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s^l Frankenberger Tageblatt Bezirks- Anzeiger Amtsblatt str die König!. AMtshaichtmamschast Mha, das König!. Amtsgencht Md den Stadttat zu Frankenberg Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von T. B. Roßberg in Frankenberg i. Sa. ar 78 Freitag de» 5. April 1918 77. Jahrgang des Herstellungsortes gestattet, der die Herstellung dauernd zu überwachen und die Verkaufspreise im einzelnen festzu setzen hat. , 8 9. Die in § 6 festgesetzten Höchstpreise sind Höchstpreise im Sinne des Höchstpreisgesetzes. Ihre Ueberschreitung wird nach den Bestimmungen dieses Gesetzes bestraft. 8 io- Wer den sonstigen Bestimmungen dieser Verordnung zu- widerhandelt, wird mit Gefängnis bis zu 1 Jahre und mit Geldstrafe bis zu 10000 M. oder mit einer dieser Strafen bestraft. Fleisch und Fletschwaren, auf die sich die strafbare Handlung bezieht, können ohne Entgelt eingezogen werden, gleichgültig, ob sie dem Täter gehören «oder nicht. 8 11- Diese Bekanntmachung tritt mit ihrer Verkündigung in Kraft. Gleichzeitig verliert die Bekanntmachung „Höchstpreis« für Schlachtzickel" vom 3. April 1917 (Sächsische Staats zeitung Nr. 78) ihre Gültigkeit. " . Dresden, den 27. März 1918. ' Ministerium des Inner«. -Ureise für Schlachlrtnver Auf Grund von 8 7 Abf. 2 der Verordnung über die Preise der landwirtschaftlichen Erzeugnisse aus der Ernte 1917 und für Schlachtvieh vom 19. März 1917, Reichsgesetzblatt S. 243, wird mit Zustimmung des Staatssekretärs des Kriegs ernährungsamies folgendes bestimmt: Busgemästete oder vollfleischige Ochsen und Kühe über 7 Jahre, Bullen über 5 Jahre und angefleischte Ochsen, Kühe, Bullen und Färsen jedes Alters im Lebendgewicht von über 11,5 Zentnern werden der Preisklasse ä ringe- ordnet, so daß bei derartigen Tieren der Höchstpreis von 90 Mark für 50 k§ Lebendgewicht gilt. Diese Anordnung tritt sofort in Kraft. Dresden, den 2. April 1918. Ministerium de» Inner«. Verkehr mit Ziege« und Zickelfleisch 8 1- Der gwerbsmäßige Ankauf lebender Ziegen (einschließ lich der Zickel) zu Schlachtzwecken ist nur zulässig mit vor- zirke sich das anzukaufende Tier befindet. Die Genehmigung ist schriftlich zu erteilen. Sie Vann nur versagt werden, wenn der Ankauf von Schlachtziegen nicht schon bisher zum ge schäftlichen Tätigkeitsbereich des Käufers gehört hat, oder wenn durch die Schlachtung des anzukaufenden Tieres die Ziegenzucht des Bezirkes erheblich gefährdet werden würde. Die Genehmigung ist dem Verkäufer vorzulegen. 8 2. Der An- und Verkauf von Ziegen (einschließlich Zickel) zu Nutz- und Zuchtzmecken sowie zur Mast wird den Bestim mungen über den Verkehr mit Zucht- und Nutzvieh unter stellt. Danach dürfen also insbesondere Ziegen zu Nutz- und Zuchtzwecken nur gegen Vorlegung einer gültigen Ankaufs- beschrtnigung verkauft werden. Die Ankaufsbescheinigung darf von den Kommunalverbänden auch solchen Personen ausgestellt werden, die keine Viehhaltung besitzen, wenn die Möglichkeit ausreichender Fütterung mit freigegebenen Futtermitteln vor- liegt. . 8 3- Die Ausfuhr lebender Ziegen aus dem Gebiet« des König reichs Sachsen bedarf der vorherigen Genehmigung des Vieh handelsverbandes. Die Ausfuhr von Ziegenfleisch wird untersagt. 8 4. ' Nach 8 1 der Verordnung, die Regelung des Fleisch verbrauchs betreffend, vom 3. April 1916 unterliegt auch Ziegen- und Zickelfleisch dem Markenzwang. Auf Anteil der Reichsfleischkarte dürfen jedoch 50 g Ziegenfleisch mit eingewachsenen Knochen abgegeben werden.. Köpfe und Ein geweide, die nur getrennt vom übrigen Körper verkauft wer den dürfen, sind markenfrei. Die den Kommunalverbänden erteilte Ermächtigung, m ihrem Bezirke Ziegenfleisch für mar kenfrei zu erklären, wird hiermit zurückgenommen. . 8 5. Hausschlachtung?« von Ziegen und Zickeln unterliegen, abgesehen von medizinal- und veterinärpolizeilichen Bestim mungen, keinerlei Beschränkung. Eine Anrechnung auf den Fleischbedarf des Schlachtenden findet nicht statt. Die Kom- munalverbände 'werden ermächtigt, die Anzeigepflicht vor zuschreiben. 