Die Frauen sind ja in der Liebe und im Haß viel schlauer als wir, und machen sich kein Gewißen daraus. Hintertüren und Schleichwege zu benützen," sagte »er Professor mit feinem stillen ironischen Lilenbshnliskus unü Lahrkartenlteuer. Regierungsseitig hat man vor kurzem bekannt gegeben, daß die ursprüngliche Absicht, dem Reichs- tage im kommenden Herbst einen Gesetzentwurf zur Abänderung der Fahrkartensteuer vorzulegen, auf- gegeben sei. Damit sind die Erwartungen derer, die von der Neuberatung der Fahrkartensteuer eventuell deren aänzliche Beseitigung erhofften, getäuscht war- den. An dieser Enttäuschung ist allerdings das Publikum selbst schuld. Denn nur in Unkenntnis des Sachverhalts konnte man bei einer erwarteten Neuberatung des Gesetzes auf eine eventuelle Be seitigung der Fahrkartensteuer rechnen. Man Lat offenbar die auf die Abänderung dieser Steuer be züglichen Aitdeutungen im Parlament völlig miß verstanden. Der Absicht der Neugestaltung dieses Gesetzes lagen lediglich eisenbahnfiskalische Forde rungen und Rücksichten zugrunde, und zwar rein finanzielle Beweggründe. Schon bei Einführung der Steuer war darauf hingewiesen worden, daß ein beträchtlicher Teil des reisenden Publikums infolge der Verteuerung der Fahrpreise künftig di« mit weniger Komfort ausgestatteten Klassen benutzen würde. Die Befürchtung ist in vollem Umfange eingetreten. Ein recht beträchtlicher Ausfall an Einnahmen aus dem Personenverkehr war das Er gebnis, so daß also den Einnahmen des Reiches au« dieser Steuer fühlbare Mindereinnahmen der ein eigenes Eisenbahnnetz besitzenden Bundesstaaten aegenübersteyen. Aus diesem Grunde wurde von Len betreffenden Ressorts eine Umgestaltung der Steuer angeregt, damit jene ungünstige Rückwirkung auf die bundesstaatlichen Finanzoerhättnisse beseitigt würde. Man wünschte zu diesem Zwecke — sofern die vierte Wagenklasse freibleiben solle — eine entsprechende Mehrbelastung der dritten Wagenklasse unter gleich zeitiger Minderbelastung der ersten und zweiten Wagenklasse. Da aber bei den im Reichstage vor herrschenden Tendenzen nicht daran zu Leukxn ist, daß «ine Abänderung des Fahrkartensteuergesctzes, die aus Mehrbelastung der dritten Klasse und Minder belastung her. ersten und zweiten. Klasse hitzausläust, die Zustimmung des Reichsparlaments finden wird, hat man nach eingehenden Erörterungen an zu ständiger Stelle die Absicht fallen lasten, dem Reichs- tag im kommenden Herbst eine diesbezügliche Dor- läge zu macken. Mt diesem Verzicht wird freilich eine Be seitigung der nachteiligen Wirkungen der Fahr- kartensteuer nicht erzielt. Man wird daher wähl darauf rechnen können, daß von feiten der Bundes staaten, die über Mindereinnahmen aus dem Per sonenverkehr ihrer Eisenbahnen Klage führen, er- neut auf eine Umgestaltung der Fahrkartensteuersätze hingewirkt wird. Und schließlich wird wohl auch bei der allgemeinen Abneigung gegen diese Verkehrs steuer die Frage ihrer endgültigen Beseitigung in den Kreis der Erwägungen gezogen werden, sobald für den Einnahmeausfall, den die Aufhebung der Fahrkartensteuer für das Reich zur Folge hätte, voll wertiger Ersatz gefunden ist. Lächeln. „Sie behauptet, ihrer Sache sicher zu sein uno die Beweise in Händen zu haben." „Wenn das richtig ist, kommt mir Pallinger nie wieocr über die Schwelle. Erstens bin ich im Punkt der Wahrheit etwas kitzlig, und zweitens finde ich solche hinterlistige Angriffe ekelhaft und unan- ständig. Schließlich steht mir ein Ehrenmann wie Bertoldi. den ich seit vielen Jahren gut kenne, doch näher als diese neugebackene Berühmtheit." „Die Sie, — in der Gesellschaft wenigstens — lanciert haben, mein Verebrtestcr." „Allerdings. Aber er soll es schon merken, Latz ich nickt mit mir spatzen laste. Uebrigens wollen wir doch