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Wchmtz -Mn- IN,erat«, ««Ich« d«i de» bedeutenden Auflage de» Blattes eine sHr nurt. saln« Verbreitung finde», »erden mit 10 Pfg. die Epaltenzeile oder ver«P Raum berechnet. — Ta bellarische und complictrte Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, nn redaktionellen »heil«, di, EpaltenjeU« 20 Pfg. Me „Weißeritz. Seitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 2K Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, «imnonatlich 42 Pfg. Einzelne Rümmer» 10 Pfg. — All« Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be- — , s .m«. Amtsblatt für die Könialiche AmtshauptmWnschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträthe zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redacteur: Psul Ikhltt in Dippoldiswalde. Nr. 31. Lokales «nd Sächsisches. Dippoldiswalde. Herr Regierungs - Assessor v. Einsiedel wird seine hiesige Stellung, in der er 6>,d Jahre thätig ist, bereits am 1. April verlassen, um als Negierungsrath bei der Areishauptmannschast Zwickau zu arbeiten. — 12. März. Unserm Berichte über die Jubi läumsfeier der Freiwilligen Feuerwehr tragen wir nach, daß, wie schon oft, die städtischen Kollegien dem Korps ihr Wohlwollen auch dadurch kundgegeben haben, daß sie demselben gelegentlich jener Feier einen Beitrag zu den Kosten der Festfeier in Höhe von 100 Mark aus eigener Entschließung bewilligten. Bei der Fülle des von dem Referenten bis zum andern Tage zu bewäl tigenden Stoffes dürfte diese Ungenauigkeit in der Be richterstattung zu entschuldigen sein. Reinhardtsgrimma. Das bereits in vorletzter Nummer erwähnte Cyncert nahm seinen programm mäßigen Verlauf. Im Hinblick auf die viele Mühe, welche erforderlich ist, eine derartige Aufführung zu Stande zu bringen, war es zu bedauern, daß die Witterung vielen Freunden des Kindergesanges, na mentlich auswärtigen!, das Kommen verleitet hatte und dadurch die Einnahme bedeutend geschmälert wurde. Trotzdem war der Reinertrag, den Verhält nissen angemessen, recht günstig zu nennen und ist der selbe zum Grundfonds bestimmt zu einem für die hiesige Schule zu beschaffenden gröberen Harmonium. Nebst den Mitgliedern des hiesigen Gesangvereins, welche durch Chor- und Solovorträge, unter denen das Terzett „Musikalisch bis zum Nachtwächter" stür misch applaudirt wurde, zur Verschönerung des Con- certs wesentlich beitrugen, gebührt Herrn 6. Handrack ganz besonderer Dank für die allgemein wohlgelungene Aufführung. -f- Frauenstein, I I. März. Vorgestern hielt der hiesige Vorschubverein, eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht, eine Generalversammlung ab, in welcher dec sehr günstige Jahresbericht auf 1889, der eine Vertheilung von 6 Prozent Dividende ermöglicht, zum Vortrag gelangte. Der Umsatz im Jahre 1889 betrug 172,807 Mark 27 Pfennig. Die Zahl der Mitglieder 230. Der dritte Punkt der Tagesordnung: „Aenderung des Statuts und Wahl eines Aussichtsrathes" mußte abgesetzt werden, da das hierzu erforderliche >/s aller Mitglieder nicht anwesend war. Es wurde beschlossen, am 23. März eine weitere außerordentliche Generalversammlung abzuhalten, welche darüber alsdann, ohne Rücksicht auf die anwesenden Mitglieder, endgiltig beschließen wird. H Börnichen bei Poffendorf. Nach abgelegter Lehrprobe wurde Herr Lehrer O. Krepper hier, vom Schulvorstand zu Laubegast a. E. zum dortigen Lehrer einstimmig gewählt, Herr Krepper wird mit Anfang Mai seinen bisherigen Wirkungskreis verlassen. Kreischa, 11. März. Die hier bestehende alt- renommirte Wasserheilanstalt, Sanatorium für Nervenkranke, hat dieser Tage der neue Pächter, Herr vr. Eckebrecht, früher erster Assistenzarzt an der Pir- son'schen Anstalt in Pirna, übernommen. Die An stalt besteht bereits über 50 Jahre und ist die zweit älteste Deutschlands, (die älteste ist Hilfenberg in Schle sien). Aber schon lange Zeit, bevor Kreischa Heil anstalt wurde, war es ein angenehmer Aufenthaltsort, wo namentlich König Anton gern weilte. Noch