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Neklamen I LSM., itlrin, hnzrigrn Siepetllzeil« nur 20p'.,d.wlr»rrhoI.Nab.,s>nz«tgrnvon0«borüen im amtlichenSeilüiepctlt» »eil« b»Pf. O«schäst»an,eigen mit pladvorschrift >m Preise erhobt. Nabatt nach Corif. Srtlagen: Selamtausl. 7 M.Sa» Lausen» auoschl Postgebühr, fin-elgen.hnnabm«: Zohanntsgalse», bet «amtlichen „uaien »e, leiptiger Lageblatt«, unü allen Annoncen <epe»ition«n »«, Sa» un» au-lanS«^ vas»»>p)>gerLagcdlatt ericheiul werktags rmal,öon»»u Zriertogolmai. v»rlinrr t>lüaUion.^>n üeiifetten 17. »rri- prcch»5>nswluli: kanla Ur. «»7. klt. 187. Mtttmmst. üen l4. Rprtt. 1915. ! I«.» > L Die Kriegslage. General Pan wieder in Paris. — Ausrüstung englischer Handelsdampfer nut Geschützen. — Die Aussen geben den Stillstand der (Operationen in den Karpathen zu. Staatliche Monopole. V. o. In welcher Richtung die künftige Steuerpolitik des deutschen Reiches sich be wegen wird, darüber kann heute noch nichts Be stimmtes gesagt werden. Rur so viet ist sicher, daß die Belastung durch den krieg ganz erheb liche Mittel beanspruchen wird, die das Reich sich dauernd Zufuhren mutz. Lieser Tage ist die Frage eines Zigarettenmonopols in die Presse gebracht worden. Wenn auch die Absicht eines solchen Monopols bestritten worden ist, so werden wir uns doch darüber nicht täuschen dürfen, daß das Monopolproblem in nächster Zeit wieder sehr wichtig werden wird, wie es letzt aucl> schon in neutralen Ländern, vor allem in der Schweiz der Fall ist. Es sind gerade dreiunddreißig Fahre her, daß die Mvnvpolfragc für das Deutsche Reich in ablehnendem Sinne entschieden wurde, zu einem guten Teil deshalb, weil ein Teil der Gegner ün Monopol ein Stück Sozialismus er blickte. Wenn auch sozialistische Maßnahmen ans rein staatlichen und steuerpolitischen Inter essen nicht umer den B-grif, d.s n>.s,en)chaftticyen Sozialismus fallen tonnen, sondern sich Höch-- jtcns mit ihm berühren, so ist es doch nicht unangebracht, gerade in der jetzigen Zeit an die Rede Bism arcks zu erinnern, die er am 12. Juni 1882 im Reichstag über das Tabakmonopol hielt. Tiefe Rede behandelte die Monopolfrage im weitesten Sinne und setzte sich vor allem mit dem Borwurf auseinander, daß der Staat sozialistische Bahnen einschlage. Es war die Rede, aus der eine starke Resignation Bismarcks sprach nnd die mit den Worten an den Reichstag schloß: „Seien Sie einig und lassen Sie den nationalen Gedanken vor Europa leuchten; er ist augenblicklich in der Berfinste- rung begriffen!" Was aber Bismarck auf den Borwurf des Sozialismus antwortete, weil er zum Monopol aus steuerpolitischen Gründen übergehen wollte, das hört sich für die jetzige Zeit so aktuell an, daß wir diesen Absatz der Rede wieder in Erinnerung bringen wollen. Bismarck führte damals aus: „Sozialistisch sind viele Maßregeln, die ivir getroffen haben, und etwas mehr Sozialismus wird sich der Staat bei unserem Reiche überhaupt angewöhnen müs sen. Wir werden den Bedürfnissen auf dem Gebiete des Sozialismus reformierend entgegen kommen müssen, wenn wir dieselbe Weisheit beob achten wollen, die in Preußen die Ttein- und Hardcnbergsche Gesetzgebung bezüglich der Eman zipation der Bauern beolMchtet hat. Auch das Ivar Sozialismus, dem einen das Gut zu neh men, dem anderen zu geben, ein sehr viel stär kerer Sozialismus als ein Monopol. Ich freue mich, daß es so gekommen