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MM uffer Tageblatt amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der und des Stadlrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. , Du» „WUSdrutter Tageblatt' erscheint werttags nachm 4 Uhr BezugSpr mvnatl 2RM frei HauS. bet Postbestellung ».80 RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer 1V Rv* Alle Postanstalten. Postboten, unsere Austräger u^Geschäftsstelle Nehmen zu leder Zeit Be- ee stellungen entgegen Im Salle höherer Gewalt oder Wochenblatt sÜT Wllsdruss U. 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November 1938 Aufmarsch zum Bekenntnis Bon Gauleiter Konrad Henleir Nach zwanzigjähriger Knechtschaft unter einem System, das es sich zur Aufgabe gesetzt hatte, uns als deutsche Volksgruppe im Herzen Mittel europas zu vernichten, sind wir nun endlich heim- gekehrt in jenes größere Deutschland, für das schon Gene rationen unserer Ahnen gekämpft und geblutet hatten. Im Ablauf weniger Wochen, dte erfüllt waren von Politischen Spannungen und Entscheidungen, wie sie die Geschichte Europas in einem ähnlichen elementaren Ab lauf bisher nicht gekannt hat, sind wir durch die Tat eines einzelnen und unter Bereitschaft der ganzen Nation zu einem Teil des Reiches geworden. So wie uns heute noch immer das Grauen unseres zwanzigjährigen Kampfes gegen das blutige System Beneschs erfüllt, so zittern unsere Herzen in Begeisterung und Dankbarkeit für den Mann, der uns die Freiheit wiedergab. Schon damals, als der Führer und Reichskanzler am Al. Februar dieses Jahres von den zehn Millionen Deut schen jenseits der Reichsgrenzen sprach und in unmißver ständlicher Deutlichkeit erklärte, daß sie von nun an unter dem unbedingten Schutze des Reiches stünden, da wußten wir im Sudetenland, daß uns die Stunde der Be freiung nahe war. Als wir dann Zeugen der Heimkehr unserer Brüder in der Ostmark waren, als wir den Jubel miterlebten, mit dem das Alpendeutschtum seine Heimkehr in das Reich begrüßte, da kannte die Sehnsucht unserer Herzen keine Grenzen mehr, «nd weder Gewalt noch Ter ror, weder Bajonette noch Maschinengewehre konnten uns den Willen zum Kampf auch um unsere Freiheit nehmen. Als wir in jener geschichtlichen Haupttagung der Sudeten deutschen Partei am 4. April dieses Jahres aller Gewalt Beneschs zum Trotze unser Bekenntnis zum Nationalsozia lismus aussprachen, da taten wir dies im Willen eines Volkes, das durch Not «nd Leid, aber auch in Kampf und Bewährung fast bis auf den letzten Mann nationalsozia listisch geworden war. Wir wußten, daß wir nicht mehr allein standen. Wir Wußten, daß mit uns die 75 Millionen Großdeutschlands marschierten und daß über ihnen und über uns nicht nur eine gemeinsame Fahne, sondern auch ein gemeinsa mer Führer, der Führer aller Deutschen der Welt, Adolf Hitler, stand. Von den Beskiden bis zum Egerland, von Troppau bis nach Lundenburg fühlten wir den Kraftstrom unseres Volkes und glaubten fanatisch an den Endsieg unserer guten Sache. Mitten hinein in unseren Kampf brach dann die Rede des Führers in der Stadt der Reichsparteitage, am 12. September dieses Jahres. Wie eine Brandfackel schlu gen seine Worte in unsere Herzen, so daß wir bereit waren, alles auf uns zu nehmen für den Preis unserer Befreiung. Terror und Gewalt vermochten es nicht mehr, uns niederzuhalten. Unbesiegbar war der Glaube an den Führer in uns lebendig, und wenn man auch das Stand recht über unsere Heimat verhängte, mit Handgranaten und Maschinengewehren gegen unsere Idee anrannte, wir fühlten, daß Großdeutschland auf dem Marsche war und daß wir ihm zugehörten. Heute, da wir als freie Bürger unseres großen deutschen Vaterlandes eingereiht sind in die nationalsozialistische Volksgemeinschaft, treten wir an zum Bekenntnis für Deutschland, den Führer und seine Idee. Zum Bekenntnis zur Nation, die bereit war, das schwerste Opfer zu bringen und mit der Waffe in der Hand sich selbst bis auf den letz ten Mann als Einsatz in die Waagschale des Schicksals zu werfen. Zum Bekenntnis für Adolf Hitler, den Mann, aus besten Willen sich all das Gewaltige vollzog, dessen Zeugen wir sein