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Memner Anzeiger Erscheint TIenSlag, Donnerstag u. Sonnabend. AbonnementSprets einschließlich zwei illustrierter achiseitigen Beilagen sowie eines illustrierte» Witzblattes l,50 Mk. Zeitung siir VjUkun^Seisersdu^ Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für auswärtige Inserenten IS Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeigen für alle Zeitungen. Klein- nnd Großölsa, Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 96. s-r«spr-ch«rr Amt Leube« U4. Sonnabend, den 15. August 1908. Fernsprecher: Amt Deuben 114. 21. Jahrgang. Bekanntmachung Bekanntmatkuna. ! Lainsberg betr., eingetragen worden: Das Der imchstehend ersi^ König! Stammkapital ist durch Beschluß der Gesell- Ailüsterium von. 3. August 1908 auf 250 000 M. ur Or,sbauorduuugM?d^ ^^t und der Gesellschaftsvertrag abgeändert welcher mit seiner Veröffentlichung in Der Kaufmann Roderwald ... Dres- ^-«f! tritt/wird hiermit zur Kenntnis gebracht, de" 'st nicht mehr Geschäftsführer. — In Hainsberg stieß ein dortiges Rabenau, am 13. August 1908. Automobil mit einen. Dresdner zusammen. Bei dem Zusammenstoß erhielt das Dresdner Au tomobil solche Beschädigungen, daß es die Fahrt nicht fortsetzen konnte. Personen wurden nicht verletzt. — In Reichstädt bei Dippoldiswalde hat der Maurer u. Wiitschaftsbesttzer Fleischer, in dem durch niedergegangene Gewitter stark angeschwollenen Dorfbache seinen Tod gefun den. Der Leichnam wurde erst nächsten Tag auf Berreuther Flur aufgefunden. Die Frau hatte ihren Mann bis spät in die Nacht hin ein Vergeblich gesucht und mußte mit Gewalt nach Hause gebracht werden. Der Ertrunkene stand erst in Mitte der Dreißiger Jahre und hinterläßt außer der Witwe sechs unversorgte Kinder im Alter von 1—6 Jahren in den ärmlichsten Verhältnissen. Die Frau sieht zu dem noch bald ihrer Niederkunst entgegen. — Die an der Nordseite des landschaftlich schönen und als Geburtsort des Freiheits kämpfers Major Ferdinand von Schill bekannten Ortes Wilmsdorf vorübe.führende Poffen- dorf-Deubemr Staatsstraße zeigt einen gerade zu beispiellosen Ertrag an den Aepselbäumen, die die besten Sorten bringen. Stellenweise ist der Fruchtansatz so reich, daß die Aeste gestützt werden müssen. — In Bären fels bei Kipsdorf brach von einer Villa der Balkon herab, auf dem mehrere Sommerfrischler saßen. Einer erlitt schwere Verletzungen, die anderen kamen mit leichten Verletzungen davon. Erst im vorigen Jahre ist dem Erbauer der Villa bei einer in Bärenburg errichteten Villa ein Balkon herab gebrochen. — In Niedersedlitz kam der bei der Firma Höntsch u. Co. in Arb.it stehende Ma- schincnarbeiter Ernst Mittag durch Ausrutsche» zu Fall wobei ihm von der Pendelsäge ein et wa 15 Zentimeter langer Schnitt am Unter leibe beigebracht wurde. — In Weimar verstarb nach längerem Leiden der frühere Bezirksschulinspeklor für Chemnitz II, Herr Oberschulrat Hermann Richter. Der Heimgegangene wurde 1889 Bezirksschul inspeklor in Dippoldiswalde und hat dann von 1897 bis zu seinem am I. Oktober 1907 erfolgten Eintritt in den Ruhestand dem Schulaufsichtsbezirk Chemnitz II vorgestanden. — Auf eine schreckliche Weise versuchte sich die ^Gutsbesitzersehefrau Kästner in Ober bob r i tz s ch zu entleiben. Sie halte im Keller geschoß ihrer Wohnung einen Haufen Stroh mit Petroleum begossen, denselben angebrannt und sich darauf gefitzt. Von d.itler Seite wurde das Vorhaben der anscheinend Geistes gestörten entdeckt und so wurde sie vor dem Verbrennungslode bewahrt. Die Frau hat aber trotz