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Wopauer V TagevlaN und Anzeiger 197. Jahrgang d»n IE. Jun! 1989 n«. 188 SS Anjoig «np reis»: DI, 4» mm breit, Nlilllmeterreile 7 Pf.; dir 4) mm breit, Millimeter;«!« im Lext- teil 25 Pf.: Nachlahstaffel L; Ziffer- und Nochweisgevöhr 25 Pf. ;u?üglich Porto. Da» „Zschopauer Lagetlatt und Anzeiger" erscheint werktäglich. Monatlich. Bezugspreis 1.70 NM. Zustellgebühr 20 Ps. Bestellungen werden in unserer Seschäftsst.,von den Boten, sowie von allen Poftanstalten angenommen. Da» -Zschopauer Tageblatt und An, tiger' ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats w Flöha und de» Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau - Bankkonten: Lrzgebirgisch« Handelsbank e. G. m. b. H. Zschopau. 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Generalinspektor Dr. Todt erinnerte daran, daß es jetzt fast ein Jahr her ist, seitdem der große Arbeitsein satz im Westen erfolgte, wobei nach dem Willen des Führers die militärischen Dienststellen des Heeres und der Luftwaffe, der Neichsarbeitsdienst und der Generalinspek tor für das deutsche Straßenwcsen mit den deutschen Bau arbeitern und der deutschen Bauwirtschaft sich am West wall zur gewaltigsten Gemeinschaftsleistung zusammen- gesunden haben, die jemals gemeinsam von einem ganzen Volk durchgeführt worden ist. Mit diesem Maßstab der Leistungsfähigkeit eines geeinten Volkes wird man auch künftig in allen Fällen rechnen müssen. Schwer armierte drei Stellungen /Dann führte Dr. Todt weiter aus. „ Englische und französische Zeitungen und Sender haben in letzter Zeit berichtet, der Generalinspektor sei nicht mehr da. Der Westwall sei nicht brauchbar, und man habe den Generalinspektor nach Spanien geschickt. Hier war wieder einmal der Wunsch der Vater deS Gedankens. In Spanien oder noch besser, „wo der Pfeffer wächst", wäre ihnen der Generalinspektor schon sehr viel sympathischer als ausgerechnet beim Festungsbau im Westen und Osten. Aber vorläufig bin ich da, und ihr, meine Arbeits- kameraden, seid auch noch da, und die Befestigungsanlagen sind auch noch da und sind nicht, wie sie melden, im Hoch wasser davongeschwommen, im Gegenteil, es werden Tag für Tag mehr. Im Oktober hat der Führer angeordnet, daß die hin ter Aachen und Saarbrücken sertiggestcllten Anlagen durch eine neue, noch stärkere Stellung vor diesen Städten er gänzt werden. Ihr wißt wohl von euren Kameraden, die dort bei Aachen und Saarbrücken arbeiten, daß diese neue Stellung seit Oktober mit der gleichen Energie und mit dem gleichen Erfolg durchgeführt wurde, wie wir im ver- gaugenen Jahr die sogenannte erste und zweite Stellung östlich dieser Städte gebaut haben. Zu den zwei au sich schon sehr starken und tiefen Siel- lungen ist also inzwischen eine dritte gekommen. Und ihr wißt auch, das; die Stände dieser grenznahen neuen Stellung besonders schwer armiert und damit besonders widerstandsfähig sind. Aber nicht nur vor diesen beiden Städten, sondern Im Verlauf der ganzen Linie, von Aachen bis an die schwei zerische Grenze haben die Dienststellen der Wehrmacht, des Ncichsarbeitsdleustcs und der verwunschene Generalinspek- tor mit seinen Westwallarbeitern seinennsympathischcArbeit fortgesetzt. Die schon im vergangenen Jahr fertige Stellung bekam auf der ganzen Front bis hinunter nach Basel be sonders starke Ergänzungsbauten. Ihr kennt sie ja, diese ganz