8 6. Folgende Prrise dürfen nicht überschritten werde,:: a) beim Verkaufe lebender Jungtiere (Zickel) zur Schlachtung für das Lebend gewicht 4,— M. b) beim Verkaufe geschlachteter Jungtiere (Zickel) im Fell seitens des Züchters für das k§ 4,20 „ c) beim Verkaufe von Ziaelfleisch einschließ lich der ringewachsenen Knochen, jedoch ausschließlich der höchstpreisfreien Köpfe und Eingeweide durch den Händler, Auf käufer, Fleischer und dergleichen an Ver braucher und Verarbeiter für das kg 6,— „ Die Kommunaloerbände werden ermächtigt, für ihren Bezirk niedrigere Höchstpreise festzusetzen. , . Das Fleisch ausgewachsener Ziegen unterliegt keiner Höchstpreisbeschränkung. 8 7- Im Zwischenhandel darf für jedes lebende oder ge schlachtete Schlachtzickel für sämtliche Unkosten einschließlich Händk^gewina ein einmaliger Zuschlag von 1 M. für das Stück gefordert werden. 8 8- Die Herstellung von Zirgemourst, sowie die sonstige Ver arbeitung von Ziegenfleisch zu WuK Konserven und der gleichen ist nur mit Genehmigung des Kommunalverbandes Tageblatt- Bestellungen nehmen unsere Ausgabestellen, Stadt- und Landboten, sowie Postanstallen entgegen. Meifedbezug betreffend. In der Woche vom 1. bis 7. April diese» Jahre« werden sür Personen über 6 Jahre 159 Gramm Fleisch waren (einschl. Frischwurst) und für Kinder unter 6 Jahre die Hälfte dieser Menge sichergeftellt. / , Flöha, den 3. April 1918. Der Vorsitzende des Kommunalverbandes. Richtbalikwürd'geS Rindfleisch gelangt Sonnabend, den 6. d. M., von vormittag» S Uhr ab an Minderbemittelte des 4. Brotkartenbezkke» Nr. 65! dl» 9ÜV in der hiesigen Freibank zum Verkauf. — Die Hälfte der an sich erforderlichen Fleischmarke» sind abzugeben. - Die Ausweistarte ist vorzulegen. Stadtrat Frantenberg, am 4. April 191«. Bei je einem Pferde der Gutsbesitzer Moritz Schmidt in Mühlbach Nr. 8, Karl Bogel sana in Mühlbach Rr. 42, der Gebrüder Sparvorth in Altenhat« Nr. 2V und des Bäcker meisters M. Nollau in Altenhain Rr. 17 ist die Räude amtlich festgeitellt worden. Flöha, am 3. April 1918. Vie Königliche Amtshauptmannschaft. Verkauf von Marmelade Sonnabend, den 6. d. M., bei sämtlichen Händlern geaen Lebensmittelmarke Nr. 104 je 250 Gramm zum Preise von 92 Pfg. das Pfund. Stadtrat Frankenberg, am 4. April 1918. 8 Irieüem-geplänpel * Im Westen spricht das Schwert seine entsetzliche Sprach«. Lana« Wochen hat es den ringenden Mächtegruppen Zeit gelassen, sich auf die Menschlichkeit zu besinnen. Außer dem Resdeduell nach außen hin hat die breitere Oeffentlichkeit von keiner Maßnahme der Beteiligten erfahren, die geeignet gewesen wär«, den Frieden hrrbeizuführen. Jetzt hören wir aus dem Munde des österreichischen Auswärtigen-Mmisters Grasen Czernin, daß der französische Ministerpräsident Cle menceau in den Wochen vor dem Ausbruch der Kämpfe an Oesterreich mit einem Friedensfühler herangetreten ist, daß damals aber keine ernstliche Weiterverfolgung dieser An regung möglich gewesen ist, weil Frankreich entschlossen auf Herausgabe von Elsaß-Lothringen bestand. -' Elsaß-Lothringen! In jenen Tagen, da er dieses An gebot machte, hatte Clemenceau den Sessel des Minister präsidenten erst eben erreicht. Er wollte seine „Friedens bereitschaft" in irgendeiner Weise bekunden, und zwar so, daß die Weltgeschichte davon Notiz nehmen mußte. Das tat er, indem er Oesterreich gegenüber «ine unerfüllbare Forderung aufstellt«. Es ist klar, daß Deutschland sich nie mals auf eine Verhandlung über Elsaß-Lothringen eknlassen würde; es ist ost genug b«tont worden, daß dieses Ltmd mit seinen 98 Prozent Bewohnern germanischer Rasse und trotz mancher Erfolge der Französisierungsversuche in den eitlen höheren Schichten noch immer zu 90 Prozent deutscher Zunge von uns niemals wieder an Frankreich zurückgegeben werden wird, daß Verhandlungen darüber überhaupt ausgeschlossen sind. Wenn Clemenceau trotzdem diese Forderung erhob, so ist das ein Beweis dafür, daß er den Frieden nicht wollte, sondern andere Ziele im Auge hatte. Er wollte Fried«ns- bereitschaft heucheln, um den ablehnenden Gegner ins Un- s recht zu setzen und gegenüber dem eigenen Lande die Ver antwortung für das neue Massenmorden abzmoülzen Aus seinem eigenen Lande