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Dresdner Nachrichten : 25.10.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188410251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841025
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1884
-
Monat
1884-10
- Tag 1884-10-25
-
Monat
1884-10
-
Jahr
1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.10.1884
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bresden. ».»a. rai« ««null,« »I» U« «r. Lj»»«»,. L mir «u » »di. Siochm. Li« ll»«U>« Pem- ca.«eNt>e,NlLPfa. Unter»»,» E ^ - nwochcnlna-udi» »Nelco aejmidi steile:r> Pfo, Eine Paranli« »äil!lt>ä>,«oe»rl<I>et»«» »er In» rar» ?dr «a< ^ „ ie»>I« wird nicht" acqkd««. Ait»U>H ilae JiiIeeNäiiii-Aimrlilik N'ne» Plä» imm«ra»dojad>«„a durch vrlesmarkc» ,dii V»Ilet»t»dlu,ig 8 Silben i/> Vi,. Jnter-le iür Monia, »der noch gcsi» toarn «elit,eNe 20 Pta. Juleraie nehme» an: «nnonren-iinreaur von Haajciislel» n. Pogler, Rud. Motte, laut« it»„ Jnvaltbcndank, (t>. Ml»le>>S>SrUd, Sk. »,el>>Maadrl>nra. -z. Varll-Halle, B. Arndi-BerlinOv., l!l. Eletner-Hninbnra, Ploinii-Iepitp. gär Süichiabe ein„ct. Mmiusertple keine Berbliibtichlett. Tageblatt für Politik, AülerhMiiti. tzeMflsonkihr, Mrseiillmchl. IM-cnlistk. MM« rsdrUL VVL k<M«.8aiMii Mrmei (kvxrüoäot 1830) ^All-adl.SchishßrIßr. Lcteo Nor Ikoslunmxar»«. j Ae«ßart.Hnplßr«ßs. Le»» Oer liitisr-tra-^o. Al«»« «I«»»»1« n«rrvn UNll ?Ll«1ol8loffv Undssekolll L 8ökns LiUiß« ksslv üuekskins Xvndonaurll^vo. Al«u« kegvnmLnivl-81offs tüi I>an»v» Lolnoiberxnsso 21. r?r«r. I»r. «. biiKiiiLl-üiarwsI-lelb-^ii^Iltz, 8o«is killumtliebo A>o»inaI--IrNIt«I omplikblt 7öAü LeLLems ^LvLk», NeuflMer Rlllljhans. Husten uuä 8okleimlüs6lta. vot Lloioltsuedt, Oeldsuobt, Hümonkoiijal- livläeu eto. anrurvonclon. Lereirllcd,«»e>ill»rt. .Veräsurw^»- deKräsrvck. LlLlrextralrt- üssuncjtlvits- Lisr. LissnttLlti§. VI« r»p1ssvri«-«Iailuklotiir I . lirl. N«W.. vresüsil, LttmsrU, meldet dm AMU ihrer M«akvtt»ii fiir die linortitheilde HVvIIin»«I»t8-8»t8«i» u»» ladet zur WG-iiU derselken ei». Nr. 289. 2». lehr,»»,. r«li»<n: 40.000 trpl. Aussichten für den 25. Octbr.: Mäßiger östwind, vorwiegend lieiter und trocken. Nachtfrost. Dresden, 1884. Sonnabend, 25.Octbr. Iiir die Maate Mmöer »ad siecemder werden Abonnements aus die „Dresdner Nachrichten" in der Ex- vedition, Marienstratze Nr. irr» zu 1 Mark 70 Pfa., für aus wärts bei den Kaiserlichen Postanstalten im deutschen Reichsgebiet zu I Mark 81 Pfg., in der Oesicrrcichisch-Ungarischen Monarchie zu l Gulden 54 Kreuzer (excl. Ägiozujchlagl angenommen. viranlwortlicher «ebaNeur siir PvItlsschkS vr. »mit Biere« in Drekden Selbst die auf ihrem Höhepunkt aiigelangte Wahlbcwcgung tritt zeitweise vor der braunschweigischen Tbronsolge zurück. Nunmehr hat der.Herzog von Cumberland Stellung genommen' als Ernst August, Herzog von Braniischivcig-Lüneöurg, bat er die „Negierung angetreten": d. l>. auf dem Papiere. Nicht in Wirklichkeit. Mittelst Patentes will er vom Lande „ Besitz genommen haben". Dieses Patent ist von Gmunden am Traunsee (Lalzkc»»i»ergut)datirt. Bemerkcnswertb daran ist zunächst dasTntum. Es ist das vom 18. October, dem Sterbetage des Herzogs Wilhelm. Der Tiironprätcnvent hat also nicht gezögert, seine Rechtsansprüche