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Anitiginprell»: Di» 4s mm breit« Alillimeterreil« 7 Pf.; di« so mm br«it« Alilllmetrrvlle Im Textteil SS Pf.; Nachlobstaff«! L; Ziffer- und Nachweis-Gebühr SS Pf. tmliglich Porto. Das „Zschopouer Lageblatt und An,«igrr" «rscheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 NM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. Womer«Tageblatt und Anzeiger I Da» „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger' ist das zur Veröffentlichung 0er amtlichen Bekanntmachungen de» Landrat» zu Zlöha und de» Bürgermeister» zu Zschopau behördlicherseit» bestimmt« Blatt und enthält dl« amtlichen Bekanntmachungen de, Zinanzamte» Zschopau — Bankkonten: Volksbank Zschopau, «. S. m. b. H.; Etadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42SS4 — Ruf 7>S Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlöbchen/Lrzgeb., Waldkirchen/Lrzgeb., Weihbach, Wilischthal, Nr. 261 10S. Zahrgavg Donnerstag. 6. Aovember 1841 W»»»WWAM»WAAWI^^»MMW» Lin suk86^ärmte8 Vrötcken D«r Tatbestand: 1 .) Dio Kreml-Regierung hat England aufgefordcrt, Kinnland den formellen Krieg zu erklären; 2 .) der amerikanische Staatssekretär Hull hat am 3. No vember offiziell erklärt, Finnland müsse sofort di« militä rischen Operationen einstcllen, da cs sonst die Freundschaft der Bereinigten Staaten verlieren würde. Dieser Tatbestand hat folgende Vorgeschichte: Die briti sche Negierung hat bereits am 24. September — nach einer Beratung mit der Sowjetregierung — Finnland mitgcteilt, das! Großbritannien es nicht nur während der Kriegsöaucr, sondern auch nach Fricdensschluß als feindliche Macht be- ! ^den wnffe, sofern die Finnen weiterhin im Sowjct- gebiet «indrängen. Am 7. Oktober wurde bi« Antwortnote der finnischen Negierung veröffentlicht, in der darauf ver wiesen wird, daß di« Sowjetunion bereits am 8b. November 193b „einen unbegründeten und unprovizierten Angriff auf Finnland" unternahm und daß Finnland am 12. März 1840 mit der Sowjetunion den Moskauer Zwangsfrieden ab schließen mußte, wobei es praktisch in seiner Kriegführung sowohl vom Völkerbund wie von England „allein gelassen" wurde. Di« finnische Antwortnote schloß mit Len in der Korm bestimmt-höflichen, in Ler Sache sehr scharfen Sätzen: ! „Unser Land ist dafür dankbar, daß es diesmal nicht allein ' zu kämpfen braucht. Finnland kann es nicht verstehen, daß , Großbritannien, mit dem es di« Beibehaltung friedlicher ! Beziehungen gewünscht hat und dies noch immer tut, nur aus dem Grund, weil Finnland jetzt nicht allein geg«n dis Sowjetunion kämpft, sich als berechtigt oder gar als ver pflichtet fühlenk ann, Finnland als offenen Fein- zu be handeln." Di« englisch-amerikanischen Drohungen haben, wie aus diesem Notenwechsel zu ersehen ist, nicht den R«iz der Neu heit. Si« sind aufgewärmt« Brötchen. Sie wurden auf- gewärmt, weil di« Sowjetunion kategorisch von England die Erklärung des offenen Kriegszustandes verlangt hat. Dar auf erklärte London, daß «8 sich erst mit den überseeischen Gliedstaaten, rind seine« übrige» Verbündeten ins Beneh men setzen muss«. Unter den „übrigen Verbündeten" sind — dtep ompös« Mehrzahl ist nur Tarnung — di« Bereinigten Staaten zu verstehen. Darauf setzte sich Ler amerikanische Außenminister in Positur und redete große Tön« gegen Finnland. Di« finnische Zeitung „Ajan Suunta" antwortet« schon am 4. November auf die Drohungen Cordell Hulls vom S. November. Si« verweist darauf, daß die an Finnland ge stellte Forderung „so ungeheuerlich ist und bi« finnischen Grenzen in so gefahrdrohender Weise «ntblötzen würd«, Laß ' -io nationalen Interessen -i«s ein- für allemal nicht zulassen - können." Und dann greift das Blatt d«n roten Faden