dicken Brocken, die die Rosinen in dem au sich schon nahrhaften Kuchen sind. Sie find nicht weggeschwommen Nun haben sie auch noch im Straßburger Sender er zählt, unsere Stände am Oberrhein seien zum großen Teil nicht mehr zu sehen, sie seien offenbar im letzten Hoch wasser davongeschwommen, jedenfalls seien sie nicht mehr da. Wir sind dem Straßburger Sender für die Anerken nung der vorzüglichen Tarnung unserer Anlagen ganz besonders dankbar. Was bedeuten all diese Lügen? Warum liegt der Gegenseite so viel daran, das eigene Volk über die Stärke unserer Befestigungsanlagen hinwegzutäuschen. Wir haben es hier mit einer ganz gefährlichen Irrefüh rung des französischen und englischen Volkes durch Presse und Rundfunk zu tun. Die armen Teufel aus der anderen Seite sollen unwissend über die Stärke unseres Westwalls bleiben, damit man sie, wenn es zweckmäßig erscheint, besser antreiben kann, dagegen anzulaufen. Man verschweigt dem französischen Volk die Stärke unserer Grenzbefestigungen und betreibt mit diesem sträflichen Leichtsinn Kriegspolittk. Vielleicht haben auch einige französische und englische Politiker, die in den letzten sechs Jahren nichts dazugelernt haben, die Meinung, man könne wieder einmal die Wcstmark besetzen. Es sind ja erst neun Jahre her, daß die fremden Heere abgezogen sind. Da kann man nur eines antworten: Das gab's nur einmal, das kommt nicht wieder! (Stürmischer Beifall.) Ani West wall vom Meer bis zum Alpcnland steht mit großen Buchstaben: Unbefugten ist der Zutritt verboten! Wenn jetzt ein paar Hetzer das englische und das französische Volk verführen wollen, den Westwall als unaefäkrlich an zusehen, so ist das eine sehr gefährliche Angelegenheit, und es wird eine bittere Enttäuschung geben, die der französische oder englische Soldat zu spüren haben wird, wenn die verantwortungslose Lügenagitation ihn über die tatsächliche Stärke unserer Grenzbefesti gungen und über den Geist und Kampfwillen unserer Truppen falsch unterrichtet. Wenn er dann die Wahrheit über die furchtbare Stärke dieser stärksten und modernsten Befestigungsanlage der Welt am eigenen Leibe spüren muß, kommt diese bittere Erkenntnis und die Berichtigung der Lügen zu spät! Ich würde empfehlen, diese Rundfunk, und Presselüg. ner bei der Truppe einzutcilen, so daß sie im Zweifelsfalle selbst Gelegenheit haben, sich ein Urteil über die Stärke unserer Befestigungsanlagen und den Geist unserer Trup pen zu verschaffen. Ich glaube, ihre Berichte würden dann anders ausfallen, als wenn man ihnen erlaubt, in der Etappe und ohne Beteiligung zum Kriege zu Hetzen. Jeden falls sind wir davon überzeugt, daß die Millionen Kubik- meter Beton unseres Westwalles ein sehr viel wichtigerer und auch ausschlaggebenderer Beitrag zur Erhaltung des Friedens sind als die richtig erkannten Irreführungen dieser Presse und Nundfunklügner. Meine Arbcitskameraden! Deutsche Volksgenossen! Der Westwall wird noch verstärkt werden. Er ist das große Beispiel einer gewaltigen GemcinschaftSleistung des ganzen Volke« unter einem großen Führer. Die Geschichte wird wcitergehen. So groß und einmalig diese Leistung auch war, sie wird nicht die einzige bleiben, die unser Volk ausgeführt hat. Wir aber werden uns mit Stolz der Zeit erinnern, in der wir als Maurer diese Steine gesetzt haben. Sr. Ley: Deutschland eine unzertrennliche Gemeinschaft Dann nahm Dr. Ley das Wort. „Deutschland", so