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Mopauer« Tageblatt und Anzeiger n». ISS 2»» 22. 1222 12I. Iai»«gang Stabschef Lutze über die Aufgaben der SA Appell des SA.-Mrerkorps / Der pollllsche Soldat Befehl des s." Der Stabschef erinnerte dann mtt besonderer Genugtuung daran, daß aus den Opfern der kleinen v.erschworenen Kampf gemeinschaft, die sich nicht zuletzt während der Kampfzeit in der SA am sichtbarsten verkörpert habe, das nationalsoziali stische Reich und Grobdeutschland erstanden sei. Sa der Treue liegt der Erfolg Wohl könne man sagen, daß andere «S sich leichter mach ten, als de? SA Mann, der treu und redlich seinem Dienst England hat doppelt geschwindelt MSstina-Debalte Im Mlerhaur Anlelheverhandlungen in der Sackgasse England deslehl ms Mslmgsmmmol Anreizen» reis,: Dl« 4b mm breit» Nlilllmetervile 7 Pf.; di« »Z mm breit» NIillimeterreile im Lext- teil LS Pf.: Nachlahstassek L; Ziffer- und Nochwelsgevühr SS Pf. wlügüch Porto. nachgehe. Aber auf diese Treue gerade komme eS au. Ihr ver dankten wir, daß zu dieser Stunde die SA-Führer aus der Ostmark, aus dem Sudetenland und aus Memel hier weilten. Der Stabschef lehnte es ab, vor seinen Männern ein poli tisches Zeitprogramm zu entwickeln. Er forderte vielmehr seine SA-Führer auf, sich stets so zu halten, daß sie bereit seien, dem Führer ins Auge zu sehen. Ihr Beispiel solle aus die Männer und von der gesamten Sll auf das Volk wirken, da- mit die Ration in feder Stunde wie ein Block begründet sei. Dies« politische Zielsetzung sei die ewige Aufgabe der SA. „So soll denn in Zukunft," erklärte der Stavsaws, „neuen den Soldaten der Waffe der politische Soldat treten. DaS ist der Sinn deS Führererlasses vom IS. Januar, mit dem Adolf Hitler die vor- und nachmilitärische Wehrerziehung in die Hände der SA gelegt hat." So sei die SA berufen, einen Wall zu schaffen aus der Kraft und dem Glauben, der für alle Zeiten die Sicherheit der Nation verbürge. Dieser Sinngebung aalt auch das Ge löbnis des Stabschefs, der seine Rede ausklingen ließ in ein dreifaches Sieghetl auf den Führer. Versprechen gebrochen habe. Mit der Feststellung, daß diesem Versprechen von Anfang an ein Versprechen an die Araber gegenübergestanden habe, gestand er dabei unfreiwillig die englische Doppelzüngigkeit ein. Ziemlich unklar erklärte MacDonald abschließend, die Weißbuch-Politik sei sowohl den Juden gegenüber „im Lichte der britischen Versprechungen' wie gegenüber den Arabern „fair', und es zeugte nur wieder einmal für die Londoner Pharifäerhaftigkeit, wenn MacDonald seinen Eiertanz mit der naiven Feststellung schloß, die einzig „anständige' Politik der britischen Regierung könne nur darin bestehen, trotz aller Schwierigkeiten zu versuchen, das „Vertrauen der beiden Völker in Palästina zu behalten'. Die Palästina-Aussprache endete mit der Niederlage deS Mißtrauensantrages der Opposition mit 188 gegen 119 Stim men. Im Laufe der Debatte stellte der Sprecher der Opposition, Noel Baker, an Kolonialminister MacDonald die verfäng liche Frage, waS er denn tun würde, wenn er ein Araber wäre, worauf MacDonlad antwortete: „Wenn ich ein Araber in Palästina wäre, dann würde ich mich leidenschaftlich der jüdischen Einwanderung widersetzen." <l) Während die Oppositionsblätter sich in ihren Leitartikeln über die Palästina-Aussprache ausschweigen, betonen „Times' und „Daily Telegraph" übereinstimmend, daß die ganze Aus sprache überflüssig gewesen sei. Beide Blätter geben aber zu, daß das Palästina-Problem so. wie die Dinge fetzt stünden, nach dem doppelten Versprechen der Engländer gegenüber den Arabern und Juden praktisch überhaupt nicht zu lösen sei. Vos „ Zschopa'u « r Tageblatt und Anz«! g « r ' ist das zue Veröffentlichung dir amtlichen