sofort anzumcidcn. Lermuthlich hat er das schon längst vorbereitete and fertig liegende Patent augenblicklich an die deutschen Fürsten and freien Städte abgcben lassen. Ta» es erst (i Tage spater in oen Zeitungen bekannt wird, erklärt sich mit der schuldigen Nücksichlnahme ans die hoben Empfänger d-S Schreibens. Nickt »inder dürste auch die Bermutbung zutressen, da» Fürst Bismarck, obald er Kenntniß vom Eintreffen des Enmberiand'schen Schreibens »in deutschen Kaiserhofe erhielt, sich beeilte, durch die „Norddeutsche »»gemeine" oic Aniwort erlhcilcn zu lassen. Abgewiesc»! lautet die Antwort. Endlich irrt man sich wobl kaum in der Annahme, saß zwischen dem Kaiser und den Bnndc-osürsien wobl bereits sängst alle Schritte verabredet und vereinbart wurden, die sich aus »er jetzt eingetretencn Erledigung des Brannschweiger Herzogsltubles lölhig machen würden. Das Ai-'inarck'sche Blatt bemerkt ausdrücklich .das Reich" sei nufer Stande, den Herzog von Cumberland in Brannschweig zuzulaffen. DassctztdieübercinstimmcndcAnschauungder Bmivessürsten voraus. Neu ist in demPatente Enmberland's vicAner- t.inmng des deutschen Reiches. Liegt darin der Verzicht ans Hannover? Lenkt der Thronbewerber nicht mehr daran, ein Königreich-Hannover zu errichten? Daü Gmund euer Patent schweigt sich über Hannover aus. ES scheint, man betrachte in Berlin die Anerkennung des Reichs durch den Thronbewerber als nicht genügend. Warum zögerte derselbe so lange damit ? Warum trat er nicht schon früher damit hervor? Fühlte sich der Sohn Georg V. durch sein Gewissen und einen seinem Pater ans dein Sterbebett geleisteten Eid für ge bunden, von seinen Ansprüchen euch Haimooer nicht das Mindeste nachzngeben? Ist dem so, dann liegt auch für den Anhänger des B'giti»iitatSprincivs die Unmöglichkeit vor, ihn ans einen deutschen FürileuNuon zu wümcben. Es widelsnricht schmnftracis de» Reichs- imeressen und ist schlechterdings nicht zu dulden, da» sich irgendwo im Reiche eine Stelle austlmt, von welcher ans der Besitzstand des,eiben angcfvchten, die Ruhe im Fnnern Störungen untcrworsen » erden kann. Die „Bcsitzcrgreisung" des Brannschweiger Herzog- liuims mittelst eines Patents erscheint daher heute als durchaus un wirksam. Niemals wird Cumberland als Herzog in die Burg Heinrich des Löwen cinziebcn. Er wird als politisch uinnöglich an gesehen und vom Bnndcsrath, genau so wie der verjagte.Herzog Earl von Brannschweig 1831, als „unfähig zur Regierung" erklärt werden. Dann erläßt er einen Prorest, der an dem Stande der L mgr Nickis ändert; er fügt seinen Titeln und Wappen diejenigen cuies braunschiveig-lüncburgischcn Herzogs zu. Das wird Alles lein. Mil ihm wird man sehr rasch fertig sein. Im Interesse deS Reicks und zunächst der Bevölkerung von Braunschweig aber ist dringend zu wünschen, da» die Tbionsolgesra^e, »ach Beseitigung des unmöglichen Bewerbers, im Sinne de> Selbstständigkeit deS HerzoalbumS, als eines eigenen BumcZstaals, rasch zur Erledi gung conimc. Eine cdaraktcristische Erscheinung der jetzigen Wahlen bilden die Zerwnisnisse innerhalb derselben Partei. Wir in Dresden erleben das Schauspiel, daß von konservativen Gesinnungsgenossen zwei Männer, v-Einsiedel und Harlwig ausgestellt sind, von denen jeder, wenn