alledem solche schwere Brandwunden da vongetragen, daß ihre Uebcrftthrung nach dem Freiberger Stadtkrankenhause erfolgen mußte. — Ein Unglücksbaum besonderer Art scheint der am Abhange vom Anwesen des Wirtschafts besitzers Schüttmann stehende große Birn baum in Renners do r f bei Kesselsdorf zu sein. Beim Pflücken der Birnen stürzte der Besitzer von der Leiter und zog sich erheb liche Verletzungen zu.' TagS darauf ereilte seinen Bruder, der ihm in dec Wirtschaft aus half, das gleiche Schicksal. Ec stürzte von dem gleichen Baume ab, brach dabei den rechten Oberschenkel und zog sich innere Verletzungen zu. Auch der Vater der beiden Brüder ist durch Absturz von demselben Baum vor Jahren tödlich verunglückt. — Ein Hauptgewinn der Ziehung der Kgl. Sächs. Landeslotterie, 50 000 Mark, ist auf die Nummer 4052 »ach Auerbach ge fallen. Städtische Ireivank. Sonnabend, den 15. August von nachm. ^ihr ab findet der verkauf von -Schweinefleisch, i» rohem, teils in gekochtem Zustande statt. Rohes Fleisch u. Fett L Kilo 100 Pfg. Gekochtes Fleisch L Kilo 80 Pfg. ^wrd der Nichtbankwürdigkeit: Tuberkulose. Der Bürgermeister. Wittig. Nachtrag zur Octsbauordnung für die Stadt Rabenau vom 25. September2l907. Art. 1. 8 37 Absatz I wird aufgehoben. An seine vielte tritt folgende Bestimmung: Die Errichtung von Anlagen, die unter ° '6 der Reichsgewerbeordnung fallen, ist nur den Flurstücke» Nr.: 383, 384, 396, 397, ^8, 409, 410, 412, 413, 414 und 450 ge- »Mei. Diese Bestimmung bezieht sich nicht "R die Erweiterung schon bestehender der- ^iger Anlagen sowie auf die Neuerrichtung Schlachthäusern, i» denen steuerpflichtiges geschlachtet wird. Art. 2. ' Dieser Nachtrag tritt mit dem Tage seiner ^'vffentlichung in Kraft. Rabenau, am 22. Juli 1908. Der Stadtgemeinderat. ^.8.) Wittig, Bürgermeister. ii K, Vorstehender I. Nachtrag zur Oetsbauord- für die Stadtgemeiude Rabenau vom 2b. ^Pinnber 1907 wird genehmigt und hierüber 'die Urkunde ausgefertigt. Dresden, den 30. Juli 1908. . Ministerium des Innern, mir den Minister: (I-. L.) Merz. ^ehmigunasurkunde. Benndorf. Nur Nab una fern. Rabenau, den 14. August. . -- Ueber das Vermögen der offenen Han- j Gesellschaft in Firma Carl Beyer u. Sohn "'Rabenau ist am 11. August 1908 das /^kursverfahren eröffnet worden. Der Orts- ^ler Kunath in Rabenau wurde zum Kon- Mverwaller ernannt. Koiikurssorderungen bis zum 11- September d. I. bei dem dichte anzumelde». .. -- Am Montag gehen die Ferien nach ?nvöchjgec Dauer zu Ende. Vorüber ist die der Freiheit und des sorgenlosen Dahin- ?d"s, und die Schule mit ihren Anforderungen . R von neuein an die Knabe» und Mädchen Die frischen Kräfte, die während der Unzeit gesammelt wurde», die Erholung an , " der und Seele lassen manches viel leichter das "ls eS vorher anssah. Wird auch i' disziplmreiche Leben in der Schule anfangs ^' Kindern schwer, so tut auch hier die Ge- °?"heit bald ihr bestes. : — Der sich keines guten Leumunds er- ^''kiide 17 jährige Schlosser Max Richard AHs aus Deuben hatte vor einiger Zeit bei i.