Bekanatmachungen der Landrat» m Flöha und de» Bürgermeister» zu Zschopau behördlicherseits bestimmt« Blatt und enthält Ä« amtlichen BeKnntmochungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Lrzgebirgische Handelsbank S. m. b. H. Zschopau, S-m-lndegirokouto Zschopau Nr. 24l, Postscheckkonto: Leipzig Nr. 4SVS4 — Fernsprecher: Nr. 7lS Zeitung für di« Ort«: Börnlchen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhsemersdorf, Scharfenftein, Schlößchen Porschendors, Waldkirchen^ Weißbach, Wilischthal, Wihschdorf Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" erscheinfwerktäglich. Monatlich. Bezugspreis l.70 RÄl. Zustellgebühr Ly Pf.^Bestellungen werden in unserer Seschättsst., vdn den Boten, sow!« von allen Postanstalten angenommen. Im Unterhaus mußte der britische Kolonialminister MacDonald wieder einmal seine schon oft kritisierte Palä stina Politik verteidigen. Selbst von konservativer Seite mußte sich MacDonald sagen lassen, daß seine Politik fehlgeschlagcn sei. Der liberale Abgeordnete Tom Williams «röfsuete die Debatte mit der Feststellung, daß der Palästina-Plan der Re- gierung völlig zusammengebrochen sei und weder gesetzlich noch moralisch gerechtfertigt werden könne. Der konservative Abgeordnete Arnold WQson suchte den Kolonialminister in Schutz zu nehmen, meinte aber, sich völlig darüber klar sein zu müssen, daß die heurige Lage in Palästina eine stän dige Quelle der Beunruhigung für die arabische Welt dar stelle. Die zionistische Organisation habe „kriminelle und wahn sinnige Rundschreiben" ansgestreut, in denen die Juden ge radezu dazu aufgesordert würden, das ganze Mandatssystem zu vernichten. Der Labour-Abgeordnete StokeS erklärte schließlich, Eng land habe doppelt geschwindelt. Erst habe es den Arabern Palästina versprochen und sich dieses Versprechen mit Blut bezahlen lassen, dann habe es auch de» Juden Palä stina versprochen, die dafür mit Geld bezahlt hätten. Kolonialminister MacDonald gab dann zunächst die englische Ohnmacht zu, wenn er feststellte, daß keine Politik in Palästina den sofortigen Frieden schaffen könnte. Aller dings wollte er im Weißbuch zum mindesten eine Grundlage dafür sehen können. MacDonald verivahrte sich weiter gegen den Vorwurf, daß die Regierung das den Juden gegebene Am Frelata abend standen die NeichSwettkämpfe der SA unter dem Zeichen der politischen Ausrichtung. In der Feler- stätte der Dietrich-Eckart-Bühnr waren mehr als 20 00 SA- Führer angetreten, vor denen der Stabschef Richtung und Auf schluß gab. Die feierliche Stätte bot einen überwältigenden An blick, der, fe dunkler sich der Abend ntedersenkte, um so schöner wurde. Nach dem Eintreffen des Stabschefs umrtß SA-Ober gruppenführer Jüttner in einem kurzen Letstungsberlcht die von der SA im letzten Jahr bewältigte Aufgabe. Er ging aus die unvergleichliche Selbstlosigkeit ein, mtt der der unbekannte SA-Mann seinen Dienst tue. Er nannte als stolze Etappen des von der SA zurückgelegten Weges die» Winterkämpse in Villach, die Reiterkämpse der SA und die in diesen Tagen statt findenden Neichswettkämpse. Am Sudelenland und Memel - SA war dabei Unter dem Beifall der SA-Führer sprach der Obergruppen- führcr dann von der erfolgreichen Mitwirkung der SA-Ein heiten bei der Gründung der Freikorps im Sudctenland, von dem Einsatz der SA-Standarte „Feldherrnhalle" beim Ein- marsch, der die besondere Anerkennung des Führers und des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, des Grneralseldmarschalls Göring, gefunden habe. Er erinnerte an die Mithilfe der SA bei der Rückführung des Memellandes in das Reich und an den selbstlosen Einsatz von 65 000 SA-Männern, die bei d«m Einmarsch nach Böhmen und Mähren die Wege für die Trup pen gebahnt hätten. 