ist, daß man diesen Sozialismus geübt hat; wir haben dadurch einen sehr wohlhabenden, freien Bauernstand erhal ten, und icb hoffe, wir werden mit der Zeit ähnliches für die Arbeiter erreichen, — ob ich es erlebe, kann ich bei dem allgemeinen prin zipiellen Widerstande, der mir auf allen Seiten entgcgentritt und mich ermüdet, nicht wissen. — Aber Sic werden genötigt sein, dem Staate ein paar Tropfen sozialen Oels im Rezepte bcizusetzen, wie viel, weiß ich nicht, aber es wäre meines Erachtens eine große Vernach lässigung der Pflichten der Gesetzgebung, wenn sie die Reform auf dem Gebiete der Arbeiter frage nicht erstreben würde, von der wir den Anfang Ihnen jetzt gebracht haben, wenn wir auch zur unbequemen Sommerszeit kaum er warten können, daß Sie sofort bis zum Ende durchberaten. Sozialistisch war die Herstellung der Freiheit des Bauernstandes; sozialistisch ist jede Expropriation zugunsten der Eisenbahnen; sozialistisch im höchsten Grade ist z. B. die Kommasfation, die Zusammenlegung der Grund stücke; die dem einen genommen werden — in vielen Provinzen ist das Gesetz — und dem anderen gegeben, bloß weil der andere sic be quemer bewirtschaften kann; sozialistisch ist die Expropriation nach der Wassergesctzgebung, we gen der Berieselung usw., wo dem einen sein Grundstück genommen werden kann, weil es ein anderer besser bewirtschaften kann; sozialistisch ist die ganze Armenpflege, der Schulzwang, der Wegebau, d. h. der Zwang zum Wegebau, indem ich auf meinen Grundstücken einen Weg für die Durchreisenden unterhalten muß. Das ist alles sozialistisch. Ich könnte das Register noch wei ter vervollständigen; aber wenn Sie glauben, mit dem Worte „Sozialismus" jemand Schrecken einflößen zu können oder Gespenster zu zitieren, so stehen Sie auf einem Standpunkte, den ich längst überwunden habe, und dessen Ueberwin- dung für die ganze Reichsgesetzgebung durchaus notwendig Ist." Der Unterfeekrieg. "N. Rotte'dam l-1. April. Der „Rieuwe Rotter- damsche Courant" meldet aus London: Etwa 100 Insassen des Dampfers „Wayfarer" sind in Falmouth g. landet worden. Es konnte bisher nicht scstqcstellt »«reden. ob der .Wayfarer" auf eine Mine lief torpediert wurde, oder eine Explosion an Bord des Schiffes selb st das Ung'ücl ver ursacht hat tu. London, 14. April. Nach einer Meldung aus Dover, die aber noch der offiziellen Bestätigung bedarf, ist ein großen französischer Drei master bei der Ausfahrt aus Folkestone auf eine Mine gelaufen und gesunken. Man nimmt an, daß es sich um den „General de Louis" handelt, der bereits am 8. April in der Nähe der Insel Wight beinahe einem deutschen Unterseeboot zum Opfer gefallen wäre. Wirkungen -es -euticben Unterfeekrieges. (2.) Genf, 14. April. sEigene Drahtnach richt.) Wie „Journal" aus Madrid meldet, werden am 1. Mai in den spanischen Hafen städten vier üeberseelinien und am 15, Mai fünf weitere Transportlinien nach Amerika und Australien eröffnet werden. Ihre Leitung liegt in den Händen eng lischer Schiffahrtsgesellschaften, die durch Eröffnung der neuen Linien die sich bemerkbar machenden Wirkungen des deutschen llnterseekrieges auf den Ueberseehandel Großbritanniens abschwächen wollen. Ausrüstung englischer ^an-els-ampser mit Geschützen. (r.) Mailand, 14. April. (E i g. Drahtnachr.) Wie „Unione" aus London erfährt, ist bereits am 6. April von der englischen Admiralität sämtlichen aus englischen Häfen