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»4. stabepanp. Sie. ros «Hen-Aussabe «ittwo», r. 8-lt IU» Gegründet 1SSS rrahtanlchrlll! Nachrichten Dreaden gern vrecher-Lammcinunnner: 2ck2i> Nur ,ür Nachige pruche: Nr. ivoii LchrisUeNun» u. HaupIckeichckNSIIelle: Dreeden-«. I. Marienllrab« S8/«2 «ezugigebühr vom l. bi« I». Juli lssa bet ILgllch zweimaliger Zustellung srei Hau» l.?o Ml. Voftbe»ug«urei« liir Monat Juli S.«0MI einlchl. «« Bla. Poftgebül, lohne PostzusieUungegebühri. lttnzelnummei 10 Blg. Anzeigenpreile: Die Anzeigen werdet nach üloldmork berechnet: die ein. ipaltige »u mm breite Zeile »ü Blg.. lür au»wiir«» «< Big. gamilienanzeigen und Stellengeiuchc ohne Rabatt IS Blg., außerhalb LS Ptg.. die lin mm breit, ReNamezeile 20» PIg., auherhalb 2S0 P>g. Llleriengebühr Sv Blg. Auiwärtige Aulträge gegen Borautbezahlung Druck u. «erlag: Lleplckt ck Reichardt, Dresden. Postlcheck-1t>o. lviib Dresden Nachdruck »ui mit deuti.iuneNcnungabe iDreSdn. Nachr.t zulckigg Unverlangt« Schriltstiicke werden nicht aulbewahrt «I KommliilisMer Kleinkrieg gegen rechts WmmWgt MrrMk Im ganzen Rel« Zwei Schwerverletzte in Reumünster I Splonageprozeß vor dem Reichsgericht Neumiinster, 2. Juli. Zu einem schweren blutigen Zu sammenstoß zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten kam es gestern nacht inmitten der Stadt. Die Nationa sozia- listen, die statt mit ihrer sonstigen Unijorm mit weiften Hemden bekleidet waren, wollten einen Ausslng in die nähere Umgebung der Stadt mache». Ein groszer Trupp Kommu- ni,ic» wvllle sic am Verlassen der Stadt hindern. Nachdem der Trupp der Nalivnalsvzialistcn anseinandergegangen war, wurde ei» Teil, etwa 80 Mann, vvn den Kommunisten ver folgt. An der Ecke der Kieler Strafte kam es zu einem Zu- sammenstoft. der »och unblutig verlies. Einige hundert Meter weiter wurde ans de» Reihen der Nalionalsoz aliste» scharf geschossen. Der hiesige Kommunistensührer Timm erhielt zwei Bauchschüsse, der Kommunist blassen wurde ebenfalls getroffen, und beide inuftlen ins Krankenhaus gebracht werden. Am Aufkommen des Timm wird gezweifen. Die 'National sozialisten hatten einige Leichtverletzte. Mehrere National sozialisten wurden verhaftet. iiellkksali aus Schupo »n'> NalioimliozMiei, Annabnrg <Kreis Torgaul, 2. Juli. Gestern abend wurde hier im Gasthvs „Goldener Ring" eine national sozialistische Versammlung abgehaltcn. Um Zusammenstöße zu verhindern, batte der AmtSvorstcher acht Mann Schutz polizei aus Wittenberg kommen lassen. Nach Schlaft der Versammlung, die ruhig verlies, wurden die National sozialisten von Policeibeamten nach .franse begleitet. Unter wegs wurde eine ans 2k, Nationalsozialisten bestehende Gruppe von einem über 10 0 Mann st a r k e n Trupp Kom- m u n i ft e » überfalle n und mit Pflastersteinen beworfen. Hierbei wurde ein Polizeibcamtcr, dem ein Pflasterstein an die Brust geschlendert wurde, besonders schwer verletzt. Er ninftte in das Wittenberger Krankenhaus gebracht werde». Zwei Nationalsozialisten wurden durch Messerstiche schwer und drei andere durch Steinwürsc leichter ver - letzt. Aus seiten der Kommunisten gab cs einen Verletzten. Mutige Schlägerei Zn Danzig Danzig, 2. Juli. Im Verlaufe einer nationalsozialisti schen Versammlung, die am Dienstag im Werstspeisehans- saale staltsand. kam cs zu einer wüsten Schlägerei. Zahlreiche kommnirstischc Trupps waren unter Führung des Danziger kommunistischen Volkstagsabgeordneten Plenikowski er schienen. um die Versammlung zu störe». Infolge des heraus- sordernden Verhaltens der Kommunisten, die die