durften. Es kann in diesem Lande des jahrzehntelangen Hun gers, der jahrzehntelangen Unterdrückung und des jahr- »ehntelangen Kampfes keinen Deutschen geben, der den Anruf der Geschichte nicht hören würde. Die Größe seines Handelns fordert die gleiche Größe unseres Glaubens. Und so muß jeder, der nun Bürger unseres herrlichen Deutschlands geworden ist, seine Pflicht erfüllen und den Weg zur Wahlurne mit dem Gefühl jener unendlichen Dankbarkeit gehen, zu der wir um der Zukunft unserer Kinder willen verpflichtet sind. Judensreie HMWuWoche in Warschau Studenten fordern Entfernung aller Juden Von den national eingestellten Studenten der War schauer Universität wurde die Durchführung einer juven- sreien Hochschulwoche beschlossen. Aus mehreren Hörsälen und Uebungsräumen wurden die Juden hinausbefördert. Vor den Eingängen zu den Lehrräumen wurden Posten aufgestellt, die dafür Sorge trugen, daß sich kein Jude mehr in die Hörsäle einschleicht. In einer Entschließung forderten die polnischen Studenten der Warschauer Uni versität die restlose Entfernung der Juden aus den pol nischen Hochschulen, und zwar auch von den Lehrstühlen und Assistentenpostcn. „MWMNder" und „Neuer Plan" Reichsbankpräsident Dr. Schacht mit dem Wirtschaftsrat der Deutschen Akademie Bei einem Empfang des Wirtschaftsrates der Deut schen Akademie hielt am Dienstag Reichsminister Reichs bankpräsident Dr. Schacht vor führenden Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur einen Vortrag über das Thema „Finanzwunder" und „Neuer Plan". Dr. Schacht befaßte sich mit der ausländischen Kritik an Deutschlands Wirtschaftsmaßnahmen seit der Machtüber nahme und dem prophezeiten wirtschaftlichen Zusammen bruch. Nachdem dieser nicht eingetreten sei, spreche man im Ausland neiderfüllt von dem deutschen Finanzwunoer und den handelspolitischen Errungenschaften des sogen. „Neuen Planes". Von Zauberei oder Künstelei könne aber nirgends die Rede sein, vielmehr war das Gelingen der sinanz- und handelspolitischen Auf gaben in sehr einfachen, klaren Grundgedanken begrün det. Dr. Schacht kennzeichnete darauf die Zerfallserschei nungen der Wirtschaft seit 1931, die ihren zwangsläufigen Niederschlag in einem beispiellosen sozialen Elend fand. Der Nationalsozialismus habe die Wiederarcrurbe» lung der Wirtschaft nirgends aber nach einem vorgefaß ten theoretischen Wirtschaftsprogramm durchgeführt. Von vornherein wurde alle staatliche Hilfe auf die Steigerung der Produktion verwendet. Für die Finanzierung waren keinerlei verfügbare Kapitalien vorhanden, vielmehr mußte hier mit der Geldschöpfung nachgeholfen werden. Die Tatsache der staatlich gelenkten Wirtschaft, die es er ¬ möglichte, Preis- und.Lohnsteigerungen zu verhindern, zerstreute eines der Hauptbedcnken gegen die Produftions- finanzierung durch Kredit. Ferner war es klar, daß die Rüstung endgültig nicht durch Geldschöpfung, sondern nur durch Ersparnisbildung finanziert werden kann und daß erst eine Brücke zu diesem normalen Fi nanzieren durch Ersparnisse geschlagen werden mußte. Infolgedessen war der einzig richtige Weg der, daß die Notenbank die für die Arbeitsbeschaffung und Aufrüstung notwendigen Kredite vorerst zur Verfügung stellte, und zwar so lange, bis die Wirtschaft wieder Erträge ab warf, die eine ausreichende Ersparnisbildung und Kon solidierung ermöglichte. Erst dann konnte — dann mußte aber auch — auf die Finanzierung durch Steuern und Anleihen übcrgeleitet werden. Die im Ausland kolportierten Ziffern über die deut sche Gesamtverschuldung übersteigen, wie Dr. Schacht be- tonje, erfreulicherweise ganz beträchtlich die wirklichen Schulden; auch die Kritik an der Höhe unseres Geldum laufes sollte sich etwas bescheidener gebärden. Mit Hilfe seiner wagemutigen Kreditpolitik habe sich Deutschland ei"- starke Rüstung geschaffen, und diese wiederum habe die Erfolge unserer Politik ermöglicht. Trotzdem gebe es kein deutsches Finanzwunder, es gebe nur das Wunder der Wiedererweckung deutschen Nationalbcwutztscins und deutscher Diszipl' , und dieses Wunder danken wir unserem Führer Adolf Hitler. Zum handelspolitischen Fragenkomplex übergehend, wies