er ln den Reichstag käme, in der Hauptsache jo ivie der an dere stimmen würde. In den polnischen Wabltrciicn stehe» sich die Katholiken erbittert gegenüber; die einen stimmen sür den Konser vativen, der zwar kein Katholik, aber ein guter Deutscher ist: die anderen sür de» Katholiken, obgleich der clbc ein fanatischer Feind des Reichs, ein Pole ist. In Breüinu bekämpfen sich Rational- liberale, weil die einen sül, die anderen gegen Stöcker sind. Fit einer Reihe Wablkrciic gehen die Deutschsrclsinuigcn. soweit sie von der Fudenherrschast in ihrer Partei sich ntzgesloßen fühlen, mit len Konservativen; andere wollen davon Nichts wissen. Heller Zwie spalt ist auch im sociuldcmeckratischcn Lager nuSgebrochc». Solingen bietet daS Schauspiel, da» sich zwei Sociaidemolruten aus'ü Crbit- tersie befehden und durch diesen Wahlkamps wird die Tbalsacke der Uneinigkeit innerhalb der Partei nun auch öffentlich dargethan. Zugleich erhält daS Publikum Einblicke in das soeialdcinokratlsche Parteigetricbc. die ungemein belehrend sind. Wie erinnerlich, wurde der Abg. Rittinghauscn aus der Partei ausgestoßcn, weil er im Reichstage, entgegen dem Parteibefehlc. für mchiere von derReichä- regierung voigeschlagcnr gemeinnützige Gesegc gestimmt Halle. Rlttingbausen ist aber trotz seiner 70 Fahre nickt gewillt, sich so mißhandeln zu lassen, zumal er überzeugt ist. daß er Zeit seines Lebens redlich fnr's Volk gewirkt babe. Er wird denn auch von seinen Anhängern wieder als Kandidat ausgestellt. Begreiflicherweise wütbet die Parteileitung gegen ihn auf's .Heftigste. Ein von den IHcrre» Auer. Bebel. Grillcnberger, Hasenclever und Liebknecht unterzeichnetes Wahl-Flugblatt versucht es» dem Veteran der Socialdcmokrntie das Vertrauen seiner bisherigen Wähler zu entziehen. Natürlich bleibt der Verfehltste die Antwort auch nicht schuldig. Er erklärt, daß die sozialdemokratischen Partcikongressc nur eine „Komödie" seien, da die Beschlüsse darauf von den hcrangezogcncn Freunden einiger einflußreicher Führer gefaßt werden, nicht aber von wirklichen Dclkgirtcn nach Rücksprache mit ihren Genossen. In Kopenhagen sei der Boden der Sozialdemokratie dadurch verlassen worden, daß die Partei zu einer „Korporalschaft" hcrabgewürdigt wurde. Alle Reden über Geschlossenheit und Einmüthigkeit der sozialdemokratischen Partei seien nur hohle Phrasen, um die Arbeiter zu kirren. Es werde sich immer irgend ein Liebknecht finden, der mit irgend einem Bebel trotz allen harmonischen Gefasels nickt übcreinstimmt, der nicht „Einmüthigkeit" und „Geschlossenheit" pflegen kann und will und mithin ausgeitoßen werden muß. 'Rach einigen spöttischen Bemerkungen über das bekannte Buch Bebels .Lieber die Frau", worin sich allerhand „Schrullen" und andere Lächerlichkeiten befänden, erzählt Rittinghausen, daß Bebel schon seit >681 an seiner Ausstoßung auS der Partei gearbeitet habe. Cr lauerte nur ans den günstigsten Moment, um die Fraktions- »lebrhcit zu rlbcnnmvein und ihre Scvwäche sich dienstbar zu machen. Nebel habe damit gewartet, bis er 1883 in Hamburg in den Reichstag gewählt würde. Als er das erreicht hatte, wandte er sich nach coringcn mit Verdächtigungen und Verunglimpfungen RrttinghausenS. Ter Versuch, die Geister Aller nach dem „Modell