führte er aus, „hat in der Geschichte ein ewiges Aus und Ab erlebt, Zeiten tiefsten Verfalls wechselten ab mit Zei ten des Aufschwungs und der Blüte. Die schändlichste Zeit Deutschlands war die des Separatismus. Sie ist endgültig überwunden durch den Westwall, der uns zeigt, daß das linke Nheinufer auf ewig zu Deutschland gehört." Dr. Ley erklärte dann, von dem stürmischen Beifall der Westwallarbciter immer wieder unterbrochen, daß der Führer mit dem Westwall eine Isolierschicht zwischen Deutschland und den Westmächten gelegt hat „Hinter diesem einzigartige« Westwall steht ein Volk, das eins unzertrennliche Gemeinschaft darstellt. Die Arbeit des Führers und seiner Partei hat durch diese Gemeinschaft die schönsten Früchte getragen. Es spricht für jeden ein zelnen Arbeiter des Westwalls, daß sie freiwillig mehr arbeiteten als verlangt wurde. Jeder Westwakärbeiter weiß, daß er den Führer bei seinem Kampf um Deutsch lands Lebensrcchte unterstützt hat. Er weiß, daß der West wall dazu beitragen wird. Deutschlands Weltgeltung wiederherznstellcn." Rosenberg: Sicherung der deutschen Zukunft Vorher hatte vor dem Führerkorvs des Gau ei Neichsleiter Rosenberg eme Rede gehalten, in der ei u. a. ausgesührt hatte: Wir hätten die Aufgabe und dir Pflicht, eine neue Zeitepoche mit unseren Kräften neu zu ge stalten. Gerade in den letzten Wochen und Tagen hätten wir ein weithin leuchtendes Merkmal dieses neuen Geistes gesehen. Das sei die Legion Condor gewesen, die von den spant- chen Schlachtfeldern siegreich heimgekehrt sei, deren Name chon Henle der Titel eines großen nationalen Epos der deut- chen Nation sei. Die nationalsozialistische Revolution, so ührte Neichsleiter Rosenberg weiter aus, sei die konservativste, die jemals in der Weltgeschichte vor sich gegangen sei. Bei aller Schärfe des Kampfes seien die Nationalsozialisten nie mals Bilderstürmer, sondern nur Revolutionäre im Stürzen überalterter Formen gewesen. Auch unsere Zeit müsse begrei- sen, daß sie dazu ausersehcn sei, einer großen Epoche ihr eignes Gesicht zu geben In diesem Streben komme der Siche- rnng und Erhaltung unseres Volkstums die größte Bedeu- tung zu Wenn wir so unsere ganze Kraft dazu einsttzten, die edelsten Werte des deutschen Menschen hervorzukehren, so könne das kein Kampf gegen die Religion sein. Niemand in Deutschland verlange eine völlige Uebereinstimmung in Din gen der Philosophie oder der Kunst; »as aber verlangt wer den müsse, sei, daß sich jeder den Geboren der nationalen Ehre und Freiheit unterwerfe Die Durchsetzung dieser Hal tung sei notwendig kür die Erhaltung der Gegenwart und für die Sicherung der ganzen Zukunft. Deutschland stehe heule in einer weltpolitischen Ausein andersetzung Wenn auch der Kamps im Innern überwunden sei, so seien die Kräfte, die vor mehr als sechs Jahren in Deutschland am Werke gewesen seien, auch heule im Auslande noch dabei, Deutschland zu schaden und ihm nach Möglichkeit einen Krieg auszuzwingen. Der Neichsleiter behandelte hier aus die Judenfrage, zu der jede Nation früher oder später werde Stellung nehmen müssen, und wandte sich dann den Aufgaben der Politischen Leiter zu Zum Schluß sagte der Redner: Die vor uns liegende Ausgabe bestehe darin, an einer Neuordnung Europas ent scheidend mitzuwirken, die Henie schon werdende Geschichte ge worden sei. Für diese Aufgabe wollen wir uns wappnen. Als Antwort auf die dem