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Wrißeritz-Zritling 66. Jahrgang. Sonnabend, den 11. August 1900 Nr. 92. Sk- 380 äs. Sl> 588 ä. Schiffner. der zu- der In den« Güterrechtsregister für den Bezirk des unterzeichneten Gerichts ist heute eingetragen worden, daß der Privatus Wilhelm Carl Friedrich Nahmmacher in Kips dorf und seine Ehefrau Auguste Aurora Sidonie geb. Höffner durch Vertrag vom 6. August 1000 die Verwaltung und Nutznießung des Mannes aufgehoben haben. Dippoldiswalde, den 8. August 1000. Königliches Amtsgericht. Geuder. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Mit Rücksicht auf die gegenwärtige Obstzeit dürfte es angebracht sein, auf eine bisher zu wenig beachtete Thatsache, die schon manche Krankheit herbeigesührt hat, aufmerksam zu machen. An den Birnen und Aepfcln bemerkt man oft rauhe, schwarze Flecke, die beim Genüsse des Obstes meistens unbeachtet bleiben. Wissenschaftliche Untersuchungen aber haben mit Bestimmt heit ergeben, daß die Flecke Pilz-Wucherungen sind, welche sehr nachtheilig auf Verdauungs-Organe wirken können. Es empfiehlt sich daher, Obst nur geschält zu genießen; überdies ist eine mitgenossene Schale schon im Stande, bei schwachem Magen schmerzhaftes Drücken zu erzeugen. — Theater. „Das Glück im Winkel" des Suder- mannschen Schauspiels findet Elisabeth, die 2. Frau eines Rektors im füllen Schulhause einer kleinen Kreisstadt, und zwar eine glückliche Zuflucht vor den Zudringlichkeiten eines leichtlebigen Freiherrn von Röcknitz. Soweit ist die Tendenz des Stückes ganz gut, nur ist es zu ver wundern, daß sich ein so liberaldenkender Schriftsteller, wie Sudermann, noch nicht mehr durch die antiken An schauungen über sonst scheel beurtheilte Stände hindurch gearbeitet hat. Was nun die Darstellung selbst anbelangt, so wurden Haupt- wie Nebenrollen von allen Vertretern richtig aufgefatzt und durchgeführt, lagen dieselben doch in den anerkannt bewährten Händen des Herrn und Frau Direktor Zahn als Rektor und Frau. In die meist ernsten Situationen wuhte Herr Hermann als Freiherr mit seiner nicht gerade sehr engbeschränkten Lebens anschauung und seiner leichten, flotten Darstellungsweise belebend und ermunternd einzuwirken, während das ethische Interesse sich mehr den übrigen Personen zuwenden mutzte. Der Besuch des Theaters war an diesem Abend ein recht erfreulicher zu nennen. — Wiederum hat sich unsere Stadt um ein Ver gnügungslokal vermehrt. Wir begrüßen es mit Freuden nicht etwa um des Vergnügens willen, denn daran fehlt es hier wahrlich nicht, sondern weil es, durch die zwar ruhige, langsame, aber gesunde Entwickelung unserer Sommerfrische zur Nothwendigkeit geworden, ein günstiges Zeichen für deren Fortschritt bedeutet. Es ist der durch Herrn Baumeister Schmidt neuerbaute Saal mit längs- seitiger Veranda an deni Südgiebcl des Hcrrmann'schen Steinbruch-Restaurants. Sein nächster Zweck ist allerdings, die zahlreichen Mittagsgäste, aus eigenen und in der Nähe wohnenden Sommerstischlern bestehend, aufzunehmen, und die Bewohner des Erholungshauses mitgerechnet, sind es gegen 100, ohne die gleiche Zahl in Obermalter. Dann aber soft der Saal auch ein Tempel der Kunst DK „Weibert-. Zeit«««" ^scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, DonnerS- laa und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1M. L!> Pis-' zweimonatlich «l Psg , einmonatlich 42 mfg. Einzelne Nummern lv Pfg- — Me Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Metall- und Lederarbeiten, sowie in Bekleidungsgegenständen u. A. zeigt die Ausstellung, was Gewerbsleib und Sorg falt Hübsches schaffen und Neues ersinnen können. So erinnern wir uns unter Anderem daran, wie ein Saydaer Klempnermeister durch eine in Kupfer getriebene Büste und durch eine neue, vor Schneedruck geschützte Dachrinnen konstruktion dem Publilum vor Augen führt, daß er seine Arbeiten nicht nur zweckentsprechend einzurichten weiß, sondern dieselben