Aehcl-Liclstnecht" abzurickten, werde aber nicht einmal bei Jenen gelinge!,, die ans irgend eine,,, Grunde sich zu dem unsiniiigen Ervenment bergeben müssen. Rittinghausen schließt: „Ich bin ein ganzes langes Leben hindurch in uneigennütziger Weise sür die wirtbschastliche und moralische Freiheit der Arbeiter cingestanden. Zum Tank dafür bar man versucht, mir in meinem 70. Fahre eine ilnabbängigkeit streitig zu machen, die nirgendwo gefährdet gewesen ist, als in der sozialdemokratischen Fraktion des Reichstags." Diese! Enthüllungen bestätigen vollauf, was jeder Kenner der Verhältnisse schon lange wußte: die ärgste Tnrannei ist nirgends so zu Hanie, als' in der Sozialdemokratie. Wie ein riesiges Zwangsarbcitshaus das Strebcziel dieser Partei, so ist cs auch die Unterjochung jeder Ueberzeugniig. Mit Jreibcitsphrasen ködert die Sozialdemo kratie die Arbeiter, in Wahrheit verlangt sie das Abtödtcn jeder selbstständigen Meinung. Schlimmere Despoten könnte» gar nicht komiiicn, als diese Herrschsüchtigen mit dcrFreibeilsmaske. Rilting- hauien hat sehr Reckt, wenn er prophetisch ausrust.da» die Arbeiter sich gegen das Bebcl-Liebknecht'sche Foch austehncn würden. Das habe» die Leipziger Arbeiter eben getban» das thun soeben die Dresdner Arbeiter. Die wenigsten der Arbeiter haben eine Ahnung von dem. was die Häupter der Sozialdemokratie mit ihnen Vor haben. Ter eine, Herr v. Bollmar, nahm in dem sächsischen Land tag als Abgeordneter heimlich einen Revolver, die anderen, von Auer bis Liebknecht, vernehmen einen Parteigenossen, der sich in seinen alten Fahren das eigene Denken nicht abgewöbnen kann, der sich nicht zum blinden Werkzeug bergicbt, sondern arbeitersrcundlichcn „Gesetzen" der Regierung zustimmt. Das ist eine nette „Freiheit" — sic erdrosselt die Gedanken — hinweg mit der sozialdemokratischen Unterjochung! wurden die Einbutzen thcilwciic wieder eingeholk. Eisenbahnen lustlos uno schwach. Für sicmde Renten bestand nur geringes Inter esse, die Haltung war nicht durchweg fest. Spekulative Bergwerke gut behauptet. Ans dem Kassamarkte war nur geringer Verkehr. Bahnen schwächer. Stanimprioritätcn gut behauptet, österreichische Prioritäten fest. Moiitanwerthe besser, Industrien ziemlich behauptet. Deutsche Fonds sehr still. ?sk»nr,ur» ». «., 2s. Ociobrr. »retll M. «t»L»diI,n LSI«,«. Lo«dar«t» ec>er Looie —. Lrlmr. Eilbrrrrnl« —. Pavirrrenle —, «»lljtrr —. Ocllirr. «vidrem« —. 4°/» Nug. Wolbrente —. 17er Siuffrn —. »0» Rulsc» —. 2. Ortknianlethc —. Nkiiefte Ungar. »oldonIkNic —. 8. QrteiUanlritze —. U««»r. Pa»lerr. —. Lt«c°nto IS7>/». iUvpttr V>»,. Äolib.-B. —. Serbin 7s»,.Cchwächcr. !S»«tl, 24. Oktober. Credit 288.04. Staat»bal»> 301,20. Lombarden IlS.dO. Nordwsib. 17b.7c>. Morknotkn 00 00. Nng. Sioldr. 287,00. Etbettt»! —. Schwach. ivar»«. 2 t. October. <Schlub.> Rente 78,40. Snteche 100,30. Italtkner «ö.Oa. EtaatSbahn 030,00. Lombarden 310,20. d«. 'Vitalitäten —. SgWter 314.00. Veit. Leibrente —. Simnier 00,00. Ottomane» 070,00. Tabak-SIclien —. Dct,aut>let. tr»»ba», 24. Oktober. Borm. Il NI,r 10 Mi», lloilsolü NW'/,,. 4873er Rügen 94> r. Italiener S0-7„. Lombardei, >2'/,. Turlen 7>"„. 4»o t»nb.Amerikaner 124. 4»„ Ungar. Äolbrente 77'/ ,, Oekterr. Gotdrrnte 80. Prelis,Nche EonsolS 4020,. 