heute wird ein Schriftstück ausbewahrt, in welchem König Anton verfügte, „daß je 2 Mann von der „Musik bande" eine Flasche Wein erhalten sollten". Der letzte Pächter, Herr vr. Pelizäus, jetzt Besitzer der Heilanstalt Suderode am Harz, behandelte vom 1. Ok tober 1885 bis Ende Februar dieses Jahres circa 560 Patienten, darunter Prinz Lwosf au» Petersburg, Gräfin zu Stolberg-Roßla sowie Professor Anton Ohorn, den gemüthvollen Dichter der Deulschböhmen in Oesterreich. In die oben angegebene Zahl der Pa- 56. Jahrgang. Donnerstag, den 13. März 1890. tienten sind die dieselben begleitenden Personen, wie Eltern, Geschwister, Pfleger nicht mit eingerechnet, die Zahl derselben würde sich dann wohl verdoppeln; ebenso sind diejenigen nicht mit eingerechnet, welche außerhalb der Anstalt, im Orte wohnen, aber Bäder in der Anstalt nehmen. Zur Behandlung eignen sich die verschiedenen Erkrankungen des Nervensystems, des Rückenmarkes und Gehirns, sowie Schwächezustände nach Ueberarbeitung im Berufe oder nach erschöpfen den Krankheiten, bei denen von einer genau geregelten Lebensweise und Ernährung, von Anwendung systema tischer Heilmethoden Heilung oder doch Besserung zu erwarten ist. Insbesondere fwird durch das familiäre Zusammenleben der Gäste der Anstalt der Charakter eines die Häuslichkeit möglichst ersetzendes Asyls für Ruhebedürstige gewahrt. — - — Hainsberg. Am Sonnabend Mittag waren hier zwei Arbeiter der Fabrik von Wenzel und Hellinger damit beschäftigt, den Mühlgraben vom Eise zu be freien, wobei dieselben das Unglück hatten, in die stark angeschwollene Weißeritz zu fallen. Während der eine der Arbeiter, ein Baier, durch Zureichung einer Stange glücklicherweise noch gerettet werden konnte, so ist der andere, ein 20jähriger guter und ruhiger Ar beiter, Namens Friede! aus Dippoldiswalde, leider er trunken. Sein Leichnam wurde am Sonntag an der Brücke bei Egers Mahlmühle in Deuben aufgefunden. Der Gerettete hat schwere Verletzungen am Kopfe da vongetragen. Dresden. Ein bei den Ständen eingegangenes königliches Dekret setzt den Schluß des gegenwärtig tagenden Landtages auf Sonnabend, den 22. März, fest. — Da der König aber bereits am 18. März die Reise nach Italien antritt, so soll der Schluß im Auf trage des Königs durch den Prinzen Georg erfolgen. — Am 10. März bewilligte die Zweite Kammer auf Antrag der Finanzdeputalion die durch Nach tragsetat geforderten Summen von gemeinjährig 103,500 Mark Mehraufwand für den Neubau der Kunstakademie bei Mitbebauung der Grundfläche des zur Vergrößerung des Bauplatzes erworbenen Haus grundstückes und von 110,000 M. für die Mobiliar ausstattung des neuen Kunstakademiegebäudes. Den Beitritt zu dem Beschlüsse der Ersten Kammer, zu weiteren Erneuerungsarbeiten an den Freiberger Kreuz gängen ein Transitorium von gemeinjährig 3000 M. zu bewilligen, lehnte die Kammer auf Antrag derselben Deputation nach kurzer Debatte, an der sich außer dem Berichterstatter die Abgg. Schreck, Müller (Freiberg) und von Oehlschlägel betheiligten, einstimmig ab. Zum Schluffe bewilligte die Kammer, dem Anträge derselben Deputation entsprechend, den durch Nach tragsetat geforderten Mehraufwand von gemeinjährig 6050 M. zu einer geänderten Ausführung der Dampf heizungsanlage beim Polytechnikum zu Dresden. Am II. März wählte die Kammer auf Antrag des Abg. v. Oehlschlägel durch Zuruf zu Mitgliedern des Staatsgerichtshofes Senatspräsident a. D. Otto, Rechts anwalt Justizrath vr. Schaffrath und Oberlandesge richtspräsident a. D. Klemm, allerseits in Dresden, zu Stellvertretern Rechtsanwalt Temper in Zwickau und Geh. Justizrath a. D. vr. Stübel in Dresden. Die Wahl des Abg. Colditz im 16. städtischen Wahl kreise, gegen welche Einspruch erhoben war, wurde auf Antrag der 4. Abtheilung für giltig erklärt. Die Kammer trat ferner auf Antrag der Gesetzgebungs deputation den abweichenden Beschlüssen der Ersten Kammer zu dem Gesetzentwürfe, betreffend die Gerichts kosten in Angelegenheiten der nichtstreitigen