auch künstlerisch auszuschmücken versteht. Zn einer besonderen, offenen Halle sind viele und ver schiedene landwirthschastliche Maschinen untergebracht und wird auch an einem Ausstellungstage eine Rinderschau abgehalten werden. Wer zwei Fliegen mit einem Schlage treffen will, der besuche nächsten Sonntag das Wettin- schießen in Freiberg und fahre am Montag über Mulda nach Sayda. Glashütte. In nächster Zeit dürfte sich der An schluß unserer Gegend an das Fernsprechnetz vollziehen. Bereits ist das Gestänge vorige Woche bis in unsere Stadt fertiggestellt und dieser Tage geschieht die An bringung der Leitungshalter und Isolatoren auf ver schiedenen Häusern der Stadt. In wenig Tagen also werden sich auch über Glashütte die Leitungsdrähte hin ziehen und wird uns dann auch dieses neuzeitige Ver kehrsmittel erschlossen sein. Dresden. Am 0. August unternahm König Albert von Pillnitz aus einen Ausflug ins Langebrücker Revier zur Hochwildjagd. Großenhain. In Viehla bei Elsterwerda verletzte sich ein Arbeiter unbedeutend. Er ging zum Arzt und bekam Arznei, die er jedoch nicht verordnungsmäßig (täglich dreimal 15 Tropfen) einnahm, sondern er trank das ganze Fläschchen in zwei Zügen aus. Er legte sich dann zum Schlafe nieder, von dem er nicht wieder er wachte. Als ihm seine Arbeitskollegen wecken wollten, war er todt. Ob der Tod in Folge der Verletzung oder dem unsinnigen Einnehmen der Arznei eingetreten ist, wird durch die eingeleitete Untersuchung sestgestellt werden. Auerbach. Die Maler- und Lackirer-Zwangsinnung der hiesigen Nmtshauptmannschast erklärt, sich genöthigt zu sehen, in Folge der außerordentlich hohen Einkaufs preise der hauptsächlichsten Bedarfsartiel die bisherigen Preise um 20 Proz. zu erhöhen. sein, in dem dann und wann Concert stattfinden wird, zu welchem Zwecke auch eine Orchestermuschel eingebaut ist. Am Dienstag Abend konnten die zahlreichen Besucher des Einweihungskonzerts, ausgeführt von der Stadtkapelle, erkennen, daß Herrn Baumeister Schmidt die Akustik des Saales, ein schwer zu lösendes Geheimniß der Baukunst, recht gut gelungen ist, indem sowohl die Blas-, als auch die Streichmusik als Ganzes und Massiges zur Geltung kam. Nicht nur der. gegen 200 Quadratmeter große Saal war von Besuchern dicht besetzt, sondern auch die mit bunten Laternen und Talgnäpfchen beleuchtete Veranda. Natürlich schloß sich an das Concert, in dem wieder dem kleinen Xylophonschläger mit großem Wohlgefallen gehört wurde, auch ein Tänzchen, das die Gäste in warmen Sommernacht längere Zeit zusammenhielt. — Von der König!. Amtshauptmannschaft ist privatisirende Landwirth und Vorsitzende der Müllerei- ic. Genossenschaft zu Bärcnhccke, Herr Friedrich Wilhelm Klotz in Bärenhecke, als landwirthschaftlicher Sachverständiger für den amtshauptmannschastlichen Bezirk in Pflicht ge nommen worden. — Zu besetzen: Die ständige Lehrerstelle in Röthen bach. Kollator: Die oberste Schulbehörde. Einkommen: 1200 M. Grundgehalt, 100 M. persönliche Zulage auf die ersten 10 Jahre, 150 M. für Abhaltung von Bet stunden im Schulhause, 110 M. für Fortbildungsschul unterricht, 112 M. für Heizung des Schulzimmers bei freier Anfuhr des Heizmaterials, eventuell 52 M. der Frau des Lehrers für Unterricht in weiblichen Hand arbeiten, sowie freie Wohnung und Gartengenuß. Ve- werbungsgesuche mit den erforderlichen Zeugnissen sind bis zum 30. August einzureichen bei dem Königlichen Vezirksschulinspektor vr. Lange in Dippoldiswalde. — Unter den bei der kaiserlichen Oberpostdirektion Dresden lagernden «nanbringlichen Postsendungen befindet sich auch eine Postanweisung über 8 Mk. nach Dresden, die am 17-Febr. 1000 in Dippoldiswalde aufgegebcn wurde. — Was auch eine kleine Stadt durch Energie zu Stande bringt, zeigt die bis zum 15. d. M. geöffnete Gewerbe-Ausstellung in Sayda. In einer eigens dazu erbauten Halle, im Turnsaale, in Schulzimmern und im Freien haben über 120 Aussteller aus der Stadt und dem