national sozialistische» Saalordner tätlich angriffen, entwickelte sich eine Schlägerei, in der die Kommunisten mit Messern vorgingen, mährend sich die Nationalsozialisten mit Knüppeln und Spaten verteidigten. Im Laufe der Sch'ägerei wurden mehrere 'Nationalsozialisten und fünf Kommunisten erheblich verletzt. Hcrbcigcrusenc Polizei nahm Ver haftungen vor. Bei den Kommunisten wurden neben Dolchen auch Revolver gefunden. Kaffe'er Redeverbot für Minister Arick Kassel, 2. Juli. Die Nationassoz'alistcn hatten für gestern abend eine Versammlung nach der Stadthalle einberufen, in der der thüringische Innenminister Dr. Frtck sowie natio nalsozialistische Landtagsabgcordncte sprechen sollten. Da der Polizeipräsident diese Kundgebung und auch die geplante kom munistische Gegendemonstration verboten hatte, waren Miwstcr Frick und die Landtagsabgcordncten nicht erschienen. Vor der Stadthalle kam es zu Ansammlungen, so daft die Polizei zur Räumung des Platzes schreiten mnfttc. Einige Personen, die der Aufforderung der Polizei nicht Folge leisteten, wurden zwangsgcstcllt. Anftcrdcm wurde der Füh rer der Nationalsozialisten, Rechtsanwalt Dr. Freiöler, wegen Lanbsriedensbrnchs und der Ncgicrungssekretär Engelland wegen Aufreizung festgcnommcn. — Gegen 11 Uhr wurde von der Polizei eine nationalsozialistische Ver sammlung in der Rathausscheuke aufgelöst. Die Anwesenden wurden in Poltzeigewahrsam genommen. Insgesamt wurden 7g Personen von de? Polizei zwangsgcstellt. Geyen -as Anisormverbot Kundgebung der Berliner Nationalsozialisten Berlin, 2. Juli. Die Nationalsozialistische deutsche Arbeiterpartei, Gau Berlin, veranstaltete am Dienstagabend im Sportpalast eine „Kundgebung gegen die neuesten Methoden der Unterdrückung der nationalen Opposition", an der etwa 15, gm Personen teilnahmen. ES sprachen das Mitglied des Sächsischen Landtags, S t u d e n t k o m s k i so wie die Reichstagsabgcordneten Wagner lBochumj, Gö- ring und Dr. Goebbels über das Thema „Verbot statt Brot". waren infolge dcS Nnisorm- erschicnen. Bor und während ll Uhr nachts 81 männliche und Tragens verbotener Uniform- stücke und Abzeichen festgenommcn und dem nächste» Polizei revier zugeführt. Bon den Sistierte» wurden 11 männliche und 7 weibliche der Abteilung l> des Polizeipräsidiums übergebe«. Die Nationalsozialisten Verbots in weiften Hemden der Kundgebung wurden bis 8 weibliche Personen wegen Leipzig, 2. Juli. Vor dem Reichsgericht begann heute ein Spionageprozeft, der mehrere Tage in Anspruch nehme» wird. Angeklagl sind der in Frankfurt am Mai» geborene Musiker Hessel, der Elektromonteur Rech ans Rammels bach in der Pfalz, der Arbeiter L c m m ans Gelsenkirchen- Bucr und der in Dresden geborene Musiker Albert aus Frciberg in Sachsen. Die drei Erstgenannten, die ihren Wohnsitz in Luxemburg hatte», befinden sich zur Zeit in Leipzig in Untersuchungshaft. — Die Angeklagten sind ver dächtig, im Jahre 1020 in Luxemburg, Straftburg, Lvngwy, Metz, Diedeuhoscn, Freiberg in Sachsen usw vorsätzlich von Dingen, die im Interesse der Landesverteidigung gehcim- zuhalten waren, Angehörigen fremder Mächte Mitteilung gemacht zu habe». Die Verhandlung wird wegen Gefährdung der Staatssicherheit unter Ausschluß der Oessen tlich- kctt geführt. Darf Major Pabst zurückkehren? Wien, 2. Juli. Ein amtlicher Bericht der Heimwehren über eine engere BundeSsihung in Leoben lätzt eine gewisse Annäherung zwischen Heimmehren und Bundeskanzler Schober erkennen. In der Sitzung erstattete» Bundesstab leiter Rauter und Fürst Sstarhemberg Bericht über ihre Aussprache mit dem