Dr. Schacht das Herumkritisieren an den sogen. Autarkiebestrebungen Deutschlands als lächerlich zurück. Die Förderung der eigenen Rohstofferzeugung habe herzlich wenig mit einer Ablehnung des Außenhan dels zu tun. Der „Neue Plan" baute auf der Uebe» legung auf, niemals mehr zu kaufen, als man bezahlen kann und dort zu kaufen, wo die eigenen Waren abgenommen werden. Der Neue Plan sei aus den Notverhältnissen entsprungen, in die Deutsch land durch das Ausland hineingezogen wurde. Sein Er folg lasse sich an Hand weniger Zahlen nachweisen. In Mengen gerechnet, wurde zwischen 1934 und 1937 die Ein fuhr von Fertigwaren um 63 Prozent gedrosselt. Dafür konnte erhöht werden die Ei fuhr von Erzen um 132, von Erdöl um 116, von Getreide um 102 und von Kaut schuk um 71 Prozent. Wertmäßig ist der Passivsaldo der Handelsbilanz, der 1934 284 Millionen Mark betrug, 1936 einem Aktl»ckaldo von 550 Millionen Mark, 1937 von 443 Millionen Mark gewichen. Die sogen, neuen Warenschulden schließlich sind innerhalb von zwei Jahren auf ungefähr die Hälfte zurückgeschraubt worden. Der „Neue Plan" erfordere zwar Opfer, aber er verbürge auch den Erfolg und habe gezeigt, daß wir nicht beabsichtigen, unser Wirtschaftsleben von außen dirigie ren zu lasten, sondern es selber zu gestalten wünschen und dazu in der Lage sind. TllWssW Wen NrftwWNg „News Chronicle" faselt von der Mobilisation deutscher Armeekorps Die sattsam bekannte deutschfeindliche englische Zei tung „N ews Chronicle" bringt unter einer riesigen ganzseitigen Uebcrschrift „Hitler mobilisiert drei Armee korps — 100 000 Mann bis Sonnabend in der Nähe der tschechischen Grenze unter Waffen" ihre neueste Sensation. Das Blatt will aus verläßlicher Quelle erfahren haben, daß die geheime Mobilisation des VIII., XVH. und XIV. Armeekorps verfügt worden sei, um gegebenenfalls, wenn ein flagranter Zwischenfall an den Ostgrenzen der Tschccho-Slowakei ftattfinde, die pro-deutschen Elemente und die tschecho slowakische oder karpatho-ukrainische Re gierung zu unterstützen. Das Blatt bringt dann dunkle Vermutungen über deutsche imperialistische Absichten im Osten. Diese Sensationsmeldung wird von „News Chronicle" auch noch kommentiert. Diese Absichten des Reiches, so wagt das Blatt zu schreiben, würden der Welt eine War nung sein, daß die Nazis keinen Widerstand in ihrem Vor marsch längs der Donau zum Balkan und vielleicht sogar bis zum Euphrat dulden würden. Niemand werde doch glauben, daß die Ueberbleibsel der Tschecho-Slowakei nach diesen bevorstehenden Maßnahmen jemals wieder unab hängig vom Reich werden könnten. * Diese durch keinen Schimmer einer Tatsache erhärtete Meldung der „News Chronicle" stellt sich wahrhaft würdig andieSeilejeyerHetzmeldung von der Mobil machung veutscher Truppen am 21. Mai dieses Jahres, ja, sie gleicht ihr anfs Haar. Damals hatte Deutschland nicht einen einzigen Soldaten mobilisiert, und doch hatte diese Grenelnachricht in rasender, verdächtiger Eile ihren Weg um die ganze Welt genommen, ehe das deutsche De menti sie erreichte. Nur der deutschen Besonnen heit und dem Verantwortungsbewußtsein der deutschen Negierung war es zu verdanken, daß damals die Katastrophe verhindert worden ist. Der Führer hat in seinen späteren Reden keinen Zweifel dar über gelassen, daß er eine Hetze dieser Art und eine Brunnenvergiftung mit solch verwerflichen Mitteln für ein Spiel mit dem Feuer halte und nicht zu dulden geneigt sei. Und wieder taucht eine Lüge auf, eine zweite Lüge, die dieser ersten verdächtig ähnlich steht. Was versprechen sich diese Hetzer davon, noch einmal die euro päische Oeffentlichkeit mit den gleichen ans der Luft ge griffenen Phantasien ihres DeutsclMhasses zu beunruhi gen? Wollen sie die europäischen Vvlker, die seit Jahren nichts sehnlicher als den Frieden wünschen, erneut in die lähmende Kriegspsychose, die sie durch ihre Hetzkampagne dieses Sommers heraufbcschworen, zurückstoßen? Wollen sie den Krieg um jeden Preis? Das Reich verwahrt sich auf das schärfste gegen die Brunnenvergiftung dieses Gangsterjournalismus, der ein zweites Mal mit den glei chen korrupten' Mitteln den Versuch macht, die sich an-