260000 Wehrlportabzelchen Auf die gegenwärtigen Leistungen der SA eingehend, nannte Obergruppenführer Jüttner gewaltige Zahlen. So ver kündete er, daß im Laufe des letzten Jahres in den Reihen der SA 200 000 Männer das Wehrsportabzeichen erworben hätten; 40 000 Neiterscheine, 3000 Rachrichtenscheine und mehr als 24 000 Sanitätsscheine hättest ausgestellt werden können. . Der Obergruppenführer versicherte zum Schluß den: Stabschef der unwandelbaren Gesolgschaststreue des gesamten SA-Führerkorps und damit der gesamten SA. Der «elfte Wert des SA-Dlenftes Ausgehend davon, daß der tiefste Wert des SA-Dienstes in der Freiwilligkeit der Leistung und des Opfers liege, Um riß der Stabschef dann sowohl die wehrerzieherische wie die politische Aufgabe der SA. Eingangs gedachte Stabschef Lutze auch der italienischen Miliz, die ein gleiches Ziel verfolgt und von der Offiziere anwesend waren. . Mit Stolz sprach in seinen weiteren Ausführungen der Stabschef von der Wehrerziehung der deutschen Mannschaft. Der Stssabschef warnte seine SA-Führer davor, nun etwa mit Ueberstürzung an diese Aufgabe Heranzugehen. „Nichts will ich für mich", so rief der Stabschef, „alles für meine alte SA! Und all unser Tun, unser Handeln und un ser Kämpfen wollen wir stellen unter das Ziel und unter den Die Polnisch-englischen Anlelheverhandlungen find allem Anschein nach in eine Sackgasse geraten. Mehrere Londoner Blätter teilen mit, daß sowohl die Polen als auch die Eng- länder auf ihrem Standpunkt beharrten. Die Polen wollten ihre Anleihebedingungen, die englischen Unterhändler be- ständen jedoch darauf, daß Polen sich verpflichte, die Gelder ausschließlich für Rüftungsankäufe in England und nicht in anderen Ländern anzulegen. Mehrere Blätter melden, daß der Leiter der polnischen Abordnung, Oberst K o c^ schon nach Warschau zurücksliegen wollte, in letzter Stunde jedoch seine Abreise verschoben und gewisse Kompromißvorschläge unterbreitet habe. Die Zeitung „Daily Expreß" warnt vor einer Anleihe an Polen. Man habe beabsichtigt, Polen Geld »u leihen, damit es englische Waffen kaufen könne. Das sei schon schlimm genug, denn England brauch» sllle seine Waffen für sich selbst. Jetzt aber forderten die Polen, daß sie das britische Geld für den An kauf von Waffen in anderen Ländern ausgeben könnten, das sei noch schlimmer. Paris: ,London verlangt völlige Unterwerfung* Von den Pariser Blättern besaßt sich der „Figaro" mit den ernsten Schwierigkeiten, auf die die drei von der Londoner Negierung angeknüpsten Verhandlungen stießen. Nicht nur die Verhandlungen in Moskau und in Tokio, son dern auch diejenigen mit Polen befänden sich aus verschieden artigen Gründen in einer Sackgasse. Die englisch-polnischen Wirtschaftsbesprcchungen seien sogar so schwierig geworden, daß der Chef der polnischen Delegation, Oberst Koc, beschlossen habe, Sonnabend nachmittag nach Warschau zurückzukehren und sogar die britischen Kredite abzulehnen, falls die englische Negierung nicht ihre letzten Vorschläge abändern sollte. Auch das „Oeuvre" geht aus die Schwierigkeiten der britisch polnischen Wirtschaftsverhandlungen ein und erklärt, sie seien so groß, daß Oberst Koc schon mit seiner Abreise drohe. Das Blatt hebt hervor, daß man in ausländischen Kreisen Londons die Methoden der britischen Diplomatie kritisiere, die man für unfähig erachte, sich neuen Gedankengängen zuzuwenden. Lronsive vorzeitig aus Warschau abgeflogen General Ironside hat entgegen dem ursprünglich vor gesehenen Programm, demzufolge er noch die polnische Rüstungsindustrie in dem zentralen Jndustriebezirk besichtigen wollte, sich im Sonderflugzeug über Gdingen und Kopenhagen nach London zurüavegeven. * Es ist mit einiger Wahrscheinlichkeit zu vermuten, daß