8gt,b«er 02'/,». Lttoinanbon! 127,. Suez-Aette» 70'/,. — Stimmung: Ruhig. — Wetter: «alt. Stettin, 24. October, Nach»,. I Uhr. IGetreidemarkt.z Welten »nveränbert, loco 430—lOt, 4>r. Oktober-November tOo.OO, pr. April-Mat 460.00. Roggru fester. loro 433-130, pr. Lctober-November 130,00, pr. April-Mai 430,00. Rüböl still, 100 Ng. pr. Ortdr.-Nobbr. 00,00. pr. AprN>Mai 02,00. Spirit»« behaupte», loco 40,4o, pr. Octobcr 40,70, pr. October.November 40,70, April-Mai 47,40. Prtroleum loco 8,40. vre»I«u, 24. Octobcr, Nachm. «Netreibemarkt.s Sptrltu» pr. 400 Liter 40 Proc. pr. Ortobcr 44,00, pr. Oclober-Novcmbcr 44,30, pr. April-Mai 40,30. Wetzen »r. Octobcr 402,00. Roggen pr. Oktober 437,00, pr. Novembcr-Dccember >20,00, pr. April-Mai 134,00. RubOI pr. Oktober k>0,00, pr. October-Nopember 00,00, April-Mai Ol,00. - Fest. - Wetter: NÜHI. London, 24. October. Weizen geschiistolo», »««iuell >/, Sch. niedriger, angckommencr ruhig, stetig, Mehl, Malzgcrsie träge, Hafer, Mai« seft, Mahl- gcrsie schwächer. — Weiter kalt. NcuestcTelenramme der „Dresdner Rachr." vom 24 October. Berlin. Der Kaiser hatte heute wieder eine längere Konferenz mit Bismarck. — Fn der gestrigen Sitzung des BundesratheS meldete der Vorsitzende Staatsiilimster v. Bötticher bei Beginn an, des Bi'.ndesrarhes nicht vertreten. Es verlautet von verschiedenen vcaclste»sweUhen Seiten, datz Preußen wahrscheinlich keine Erb- nn>vrüche auf das Herzogthum Brannschweig erheben werde. Zu gleich wird vcionl. da» die Erhaltung der beiden hrnnnschweigischen Siiiilinen im Biindesraihe von allen Seiten gcivniischt wird. B eili ii. Ter Wiener Korrespondent des „Tageblattes" inter viewte Windlhorst über die hiamischweigisthe Frage. Windthorst er- tiärle das Recht Emndeuand'-o auf B'auiischweig tür zweifellos. Es verstellt fick, vcm selbst, datz, wenn Enmherlond den hrann- schlveigiichen Miro» überiiehmen wvlle, er ohne Weiteres die deutsche Rcichsversaisilng anerkenne» werde. Was die „Norddeutsche" über die politische Seile der Frage gciagt habe, sei nicht maßgebend, weil die rechtliche Seile vorgehe. Eine reichsfeiildliche Tendenz sei bei der Welsenpartei nicht vorhanden. Er wisse nicht, ob Göl; von Ohlcnhanseii wirklich gesagt habe, was die „Norddeutsche" citirte. Jedenfalls billige er lWmothors» dergleichen nicht. Er für seinen Theil verwerfe iede answärliae Einmischung. Brannschweig. Die Prvklamation des Herzogs von Cumberland, welche beim Regentschaltsrathe c>,«gegangen ist und hier durch Extrablätter verbreitet ist, hat große Aufregung hervor- gcrusen. Im Landtage erklärte Graf WriSbcrg, datz der Negent- schaftsrath die Proklamation nicht kontrasignircn konnte und cs dem Herzoge von Cnmherland überlassen bleiben müsse, seine Rechte bei Kaiser und Reich anzuhringeii. Diese Erklärung wurde vom Land tage mit Bravo begrüßt, Ter preußische Gesandte von Normann bat ein Schteiben des Klisters überbracht, in dem derselbe dem Regciilschaitsrathe für die ihm gemachten Mittheilimgen dankt. Erzherzog Flau; ist mit einer österreichischen LlfizierSoeputation hier cingetwffcn. B r a n n s ch ivcig. Im Landtag thestte Minister Wrisberg mit, der Herzog von Enmberlaud habe das Bcsitzergreisniigü-Patelit dem Nciiiislertui» übersandt mit der Aufforderung, dasselbe