auslaufenden eng lischen Handelsdampfern die Armierung mit Ge schützen od^r Maschinengewehren vorgeschrieben worden. Die Mehrzahl der Liverpooler Schiffahrtslinicn weigert sich im Interesse ihrer Gesellschaften, den Befehl auszuführen. Seit fünf Tagen sind nur wenige Schiffe aus Liverpool ausgefahren. Minen an -er Küste hollan-s. Haag, 14. April. Seit der letzten Veröffent lichung über die an die h o l l ä n d i s ch e Küste äu ge spült en Minen sind bei Helder vier Minen in den Grund geschoßen und neun am Strande ver nichtet worden. Von diesen waren fünf englischen, eine deutschen und die übrigen unbekannten Ur sprungs. Seit Beginn des Krieges sind487 Minen gefunden worden, von denen 289 eng lischen, 54 französischen, 23 deutschen, die übrigen unbekannten Ursprungs waren. von -en Englänüern aufgebrachte Dampfer ntb. London, 14. April. Die „Central News" melden: Die amerikanischen Schiffe „Joseph W. Fordney" aus New Pork und „Mavajo" aus Ealveston, nach Bremen unterwegs, wur den von britischen Kreuzern angehalten und nach Kirkwall gebracht. In beiden Fällen bemühten sich die Eigentümer um Intervention der amerika nischen Regierung. Die Schiffe werden vor das Prisengericht kommen. Der französische Generalstabsbericht. ntb. Paris, 14. April. Der gestrige amtliche Abendber'chr ckcjagt- Der Tag war aus der ganzen Front ruhig. Wir behaupteten und befestigten unsere Stellungen an verschiedenen Stellen, wo wir seit acht Tagen vor- rücttcn. Unsere Flieg.r beschossen erfolgreich einen Militärschuppen in Vio ne ul les (Woevre) und zerstreuten nicht weit davon ein auf dem Marsch befindliches Bataillon Zleisttmangel in Frankreich. sr.) 's Eravenhage, 14. April. sEigene Draht nachricht..) Nach französischen Blättermeldungen beginnt man in Frankreich Fleischmangel zu verspüren. Die Regierung beabsichtigt deshalb, mit australischen und argentinischen Firmen eine wöchentliche Anfuhr von zunächst 690090 Kilogramm gefrorenen Flei sches abzuschiirßen. Dstergefchenk -es belgischen köaigspaare» an -ie Sol-aten. In. Havre, 14. April. Anläßlich des Osterfestes hat da» belgische Königspaar, so meldet „Agence Havas", den Soldaten ein mit seinem Namenszug versehenes Nähzeug zum Geschenk gemacht. öeschießung eines feinSIichen Fliegers. tu. Basel, 14. April. Kestern nachmittag gegen 2 Uhr flog ein Zweidecker, der anscheinend von Nordosten kam, über die Gegend von T ü l l i n g e n. Starke Detonationen jenseits der Grenze ließen darauf schließen, daß das Flugzeug beschossen wurde. General Pau wre-er in Paris. tu. Paris, 14. April. General Pau wurde, wie die Blätter berichten, bei seiner Ankunft auf dem Lyoner Bahnhof in Paris von den jungen Re kruten des Jahrganges 19l6, die gerade Paris verließen, lebhaft begrüßt. Auch die Zeitungen be grüßen den General und versuchen seine Reise nach Rußland und den Balkanhauptstädtcn als eine er folgreiche diplomatische und militärische Mission dar zustellen. Das offizielle „Journal" hat sogar den Ein fall, die Reise des Generals Pau mit der Wall fahrt zu vergleichen, die Thiers im Jahre 1870 an die europäischen Höfe unternahm, um Freunde für Frankreich zu gewinnen. Die Bedeutung der Reise Paus werde einmal gewürdigt werden, wenn es ge stattet sei, die militärische und diplomatische Ge schichte des jetzigen Weltkrieges zu schreiben. Russischer Generalstabsbericht. Der russische amtliche Bericht vom 