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1878 «Shler. vrüet-eer zu haben schien. I, jetzt rust eS aus dem daß fich sein habe, wird «t» je» soll« vom BermSgrüner StaatSforstrevter die in dm noch zu Abtheiluuge« 10, 13, 1ö, 28, 5V, 55, 56, 57, 58 und 61 u verschiedener Waldabchettungen Heuer ausfallenden Mchtenrlnden an v». 800 Raumcubikmeiern an Ort uod Stelle partienweise, und unter den gewöhnlichen Bedingungen, au dm Meist- . wird der erste diesjährige Jahrmarkt hier abgehaltm, »a» hierdurch zur Nachachtmtg bekavot gegeben wird. Lößnitz, am 6. Mat 1878. Der Rath der Stadt Lößnitz. Fichtenrindenauction aufBerms- grüner Staatsforstrevier. Mittwoch, den LS. Mai d. I Bekanntmachung Am Montag nach Cantate als Leffenlliche Sitzung »eA »ezirksausschusies im Bezirke der KSniglichm Amtshauptmannfchckst Zwickau Donnerstag, nm L« Mai L878, Bormittag« 49 Uhr, tu Saale des amtshaoptmannschastltchm DimstgebiiudeS — Nieolaistraße Nr. 36, 1 Muptze —. am I» Mal ISIS. Die Königliche Amtshauptmannschast- k)odel. bietenden verkauft werden. Bersa«mltt«g ftüh 8 Uhr gedachten Tag- in der Restauration zum Forst hause in AntonSchal. «eld-tmahme im Gasthofe zu Breitenhof. Königl. Forstrentamt Schwarzenberg und Königl. Forst revierverwaltung Bermsgrün zu Antonsthal, am 10. Mat 1878. hervvrgerufen. E« ist tu Erinnerung gebracht worden, daß Fürst Bt-warck selbst gesagt hat, vegea der orienta lischen Frage solle kein pommerscher Mu-ketter seine Knoch« zu Markte tragen, und die Knochen unserer braven Ma- trosea find un« eben so werth. England dagegen weiß, daß e- im Kriegsfälle nur mit seinen Troppm tm Mar- mara-Mrer zu landen brauchte, um etue wohlorganifirte tapfere türkische Armee von 80,000 Maun au seiner Seite fechtm zu sch«. Und au- deu so ebm dem mgltschen Parlamente vorgelegten Papieren erhellt, Laß Rumänien fest mtschloffrn ist, dm russischen Anforderungen uicht nachzugeben. Rußland hat gedroht, in diesem Falle die rumünischr Armee zu entwaffnen; aber dicht würde sich entweder wehren oder sich nach Siebenbürgen auf öster reichische- Gebiet zurückziehen. Der Krieg würde keinen- fall» lange dauern, chne daß die Rumäne» au der Sette der Eualäuder fechtm würden. bauch dttOesterttcher? Pri Oesterreich ist Alle- ungewiß vpd Alles Widerspruch. Die.N , und vertehrt ! daß die Russen lein Recht hätten, in die Türket eiuzufallen, s aber dem Bruche der Beiträge ruhig zvsah und vie , Bürgschaft, die e» für den Länderbepaud und die Unab- hängigtett der Türket übernommen hatte, ganz vergessen l zu haben schien. Jetzt rüstet e- zur See und zu Laude, l jetzt ruft e- aus dem ferne» Indien seine Truppe« herbei, Bekanntmachung. Bon dem unterzeichneten Gerichtsamte soll erbtheilungShalber das zum Nach lasse de- Bankier« Herrn Wilhelm Ernst Marti« zu Lößnitz gehörige, am Schnepfen- deme in der Nähe d-S dasizm Bahnhofe» gelegene Wiesengrundstück — Nr. 1150 uud L1A1 Mthlg. L de- Flurbuch« für Lößnitz, Fol. 1258 de« Grund» und Hypoihekeubuch« ßlw diese Stadt — welche« am 11. April 1878 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 2445 M. — - gerichtlich gewürdert worden ist, den 18. Mai 1878 vormittag« 10 Uhr, a» bt mW Stelle um das Meistgebot verkauft werden, wa« unter Bezugnahme auf »« ttu hiesigen Gerichtsamte und i« Rathskeller zu Lößnitz au-häogmdeo, eine Befchrei- tvug de» Grundstücke« und die Bersteigeruüg-beviagongen enthaltend«, Anschlag hierdurch bekämt gemacht wird. Lößnitz, am 9. Mai 1878. Fürstlich Schönburg'sches Gerichtsamt. Herrmann. Gast. ueugefchoffenen Bulgarei. England fordert ganz da« Nittn- liche, und wer« Oesterreich eine verßäudltche und verstän dige Politik treiben will, so darf e« sich nicht von Ruß- lond auf Abwege und TheilungSpläne verleiten lassen. Der Einmarsch nach BeSuieu würde sicherlich den Wider