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ZWANZIGSTES (LETZTES) GEWANDHAUS-KONZERT DONNERSTAG, 30. MÄRZ 1933, 7V2 UHR Dirigent: Eugen fochum * Symphonie Nr. 9 (d-tnoll op. 125) mit Schlußchor über Schillers Ode »An die Freude« von Ludwig van Beethoven (1770 — 1827). Soli: Käte Heidersbach, Hilde Ellger, Kammersänger Max Hirzel, Rudolf Bockeimann. I. Allegro ma non troppo, un poco maestoso. II. Molto vivace. HI. Adagio molto e cantabile. IV. Finale: Presto—Allegro assai—Presto Rezitativ O Freunde, nicht dieseTöne, sondern laßt uns angenehmere anstimmen und freudenvollere! Allegro assai Soli und Chor Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium, Wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligtum. Deine Zauber binden wieder, Was die Mode streng geteilt; Alle Menschen werden Brüder, Wo dein sanfter Flügel weilt. Wem der große Wurf gelungen, Eines Freundes Freund zu sein, Wer ein holdes Weib errungen, Mische seinen Jubel ein! Ja, wer auch nur eine Seele Sein nennt auf dem Erdenrund! Und wer’s nie gekonnt, der stehle Weinend sich aus diesem Bund! Freude trinken alle Wesen An den Brüsten der Natur; Alle Guten, alle Bösen Folgen ihrer Rosenspur. Küsse gab sie uns und Reben, Einen Freund, geprüft im Tod; Wollust ward dem Wurm gegeben, Und der Cherub steht vor Gott. Allegro assai vivace (Alla Marcia) Tenor-Solo und Männerchor Froh, wie seine Sonnen fliegen Durch des Himmels prächt’gen Plan, Laufet, Brüder, eure Bahn, Freudig, wie ein Held zum Siegen. Chor Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium, Wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligtum. Deine Zauber binden wieder, Was die Mode streng geteilt; Alle Menschen werden Brüder, Wo dein sanfter Flügel weilt.