Bundeskanzler über die Auswei sung von Major Pabst. In der amtlichen Mitteilung wird daraus hingewiescii, daß sich aus der Aussprache eine Mög lichkeit für die Entspannung der Gegensätze ergeben könne. Die Bundcsführung der Heimmehren erwarte eine schnelle Prüfung des gegen Pabst vorliegenden Materials durch die Staatsanwaltschaft und bas gerichtliche Urteil. Sollte die Untersuchung keinen „strafbaren" Tatbestand ergeben, müsste die Ausweisung aufgeboben werden. Schließlich wird fest- gestellt, daft an -er in K o r n c u b u rg beschlossenen Richtung festgehalten werden wird. Desreiurrysfeiern -er Ausländsdeutschen Wien, 2. Juli. Am Dienstagabend veranstaltete der Bund der Reichsdeutschen in Wien unter Mitwirkung des Deutschen Männergesangvcreins eine Feier anläßlich der Rheinlandrüumiing. Der Bunüesvorsitzendc, Hosrat Eluft» schloß seine Begrüßungsansprache mit Worten des Dankes an die Bevölkerung der befreiten Gebiete für die in ernster Not und schwerer Bedrückung gehaltene deutsche Treue. Der deutsche Gesandte, Gras Lerchenseld. betonte an schließend, daft die Freude über den nach langen Jahren wicdergewonnencn Frieden eine gesamtdeutsche Angelegen heit sei. Pros. Dr. Zoepse wies in der Festrede daraus hin. daft man dem Deutschtum in Oesterreich den Willen nicht nehme» könne, sich dem deutschen Volke wieder anzngliedern. Mit der Vorführung des Rhctnsilms und dem von allen An wesenden stehend gesungenen Deutschlandlied schloß die Feier. * Budapest, 2. Juli. Der Reichsdeutsche Verein in Budapest beging am Dienstag abend die Befreiung des Nheinlandes durch eine Feier, an der die rcichsdeutsche Kolonie, an der Spitze der deutsche Gesandte v. Schön, mit dem gesamten Personal der Gesandtschaft teiluahm. Der Gesandte würdigte in längerer Rede die historische Bedeutung des Tages. Amerikanischer Alottenbefuch in Kiel Vroktmvlckung unserer Serlioer Sckrtltleltnng Berlin. 2. Juli. Das zur Zeit in den europäischen Ge wässern befindliche amerilantsche Geschwader, bestehend aus den Linienschiffen „Florida", „Utah" und „Arcansas", ist aus Eherbourg, wo es für einige Tage vor Anker gegangen war, ausgelaufen und befindet sich zur Zeit auf der Fahrt nach Deutschland. Es wird am ö. Juli nach Passieren des Nord- ostscckanalö in Kiel cinlanfcn. > Wenn es sich auch nicht um einen offiziellen Flotten besuch handelt, so kann der Besuch doch als amerikanische Erwiderung des Besuches des dentsclwn Schulschiffes „Emden" in Amerika betrachtet werden, zumal cs sich bei den drei Linienschiffe» um Schul schiffe handelt, die insgesamt SSO Seekadetten an Bord haben. toikcn »er detiM-ritsMen Nerbanriutim Moskau, L. Juli. Der deutsche Botschafter von Dirkscn hat mit dem stellvertretenden Auftcnkommissar Litwinow eine längere Unterredung über die deutsch- russischen Beziehungen gehabt, die mit den Arbeite« der deutsch- russischen Schlichtungskommission im Zusammenhang standen. Die deutsch-russischen Verhandlungen haben bis setzt zu keiner endgültigen Einigung geführt. In verschiedenen Fragen ist allerdings ein Teilerfolg erzielt worden Besonders schwierig scheinen die Verhandlungen über die Rechtslage der russische» Handelsorganisationen in Deutschland zu sein, da hier die russischen Vertreter keinerlei Entgegen kommen zeigen. Wie aus dem bisherigen Gang der Verhand lungen zu ersehen ist, dürste noch mit einer Verhand ln ngsbaue r von etwa zwei bis drei Wochen zu rechnen sein, zumal die russische» Vertreter durch de» Partei- kongreft stark in Anspruch genommen sind und anscheinend kein großes Interesse an einer beschleunigten