Rechts pflege, einstimmig bei und beschloß endlich, dem An träge der Beschwerde- und Petitionsdeputation ent sprechend, eine Petition Emil Richters in Dresden, den Handel mit Papier und Zeichenutensilien seitens der Angestellten hiesiger königlicher Institute betreffend, soweit sie sich auf die Kunstgewerbeschule und die Bau gewerkenschule bezieht, der kgl. EtaatSregierung zur Kenntnißnahme zu übergeben, im Uebrigen aber auf sich beruhen zu lassen. Sämmtliche Beschlüsse wurden ohne Debatte und einstimmig gefaßt. — Seiten des kgl. Kommissars für den Bau der Müglitzthalbahn wird die Ausführung der Erd- und Felseuarbeiten mit zugehörigen Wegeanlagen der Bauabtheilungen 6. Station mit rund 26,000 und 7. Station mit rund 56,000 Kubikmeter Massenbe wegung, sowie der Gleisbettungs- und Kunstbau arbeiten innerhalb dieser Abtheilungen ausgeschrieben. Pirna. In den Sandgruben an der Krietzschwitz« Straße wurde durch den Flurschütz am Sonnabend eine „Räuberhöhle" entdeckt. Derselbe bemerkte daselbst eine früher nicht vorhanden gewesene, roh hergestellte Thüre. Nach deren Oeffnung zeigte sich eine ziemlich geräumige Höhle, welche mit einem Tische, Bänken, Bildern und Regalen, Alles freilich von der primitivsten Art, ausgestattet war. Weiter fanden sich eine ziem liche Anzahl Werkzeuge (Schaufel, Hammer rc.), Ta bakspfeifen, Schnapsflaschen und vor Allem ein Ver- zeichniß — „Dienstliste" — der Höhlenbewohner vor. Die auf Grund des letzteren Fundes vorgenommenen polizeilichen Erörterungen haben ergeben, daß II zehn- bis vierzehnjährige Schulknaben von hier unter einem selbstgewählten „Hauptmann" die Höhle ausgegraben und in der angegebenen Weise ausgestattet haben, um hier heimliche Zusammenkünfte abzuhalten. Schlimmeres scheinen sie glücklicherweise nicht im Sinne gehabt zu haben. — Aus einem zum Offiziers-Kasino der Pirnaer Garnison gehörigen Zimmer sind in der Nacht zum Dienstag nach Aufbrechen eines verschlossenen Tisch kastens gegen 900 Mark in Papier und Gold ge stohlen worden. Auf die Ermittelung des ThäterS ist eine Belohnung von 50 Mark gesetzt. Schandau. Vorigen Donnerstag ist das 3jährige Töchterchen des Schmiedemeisters Michel in Schöna, ohne vorher krank gewesen zu sein, plötzlich verstorben. Der herbeigerufene Arzt hat bei der Untersuchung konstatirt, daß mit dem Kinde verbrecherische Hand lungen verübt worden sind und dasselbe an innerer Verblutung verstorben ist. Der Thäter ist in der Person des 17jährigen Lehrlings Hübner aus Neu- struppen ermittelt und von der Gendarmerie ein geliefert worden. Derselbe Hal auch eingestanden, das Kind während der Abwesenheit der Eltern gemißbraucht zu haben. Eine ganz exemplarische Strafe ist für diesen Auswuchs jugendlicher Verkommenheit ganz am Platze und wird der Genannte einer solchen wohl auch sicher entgegengehen. Bautzen. Am vorvergangenen Sonntage sind vier Lehrlinge von hier und Seidau ohne Wissen der Eltern und Lehrherrn verschwunden; ein fünfter, welcher sich ebenfalls an der Flucht betheiligen sollte, hatte wegen eines Vergehens zu Hause Stubenarrest und mußte deshalb zurückbleiben. Die jungen Leute hatten bereits lange vorher Geld zu dem Zwecke ge sammelt. Nach Aussage des zurückgebliebenen fünften Lehrlings war verabredet worden, über Böhmen, Un garn und die Balkanfürstenthümer nach der Türkei zu wandern. Bis heute fehlte jede Nachricht über den Verbleib der vier jungen Leute. — Die hiesige königliche Amtshauptmannschaft hat verordnet, daß die Brodverkäufer in ihren Ver kaufsräumen ein Verzeichniß aushängen müssen, in welchem der Preis des Brodes nach ganzen und halben Kilogramm sich verzeichnet befindet. Auch ist das Ge wicht jedes Brodes auf dem Brode einzudrücken. Chemnitz. Vor dem königl. Landgericht kam am 8. März die Strafsache der Bonne Rosalie Ba- lestra aus Paris zur Verhandlung, welche angeklagt war, den Tod des Kindes ihrer Herrschaft, des Ritter gutsbesitzers Baron von Boynaburgk in Otzdorf bei Waldheim, durch Anwendung fast siedenden Wassers