^'" Gutsbesitzer in Obernaundorf für , 'en Meister zu tun. Bei dieser Gelegenheit hudele er von einem Tische ein Zwanzig- iim . Der Angeklagte, der wenige Tage ,j in Deuben sich mit einem selbst gefer- sch Dietrich Zugang zu einer Wohnung ver- Ä k dabei aber überrascht wurde, muß die ^se^^ mit einer dreimonatigen Gesäugnis- lo^ Jn das Handelsregister ist auf Blatt di?' Re Firma Sächs. Stanz- und Zichwerk Rich. Welde, Ges. mit beschr. Haftung in — Seit acht Tagen ist der 16jährige Schneiderlehrliiig Fritz Richter aus Freiberg verschwunden. Der junge Mann war am Mitt woch morgen von seinem Meister, Obermeister Erler, beauftragt worden, eine» Brief zur Post zu bringen. Von diesem Gang ist er nicht zurückgekehrt. — Zu den, Entwürfe eines Gesetzes betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung hat die Gew erbe kämm er zu Dresden ver- schiedenene Abänderungsvorschläge gemacht. Die Gewerbekammer weist darauf hin, daß der Gesetzentwurf auf eine Erweiterung des Arbeiterschutzes hinzielt und daß er, falls er in Kraft tritt, einen weiter erschwerenden Einfluß auf die Herstellungsbedingungen nament lich auch des Handwerks ansüben wird. Infolgedessen erheischen die bestehenden ungün stigen Verhältnisse und die Eigenart des Hand werks bei der geplanten Ausdehnung der Ar- beitelschutzblstimmungen der Gewerbeordnung auch eine besondere Berücksichtigung. Diese Berücksichtigung könne aber die Gewerbekammer in dem Entwürfe nicht finden und deshalb müsse sie gegen den Inhalt und die Fassung einer Anzahl Vorschriften in dem Entwürfe Bedenken erheben. — Nach sieben Jahren! Eine An sichtskarte, die am 2. Juni 1901 vom Schützen platze in Plauen i. V. ans nach Berlin gesandt worden war, ist am Montag, also nach reichlich sieben Jahren, als unbestellbar zurück- gekommen. Der Adressat ist, wie nebenbei bemerkt sei bereits seil 3 Jahre» verstorben. Wo die Karte während dieser langen Zeit herumgeirrt, ist nicht zu ersehen, da wohl ein Aufgabe-, aberkeinAnkunstSstempel vorhanden ist. — Die Dresdner Postbeamten haben sich zu einer R.rballvereinigung zusammenge schlossen, welcher eine ganze Anzahl Dresdner Geschäfte beigetreten sind. Diese Beamten unterhalten außerdem ein im Hofe des Haupt postamtes betriebenes offenes Warengeschäft. — Am Fichtelberg ist der erste Schnee gefalle». Die Schneehöhe betrug 4 Zentimeter. — Durch zwei zum Forstschutz nach Alten berg kommandierte Jäger wurde ein Vagabund festgenommen, der die dortige Gegend seit einiger Zeit unsicher gemacht hat. So hat er auf dem Garten liegende Wäsche, in Scheller- Hau ei» 12 Mir. langes Heuseil, in einer Wildwächterhütte eine Axt, i» der Bielatal schenke einen Rucksack und an andere» Orten allerlei Kleinigkeiten mitgehen heiße», die er da»» bei paffender Gelegenheit versilberte. — In Waldheim ist in einer der letzten Nächte ins Hotel „Deutsches Haus" eiugc- brochen worden. Der Dieb erbeutete eine Kassette mit über 2000 Mark Inhalt, ferner Zigarren, Briefmarken und alte Münzen. Der Tat ver dächtig erscheint der fahnenflüchtige Dienst knecht Götze ans Frankenberg vom 162. Jn- fairtene-Regiment in Lübrck. — Kleine Notizen. — I» Plaue» i. V. wurde der 21jährige Bäckergehilfe Hugo Arno Weller tot in seinem Bette vorgefunde». Der junge Mann hat während des Ein schlafens am Abend zuvor noch gegessen, denn nach ärztlichem Befund ist ihm ein Stück Brotrinde in die Luftröhre gedrungen und hat seinen Tod durch Erstickung herbeigeführl. — Infolge Genusses giftiger Pilze ist inMülsen St. Niklas die Familie des Gartenbesitzers Mehlhorn ernstlich erkrankt. Frau M. ist be reits gestorben, der 22jährige Sohn liegt schwer kränk darnieder, während sich der Vater wieder aus dem Wege der Besserung befindet. — Der Prokurist Friedel, der sich fiit einer Reihe von Jahren bei einer Firma in Kö tzs ch e n b r o d a i,r guter Position befand, wurde in einem Orte in Böhmen vergiftet aufgefunden. Finanzielle Schwierigkeiten, welche er trotz der größten Bemühungen in den letzten Tagen nicht zu regeln vermochte, scheinen den Beweggrund zur Tat gegeben zu habe». — Ertrunken