12. April lautet: Westlich des mittleren Njemenlaufes fanden am 11. April Teilgefcchtc statt. Bei Osso- wiez wie auch in dem Raume von Iedwabno und zwischen Pissa und Omulew Artillertekampf. Ein starker Angriffsoersuch der Deutschen auf das Dors Szafranki schlug fehl. In den Karpathen warfen wir am 10. April durch unser in kurzem Abstand gegebenes Feuer größere feindliche Truppenmasjen, die uns angriffen, mehrmals zurück. Durch einen kräftigen Angriff ge wannen wir etwas Gelände in dem Raume der Uzsoker Paßhöhen, die der Feind noch besetzt hält. Wir eroberten drei Geschütze und machten 7Ö0 Mann zu Gefangenen. In der Richtung von Strij schlugen wir einen feindlichen Angriff auf der Front Rososchacy, Crawezik, Koji uwka und Rofanka ab. Der Gegner hatte dabei furchtbare Verluste. Der Feind hält die Höbe 992. sowie seit dem 9. April Kosziuwka besetzt. Die benach barten Stellungen blieben in unserm Besitz. Auf dem übrigen Teil der Front keine bemerkenswerte Veränderung. Nach Rußlan- verschleppte Einwohner aus Memel. tu. Zürich, 14. April. Die „N. Züricher Zeitung" vom 12. April enthält die folgende aus Petersburg vom 26. März datierte Meldung: Nach der ..Moskauer Rußkija Wjedomosti" sind am 23. Mürz in M o s k a u drei Waggons mit deutschen kriegsge fangene nEinwohnern der Stadt Memel, die sich dem Eindringen der Rossen in Memel wider setzten, eingetroffcn. Unter den Kriegsgefangenen befinden sich, wie das russische Blatt meldet, nicht nur Männer, sondern auch Frauen und Kinder. vom österreichischen Kriegsschauplatz. (r.) Eens, 14. April. (Eig. Drahtnachr.) Der Korrespondent der „Tribuna" auf dem öst lichen (russischen! Kriegsschauplätze meldet seinem Blatte, daß dis große russische Offensive in den Karpathen infolge gegnerischer Neu gruppierungen der Notwendigkeit eines Stillstandes unterworfen wurde. Die Taktik der Rusten, den Höhenkamm in forciertem Ansturm zu nehmen, sei auf wichtigen Teilen der Front be reits unterbrochen, während die eingenommenen Stellungen unter allen Umständen gehalten werdrn w-ürden. tu. Wien, 14. April. Der Armee-Oberkommandant Erzherzog Friedrich besuchte gestern di« in der Duklasenke tapfsr kämpfenden Truppen, die den Erzherzog mit großer Begeisterung empfingen. Die österreichisch-ungarischen Truppen gestatteten den Rusten, bis zu den Drahtverhauen oorzudringen, wo sie gänzlich verrichtet wurden. tu. Czernowitz, 14. April. Die Russen ver suchten, gegen unser« auf russisches Gebiet vor dringenden Truppen vorzugehen, wurden aber ab gewiesen. An der Dnjestr-Front dauern die Kämpfe an. Zahlreiche Regenschauer haben den Frontboden aufgeweicht. Die Unserigen gewinnen schrittweise Raum. Weitere Umgehungsversuche der Nüssen am Dnjestr wurden abgewiesen. Bet Zalcszczycti wurde weiter Raum gewonnen. ver russische Generalissimus erkrankt. Der „L.-A." schreibt: Man hört von einer nicht unbedeutenden Erkrankung des russischen Generalissimus, Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch. Der russische Ober befehlshaber krank» seit einer Reihe von Jahren an einem Leberleiden, das in letzter Zeit schnelle Fortschritte gemacht hat. Graf Rn-rasip gegen -ie Frie-ensgerüchLs. tu. Wien, 14. April. Unter dem Titel „Frie densausstreuungen" schreibt Graf Julius An- drassy im „Magyar Hirlap": Unsere Opfcrwiliig- keit und unser Glauben an den Sieg kann und wird durch den Umstand nicht geändert werden, daß