Dclegationsbezirk, sowie aus anderen Orten ihre Produkte zur Schau gestellt. Am meisten und in vor züglichen Exemplaren ist die Holzbranche als Hauptindustrie zweig vertreten, wobei auch die Industrieschulen von Neuhausen und Seissen durch Ausstellung von Zeichnungen und Schülerarbeiten die Ausbildung der Holzdrechsler und Bildhauer veranschaulichen, aber auch in Stein-, Tagesgeschichte. Berlin. Daß die deutsche militärische Aktion in China den Charakter einer groß angelegten, die Erreichung des gesteckten Zieles mit aller Kraft anstrebenden Unternehmung trägt, ging schon aus allen bisherigen Aeußerungen der matz- Freiwillige Gutsversteigerung. Auf den Antrag des zur Befriedigung der Gläubiger des in Krietzschwitz ver storbenen Gutsbesitzers Friedrich Wilhelm Berger bestellten Pflegers sollen die zum Nachlatz gehörigen, im wirthschaftlichen Zusammenhänge stehenden Grundstücke a. das Bauergut Blatt 1 des Grundbuchs Nr. 5 -es Brandkatasters für Krietzschwitz, Verantwortlicher Kedartrur: Paul Irhne. - Druck und Verlag von Carl Jetzt« in Dippoldiswalde. Mit achtseitige« „Zllustritten Unterhaltung,blatt". Mit land, und hauswirthschastlicher «-uat-B-il-ge. Bekanntmachung. Nachdem der Gelbgietzcr Herr Carl August Dittrich hier seine Funktion ass Revisor der in hiesiger Stadt aufgestellten pneumatischen Bierdruckapparate aufgegeben hat und dieselbe dem Schlossermeister Herrn Mar Moritz Carl Hamann hier übertragen, derselbe auch heute als solcher verpflichtet worden ist, so wird solches hier- durch zur Kenntnitz gebracht. Gleichzeitig wird noch auf die Vorschrift in 8 10 des neuen Regulativs über den Bierschank und die Bierdruckapparate vom 20. Februar d. I. aufmerksam gemacht, nach welcher bereits im Betriebe befindliche Schankstellen und Bierdruckvorrichtungen, welche den Vorschriften des neuen Regulativs nicht entsprechen, innerhalb einer Frist von 6 Monaten, vom 1. August d. I. (dem Tage der Bekanntmachung des Regulativs) ab gerechnet, diesen Vorschriften entsprechend umzugestalten sind. Dippoldiswalde, den 8. August 1000. Der Stadtrath. Voigt. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Amtsblatt für die Königliche Umtshanptniannschnst, das Königliche Amtsgericht und de» Stadtrath zu Dippoldiswalde. Gesperrt wird vom 13. d. M. ab bis auf Weiteres der Weitzeritzwiesenweg im Königlichen Forst revier Rehefeld von der Brücke oberhalb Seyde ab bis an die Nitzsche'sche Bretmühle wegen Umbaues. Der Verkehr wird unterdessen auf die Strafte durch Seyde und auf die Schön felder Strafte gewiesen. Dippoldiswalde, am 6. August 1000. Königliche Amtshauptmannfchaft. Lossow. b. das Grundstück Blatt 8 desselben Grundbuchs mit dem gesammten lebenden und todten Witthschastsinoentare, der bereits ein« gebrachten und noch anstehenden Ernte Montag, den 13. August d. Js., Nachmittags 3 Uhr, im Berger'schen Nachlatzgute in Krietzschwitz versteigert werden. Die Grundstücke haben 10 im 84,8 a — 35 Acker 250 ^jR. Flächeninhalt und sind mit 865,yy Steuer-Einheiten belegt. Die ortsgerichtliche Schätzung der Grundstücke einschließlich des gesammten Wirthschaftsinventars beträgt 54 615 M. — Pf. Die Versteigerungsbedingungen sind aus den an der Gerichtstafel und im Gast hofe zu Krietzschwitz aushängenden Anschlägen zu ersehen. Weitere Auskunft wird in der Gerichtsschreiberei ertheilt. Pirm», den 3. August 1000. Das Königliche Amtsgericht. Ass. Polster. Der seitherige Rafhsregistrator in Großschönau, Herr Otto Mar Sonntag, ist als Gemeindevorstand von Kreischa auf die Zeit bis Ende Juli 1006 in Pflicht genommen worden. Dippoldiswalde, am 3. August 1000. Königliche Amtshauptmannfchaft. Lossow. Inserat«, «elchebetb«, bedeutenden Auslage d«A Blatte« ein« seist wjrst same Verbreitung finde«, «erden mit 10 Psa. die Spaltenzeil« oder der« Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirt« Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, im redaktionell« Theile, di« Spaltenzeil« 20 Pfg.