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Dresdner Nachrichten : 07.08.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-08-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187308075
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18730807
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18730807
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-08
- Tag 1873-08-07
-
Monat
1873-08
-
Jahr
1873
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.08.1873
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Wie wäre es auch denkbar, daß ein so feingebildeles Volk, so frei geistisch aufgeklärt, wie es das französische thatsächlich ist, diese platten Bigotterien aus Ucberzcugung »ntmachtc. Ter religiöse Fa natismuS ist die neueste französische Mode, und wenn diese Mode außerdem noch einen Sinn haben soll, so kann cs nur der sein, daß man in die übernatürlichen Erscheinungsgeschichten beharrlich den Grundgedanken der Revanche hineinwickelt. Einen merkwürdigen Beleg hierfür finden unsere Leser in der Tagesgeschichte unter tnr Rubrik Frankreich. Daß in dein so unglücklich aufgeregten Lande die Sache der Bernunst und die Sache der Freiheit — die ja überall beide Hand in Hand gehen — auf recht schwachen Füßen stehen, bars nicht Wunder nehmen. Man munkelt bald leise, bald laut, es soll« am 5. November, wann die 'Nationalversammlung wieder zu- sammentritt, die Monarchie, vorläufig ohne König, wieder errichtet werden. In eine Republik passen die frömmelnden Beschlüsse der Landesversammlung allerdings nicht, sondern sie treiben offenbar dem Absolutismus in die Arme. Aber wer soll König sein ? Mit größter lisberwindung soll wirklich der jüngere Orleans, Gras von Paris, zu sei nem älteren Verwandten, dem Grafen Ehambord, auch Heinrich V. be namst, reisen, der jetzt in Frohsdorf bei Wien rcsidirt. Letzterer fromme Herr ist der ärgste Proeessicmssanatikcr und hat sich durch pinen Brief an Herrn de Pradine kürzlich auf's Neue blamirt, den er um der Idee willen beglückwünscht, in der Assemblee angeregt zu haben, daß die Versammlung der Grundsteinlegung der Montmartre- Kirche beiwohnen und dieselbe dem süßesten Herzen Jesu widmen solle. Was kann der kluge und leidlich aufgeklärte Gras von Paris bei Chambord wollen und erreichen? Es ist eher eine Auffrischung chjten Hasses, als eine Fusion der Linien aus dieser Begegnung zu erwarten. Kaum erfreulicher als die Zustände in Frankreich sind diejeni gen in Spanien. Etwas kraftvoller geht die Madrider Regierung vor; aber die braven Männer, die dorten das saure Amt des Re- aierens versehen, sind zu ehrlich-bürgerlich. Die Schwätzer haben in Spanien zu vielen Boden, und der einzig wirksame Erfolg, den der Präsident Salmeron bislang erzielte, verdankt er seiner „Rede" vom 20. Juli, worin er der äußersten Linken schwunghaft den Text las, daß sie die Revolte höher stelle, als die Debatte. Wenn aber heut' Eontreras proclamirte: Bürger, Freunde! keine Steuern, keine Soldaten mehr, Freiheit, Gleichheit, Brüderschaft" — so würde dem pumphosigen, rothen General in Binsenschuhen und Schleppsäbcl der süße Pöbel gedankenlos zujauchzen, bis der Effect vorüber ist Ebenso findet Carlos, der nichts für den alten Heldenrnhm der großen, edlen spanischen Nation zu thun vermag, ohne die hehre himmlische Hilfe der 8unta Llsria äol ssourialo — Gehör und Applaudissement. Sinn für Ernst und Arbeit, diese Pfeiler der staatlichen Existenz, mangelt den Spaniern, die ohne diese Bürger lugenden immer wieder zum Spielball des ersten besten Maulhelden werden. Bis heute ist das Geschick