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w«. Verlustes Schwieger« Schäfer, Erde ruht us. All«, zur letzten >rtm sowie ihr Mit- m suchten, zusprechen. mk Henn Sittwe rfer Elteru. und Thril- beim Hin« ndes sagm sten Daul. i886. Krau. SS Iahrgaug l Uhr gespaltene Zeile KyOv. . C > . -SM» Z2W.> Inserate werden bis Vormittag 1l ' men und beträgt der Preis sür die oder deren Raum 1b i Erscheint jeden Wochentag Nachmitt. b Uhr für den ,, lLLLSÄA'W Sonntag, de« S. September. rB erster md Tageblatt. Amtsblatt für die königlichen UÄ städtischen Behörden zn Freiberg nnd Brand. Verantwortlicher Redakteur: Julius Braun in Freiberg. Sott unser sich. l. Zormittags i schweren ater Gatte räumz, sseue«. » ?eid« und Schwester, hnel geb. unden und lrbau. » chied sanft iebte Fran ter« geb. bt an senen st Kindern. >. bend Nach- e am Dom M., B. L. I. 30 Ps, amts-Sekr. ann 3 M, Paschke L Ksm. Rich. M., Lohn« 3 M, L wir noch , daß da 5. ». R. vitto«. iige. mber L. e. e, altuug« Tagesschau. Freiberg, den 4 September. Die offiziöse Mittheilung, daß der deutsche Reichstag in Kurzem zur Genehmigung einer Verlängerung des spanischen Handelsvertrages einberufen werden soll, hat allgemein über rascht. In einer gestern unter dem Vorsitze des Fürsten Bis marck in Berlin stattgefundenen Ministerialsitzung dürfte darüber eine endgiltige Entscheidung getroffen worden sei«. Die .Neue Preuß. Ztg." behauptet jedoch, der Beschluß, de» Reichstag wegen des spanischen Handelsvertrags, der erst in den letzt« Tagen im Reichsamt des Innern eingetroffen ist, eiuzuberufm, habe längst festgestanden. Der Reichstag würde länger zusam- mengrhalten worden sein, wenn der Vertrag damals schon ab geschloffen gewesen wäre; schon während des Monats August glaubte man der Einberufung des Reichstages jederzeit gewärtig sein zu müssen. Im Vertrage von 1883 war, wie erinnerlich, Spanien gegenüber eine Begünstigungs-Klausel betreffs des Roggenzollcs ausgenommen; diese Begünstigung wurde von Spanien in späteren Verhandlung« aufgegeben. Das ist die wesentlichste Aenderung im neuen Vertrage. Bei dem jetzig« Thermomcterstand sind die Mitglieder deS Bundesrathes zu »klagen, welche sich doch einige Zeit vor der Einberufung des Reichstages in Berlin ewfinden müssen. Allgemein glaubt man, daß Fürst Bismarck den Zusammentritt des Reichstags beschleunige, um sich über den Stand der Dinge im Orient öffentlich zu äußern. — Gestern Vormittag empfing der deutsche Reichskanzler dm Besuch deS in der Reichshauptstadt einge troffenen russischen Ministers von Giers, nach dessen Abfahrt von Berlin Fürst BiSmarck nach Varzin abreisen will. Die der .Halleschen Zeitung" entstammende Meldung, der deutsche Reichskanzler habe auf ein bezügliches Telegramm geantwortet, man müLz dem Fürst« Alexander vollkommen die Freiheit seines Entschlusses lass«; er rathe weder ab noch zu, wird von der .Nordd. Mlg. Ztg." als unrichtig erklärt. Der Reichskanzler habe kein solche- Telegramm erhalt«, auch nicht die ihm zugeschriebme Antwort ertheilt. Bon dem ganz« Depeschmwechsel sei kein Wort wahr. Unser Kaiser ertheilte gestern dem russisch« Minister von Giers eine Audienz; vorher war dieser Staatsmann auch von dem deutschen Kronprinz« empfang« Word«. Am Vor mittag war der Kaiser bei den Kavallerieübungen auf dem Tempelhofer Felde bei Berlin erschienen. AuS der Hasenhaide heraus brach« die Reitermaffen und machten eine glänzend« Attaque, der Feind wurde geworfen; über die Chaussee setzt« die Gardes du CorpS und die Husar«, die Artillerie griff sofort in das Gefecht ein. Hin und her wogte der Kamps ; die Gardes du