der vorzeitige Abbruch der Einkreisungsreise des Gcneralinspel- tors der britischen Ueberseestrettkräste mit den plötzlich auf getauchten Unstimmigkeiten hinsichtlich der Verwendung der den Polen tn Aussicht gestellten englischen Rüstungsanleihe zu- sammenhängt. Daß Polen bet dem Rüstungsgeschäft in jeder Beziehung „bluten" soll, bestätigt erneut eine Erklärung Lord Temple moreS für die britische Regierung vor dem Oberhaus, daß es schwierig sei, „Polen solche Kredite zu geben, die es in die Lage versetzen würden, Käufe in anderen Ländern zu tätigen." Gonderkabineiisrat in Tokio Der Stand der Unterhandlungen mit England In der dritten Unterredung zwischen dem japanischen Außenminister Arita und dem britischen Botschafter Craigie sind nach dem Kommunique des japanischen Auswärtigen Amtes „einige Fortschritte hinsichtlich eineS Uebereinkommens" gemacht worden. Nach Beendigung der Unterredung wurde halbamtlich mit geteilt, daß am heutigen Sonnabend ein Sonderkabi netts rat cinberufen werden solle, um Richtlinien für den weiteren Verlauf der Besprechungen festzulegen. Minister präsident Hiranuma werde anschließend dem Kaiser über vie bisherigen Ergebnisse berichten. Wahrscheinlich werde gleichzeitig ein Kommuniquö Aritas herausgegeben werden. Außerdem soll eine Sondersitzung der an den kommenden Verhandlungen beteiligten Personen einberufen werden, an der neben Außenminister Artta und Kriegsminister Jta- gaki auch die Vertreter der militärischen und konsularischen Stellen in Tientsin teilnehmen sollen. Während die japanische Presse von einer grundsätzlichen Uebereinstimmung über einige wichtige Punkte zwischen Außenminister Arita und Botschafter Craigie spricht, be tont man in politischen Kreisen, es könne bisher keine Rede davon sein, daß England den Chinakonflikt als ordentlichen Kriegszustand anerkennen werde und bereits strikte Neutralität zugesagt habe. Sowjetbomben auf Feldlazarett Aus einer Funkmeldung der japanischen Nachrichten agentur Domei geht hervor, daß neun lowjetrussische SB.- Bomber über einem japanischen Feldlazarett in der Nähe der Grenze »wischen Mandschukuo und der Außen- Mongolei erschiene« und aus das Lazarett Bomben abwarfen. Verschiedene Geschosse trafen Zelte und Gebäude. Die Ver luste betrugen vier Tote und fünf verwundete. Inflalionspanik in Schanghai Die chinesische Währung erreichte mit dem Kurs von etwa 5 chinesischen Dollars für 1 Reichsmark den bisher tiefsten Stand. An der Börse in Schanghai, wo die Flucht in die Devisen um jeden Preis von der Spekulation weidlich aus- genutzt wird, herrschte eine fast panikartige S1 immung. Flucht in die Sachwerte ist auch das Motto der Schanghaier Bevölkerung, nachdem sich die Warenpreise vervierfacht haben. In den Geschäften werden alle Preise morgens und mittags entsprechend der Entwertung der Währung erhöht. Der Ein- und Ausfuhrhandel befindet sich in einer beson ders schwierigen Lage. Kamps gegen die WaWeeinfluffung Roosevelts Aenderungen der Hatch-Vorlage Das NSA. Abgeordnetenhaus verabschiedete mit 243 gegen 133 Stimmen die scharf umkämpfte Hatch-Vorlage, die den Bundesbeamten verbietet, sich in Wahlkampagnen oder bei der Leitung politischer Parteien zu betätigen nnd insbe sondere den Mißbrauch der Amtsautorität zwecks Beeinflus sung der Nationalwahlen bekämpft. Associated Preß erblickt in diesem Ergebnis einen über zeugenden Sieg der oppositionellen Koalition beider Parteien, die in langer Debatte mit den Anhängern der Bundesregierung daraus bestand, die Vorlage fast in der ursprünglichen, von« Senat bereits angenommenen Fassung wiedcrherznstellen und die Aendernngen zu streichen, die der Nechtsansschuß des Abgeordnetenhauses auf Roosevelts Ver- anlaksuna bin voraenommen batte.