spruch ter Türket und Srglaude Hervorrufen, ja, könnte schließlich damit endigen, daß Oesterreich feine ganze dal matische Küste an Italien verlöre. Wenn Oesterreich mch dem europäischen RechtSstantpunkte verharrt, wenn e« nrtt England gemeinschaftliche Sache macht, so zweifeln wir nicht, daß Graf Schuwalow deu Oetzweig nach London znrüübringen wird. Tagesgefchichte. Lk< «eise des Grafe« Schuwalow. Graf Schuwalow ist von London über Friedrichsruhe nach Petersburg abgerrist und wird in vierzehn Tagen ^»ückerwartet. ES knüpft sich an dteseRelse die Erwartung «der doch die Hoffnung, daß «S ihm gelingen werde, die lange» fruchtlose« Verbandchoseu zwischen Rußland und England zu einem guten Ende zu führen und dadurch den Frieden der Welt zu sichern. Graf Schuwalow besitzt ba» vertrauen de» Kaiser» Alexander in einem ungewöhn liche« Grade, und auch in England ist er ein Mann de« vertrauen». Er isteinerder wenigen russischen Diplomaten, Leuen mau in London noch irgend etwa» glaubt. Freilich hat er wegen KhiwaS mehr versprochen al» seine Regie- rang gehalten hat; aber Schuwalow'« Ehrenhaftigkeit ist so groß, daß man die Schuld de» Wortbruche» nicht aus ihm legt. Er hat vor seiner Abreise eine Unterredung m t Lem englischen Premierminister gehabt, und da die Zuge- pärdniffe, zu denen Rußland sich neuerding» entschlossen hat, schon am1. Mai der englischen Regierung kundgegeben wurden, so darf man glauben, daß Schuwalow, venu auch vielleicht nur mündlich unterrichtet, die englischen Gegen- »«schlüge nach Petersburg überbringt. Er muß dann »ort al« ehrlicher Makler versuchen, den Handel zu Stande Bon der Blie», 26. April, schreibt mau der D. BereivS-C. über die Unthat der marpinger Reservist«,: Die Reservisten find ohne besonder« Veranlassung st» da» Hau- des B., der Wirth und Bäcker ist, eingedrungeo, al« die ganze Familie Mittag» am Kaffeetisch saß. Durch die vorher genossenen Getränke stark angeheitert, setzten sie sich ohne alle Einladung an den Kaffeetisch «ud zu. Da sie iv ihrem UeserMuth sogar mit den i« die auf dem Tische stehende sogenannte tasteten und die Fra« mit ihrem Tadel darüber rückhtelt, wurden sie grob und zertrümmerten s nach heftigem Wortwechsel mtt wahrer Vers Fenster und Küchengeräth und fiele« gleichzeitig über die Frau und die beiden Kinder, die ihrer Mutter zu Hüls« kommen wollten, in der rohesten Weise her. Die Freu starb, von einem Scheite Holz, vie es die Bäcker zu ge brauchen pflegen, schwer getroffen, la einer Mistpfütze vor ihrem Hause, da sie, von den wutschnaubenden Gesell«, verfolgt, nach der Thür geeilt war, um Hülfe zn rufe«. Al» sie sogar uoch schluaen. machte d die Unmenschen f darauf äuftuerksa«, WH seiae Frau bereit» d« Geist aufgrgeben habe. De« , Sohne de» Hause« ist der Arm entzwei geschlagen Woo den, außerdem hat er verschiedene Wunren am Kopf. Die Tochter hat nur unbedeutende Berletzungen davon ge tragen. Die Beschuldigten. 12 an der Fahl, wurden ««ter Begleitung von sech» Gendarmen in da- St. wi» deler CantonSgefäagniß eingebracht, nachdem sie die Nacht vorher in einem Local zu Marpingen, von Polizei uud Bürgern bewacht, zvgebracht hatten. Der Hauptschuldige ist sofort flüchtig geworden, soll jedoch bereit- in Saar- brücke« ergriffen worden sein. Auf dm Gesichtem, d« Verhafteten zeigte sich auch nicht die geringste Spur von Reue und Niedergeschlagenheit, nicht» von dem B«vußt- sei«, in frevelhafter weise fich an einem Morde betheiligt und eine Familie tlef in« Unglück gestürzt zu haben. .Sa, die zweite Gruppe — fie wurden nämlich zu je sech» Mann ins Sesänguiß «ach Saarbrück«» adgesü^t — hat l zum Entfttzen der Nachbarschaft de» Cuntor.SzesLngniß zu « St. wmdel grade vor der Uebersührung so laut gesm-KU' gv briog.