Valencias keineswegs ent schieden , noch Sevilla ruhig — von den Küstenstädlchen im Süden, die nach der Reihe sich autononi erklären, gar nicht zu reden. In Italien erwartet der Papst die zu seiner Rettung bestimm ten Armeen Heinrich V. (von Frankreich) und Earl VII. von Spa nien). Kann er lange warten! Von Victor Emanucl's Regierung mag das Bonmot betreffs der Frauentugend gelten: die seien die besten (so sagt man, 's ist aber nicht immer wahr!), von denen nicht gesprochen werde. Dem Schah gefällt's in Wien, d. h. in Laxenburg gar gut : er will länger bleiben. Leider gefällt e r Niemandem und der Hof Iran; Joseph's wäre ihn gewiß lieber heute wie morgen los. Die Wiener sino desenthusiasinirt. Sogar die Damen der Halbwelt, die im Park zu Luxenburg fein und galant ihre Karten fallen ließen, „wenn die Dame fiel, mag auch die Karte fallen" — auch diese Parasiten des europäischen Culturlebens berücksichtigen den Schah nicht mehr; ob er ihnen zu tugendsam oder zu langweilig war, wird nicht gemeldet. Wir glauben das Letztere. Das englische Parlament hat autgehört zu tagen; die Schluß- belrachtung Giadstone's ist so farblos, daß man sie dein ohnedies durch die Hitze wüthend gemachten deutschen Zcitungslcser nicht Vor sitzen darf. Gladsione freut sich der enterte eorckiale zwischen Rußland und England. Der edle Lord hat bei der Hitze nicht be dacht, wie feindlich sich die Interessen beider Länder gegenüberstehcn. Vielleicht kommt die Zeit, wo der edle Lord Zusehen muß, wenn der nordische Eisbär die schöne englische Baumwolle zerzaust. In Thüringen haben Ministerialconfcrenzen stattgehabt, um über Vereinfachung einiger Regierungsbehörden zu berathen, und, was viel wichtiger ist, zu untersuchen, wie die Kleinstaaten dem eiser nen Druck des deutschen Militärbudgets entzogen werden könnten. Die jetzigen Militärbeiträge (nach dcr Kopfzahl kommen einer poli tischen Aussaugung der Staaten durch Preußen ziemlich gleich und man wird in Berlin schwerlich geneigt sein, den Kleinen zu helfen bevor sie — preußisch geworden sind. Die Hauptsache haben die Fürstenthümer und Herzogthümer vorläufig erreicht — ein gemein sames Zuchthaus. Die Stille in den sonstig gewohnten RcichSnach- richten wird durch die Schlesische Presse ein wenig unterbrochen, die die Rede des Kronprinzen von Sachsen als ein Muster deutschen (vürstensinnes und Patriotismus ihren Lesern empfiehlt. — König! Ludwig von Baicrn hat den Augsburger katholischen Petenten eine ^ Nase ertheilt und sie zur Toleranz gegen den Attkatholicismus ziem lich unverblümt ermahnt. Berlin und die umliegenden Dörfer sind' mausestill; das deutsche Vaterland macht sich die Mahnung Carl Wilhelms, des Eomponislcn der Wacht am Rhein, zu Nutzen: Es „mag" nicht nur ruhig sein, sondern es ist wirklich ruhig. Man telegraphirt von Berlin vom 6. August, Abends, daß der Eapilän zur See, Werner, ab berufen morden ist. An diese auffällige Millheitting knüpft die „Nordd. Mg. Ztg." die Bemer kung, daß bas bisherige Verhalten Werners die Genehmigung der Regierung nicht gesunden habe. Nunmehr werde Werner nach seiner Rückkehr die sckivn angcordnele Verantwortung zu leisten haben. Der neu ernannte Eviumaudant treffe schon am 12. August in Gibraltar ein. Das Blatt sagt dann: „Für vic Haltung des deut schen Geschwaders in den spanischen Gewässern blieben die bisher maßgebenden Grundsätze selbstverständlich unverändert. Aufgabe desselben sei, unter Vermeidung jeder Einmischung in die inneren Kampfe Spaniens, lediglich für den Schutz des deutschen Lebens und Eigenthums zu sorgen." Locales und Sächsisches. — Der