erst abwarten, bis Frau von Bertoldi ihre Trümpfe ausspielt." „Da werden wir nicht lange zu warten brauchen. Sie ist ja fabelhaft engherzig, reagiert jedoch auf zwei Empfindungen stark: auf die Lieb« zu ihrem Mann und auf den Haß gegen oeide Pallinger». Die wird keine Zeit verlieren, di« Sache an sie große Glocke zu hänaen uno damit von Haus zu Haus gehen, in »ein jene freundliche Aufnahme gesunden haben." „Nun dann — wenn sie es beweisen kann — Der Graf machte ein« sehr ausdrucksvolle Handbe- wegung. als schleuoere er etwas von sich. Neunzehntes Kapitel. Offenbar ging Pallinger «iner Aussprache mit seiner Frau aus dem Wege. Er verbrachte seine Tage außer dem Hause und kam eigentlich nur nachts heim, zum Schlafen, oder vielmehr erst mit dem grauenden Morgen, erhob sich dann gegen Mittag und ging sofort wieder au«. Vielleicht war er bei kühlem Blut zu der Ueber- zeugung gelangt, »atz er Esther unrecht getan habe. Genaue Kenntnis ihres Charakters und ihre ganze ehrbar« gutbürgerlich« Art machten ihm wohl selbst die Annahme unmöglich, sie könne jemals leichtfertige Beziehungen unterhalten haben. Eine gegenseitig« Ncrgung mochte da im Spiel gewesen fern. Daran war schließlich nichts Schlimmes. Aber das hätte er beileibe nicht zuaeben und sich entschuldigen mögen. Unbequeme Dinge schob er gern von sich. Inzwischen wurde mit jedem Tag de: Woche, die nMgcr TaMaü Handelszeitung Sie Feuergeschwindigkeit der Infanterie. —* Wenn man die Entwicklung verfolgt, die die Handfeuerwaffen und ihre Munition im Laufe der Zeit genommen haben, so erkennt man unschwer, daß sich diese hauptsächlich nach zwei Richtungen hin er streckt haben. Die einaeführten Veränderungen be zogen sich entweder auf die Verbesserung der bal listischen Eigenschaften der Waffen oder auf eine Steigerung der Feuergeschwindigkeit. In welcher Weise Liese allmählich gestiegen ist. merkt man am besten, wenn man sich einmal die Leistungs fähigkeit der älteren Waffen auf diesem Gebiete ins Gedächtnis zurückruft. Anfangs waren sogar Bogen und Armbrust den ersten Feuerwaffen entschieden überlegen. Die Arm brust trieb ihre 12 Zoll langen eisernen Bolzen selbst Lurch die schwächeren Teile einer Rüstung und von den englischen Bogenschützen wird behauptet, daß sie noch auf 220 Meter mit dem Pfeile ein zweizülliges Eichenbrett durchschossen, und daß ein Schütze ver achtet wurde, der nicht 12 Pfeile in der Miiruts schoß und mit einem von diesen den Mann fehlte. Das waren allerdings Erfolge, die mit den damaligen Handbüchsen nicht erzielt werden konnten. Daher ist es auch begreiflich, Laß es lange Zeit dauerte, ehe die Feuerwaffen in den Heeren allgemeinen Eingang fanden. Mit den älteren Feuerwaffen konnte man lelbstnoch nachEinsührung desSteinschlosteshöchstens alle 10 Minuten einen Schuß abgeben, mit der Arm brust dagegen zwei Bolzen in der Minute. Als Her zog Alba 1521 im spanischen Heere die Muskete einführte, die 15 bis 20 Pfund wog. trug der Mus ketier, ihrer Unbequemlichkeit und Schwere wegen, auf der rechten Schulter ein Kisten. Auch wurde das Gewehr beim Feuern auf eine Gabel aufgelegt. Wie schwierig die Handhabe der Waffe damals war, er gibt die Tatsache, daß, obwohl GustavAdolf die Griffe zum Laden bereits wesentlich vereinfacht hatte, diese immerhin noch in 95 Tempos bestanden. Auf die Langsamkeit des Feuers läßt die Notiz schließen, in der es als etwas Außerordentliches hervorgehoben wird, daß in dem Gefecht bei Wittenweyer 1638, das gegen neun Stunden dauerte, „auch die faulsten Musketiere ihre Gewehre sechs- bis siebenmal ab feuerten." Der 1730 auf Vorschlag des Fürsten Leopold von Dessau im preußischen Heere eingeführte eiserne Ladestock gestattete ein erheblich rascheres
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