Durchführung der Verhandlungen aufbringen. Ketzeryericht in Moskau Ansschluft Nnkows und Tomskis gefordert Moskau, 2. Juli. Tic Erklärungen T o m s k i s, R y k v w S und Uglanows über ihre Unterwersung unter die Partci- mehrheit haben in allen Reden der Kongreßmitglieder eine große Rolle gespielt. Ucbcrmtcgend wurde fcstgestellt, daft die Erklärungen der Führer der Rechtsopposition ungenügend und unannehmbar seien, und der Bericht hebt hervor, daft eine Rede Uclxnwivs mit besonderem Beifall ausgenommen wurde, der fcstgestellt habe, daft die Führer der Rcchtsoppvsi- tien heuchlerische Erklär ungcnabgcgcbcn hätten, nnd daß sie aus der Partei ausgeschlossen werden mühten. Allgemeine Aufmerksamkeit erregte in der Dicnstngsitznng das Auftreten der Witwe Lenins, K r u p s k a j a. Krupskaja, d^r man bis zuletzt Sumpathien für die Rechtsopposition nach sagte, wurde im Verlaufe ihrer Rede wiederholt ans den Reihen der Teilnehmer ausgcsvrdcrt, sich zu de» Erklärungen RykowS »nd Tomskis zu äußern, was sie aber nur mit wenigen Worten tat. Nie BoMarlei beM iill, ihre Stellung mm Neckimvsvregrmmn »er Berlin, 2. Juli. Die Retchstagssraktion der Deutschen Volkspartci hielt Dienstag abend eine Fraltivussihuiig ab, die sich bis in die späten Nachtstunden erstreckte. In aussührlichcr Ausspracktc wurde die neue D e ck u n g s v o r l a g c der NcichSregiern,ig behandelt. Neichsanftcnmiiiister Dr. Curti »s, der den Verhandlungen bis zum Schluß beiwohnte, legte den Standpunkt der Rctchsregterung dar und verteidigte seine Zu» slimmung zu dem Regierungsprogramm. — Die Mehrzahl der Redner, so berichtet die „DAZ." vertrat die Auffassung, daft zunächst die Beschlüsse des ReichSratS abgemartct werde,, müßten. Dann solle in Verhandlungen geklärt wer den, wie weit die Rctchsregierung etmg den Forderungen der Vollspartel entgegenkomme» werde. Von dem Verlaus dieser Verhandlungen werde die endgültige Entscheidung abhängig gemacht werden. zur MmuntMauMun« Seal Wrllarvs vradtmelünn» unserer vorUner SvkrtNIoitung Berlin, 2. Juli. Die „Deutsche Tageszeitung" wendet sich heftig gegen die gestern ans Antrag des volks- partetlichcn Reichstagsabgeordneten v. Karborsf vom Ge- schgstsordiningsanSschnft des Reichstags beschlossene Aus hebung der Immunität des Reichstagsgbgeordnetcn Grasen Westarp wegen angeblicher Beleidigung be» früheren preußischen Innenministers Grzesinski. Das Blatt meint, daft dieser Beschluß schwer verständlich sei. In den Parlamenten herrsche im allgemeinen immer »och der Grundsatz, wegen politischer Vergehe» nickst aus- znliefcrn, soweit nicht etwa ganz besonders schwere Delikte vorliegen. Neuerdings sei gerade auch von der Neckten be fürwortet worden, Anträge aus Strafverfolgung vvn Abgeord neten nur dann zu gestatten, wenn es sich um groben »nd planmäßigen Mißbrauch der Immunität, um Umgehung der gesetzlichen Bestimmungen über die Verantwortlichkeit des Redakteurs oder um ehrenrührige Behauptungen gegen Privatpersonen handele, denen keine öffentliche Tribüne zur Abwehr z»r Verfügung steht. Was den Reichstag zu seinem Beschluß in dem Fall Gras Westarp bewogen habe, sei unerfindlich. Geschwadersluy Rom-Brasilien Berlin. 2. Juli. iEig. Dralitmeldnng.s Nach Meldungen aus Rom ist unter der persönlichen Leitung des Luftfahrt- mintsterS Balbo ein Nonstov-Geicc-'" derNug ttali">i>cher Flugzeuge von Nom nach Brasilien in Vorbereitung, der in der Luftfahrt ohnegleichen sein wirb. Es sollen an dem Flng zwölf der größten und stärksten Sceflu „zeuge teilnehmen. Der Flug soll bereits in nächster Zeit statt« sinke«.