polnischen diplomatischen Vertreter in Danzig vom Präsidenten des Senats der Freien Stadt Danzig, Greiser, übersandte Note der Dan ziger Negierung, in der die Zurücksührung des unerträg lich aufgeblasenen Apparates der polnischen Zollinspekto ren auf ein vernünftiges Maß und Beschränkung der Tätigkeit dieser polnischen Beamten aus die vertraglich vorgesehene Funktion gefordert wurde, hat der diploma tische Vertreter der Republik Polen in Danzig nunmehr eine Antwortnote übersandt. In dieser Note wird der Danziger Regierung das Recht abgesprocheu. sich in die Aollangelegenheiten zu mischen, und daran dir Drohung geknüpft, sollt« der Senat die Tätigkeit der polnischen Zollinspektoren auf Danziger Boden einzuengen versuchen oder die in der Note des Danziger Senats angekündigte Vereidigung der Danziger Zollbeamten vornehmen, so würde die polnische Regierung dje Zahl der polnischen Zollinspektoren noch weiter vergrößern. Darüber hinaus wird in unverblüm ter Form mit der Anwendung von WirtschaftS- repressalien gegen Danzig gedroht, wenn eS seine Absichten durchführen sollte. Zu der Rote des diplomatischen Vertreters der Repu blik Polen an Danzig ist k l a r z u st e l l e n r Die Freie Stadl Danzig wurde durch das Diktat von Versailles zur Zollunion mit Polen gezwungen. Diese Zollunion wurve durch den Pariser Vertrag von 1920 unv das Warschauer Abkommen von 1921 vertraglich ge kennzeichnet. Damals versuchte Polen, alles daranzu setzen, die gesamte Danziger Zollverwaltung in die Hand zu bekommen, um Danzig wirtschaftlich vollkommen unter die polnische Herrschaft zu bringen. Dies ist Polen da mals mit Rücksicht aus den völlig deutschen Charakter der Freien Stadt versagt worden. In den Artikeln 200 bis 202 des Warschauer Abkommens wurde Polen jedoch das Recht zugestanden, polnische Zollinspektoren auf Dan ziger Gebiet zu halten, die den Danziger Zollbeamten beigeordnet wurden mit dem Ziel, eine Polnischs Kontrolle auf den Dienststellen der Danziger Zollverwal tung auszuüben. Zollbeamte als Wirtschastsspione Anfänglich wurde nur eine geringe Zahl von polni schen Zollinspektoren eingesetzt. Erst vom Jahre 1930 ab wurde die Zahl der Zollinspektoren plötzlich sprunghaft erhöht. Polen leitete sich einfach das Recht her, die Danziger Handelsfirmen und Industrie betriebe einer direkten polnischen Zollkontrolle zu unter werfen. Dadurch schaffte sich Polen die Möglichkeit einer offenen Wirtschaftsspionage, die zugunsten der im Entstehen begriffenen polnischen Konkurrenzfirmen betrieben wurde. Mit Hilfe dieser Wirtschaftsspionage hat Polen den größten Teil seines SeehandelS über Gdin gen aufgebaut. Damals wurde die Zahl der Zollinspek toren aus 60 erhöht. 1937 stieg die Zahl der Zollinspektoren erneut an, und zwar handelte es sich jetzt nicht mehr um dem Finanz ministerium unterstehende Zollbeamte, sondern um be waffnet auftretende Angehörige der Straz graniczna, des dem polnischen Kricgsmini« sterium unterstehenden Grenzschutzes. Damals bildete sich im Ausland das Gerücht, Polen habe polnische Truppen ans das Gebiet der Freien Stadt Danzig entsandt. In Wahrheit gebt es bei diesen Beamten auch nicht allein nm zolltcchnische Ausgaben. Die Beobachtung dieser Be amten hat gezeigt, daß viele von ihnen im Nachrichten dienst des polnischen Heeres stehen nnd mit politischen polnische Drohung an Danzig Sie Anwendung von VIklschaslsrepressalien angedroht