CorpS, Ulanen und Husaren ging« dann wieder über die Chaussee zurück. Nach Britz zu zog sich nachher das Gefecht; die Entfernung und der Staub machten schließlich selbst den mit Krimstechern bewaffneten Zuschauern die weitere Verfolgung desselben unmöglich. — In Bezug aus die Reise des Kaisers nach dem Elsaß sind einige Aenderung« emgetreten Der greise Monarch wird in Anbetracht des schönen Sommer- die Russen dem englischen Einflüsse zu, der es dahin gebracht hat, daß die chinesische Regiemng zahlreiche Truppen nach Korea entsandte, um einer russischen Okkupation vorzubeugen. Am vorigen Sonntag hat Fürst Alexander seinen Fuß wieder auf bulgarischen Boden gesetzt und ist auf einem weiten Umwege durch Rumelien nach seiner Residenz stadt Sofia zurückgekehrt. Die Rundreise des Bulgaren fürsten glich einem Triumphzuge und verdient es um so größere Anerkennung, daß der Fürst trotz dieser Erfolge in demülhigster Weise den Versuch einer Aussöhnung mit dem Zar« machte. Nachdem der Kaiser von Rußland darauf eme verletzende Antwort ertheilte, wird Fürst Alexander entweder freiwillig abdanken oder ein Bündniß mit Rumänien und Serbien anstreben, welche Staaten durch die russischen Agitationen ebenso gefährdet sind wie Bulgarien. Einer solch« Konföderation der Balkanstaaten würde Oesterreich-Ungarn sein« Schutz schon deshalb nicht versag« können, weil die magyarischen Magnaten sich entschieden gegen weitereBündnisse des Kaiserstaates mit Rußland wehren und die Orientfragen ganz anders behandelt wissen wollen, als dies bisher durch den Grafen Kalnoky geschehen ist. Der Fürst von Bulgari« soll alle bürgerlichen Theilnehmer an der» letzten Verschwörung begnadigt, aber eine strenge Bestrafung des Metropolit« Clement und der Offiziere Gruew und Bmderew in Aus sicht gestellt haben. Die Letzteren haben nach der schroff« Antwort des Zaren auf das Entgegenkommen des Fürst« keine Hoffnung mehr, mit dem Leven davon zu kommen. Die Woche. Das deutsche Volk beging diesmal das Sedanfest in einer besonders bewegten Stimmung, weil es sich davon nicht überzeugen konnte, daß der von den Russenfreunden in Sofia so übel behandelte muthige deutsche Fürst seinem Schicksal überlassen werden müsse. Daß dies von dem deutschen leitenden Staatsmann allen Ernstes beabsichtigt sein soll und daß dessen Lieblingsorgan auf die Gefahren verweist, die dem Reiche zunächst von Frankreich drohen, muß Beweggründe ernstester Art haben. Bei dem wohl erworbenen Vertrauen, welches man der auswärtigen Politik des deutsch« Reichskanzlers zollt, erwartet man aber, daß es ihm auch diesmal wieder gelingen werde, sowohl bei der Behandlung der bulgarischen Angelegenheit das Richtigste zu treffen als auch die Errungenschaften von Sedan Frank reich aegenüber auf friedlichem Wege sicher zu stell«. Dec dem Reichskanzler anscheinend unwillkommene Sturm der Sympathie, der sich für den Fürsten von Bulgarien in Deutschland erhob« hat, kann schließlich den Nachbam des Reiches nur als eine Aeußeruna des schönen National gefühls gelten, das jede deutsche Brust seit 16 Jahren em pfindet und das alljährlich am Sedantag höher empor wallt. Dieses Gefühl soll die archimedisch« Kreise des Reichskanzlers nicht stören, aber aller Welt zeigen, daß auS dm Zeiten der in Frankreich errungenen kriegerischen Erfolge dem deutschen Volke eine Einheitlichkeit der Empfindung erwachs« ist, welcher das Ausland Rechnung trag« muß. Der russische Minister des Aeußem, von Giers, der in Franzensbad mit dem deutsch« Reichskanzler zu keinem fest« Abschluß gelangen konnte, weil damals die bulgarische Frage noch ganz in der Schwebe