zu kvn- trasianireii und zn plihliziren. Wrisberg verlas das Antwortschreiben des Ministeriums an Eumherland, welches erklärte, datz nachÄnsicht des Ministeriums der iin Rege»t>chastsgesetze vorgesehener Fall em- aelrcten sei nitd deshalb der Reneiitschaftsrath sich koiistituirt habe. Das Ministerium sei daher außer Stande, der Aufforderung zur Konttasigiiiumg des Publikations-Patentes Folge zu geben, sei vielmehr vom Regenlschaftsrathe res izvigc . eriiiächtigt, die Aiiffordcrnng ab- znlelnicii. Tie GeUrltdinochniig seiner Thronfvlgc-Ansvrüche bleibe Enmherland itberlnssen. WstiSderg theiltc ferner mit, das Ministe- rinin habe sofort Bismarck vom Schreiben Enmberjand's benach richtigt und hiiizngestigt, es werde allen weiteren derartigen Kund gebungen unverzüglich entgegentrete», Brüssel. Das tlcnkale Ministerium wankt. Herr v.Malou tritt zurück, Bernaeit wird mit der Bildung eines Kabinets betraut werden. Die 'Minister werden einem Wunsche des Königs ent sprechend dcinisstonircn. an ihre Stelle soll ein interimistisches Kabinet ans Mitgliedern des rechten und linken Ccnlrums treten. Dieses Ministerium wiid die Kammer» auslöscn und an das Land apvclliren. Diese Entschließung des Ministeriums erfolgte nach einer Berathung der Mitglieder der Rechten im Ministerium des Fnnern. Petersburg. Die Petersburger Polizei irabm in der Nacht auf den 19. d. MtS. eine geheime Tnpographie in Beschlag und entdeckte Dokumente bezüglich eines vrojektirtcn Mardanscklages gegen den Zaren. Zahlreiche Verhaltungen bade» stattgesunden. Die Berliner Börse crössnete schwach infolge auswärtiger ,'b Lokales und Sächsisches. — S. M. der K önig bat nunmehr mit I. M. der Königin, ltöchstwelchcr der circa vicrivüchcnlliche Aufenthalt auf der Wern burg, bezüglich in Sigmaringcn sehr gut bekommen, die Rückreise nach Dresden angclrctcn. Fbre Majestäten treffe» heute Vormittag 10 Ulir aus hiesigem sachs.-höbm. Staatsbahnhose ein und begeben sich alsbald weiter in die Königsvilla nach Strebten. — Anläßlich des Todestages weiland Sr. Mas. de? bochscligcn Königs Fohann findet nächsten Mittwoch in Gegenwart der Königlichen Familie in hiesiger kath. Hofkirche ein feierliches Rc« gutem statt. — Das Ritterkreuz I. Klasse vom Verdienstorden erhielte»: Oberamtärichter Anton Berinan n in Wurzen und Pfarrer Ist, Aug. Schütz in Leutzsch. — Der Oberst Freiherr v. Hodenberg ist von seinem Ur laub zurückgekehrt und hat das Kommando des 2. Grenadier-Regi ments Nr. lOl wieder übernommen. — Gestern Mittag stürzte am Nltmarkt unweit der Löwen- apotheke eines der Pferoe eines Hoswagens, in welchem sich die Prinzessinnen Mathilde und Fosepha in Begleitung zweier Hofdamen befanden. Die Prinzessinnen setzten mit den letzteren ihren Weg zu Fuß fort. — Ter Stabsarzt vr. Z o ch er, bisher bei der SanitätS- Direction kommandirt, ist als Regimentsarzt zum t.Fcld-Art,-Reg. Nr. 12 versetzt und der Stabsarzt vr. Balm er des NI. Fnsant.- Rcg. Nr. 134 zur Dienslleittung zur Sanitäts-Dircction kommanvirt worden. Der Stabsarzt Vr. Rabcnhorsl des I Feld-Art.