Bürgermeister Hennig zu Grimma hat das Ritterkreuz vom Verdienstorden erhalten — lieber das Befinden Sr. Majestät des Königs ist gestern Vormittag das nachstehende Bulletin ausgegeben worden: „Pillnitz, Ü. August. Se. Majestät der König haben ruhig geschlafen; die Mattigkeit ist geringer. IN-. Fiedler. Oe. EaruS Or. Ullrich." — Wie wir verläßlich erfahren, hak'Se. t. H. der Kronprinz und Regent nach Wien die Meldung ergehen lassen, daß sein Besuch der Ausstellung habe verschoben werden müssen. D e Erkrankung Sr. Majestät und die Führung der Negierungsgeschästc machten den Aufschub der Reise nach Wien zu einer selbstverständlichen Noth ivendigkeit. — Von dein in gestriger Nummer angegebenen Bestand von 24 Eholeracrkrankten sind 3 gestorben und k genesen: dagegen sind bis gestern Mittag noch 5 neue Erkrankungsfällc lnnzugekommen, so daß gestern Mittag überhaupt 25>Eholerakraukc in der Stadt waren, von denen 21 im Sladtkrantenhauje, 1 in der Diaconissenanstatt und 3 privatim verpflegt werden. — Unter freundlicher Führung Seitens des Herrn Ingenieur Weiße und des Herrn Oberaufsehers Schau haben wir vorgestern Nachmittag den neuen Dresdner Wasserwerken am Fuße der Saloppe einen Besuch abgestattet, der zur besseren Kenntnisnahme der in teressanten Bauten und der Manipulationen der Wassergewinnung instructiv und lohnend war. Vor allen Dingen sind sich Tausende, wie wir oft hörten, noch gar nicht klar, was sür Wasser da draußen gewonnen pnrd und die meisten Leute nehmen an, es sei (Abwasser, was in die Reservoirs gebracht und dort geklärt werde. Tics ist das Falscheste. Das für die Wasserleitung zu gewinnende Wasser ist ein sich unter der Sohle des Elbslußbettes ansammelndes reines, klares Gcbirgswasscr, was da unten in reicher Menge vorhanden ist, zu dessen Erlangung zunächst längst der Elbe hin ein rief unter das Elbvett hinabrcichender Graben von etwa einer Länge gleich der Moritzstraße angebracht und auf dessen Grund zu nächst gröberes und mindergröberes Gestein in starker Schicht gelegt ist. Auf dieser Steinschichl ruhen nun die größeren eisernen Sa mm el röhren, deren Körper zum Äufnehmen, bez. Einsaugen des Wassers mir zahlreichen geschlitzten Leffnungen versehen und ringsherum ebenfalls mit gröberen und minder gröberen Stein schichten bedeckt worden sind, so daß das Wasser, ohne die Ocssnun- gen durch Sand zu verstopfen, gewissermaßen siltrirt in die Rohre einströmen kann. Diese Rohre münden nun an ihren beiden Enden in die beiden gleich tiefliegenden ausgemauerten großen Haupt- sammclbassins, von denen das eine am Elbufer nicht weit vom Waloschlößchen, das andere unterhalb der Saloppe beim großen Dampfmaschinenhause bis zu beträchtlicher Tiefe eingewölbt sind. Aus dem letztgenannten Sammelbassin wird nun durch die Dampf maschinen das angcsammelte Wasser mittelst mächtigem Saugrohre hcrausgezogen und hinauf in die großen Reservoirs am FischhauS, die wir schon neulich beschrieben haben, gedrückt. Das vorher beschriebene Sammelrohr liegt mit den Sammelbassins in gleichem Niveau und so gleicht sich auch der Wassirstaud durch Zufluß in das sich entleerende Bassin immer wieder aus. lieber das ge wonnene Wasser laßt sich nur sehr Lobendes sagen. Wir tranken an Ort und Stelle zwei Glas und fanden zunächst die Farbe des selben crysrallrein und ohne jeden Beigeschmack; vielleicht hat dieses Quell- oder Gebirgswasser ein Geringes weniger Salpetcr- gehalt als anderes Brunnenwasser und erscheint etwas weicher, aber es schmeckt trefflich und besitzt eine erfrischende Kühle. Die im Reservoirs am FischhauS, welche 65 