heraus hat er oft geimg hören müssen, daß man auf Elsaß-Lothringen gar keinen Wert lege. Und die französische Negierung, Clemenceau und den eitlen Gecken auf dem Präsidentenstuhl, Poincaree, inbegriffen, glaubt auch selber längst nicht mehr an die Erfüllungsmöglichkeit dieser Rcvanchehoffnung. Eitle Heuchelei war es also, weiter nichts, und zwar nach außen hin zu einem recht durchsichtigen Zweck. Oester reich und Deutschland sollten getrennt werden. Die Spionage- und Aufruhrtreiberei der Entente in Oesterreich schien gerade in jenen Tagen der Clemenceauschen Friedensanfrage einen Erfolg erzielt zu haben. Die Nachahmung der Volschewiki schien in Oesterreich die ruhig« Weiterentwicklung ernsthaft zu bedrohen. Da glaubt« man in Paris die leiteirden Stellen in unserem Bruderreiche an der Donau durch innere Kämpfe abg«lentt und geschwächt und damit sür Friedensverhand- Eungen „mürbe". Mär« der nette Plan gelungen, so hätte man Italiens Heer in Frankreich noch weiter ausbluten lassen können, man hätte also eine erhebliche Stärkung der Entente an der Westfront erreicht. Wie Graf Czernin in seiner jetzigen Rede ' lit großem Nachdruck betonte, hat man mit dem Spiele auf Oesterreichs Verrat am Mittelbunde halt eben aus'die verkehrt« Farbe gewettet. Oesterreich bleibt seinem mit so unendlicher Menge edelsten Jugendblutes besiegelten Bruder bunds unverbrüchlich treu, gaiH selbstverständlich! Nur Leute, dis Politik nach rumänischem Muster als schmutziges Geschäft betrachten, konnten daran zweifeln. Und heute gibts auch für die keinen Zweifel mehr. Ein Zersplittern der Phalanx ist jetzt nicht mehr möglich. Die Gegensätze sind unüberbrückbar, auf den KampfseioerN des Westens muß der Friede erhämmert werden. Die Geg ner haben «s nicht anders gewollt. t Amsterdam, 3. 4. „Tijd" stellt im Anschluß an die Rede des Grasen Czernin fest: Der Krieg wird also um Frankreichs Revancheidee weiter geführt; denn d«m Frieden > - -» — - ! stand nichts im Wege als Frankreichs Forderung hinsichtlich s Elsaß-Lothringens. Czernin belastet also Frankreich und seine Bundesgenossen mit der Blutschuld der neuen furchtbaren Menschenschlächterei, da auch Lloyd George für die Revanche idee Frankreichs eintritt und Wilson in seinen Telegrammen und Reden den Sieg oder die Niederlage der menschlichen Gerechtigkeit von dieser Frage abhängig macht. t Paris, 4. 4. Im Laufe des Besuches der Obmänner des Wiener Gemeinderates beim Grafen Czernin erklärt« dieser, daß kurz vor der gegenwärtigen Offensive Clemenceau fragen ließ, ob er bereit sei, in Verhandlungen einzutreten und auf welcher Grundlage. Als Llemencau an der Front i von der Aeußerung des österreichischen Ministers Kenntnis erhalten hatte, antwortete .er einfach, daß Graf Czernin gelogen. , Zacble« uns Litauen Der Dresdner Korrespondent der „Neuen Freien Presse" hatte «ine Unterredung mit Staatsminister Grafen Vitzthum v. Eckstädt, der wir folgendes entnehmen. Auf die Frage des Korrespondenten, welchen Einfluß der Fried«nsschluß im Osten auf die Wirtschaftslage haben werde, antwortete Graf Vitz thum: „Von dem Friedensschluß im Osten erwarten wir in wirt schaftlicher Beziehung vor allem, daß die Mittelmächte von dort aus, wenn auch nicht sofort, Getreide, das in großen Mengen besonders in der Ukraine lagert, erhalten. Es ist zu hoffen, dgß bald ein lebhafter Austausch landwirtschaft licher Produrie gegen industrielle Erzeugnisse der Mittelmächte einsetzt. Sachsens wirtschaftliche Beziehungen zu Rußland waren bis zum Ausbruch des Krieges außerordent.ich r«ge. Sachsen erhielt aus Rußland in erster Linie Holz, Eier, Butter. Flachs, Fell«, Borsten und dergleichen mehr. Diese Produkt« stammten größtenteils aus den Gebieten, die sich jetzt zu selbständigen Du zeichnest SOW Mark. - Warum nicht 3WZ? Wer AV0V Mark zeichnet, kann, wenn er nur wist, auch noch hun-eri oder einige hundert Mark mehr zeichnen. Wenn jeder sich das rechtzeitig überlegt und danach handelt, kann das Ergebnis der S. Kriegsanleihe um eine volle Milliarde höher werden. Geh' mit gutem Beispiel voran un- zeichne mehr, als ursprünglich in Deiner Absicht lag. .. - ' v -