-Reg. Nr. 12 ist unter Stellung ä In 8»ist. des SanitätS - Korps zum medizinisch - chirurgischen Friedrich Wilheim-Fnstitut in Berlin be fehligt und der dortsclbst bis jetzt konrmandirt gewesene Stabsarzt 1>r. Düms uiiier gleichzeitiger Ablösung von diesem Kommando zum 10. Fnf-Rcg. Nr. 131 versetzt worden; inglcichen wurde der bisher beim Kaiser!. Reichs - Gesundheitsamt in Berlin befehligte Assistenzarzt 1. Ktntze vr. Beckc r von dort abgetöst und vom 9. Fnf.-Reg. Nr. 133 zum 7. Fnf.-Reg. dir. 106 versetzt, sür den selben murve der Assistenzarzt 1. Klasse vr. Paak vom 2. Gre».- Reg. Nr. 101 zum Reichsgesundheitsamt nach Berlin kommandirt und zum 9. Jnf.-Reg. Nr. 133 versetzt. — Ter Vortrag, den Herr Geheimrach von Einsiedel über .die Innungen und Handwerkerfrage" in der Vvn etwa 800 Personen besuchten außerordentlichen Jnnungs-Meister-Hauptver- sanmtlung am Donnerstag in Meinhold's Sälen hielt, erfreute sich deS ungctheiltcn Belsalls der zahlreich versammelten Gcwcrb- treibenden »userer Stadt. Ter Vereins, Herr Schäfer, «öffnete siedel, mit vielem Beifall begrüßt, Bemerke», da» er mit Freuden der an 'ihn ergangenen Aufforderung gefolgt sei. Ein Man», den 50 Innungen wählen wollten, müsse sich vorher zeigen, ehe die Stimmen tür ihn abgegeben würden. Er werbe nicht uni diese Stimmen, doch werde er sich freuen, sie zu erhalten, dciiitgauf Id > e Stimmen lege er den meisten Werth, die man wägen könne. Es sei schwer geworden, fuhr Redner fort, zu bewirken, datz die Interessen des Handwerks un Reichstage Be achtung fänden. Im Kleingewerbe existirte» viele Meister, die grvße Noch litten, die Gesetzgebung müsse also so bald als möglich Ab hilfe schassen. Er halte es durchaus nicht für dienlich, daß die Macht der alten Innungen znrnckkchre. Die Innungen der alten Zeit hatten aber strenge Gesetze über Ehrbarkeit, Sittsaiiikcit und Lehrlingswcseii und diese Forderung sei nicht erstorben. Redner be rührte wdailn die geschichtliche Entwickelung der Gcwcrbcgesetz- gebniig: die Innungen erhielten 1869 durch die Gewerbeordnung den Todesstoß, nian ließ sie leben und gab ihnen nichts zum Leben. Tic Negierungen hatte» 1869 besser sür die Innungen gesorgt, doch kamen sie mic ihren Bestrebungen nicht durch. Die Dresdner Iiinungkil lebten in der Hrfffnung auf bessere Zeiten fort und hielten ihre Ehre ausrecht. Vvn konservativer Seite wollte man de» Iiiiiniigcn und dein Handwerke aufhcffen. Datz 188081 den Innungen viele Rechte wieder gewährt wurden, haben wir unserem verdienten Mitbürger. Herrn Geh. Hosrath Ackermann, zu danke». Redner stehe aus demlelben Standpunkte wie Ackermann (Bravo), das sei sein Programm in kürzesten Worten. Ackermann wäre per sönlich zu Vieler Versaininlimg erschienen, wenn ihn nicht die Pflicht un Staotvcrordneteniaale hielte. En der Herr Redner über dc» wgciiaiiiiien im Interesse des Handwerks zu begrüße»! die Wiederciiisühriing obligatorischer Arbeitsbücher gewesen, Preußen sei zwar anders gesinnt, doch sei cs nicht unmöglich, datz der Antrag »och zur Geltung kainme. Die Einttihrung obligatori scher Innungen errege daS große Bedenken, daß das Arbeitsfeld beschränkt wurde und wir auf allen Zuiiitzivang mehr oder minder znrückkämem Dies wünscht Redner durchaus nicht und giebt bei dieser Gelegenheit einen heiteren Beleg früherer Mitzstande bei solchem Zwange aus seiner Studentenzeit. Mit dem Bettntlszwana
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