«. Und die Anzeichen, daß e» ihm gelingen werde, find ovzenblickltch nicht ungünstig, denn mau äußert in Peters» d«rg neuesterdiugS lebhafte FriedevShoffuungen, und diese sind wohl «ur in anderer Form Ariedenswünsche. Auch betone« die Blätter der russischen Regierung, daß Rußland »0» Anfang an nicht gemeint habe, durch die Präliminarien von San Stefano sein letztes Wort zu spreche». In der That paßt auf diesen Bor frieden von Sau Stefauo »a« HLcdisSe Wort: „Tie Hälfte ist besser al» oa» «auzel* Die Bedingungen Rußland» waren so hart und übertrieben, daß Niemand wehr au seiner Berechnung zwiiseln konnte, die europäisch« Türket sehr zu beschränken, Lich «in nuabhtingizeö Daiein ihr nicht länger möglich sei, «td daß Rußland in kurzer Zeit erklären lönute, diese» Oraot-gebild« sei uicht mehr ledeu-fähig, um daun mit' d« Eroberung Konstantinopel- den letzten Schritt zu thuu. i Mm konu fich nicht wundern, daß seit dem 3 März die > »mrschreckevste« Phrasenhelden, die täglich in russischer Humanität und ruisischem Ehristeuthum machten, sehr Nein» s »aut geworden sind. Sn ganz Europa Hal fich die öffenl- »tche Meinung mehr oder weniger entschiede« gege» Ruß- kvb« Uebermuth gewandt. Ma« hat sich gewundert, daß sich di« türkisch« Unterhändler allem, was Sgnatiew vor- fchri» willmlo« unterworfen haben. Sie selbst sollen sagen, si* Härten e» für da« Beste gehalten, sich allen russischen Verrerungk« zu fügen, damit Europa über Rußland» eigeni- ^te AvUchtr« aufgeklärt werde. Wenn da- wirklich ihre B««WtMd« war«, hab« die Türke« ihren alt« Ruf, O^»^'plrmvten zu sein, wieder einmal bewährt. Während »»- Türkei mit der äußersten Anstrengung aller ihrerKräpe j Wen die russische Ueberwacht heldenmüthtg wehrt-,! »« fie einsam und verlassen und fand keinen Buude-ge- , Hqfeu; «» sie »agrgen besiegt war üup sich all« Be- au« ficherep Ouelle widerruf fand sie rje mächtigste reichische Politik kotz alle» «M,Atzung. Euglaud sah .in, daß ,« tleinllch, ttzörtcht! bestaub als in völltgrr U»ll Kampf mit Rußland aufzuuehme«. HÄte derunentschlosieue uud gleichgültige Lord Derby, statt rin« unwirksamen Protist zu «rheben, die Entschlossenheit feine« Vater« btftssen, d«r 1859 erklärte: „wir müssen d«ersten uieder- schlvgev, der den Fried« Europa« bricht!-, so würde Rußland schwerlich gewogt haben, den Pruch zu überschrei ten ; denn mau wird fich erinnern, daß e» damal« in Ruß land, namentlich tu Petersburg, auch eine Frieben-Partei gab, welche später dur» da- KriegSgeschrei der Pansla wisten überstimmt war. Die Krtegslust hat i« Rußland sehr abgenommen. Selbst da- russische Heer, da- durch mangelhafte Verpfle gung au bösartigen Seuchen leidet, sehnt fich schon lange nach der Rückkehr in die Heimaih, und die Eivilbevölke- rung hat uoch weniger Lust, nach all« Opfer«, die der Krieg mit der Türkei erfordert hat, noch eiueu neuen Krieg mit England zu beginnen. Die Lassen der Regie rung find leer und der Unterhalt der russischen Truppen soll täglich drei Millionen Rubel kosten. Wir wollen nicht noch einmal die Gründe auSetnaudersetzen, die Ruß» land hat, um den Frieden herbeizuwünschen; aber e- muß außerdem bedenken, daß e» in einem Kriege mit England schlechterdings keinen einzige« Bundesgenossen haben würde, denn in ganz Europa steht so zu sagen Niemand auf Ruß lands Sette als die deutsche Regierung, und diese kann bei der Stimmung, die in Deutschland herrscht, unmög lich über die Neutralität htuauSgehen. Die bloße An deutung, daß die Entsendung einer euglischeu Flotte in die Ostsee Gelegenheit geben könnte zu einer deutsch« russrnsieuudlichen Demonstration, hat die größte Entrüstung t gehandelt ein gewichtiges Wort darein reden werde. Worin reich« Forderung« oder doch Wünsche besieh«, ist wenig st«« theilweise bekauut gewvrdeu. E» verlaugt unter A«- derm die Freiheit der Donau uud die Beschränkung der