war, will in diesen Tagen mit dem Fürsten Bismarck nochmals in Berlin konferirm. Es steht zu hoffen, daß beide Staatsmänner ein« Ausweg finden werden, um etwaige gefährliche Folgen der bulgari schen Wirren abzuwenden. Bedeutsam ist der scharfe Ton, den die Berliner offiziösen Organe in den letzt« Tag« gegen die Polen anschlug«, welche dem Fürsten von Bul garien die lebhaftesten Sympathien kundgaben. Der gereizte Ton, den die auf dem Katholikentag in Breslau an wesend« Zentrumsmitglieder anschluaen, besonders ihre Forderung der Wiederzulassung der Jesuiten in Deutsch land, lassen annehmen, daß die nächste Reichstags- Won eme ziemlich stürmische sein werde. Die offiziösen Blätter brachten die überraschende Ankündigung, daß der deutsche Reichstag in Kürze versammelt werd« solle, um den neuen deutsch-spanischen Handelsvertrag zu genehmigen. Fürst Bismarck wird, nach den Auslassungen der „Nordd. Allg. Ztg." zu schließen, selbst im Reichstag erscheinen und Gelegenheit nehmen, sich über die besonders hervorstechenden politischen Momente der bulgarischen Frage zu äußern. Es sind schon mehr als acht Jahre her, daß Fürst Bismarck sich nicht mehr in förmlicher Weise über die politische Lage im Orient ausgesprochen hat. Die von der „Norddeutschen Allgemein« Zeitung" gebrauchte Rede wendung könnte darauf schließen lass«, daß auch im nächsten Falle nur ganz nebenher eine Auslassung über die aus wärtige Politik bei Gelegenheit der Berathung des Handels vertrags stattfinden wrd. Indessen erscheint es, nach den neuesten russischen Meldungen, nicht ausgeschlossen, daß bis dahin die diplomatische Lage sich in abschließender Form beurtheilen läßt und daß dem deutschen Reichstage dann wichtige Eröffnungen gemacht werden. Der Kaiser von Oesterreich ist in der ungarischen Hauptstadt mit Jubel empfangen worden und hat der Oberbürgermeister von Pest, Rath, nur der allgemein« Stimmung Ausdruck gegeben, als er bei der feierlichen Eröffnung der neuen Kaserne dem Monarch« das feste Versprechen ertheilte, daß künftig stets das beste Verhältniß zwischen Zivil und Militär in Pest herrschen solle. Sowohl iri der Eröffnungsfeier als bei der am Montag abgehal- tenm Hoftafel drückte dagegen der Kaiser wiederholt seine Anerkennung über die Opferwilligkeit der Hauptstadt Pest stk die Juteress« des Heeres und seine Zufriedenheit über den gelungenen Bau der neuen Kaserne aus. Die von dem deutsch« Kaiser zur zweihundertjährig« Befreiungsfeier der Stadt Ofen nach Ungarn entsandte militärische Depu tation ist sowohl von dem österreichischen Monarchen, wie von den städtischen Behörden von Budapest mit großer Auszeichnung empfangen worden. Auch die ungarische Presse begrüßt die deutsche Abordnung mit solcher Herzlich keit, daß die Annahme berechtigt ist, die Ofener Feier habe viel dazu beigetragen, die Ungam an den hohen Werth der im Jahre 1686 so glänzend bewährten Waffenbrüderschaft zu erinnern. Dieselben werden hoffentlich die Bedeutung des Bündnisses zwischen Deutschland und Oesterreich Ungarn nun besser als vorher würdigen und freudig bereit sein, in der Stunde der Gefahr wie vor zweihundert Jahr« Schulter an Schulter nebm den Deutschen zu kämpfen. Von den italienischen Radikalen, die zum Glück wenig Aussicht haben, an das StaatSruder zu gelangen, wird jede Gelegenheit benutzt, um gegen Oesterreich und Deutsch land und für Frankreich zu demonstriren. Bei der Ein weihung eines Garibaldi-Denkmals in Udine hielt der be kannte Abg. Cairoli die Festrede, in welcher er mit unver- kcnnbarer Absichtlichkeit die große Treue der Provinz Friaul für Italien und die von der lctzteren