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Lsr. 6. Iriedrich Georg Wieck s 1864. Herausgegeben von Otto Dammer Neummdzwanzigster Jahrgang. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Postämter. Wöchentlich ein Bogen Die Fundorte von Steinöl und Asphalt. Bon C. Zincken in Halle a. d. Saale, l^ortsenung ) In Obercalifornien in der Grafschaft Alemeda bei Coral Mos- Ivw rc.; in Südcalifornien sehr häufig in jeder Grafschaft südlich von San Francisco; in dem äußersten Punkte des Santa Claratba- les bis nach San Diego zu, eine Erstreckung von 4»/," Die meisten Erdölquellcn liegen nahe der See, diejenigen von San Luis- thal, Rincon und Santa Barbara im Küstcnlande tief unter der See Die Gewässer des Santa Barbarakanals find häufig mit einer dünnen Schicht Del bedeckt, welches allmälig fich verdickt tbcils durch Verdunstung in der Sonnenhitze und theils durch Oxydation und dann als feste Masse an's Ufer getrieben. Längs des Buenaventura- fluffes werden alle Varietäten von dünnem Oel bis Asphalt gleich zeitig angetroffcn. Zu den Fundorten gehören: 1) Die Hügel von Arroyos, La Brae und Pescadero in der Grafschaft Santa Clara, woselbst 6 Duellen aus braunem, Fossilien einschließenden Tcrtiärsandsteine hervortretcn. Um die Duellen herum liegen erhärtete Massen von Asphalt. In der Näbe finden fich die Eruptivgesteine von Santa Cruz. 2) Das San Luisthal, in welchem die Erdölquellen 4 Meilen südlich von dem Dorfe San Luis Obtspo vorkommen. Das Erdöl findet fich in einem milden Sandstein von weißen, feinen Duarzkör- nern mit einem kalkigen Bindemittel, bei wenig Bitumengebalt von grünlichgelber, bei großem von schwärzlicher Farbe, ohne Fossilien, unter 20» einfallend. Einige Bänke in diesem Sandstein enthalten viele Foraminiferen. Die Mächtigkeit der Bitumen fübrenden Schich ten beträgt 120'. Dieselben überlagert milder, weißer, Feldspatb einschließenden Thon von 200 - Mächtigkeit, theils weich, theils bart und schiefrig, theils kalkig, theils reiner Thon mit ^ron obivponu». Eine Duelle hat einen Durchmesser von 30". Bei geringer Teufe unter der Oberfläche entspringt ein Quell von Erdöl, welches nach der Bucht zu in einem schmalen Strome fließt, dabei erhärtet und von nachfolgendem Oel Überflossen wird. Eine andere Duelle von 20" im Durchmesser entsteht in einer Höhle an der Oberfläche des Sandsteines und giebt ein flüssigeres Oel als die übrigen Duellen. Gleichwohl erhärtet dasselbe z» einer festen Masse, welche die Mittagssonne zwar erweicht, aber nicht flülfig macht. Eine Duelle wird begleitet von Kohlcuwasserstoffexhalationcn, welche intermittirend mit glänzender Flamme brennen. Während des Brandes ist ein deutliches Geräusch bis auf 20 Ellen davon hörbar, ein Zeichen, daß die an die Oberfläche hervortretendc Quelle in Ver bindung mit unterirdischen Höhlungen, theilwcise mit Gas, theil- weise mit Flüssigkeiten erfüllt, steht, durch welche letztere aufsteigend das Gas das Getöse hervorbringt. Das Niveau der Quelle verän dert fich um mehrere Zolle. Eine Duelle entspringt einem Sand- steinfelsen. Die Quellen umfassen ein Terrain von 200 Ellen in s Quadrat. 3) Der Napoma-Gebirgszug; derselbe liegt aus weißem Sande von 12—15'Mächtigkeit, untertcnst von weißem Thonc. Das Vor- kommen von Erdöl beschränkt sich auf Hervortretcn desselben durch , die Ritzen der Gebirgsschichten, welche nach Südwest einfallen. 4) Die Mündung des San Buenaventuraflusses. Zwei Meilen von der Mündung quillt eine schwefelhaltige Erdölquelle hervor, welche den Boden auf 20' Ausdehnung mit 2' Asphalt bedeckt hat. ! Das Bitumen kommt nicht an einer Stelle empor, sondern augcn- scheinlich aus Klüften von einigen Ellen Länge und bis 2 " Weite, j Die Gebirgsschichtcn bestehen nicht aus dem Thonc, welcher gewöhn lich das Bitumen begleitet, sondern aus braunen Sandsteinen, wie . solche bei Santa Jncz auftretcn, welche auch hier, wie an allen Or ten, wo sie in Trachpt eingeschlossen Vorkommen, durch Eisenoxyd roth gefärbt worden sind. 5) Das Flußgebiet des Santa Clara und die Gegend bei den Susannenbügeln. Die hier vorkommende Ablagerung ist die mäch tigste Fortsetzung des vorigen. Die größte Duelle findet sich beim Dorfe Los Angelos. Die ! Bitumcnergüssc geben ans dem bereits erwähnten braunen Sandstein hervor. Da die Duellen einer schwer zugänglichen Gebirgsgegend angebören, so sind sic nicht wohl nutzbar. Eine Ablagerung von Bitumen wird am Santa Claraflusse, 8 Meilen nordwärts im Thale von Sierra Susanna eingeschlossen angetroffcn und zwar im weißlichen Mandelsteintrachyt mit braunem ! Sandstein und begleitet von einer Schwefelquelle ans dem rechte« ! Flußufer. Andere Ablagerungen kommen mehr westlich längs der Hügel kette vor, welche gegen die Kordilleren sich binzieht. 6 s Das Los Angelos Tbal. Ein bis zwei Meilen von dem Pueblo der Sierra Moniea kommt in Hügeln von braungeldcm Sandstein von 120' Schiefertbon das Bitumen vor. Das Hangende bildet 25' milder, weißlicher Thonschiefer, überlagert von 30' dünn spaltenden gelben Schiefern- Die oberste Decke besteht aus porpbyri-