oer Krieg nicht ein so rasches Ende gesunden hat, wie wir alle gehofft hatten, und daß er vielleicht noch länger währen wird, als wir erwarten. Vor kur zem war ich in Deutschland und sah, daß man sich dort mit großer Ruhe und voll Vertrauen in die eigne Kraft darauf vorbereitet, daß der Krieg noch länger währen wird. Wir wollen keinen Frieden schließen, bis nicht sämtliche Bürgschaften eines dauernden und ehrenvollen Friedens geschaffen sind. Sevorstehen-er Abschluß -er italienisch- österreichischen Ausgleichs-verhan-lungen sr.) Genf, 14. April. (Eigene Drahtnachricht.) Die Turiner „Stampa" meldet: Die italie nisch-österreichischen Ausgleichsoer handlungen stehen vor ihrem Abschluß. Russische Truppen- un- Munitionssen-ungen für Serbien. lr.) Paris, 14. April. Dem „Petit Journal" wird aus Bukarest gemeldet, daß die Dampfer „Servia" und „Althsena" am Montag mit für Ser bien bestimmter Munition Reni in Bessarabien verlassen haben. Die beiden russischen Dampfer „Ode" und „Komanta" haben Oltencia in Rumänien passiert. Auch sie sind mit Munition und Kriegs material, sowie Mannschaften für Serbien be frachtet. Gulgarischer Protest. (r.) Paris, 14. April. Die amtlichen Kreise in Sofia protestieren laut einer „Havas"-Mel- dung energisch gegen die Korrespondenz im „Giornale d'Italia" über den früheren Ministerpräsidenten Ghenadiew, daß dieser Mitschuldiger an dem Anschlag in Kairo und als Agent Oesterreichs während seiner Mission in Rom tätig gewesen sei. Beide Anschuldigungen werden als durchaus falsch zurückgewicscn. öulgarische Stimmen. "tb. Paris, 14. April. Der Korrespondent des „ Temps " in Sofia berichtet seinem Blatte über Unterredungen, die er mit den hauptsächlich sten Politikern Bulgariens hatte. Mimsterprägdent Radojlawow erklärte, daß die Bezwingung der Dardanellen durch die Verbündeten Bulgarien zwin gen würde, so zu handeln, dag oce outgac.>chen Inter essen gewahrt blieben. Die Behauptung sei unrichtig, daß die Türkei Bulgarien den Vorschlag gemacht habe, daß Bulgarien, wenn es neutral bleibe, einen Teil Thraziens besetzen dürfe. Wenn Bulgarien je mals ein solcher Vorschlag gemacht werde, dürfe nicht übersehen werden, daß nicht Thrazien, sondern Mazedonien das Ziel der bulgarischen Wünsche sei. Der mächtige Dreiverband habe übri gens die Hilfe des kleinen Bulgariens nicht nötig. Immerhin sei es möglich, daß Bulgarien nicht bis zum Ende in seiner Neutralität beharren könne. Jedoch sei der Augenblick nicht gekommen, die bis herige Haltung zu ändern. Radoslawow hob endlich hervor, daß die Bedeutung des serbisch bulgarischen Zwischenfalles stark auf gebauscht worden sei. Die Regierung, welche um eines solchen Abenteuers willen die wahren Inter essen des Landes nicht zu opfern gedenke, treffe keinerlei Verantwortung. — Ghenadiew sei eben, falls überzeugt, daß für Bulgarien keine Veranlassung vorliege, eine andere Politik einzuschlagen. Der Dreirerband verlange jetzt, wo er vielleicht Bul garien bedürfen könne, daß sich Bulgarien wieder jener Mächtegruppe anschließen solle, aus der es im Jahre 1913 mit Fußtritten gejagt wor- den sei. Damals hätte der Dreiverband den Zu sammenbruch Bulgariens verhindern können, jetzt verlange der Dreiverband, daß Bulgarien gegen die Türkei losschlage. Dafür wolle er aber Bulgarien nur einen kleinen Teil Thraziens garantieren. Wenn der Dreiverband nicht sichere Garantien biet«, daß