der italienisch« Einheit gebracht« Opfer hervorhob. Am Schluffe seiner Rede betonte Cairoli auch noch die Verdienste Garibaldi's im Jahre 1870 und meinte, derselbe hätte damals sein Werk der Befreiung und der Verbrüderung der Völker be siegelt. Bekanntlich giebt es selbst in Italien viele ver ständige und patriotische Leute, welche den Zug Garibaldi's nach Frankreich für den größten Unsinn seines Lebens und jedm italienischen Todt« in den Gefechten von Dijon für ein unnützes und zweckloses Opfer halt«. Der französische Konseilpräsident Freycinet darf sich eines Nein« in Rom errungenen Erfolges rühmen, in dem der Papst auf sein« Vorschlag einging und mindestens vorläufig auf die Errichtung einer vatikanischen Gesandt- schäft m Peking verzichtete. Monsignore Agliardi wird sich nur in zeitwelliger Mission »ach China begeben, um dort im Einvernehmen mit der chinesischen Regierung und der französischen Gesandtschaft die Bedingung« für die spätere Errichtung einer ständig« Vertretung des heiligen Stnhles in China zu prüfen. — Der hundertjährige Geburtstag des Chemikers Chevreul, des Erfinders des Stearin, wurde am 31. August in Paris so glänzend begangen, daß die Haupt stadt zunächst für nichts Anderes Sinn hatte als für die dem greisen Gelehrten dargebrachten Huldigungen. Selbst die großartigen Kavallerie-Manöver in Chalons sur Mame und die bei dieser Gelegenheit von dem Kriegsminister Boulanger gehaltenen Reden erweckten nur geringe Aufmerk samkeit. — Mit Ungeduld erwartet die englische Regierung den endlichen Abschluß der sich sehr lang hinziehenden Adreß- debatte im Unterhause. Der Schatzkanzler rügte das Ver halten der Opposition während der birmanischen Debatte in nicht sehr maßvollen Ausdrücken, was eine aufregmde Szene hervorrief. Die Intervention des Sprechers wurde gegen den Minister in Anspruch genommen, der indeß zu dessen Gunsten entschied. Der Schatzkanzler fuhr hierauf in seiner Rüge fort, was den Radikalen Jllingworth zu einem scharf« Protest veranlaßte. Der Unterstaatssekretär Fergusson machte übrigens dem Hause die beruhigende Mittheilung, die englisch chinesische Konvention sei zwar noch nicht ratifizirt, aber thatsächlich abgeschlossen. Die Vortheile derselben beständen in der vollsten Anerkennung der britischen Herrschaft in Oberbirma. England behalte volle Aknonsfreiheit innerhalb der Grenzen des Landes, habe sich den Handelsverkehr an der Grmze zwischen China und Birma gesichert, sowie den Südwesten Chinas für den britischen Handel geöffnet. Das Abkommen erkmne nirgends eine Oberhoheit Chinas über irgend einen Theil Birmas an und berühre auch in keiner Weise die Lage der in diesem Staate lebender chinesischen Unterthanen. Wenn auch Rußland von England nirgends direkt angegriffen wird, sondern bei jeder Gelegenheit die englische Politik nachgiebig findet, sieht die russische Regiemng mit wachsendem Unmuth überall ihre Wege durch den Einfluß der englischen Staatskunst durchkreuzt. Die Rückkehr des Fürst« Alexander nach Bulgarien schreibt man in Peters burg dem Einfluß der Königin von England zu, die seit der Vermählung ihrer Tochter Beatrice mit dem Bruder des Fürsten sich ganz besonders für den letzteren interessirt. Bei den Verhandlungen der afghanischen Grenzkommisfion hat England eingewilligt, von dem streitigen Gebiete Ruß land 7000 englische Meilen zuzugestehen, dem Emir von Afghanistan aber nur LOM Meilen zuzusprechen. Da der Emir aber seitdem ununterbrochen rüstet, fühlt man sich in Petersburg für die englischen Zugeständnisse nicht besonders verpflichtet. Auch die feindselige Haltung Chinas schreiben