ist bei Kreinitz der Pionier Schmelzer von der 2. Kompagnie des Riesaer Pionierbataillons. Das Bataillon hielt dort eine kriegsmäßige Uebung im Brückenschlägen. Schmelzer halte sich frei willig zu einer Patrouille gemeldet, die die Elbe zu durchschwimmen hatte. Dabei ereilte ihn der Tod. — Als der österreichische Finanzwach,Ober aufseher Warta aus Warnsdorf außerdienst lich nach II Uhr abends einen Mann mit einer Hocke auf dem Wege von Seifhenners dorf nach Warnsdorf kommen sah, ergriff dieser die Flucht und wurde von dem Ober- aufseher verfolgt. Die Jagd ging etwa 200 bis 300 Meter nach Seifhennersdorf zu, dann holte Warta den Schmuggler ein und hielt ihn fest. Der Fremde schlug nun mit einem Niemen, der mit Effenstacheln besetzt war, ans de» Be amte» ein und brachte ihm erhebliche Ver letzungen über dem Auge und auf dem Kopfe bei. Während Warta um Hilse rief, entkam der Pascher unerkannt in der Richtung nach Warnsdorf. Der Oberaufseher wurde kurze Zeit später von herbeigeeilte» Personen be wußtlos ausgefunden. — Die Landesversammlung der sächsischen Sozialdemokratie in Plauen wurde beendet- Die Versammlung nahm eine Resolution an, durch die für Sachsen das Neichstagswahlrecht gefordert wird. — Die jetzt für de» Grafe »Zeppelin eingehenden Geldbeträge gestatten wohl auch einen Schluß auf den im deutschen Volke vorhandenen Reichtum. Wir vollen hierzu nur einen kleinen Vergleich anstelle»: In Leipzig, der reichsten Stadl Sachsens, waren bis Frei tag abend bei den sehr weitverbreiteten „Leip ziger Neuesten Nachrichten" 4000 Mark, bei dem „Tageblatt" 2000 Mark, bei der Kredit anstalt 18 000 Mark und bei den übrigen Sammelstellen 6000 Mark eingelaufen. Die Sammlung der „Kölnischen Zeitung" allein betrug am Sonnabend rund 90000 Mark; Köln Hal 428 503, Leipzig 503 672 Einwohner. Dresden. In der Nähe des Admittistra- twnsgebäudes auf dem Königsplatz erschoß sich der 25 Jahre alte Schuhmacher Braun, ver mutlich infolge eines unheilbaren Leidens. — In Mittweida sank in eurem Lo kal während eines Tanzstrmdenballes ein sieb zehnjähriges Mädchen plötzlich tot zu Boden. Ei» Herzschlag hatte dein jungen Leben ein Ende bereitet. — In Chemnitz wurden an einem Ar beiter die schwarzen Pocken konstatiert. — Was ist ei» Stammtisch? Auf diese Frage hat ein Philosoph folgende origi- ginclle Antwort gefunden: „Ein Stammtisch ist ein bestimmter Tisch in einen« bestimmten Winkel, an dem zur bestimmten Stunde be stimmte Gäste auf bestimmten Plätzen sich niederlassm, um bei Vertilgung einer bestimmten Menge eines bestimmten Getränks über be stimmte Themala zu sprechen und dann zur bestimmten Stunde aufzubrechen, weil mau zu Hause zur bestimmten Zijt bestimmt erwartet wird. Kirchennachrichten von Rabenau. Sountag, den 16. August Dom 9 ». Trin. Vorm. 8 Uhr Beichte u. Feier d. heil. Abend mahls: u. Pescheck. Halb 9 Uhr Gottesdienst: Kand. Hersuklh-Vorm. 10 Uhr Trauung. Nachm. halb 2 Uhr KindergolteSdienst: ?. Pescheck- Nachm ^3 Uhr Kirchentaufen. Getauft: am 7. d. Johanne Gertrud Michael, runhel. Tochterd.Spiunsabrikarbeilerin M. L. Michael hier — am 9. d. Elsa Luise Riedel, T. d. Hoizbildh. P. E. A. L. Riedel h. — am 10. d. Erich Rud. Knüpfir, S. des Stuhlb. Rob. Knüpfer hier — am 13. d. Paula Hedwig Hofmann, T. d. Sluhlt. Ernst Herm. Hofmann hier. Geboren: an« 7. d. dem Z mmennaun Paul Adolph Weber hier ei» Sohu — cm 10. d. d. Bauarb. Ollo Oskar Schimnnohn in Ober- nauntorf ein Sohn. Kirchennachrichten von Somsdorf. Am 9. Sonntag nach Trin. Vorm, halb 9 Uhr Gottesdi.nstm.Predigtüb. Luc. 12, 42 — 48.