Nieter über dem Nullpuul: Elbpegcls liegen, können bedeutende Massen Wasser aufnehmen jedes Reservoir faßt 10,000 Eubikfuß beide also 20,000 Eubiisu, Wasser, welches in denselben eine Höhe von 5 Meter erreicht und jedes Reservoir ist 52 Meter lang und 37 Meter breit. Daß jetzt bereits das Röhrennetz von Neu- und Antonstadt gespeist worden ist, haben wir bereits früher erwähnt; es wird das Wasser hierzu interimistisch dem ersten nach der Stadt zu gelegenen Hauptsammel bassin unten an der Elbe entnommen und von dort durch Dampf- kraft nach einem Hauptrohr unmittelbar am Waldschlößchen gedrückt, von wo aus es sich den städtischen Röhren mittheilt. Der Meinung, daß das Wasserwerk bei Hochsluth der Elbe gestört werden könnte, ist schon früher entgegen getreten worden. Die Sammclbassins am Elbufer werden aber hermetisch verdeckt und trotz eines noch so großen Wassers wird die erforderliche Wassergewinnung an dieser Stelle ungestört ihren Fortgang nehmen. — Am Dienstag gegen Abend, als Hunderte Besucher des Wagner'schcn Eoncertes in Blascwitz die Pferdebahn zur Rückfahrt nach Dresden benützen wollten, blieb die Theure aus. Fast 20 Mi nuten Verspätung hatte wieder einmal ein zusammengcbrochener Langholzwagcn auf der Pilluitzcr Straße verursacht, dessen Weg schaffung viel Mühe machte. — Ein Fleischergeselle erhielt vorgestern von seinem in der Neustadt wohnhaften Meister den Auftrag, bei einem Kunden eine Rechnung von 20 Thlrn. einzueajsiren. Ter Bursche hat dies nun zwar gethan, ist aber mir dem eincassirten Gelbe nicht wieder zu sei nem Principal zurückgclehrt. — Vorgestern ist einem am Neubau des Neustädter Gymna siums beschäftigten Arbeiter, während er Mittagsruhe gehalten hat, seine Uhr aus der Westentasche gestohlen worden. — Ein hier durchreisender Schriftsetzer aus einer Provinzial stadt Sachsens, der hier in einem vielbesuchten Gasthause in der Wilsdruffer Vorstadt eingekehrt war und dabei ein Zimmer ange wiesen erhalten halte, welches er noch mit vielen anderen dort logi- renden Fremßen theilcn mußte, beging die Unvorsichtigkeit, seine Uhr und das Portemonnaie mit Reisegeld vor dem Schlafengehen auf ein Fensterbret in seinem Schlafzimmer hinzulegen, anstatt beide Gegenstände dem Wirthe zur Aufbewahrung zu übergeben. Als er am andern Morgen aus dem Schlafe erwachte, war die Uhr mit dem Portemonnaie vom Fensterbret verschwunden; bis dahin hatten aber auch schon mehrere Fremde, die mit ihm in seinem Zimmer geschla fen, dieses sowie das Gasthaus verlassen, so daß die Anstellung wei terer Erörterungen ganz aussichtslos erscheint. — Vorgestern Nachmittag ist auf einem Neubau in der Al- brechtsgasse ein bei seinen Eltern auf der Prußuitzstraße wohnhafter Maurergeselle aus der 3. Etage des Baues durch das sog. Haspel loch hindurch bis in das Parterre gestürzt, zum Glück, ohne dabei wesenttiche Verletzungen davon getragen zu haben. Er fiel auf Breter auf, die no.chgegebcn, und den Ausfall gemildert haben. Man brachte den Menschen mittelst Siechkorbs in die elterliche Wohnung. — In der drillen Etage des Hauses Nr. 39 der großen Ober- sccrgasse und zwar in der daselbst befindlichen Werkstatt eines Tisch lers sind gestern Vormittag in der 1l. Stunde durch glühmde Kohlen, welche beim Lcimkochcn aus dem Ofen herausgefallen sind, Hobclspäne ungebrannt und durch dieielben verschiedenes im Locale befindlich gewesenes Gerälhe in Brand gesteckt worden. Bevor jedoch noch größerer Schaden entstand, ist es gelungen, den Brand wieder zu ersticken. — Der nach unserer treulichen Mittheilung auf einem Dampf schiff betroffene