der , finnischen Antwortnote vom 7. Oktober auf und erklärt klipp i und klar: „Außerdem brauchen wir diesmal nicht allein zu kämpfen wie im Winterkrieg 1989/40 und ein neuer Angriff igemeint ist: seitens Großbritanniens und -er USA) würde -azu angetan sein, die Bande gegenseitiger Freundschaft und Hilfeleistung zwischen Deutschen und Finnen, die nach Lem bolschewistischen Angriff entstanden sind, nur noch zu festigen." Finnlands Volksmciuung ist einheitlich und entschlossen. Engländer und Amerikaner hatten sich den harten Nasen stüber aus Helsinki sparen können. In Washington selbst ist di« Stimmung, wie gewöhnlich, geteilt. Es gibt Kr«is«, di« die Hull'sche Drohung „völlig schamlos" nennen. Die „Neu york Sun" versteigt sich zu Ler schmockhaften Bemerkung, daß Lie Hullsch« Drohung, die völlig auß«r jedem Zusammenhang mit Len politischen und militärischen Wirklichkeiten steht, „ein freundschaftlicher Tip" gewesen sei. Gegenüber dieser ge dankenlosen Blödigkeit ist uns schon eine scharf kriegs hetzerische Stimm« sympathischer, di« von -er USA-Warnung erwartet, Laß der Weg für «in britisches Expeditionskorps nach dem sowjetischen Norden freig«macht und ein« britische Landung in Murmansk versucht werden soll. Es ist immer leicht, zu Offensiven zu raten, wenn -er gut« Ratgeber so weit vom Schuß sitzt, daß «r sich selbst nicht di« Finger ver brennt. Churchill wird zu diesen guten Ratschlägen «ines englischen Landungsversuches in der polaren Sowjetunion den Kopf schütteln. Er iveiß, wi« verbrannt« Finger schmer zen: Er hat diese Erfahrungen schon 1918/19 mit einem bri tischen Expeditionskorps -urchexerziert und berichtet darüber ausführlich in seinen Erinnerungen. Es ist nicht nötig, daß wir unsererseits dieses T,hema vertiefen. Für solche scherzhaften Ratschläge aus b«m amerika nischen Rockmantel ist di« Stimmung in Finnland ganz ge wiß nicht «mpsinbsam genug. Dort ist man auf hart« Wirk lichkeit«» «ingestellt. Di« Finnen machen schon ihren schwe- -ischenN achbarn manchmal klar, -aß Si« Weisheit aus -cm sicher«» Port keinen Schuß Pulver wert ist. Und darin ist sich Finnland völlig «inig. Der finnisch« SozialistenfüHr«r und ehemalig« Ministerpräsideint Tanner ist der allererste, der «inen klaren Kurs gegenüber allen kurzatmigen Salba dereien vertritt. Am 9. September sagte er schon in einer Rundfunkrede: „Die Bevölkerung der Sowjetunion lebt, trotz der Naturreichtümer d«s Landes, unter elen-eren Ver hältnissen als die irgendeines Landes... Die Arbeiterschaft hat der Bolschewismus in vielen Ländern in untereinander kämpfende Gruppen zersplittert und auf -i«se Weise ihren Einfluß geschwächt. Wegen seiner riesenhaften militärischen Aufrüstung und seines imperialistischen Ausdehnungsfana tismus ist der Bolschewismus schließlich zu einer wirklichen Gefahr für den Weltfrieden und die Existenz der Völker oeworden. Di« Zukunft der Menschheit verlangt es UN- Verfolgung -es geschlagenen Feindes auf -er Krim erfolgreich fortgesetzt Deutsche und rumänische Trappen in breiter Front zur Küste des Schwarzen Meeres vorgestotzev / Neue schwere Schisssverluste der Sowjets / Bekämpfung kriegswichtiger Ziele in Leningrad mtt schweren und schwersten Batterien Neve schwere Zerstörungen io Gorst / Moskau und Leningrad eruent bombardiert Aus Lem Führerhauptquartier, 6. November. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Auf der Krim wurde di« Verfolgung des geschlagene« Feindes anf der gesamte« Fro«t erfolgreich fortgesetzt. Im Jaila-Gebivge warfe« deutsche ««d rumänische Truppe« ab» geschnittene Kräfte des Feindes «nd stieße« zwische« Jalta nnd Feodosia in breiter Front znr Küste des Schwarze« Meeres vor. Auch im Gebirge ostwärts SewaFovol Wurde feindlicher Widerstand gebrochen. Die Luftwaffe unter stützte die Operationen und fügte de« Sowjets in de« Ge wässer« der Krim sowie vor der Nordostküste des Schwarze« Meeres neue schwere Schiffsverluste zu. Sie versenkte drei Truppentransporter mit zusammen 18 999 BNT. «nd be schädigte dnrch Bombenwurf 4 weitre größere Handelsschiffe. Vor Leningrad wurden Ausbruchsversuche des Gegners abgewiescn. Schwere und schwerst« Batterie« des Heeres bekämpften kriegswichtige Ziele in Leningrad und feindlichen Schiffsverlnste im Finnische« Meerbuse«. Zwei Kriegsschiffe und ei« Frachter wurde« schwer getroffen. Bei einem Nachtangriff -er Luftwaffe auf die sndufrrre» stadt Gorki wurde« neu« schwere"Zerstöru«gc« in Rüstungs, werke« und Versorgungsbeiriebe« ««gerichtet.. Andere Kampffliegerv«rbLnde belegten i« Ser letzte« Nacht Moskau «nd Leningrad mit Spreng- und Brand bombe«. A« die Südwestküst« Englands bombardierte die Luft waffe in -er Nacht zum 6. November Werftaulagen des Hafens Falmouth. Der Fei«- flog i« der vergangene« Nacht mit schwache« Kräfte« i« das deutsche Küstengebiet ei». Der Angrisfs- versuch blieb ohne Wirknng. Siebe« britische Bomber Wur de« abgeschofle«. I« -er Zelt vom 29. Oktober bis 4. November verlor die britische Luftwaffe 87 Flugzeuge. Während der gleiche« Zeit ginge« im Kampf gege« Grobbritau«ieu siebe« eiaen« Flugzeuge verloren. London fürchlel das Kommende Vor einer noch schlimmeren Zeil wie lm vorigen Jahr Eine aus London in Lissabon emgelroffene süvamerikantsche Persönlichkeit berichtete daß die Stimmung in weiten Kreisen der Londoner Bürgerschaft durch die großen deutschen Erfolge an der Ostfront sehr schlecht sei. Die Hoffnung, daß die Bolschewisten den Krieg für Eng land gewinnen konnten, fet kaum »och Vorhände». Allenthal ben hör« man eine Part« Kritik an^en Mitteilung«» «r Re- aierung. Nach einer fortgesetzten äuzu optimistischen Beurtei lung der Lage im Osten hätten die Tatsachen eine schwere Ent. täuschung ausgelöft. Zu dieser Enttäuschung komme noch die Sorge, daß nach einem Zusammenbruch oer Sowjetunion das Schwergewicht des Krieges aus die Insel falle« werde. Die Londoner Bevölke ¬ rung befürchtet, daß dann eine nvch swnmmere Zeit begänne? wie im Herbst vorigen Jahres, als die ichweren deutschen Luft. . anariffe Tag für Tag und Nacht für Nacht die britisch« Haupt stadt heimsuchten. Auch würde«, so berichtet der Südamerikauer, immer mehr DtlUktiMotEstkHMHkU MA DlWMWNH rktNkW VkkVUtNUl HU dem ständen, waS verlangt »Md versprochen worden fei. Die Pachtverträge mit den US«, würden von einem gro ßen Teil der BevSlekrung als Erpressung bezeichnet. ES herrsch« die Befürchtung, daß die USA. das. was sie auf solche Weise erhalten hätten, nie wieder an England »urückgeben würden./ Ser verwahrloste Zustand des bolschewistischen Regimes Stalins Heeresbericht verwechselt Vvnfch uad Vahrhell Der als deutschfeindlich bekannt« Hauptschristleiter der Neuyorker Zeitung „PM", Inger Soll, der kürzlich aus Sowjetrußland zurückgekehrt ist, veröffentlicht ein« Artikel serie über sein« Reiseetndrücke, die auch im „Washington Evening Star" abgedruckt werden. Bezeichnend ist, daß selbst Soll trotz seiner Lobpreisungen des bolschewistischen Kampfes gegen Deutschland nicht an dem verwahrlosten Zu stand des über 20 Jahre alten Sowjetregimes vorübergehen kann. So berichtet er von Alma Ata, der Hauptstadt von Kazakstan, als einer Stadt mit kleinen baufälligen Häusern fast ohne Anstrich, weiter von staubigen, ungepflasterten Straßen in Taschkent mit einem öffentlichen Bad, das rostige Röhren und nicht funktionierende Wasserhähne hatte. Das Licht im Zuge funktionierte ebenfalls nicht, und die Toiletten waren grauenvoll unsauber. Die Eisenbahnfahrt war infolge