Knabe, dessen sich dort Niemand von den Passagieren angenommen, ist, wie wir hören, ein Bürgerkind aus Pirna ge wesen und von seinen dort wohnhaften Eltern von hier bereits wie der nach Hause abgeholt worden. — Herrnhut. lieber den beklagenSivcrthen Unglücksfall in Niederruppersdorf, dessen ich gestern in meiner Eorrespcmdenz Er wähnung that, ist noch hinzuzusügen, daß die Leiche der verehcl. Israel ohne Kopf ausgesunden wurde und daß neben ihr ein anschei nend mit Blut beflecktes Rasirmeffer lag. Thcile des Kopfes der Israel wurden bei Abräumung des Schuttes aufgcsundcn und hat sich fast bis zur Evidenz herausgcstellt, daß Israel, welcher seit fast 8 Wochen Spuren geistiger Gestörtheit gezeigt hat, erst seine Frau getödlct, dann das Haus angezündet und sich selbst dann den Tod gegeben oder in den rasch um sich greifenden Flammen denselben ge funden hat. — In Stollberg ist die Bürgermeisterstelle zu besetzen. 1000 Thaler bringt sie ein, und zwar wird der Consul aus Lebens zeit gewählt. — JnOberkiesbachausdemEigen sind am 1. August Abends dem Gutsbesitzer Hansprch. in Folge Blitzschlags, Wohn haus, Seitengebäude, Kuhstall, Scheune, Pserdcstall und Holzremiic abgebrannt. Die Feldfrüchte wurden fast ganz vernichtet. — In Reichenau bemerkte in der Nacht zum 27. Juli der Gasthossbesitzer Sch. in seinem Hause ein Geräusch; beim Nachsehen aus dem Fenster beobachtete derselbe einen aus der Parterrestube kommenden Lichtschimmer. Er geht daraus hinab und sieht durch die Glasthür in dem erleuchteten Zimmer einen fremden Menschen mit Einpackcn von Sachen beschäftigt; nachdem Sch. das Zimmer betreten und den Dieb angerufcn, dreht sich derselbe herum, läuft aus ihn zu und versetzt ihm einen Stich in den Hals, der zum Glück durch den vorgehaltencn Arm Sch's. abgelenkt wurde und nur eine längere Hautwunde bewirkte. Während des nun folgenden Rin gens ward von außen durch einen Helfershelfer mit einem Schlage das ganze Fenster eingeschlagen und Sch., Uebermacht fürchtend, zieht sich zurück, ohne die Festnahme des erwischten Raubmörders bewerk stelligen zu können. Die Verfolgung der Strolche war fruchtlos; im Zimmer ist von denselben eine österreichische Soldatcnimitze zu- - öckgelassen worden. — In Gohlis bei Leipzig fand am 5. August früh um 4^8 ttratze'schen Feuerwerks-Laboratorium eine Explosion statt. Das i.mize Dach wurde unter furchtbarer Detonation abgehoben und so tgeschleudcrt. Leider wurden 2 Arbeiter erheblich verletzt; wie die Entzündung der Feuerwerkskörpcr und Pulvervorrälhe entstan den sein mag, ist noch nicht ermittelt. —Im Dorfe Burkhardtsdorsbei Ehrensricdersdors wurde eine Hochzeit gefeiert. In der Billig'schen Schankwirthschaft wurde wacker getanzt; als einer der Gäste mit seiner schon etwas bejahr ten Schwester herumschwcnkte, siel diese auf einmal um und blieb todt. — In Eubabrunn bei Markneukirchcn ertrank im dortigen Teiche der 17jährige Instrumentenmacher Meine! beim Baden. — In Riegenhain fiel ein dreijähriger Junge in die Wescnitz und ertrank; ebenso in Niederputz kau, wo ein zweijähriger Knabe in einen tiefen Brunnen fiel. - Subbastati onen am 8. August In ten GerlcbtS- änttcrn: Zwickau: Ebristianc Dietricb's HauS in Niederplanitz, 335,0 Tl'lr.; Stvllbcrg: Ebiistianc Hcmpel'S HauS in Thalbeim, 1N75 Tl'lr., 202 Tl'lr.; Waldenburg: Earl Schuberts HauS- grundstnck in Falken, 438 Tblr. tar. — Oetkentlichc Gerichtssitzung am 5. August. Einer der sonderbarsten Bcwolmcr deö grünen Saebsenlandrs scheint F-»ikdrich August Häbnel auS Grumvach zu seilt. <Sd kvlll
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