der erschütternden Armut in den Städten, die man passierte, deprimierend. In den verfallenen Ortschaften fielen lediglich Net ne elende „Kultur parks" mit Statuen von Lenin und Stalin aus, die sich anlächelten. Die Eisenbahnstationen waren mtt zerfallenen, Zäunen und wucherndem Unkraut umgeben. Zahllose Flie< gen klebten an den wenigen Nahrungsmitteln, um di« be« jedem Aufenthalt ein wilder Kampf zwisch«n den PasM gieren ausbrach. Dabet find dte Lebensmittelpreise fanta^ stisch hoch, «in Et kostete 20 USA-SentS und «tn Frühstück vier Dollar. Kleidung und Schuhzeug sind minderwertig. Von Orenberg an, so heißt «S weiter in der Reis« schilderung, nahm mit der Industrie dte Armut zu. Man sah Bettler und andere hungernd« Leute, die offensichtlich jede Hoffnung aufgegeben hatten. In vielen Städten gab es zahlreiche noch völlig unfertige Fabriken. Die Häuser in den Städten des europäischen Sowjetrußland sind sehr ver nachlässigt und überaus reparaturbedürftig. Trotzdem ver künden überall Schilder stolz, daß diese Häuser in den letzten fünf Jahren errichtet wurden. Offenbar, so meint Inger Soll, altern Sowjetbauten sehr schnell. Ueber dte sowfe- ttschen Heeresbericht« sagt «r, man habe in Moskau viel Phantasie und verwechsele ost den Wunsch mit der Wahrheit^ 112 Zerstörer verloren öle Besten bisher allein durch die deutsche Kriegsmarine uud Luftwaffe Die britische Admiralität ist tn der ganzen Welt dafür bekannt, daß sie die Verluste der britischen Kriegsflotte nur zu einem kleinen Teil und nur nach langem Zögern bekannt gibt. So ist es denn auch nicht verwunderlich, daß si« di« große Einbuße an Zerstörern, di« sie ständig durch die Angriffe der deutschen Unterseeboote und Ueberwasserstreit- kräfte sowie durch die Luftwaffe erfährt, immer wieder vor der Oeffentlichkett zu verbergen oder «inzuschränken sucht. Sie ließ bisher nichts darüber verlauten, daß die deutschen Unterseeboote während des Monats Oktober fünf britische Zerstörer, die dte Geleitzüge zu sichern suchten, versenkten. Durch diese Berseukuuge« erhöht sich di« Zahl der vo« der deutsch«« Kriegsmarine ver«ichtet«» britische« Zer störer aus insgesamt 7». Daz« Verse««« di« deutsch« Ätst- waffe seit Kriegs beginn insgesamt 47 britisch« Zerstörer. Di« britisch« Admiralität hat aber bisher nur 88 Zerstörer namentlich al» verlor«» zugegeben, wägend es i« Wahrheit 112 allein im Kampf mtt der deutsche« KrlegSmari«« uud Luftwaffe sind. ES stellt sich also wieder einmal heraus, daß die britische Admiralität die Wahrhaft «ur zur Hälft» «iuzugestehen de« Mut hat. Das Eichemauv -am summens Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht überreichte in seinem Hauptauartier Hauptmann Gollob, Gruppenkommandeur In einem Jagdgeschwader, und Oberleut nant Graf v. Kageneck, Vtaffilkommandeur in einem Jagd geschwader, daS Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eiser««« Kreuzes. 400 jung« Syrer von de« Briten verhaftet. Wie aur Jftaw bul qemeldet wird, haben die Briten in Beirut vierhundert junge Evrer wegen englandfeindlicher Kundgebungen verhaftet. bedingt, Laß ein so oer-erbliches System vernichtet wird. Wenn «8 nicht gelingt, ivirS -io bolschewistische Lehre die europäische Kultur vernichten." Wie Deutsch« haben Anlaß, Cordell Hull für seine Be vormundung Finnlands dankbar zu sein. Er macht klar, -atz diek leinen Nationen nur -de Schleppenträger der Lemo- plutokratischen Politik sind. Sie haben zu parieren, wie von London und Washington aus gepsiffenw ird. Daneben wir- angedeutet, -aß Finnland Kakao und amerikanische» Schweinefett haben kann, wenn es seine Zukunft opfert. Dia Geschichte vom Linsengericht ist «ine alt« Geschichte. Es ist niemals di« Geschichte kluger Leute gewesen.