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Tageszeitung un- Anzeiger für Dippolüiswalöe, Schmie-eberg u. A. Brzoatperl«: Für einen Monat 2 — f mit Zulroren; einzeln« Nummer 1« rr DemeinL«-Berixin->r.Mir<,i><»nk»» rechet: Amt Dippoldiswalde Nr.' 408 Postscheckkonto Dresden 125 48 _ . 10 Npfg r: DemelnL e-Verban-S-Dirokonlo Nr. 8 :: Aetteste Zeitung des Bezirks Diese« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtthanptmannschaft, de« Stadlrat« nnL de« Finanzamt« Dippoldiswalde Sonnabend, am 22. Febiuar 1S3K Nl. 45 - AnzetgenvreiS: Die 40 Millimeter breite - - Millimeterzeile 8 Npfa.r Im Tertteil die SS - f Millimeter breite Millimeterzeii« 18 Npsg. t - Anzelgenschlrch: 10 Uhr vormittag«. - l Zur Zelt ist Preisliste Nr. 4 gMttg l02. Jahrgang Locarnopalt und Sowjetpakt ! Mtliihcs und Sülijksches Grundsätzliche Erklärung der Mchsregierung zum französisch-sowjelrussischen Pakt Das schaffende Deutschland geschlossen in der DAF — geschlossen für das WHW am 1. März! Pirna. Auf dem Hindenburgplah wurden am Freitag mittag zwei Mädchen, die eben aus der Schule kamen, von einem Personenkraftwagen überfahren. Das eine Kind er- litt Arm- und Beinbrüche, außerdem Gesichtsverletzungen »ad muhte dem Krankenhause zugeführt werden. Das an^ dere Mädchen wurde nur leicht verletzt und wurde in die elterliche Wohnung gebracht. Riesa. Am Mittwoch nachmittag kam der Bauer Thamm aus Kreinitz auf der Fahrt nach Iacobstal mit seinem Mo torrad so unglücklich zum Sturz, dah er sich dreimal das rechte Bein brach. Der Verunglückte blieb bewußtlos auf -er Straße liegen. Erst geraume Zeit später wurde er in hilflosem Zustande aufgefunden und dem Krankenhause zu- geführt. Kirchberg. Unter Vorsitz des Amtshauptmanns Dr. Laubs wurde über eine in Kirchberg zu errichtende Kläranlage be raten. Der Plan erstreckt sich auf die Errichtung einer An- läge unterhalb des Bahnhofes Kirchberg, die der rohen Klä- rung der Hausabwässer durch Sandfang und Feinrechen die nen soll. Die Industrieabwässer sollen durch eine unterhalb Cunnersdorf anzulegende Fluhkläranlage gereinigt werden. Die Abwässer werden landwirtschaftlichen Betrieben zuge führt. Es ist bereits eine Anleihe von 300 000 M. von der Oeffa der Muldenwassergenossenschaft, die als Träger deL Projektes auftritt, bewilligt worden. Bezirkstags über die Richtigsprechung der Bezirksrechnun gen samt Anhängen auf das Rechnungsjahr 1934. — Nicht öffentliche Sitzung. — Verurteilte Schwarzhörer. 3m Viertel jahr Oktober bis Dezember 1935 sind wegen der Errichtung und des Betriebs nichtgenehmigter Funkempfangsanlagen 196 Personen verurteilt worden. In 193 Fällen wurde auf Geldstrafen bis zu 150 RM. erkannt; drei Personen wur den zu Gefängnisstrafe verurteilt, davon zwei zu je drei Wochen und eine zu 14 Tagen. — Das am 3. Oktober 1934 für den Bauer Paul Albin Kadner In Obercarsdorf Nr. 35 eröffnete Entschuldungs- verfahren^st nach Bestätigung des Entschuldungsplanes auf gehoben worden. — Achtung! Steuererklärungen rechtzeitig abgeben! Auf die öffentlichen Bekanntmachungen des Finanzamts zur Abgabe der Steuererklärungen wird hingewiesen. Die Frist für die Abgabe ist auf den Zeitraum vom 1. bis 29. Februar 1936 festgesetzt. Sie ist unbedingt einzuhalten. Wer die Frist versäumt, macht sich strafbar. Außerdem er folgt Schätzung der steuerlichen Grundlagen. Die Vordrucke für die Steuererklärungen gehen den Steuerpflichtigen bis Ende Januar 1936 zu. Eine allgemeine Verlängerung der Erklärungsfrist über den 29, Februar 1936 hinaus wird nicht stattfinden. In einzelnen begründeten Ausnahmefällen kann jedoch, das Finanzamt die Steuererklärungsfrist verlängern, und zwar bei der Einkommensteuer bis zum 30. April 1936. Gewissenhafte Ausfüllung ist staatsbürgerliche Pflicht. Steuerverfehlungen sind schwere Vergehen an der Allge meinheit und damit am Wiederaufbau des Vaterlandes. Sie werden schärfstens verfolgt werden. Die Bestrafungen werden öffentlich bekanntgemacht. Dippoldiswalde. Ar-Ni-Lichtspieie. Eine ebenso appetitliche, wie humorvolle und musikalisch geschmackvoll gewürzte Angelegenheit ist der Kiepura-Film der Ufa: „Ich liebe alle Frauen", der sich teils in einem Delika tessengeschäft, teils in der Oper einer. Großstadt abspielt, und in dessen Mittelpunkt der gottbegnadete Sänger steht. Die Handlung ist im wesentlichen aufgebaut auf der unge wöhnlichen Aehnlichkeit eines berühmten Kammersängers . mit einem gesanglich nicht unbegabten Verkäufer in einem Delikasfengeschäft, der den etwas eigenwilligen Künstler bei einem großen Fest, um das sich der solchen Veranstaltungen abholde Sänger gern drücken wollte, zu vertreten hatte. Welche Verwirrungen und Verwechselungen daraus ent stehen, in welch' schwierige Situation der Impresario des gefeierten Sängers gerät, läßt sich nicht schildern, das muß man von der weißen Leinwand aus auf sich einwirken las sen. Jeder lacht aus vollem Herzen. Trotz der bewegten Massenszenen auf der Bühne, dem Rummelplatz, im vornehmen Tanzlokal und im Nahmen der geschickt hin einverwobenen Tierwelt des Zoologischen Gartens, macht den Hauptwerk des Films die musikalische Ge - stallung und die Mitwirkung Ian Kiepuras aus, der den Kammersänger und den jugendlichen Verkäufer mit verblüffender Echtheit darstellt. Mit seinem prachtvollen Organ schmettert er auf der Bühne seine Opernpartie her aus und zündend ist sein Sang von der Luftschaukel des Rummelplatzes, ebenso sein Auftreten im Garten des Zoo. Daß mit der Handlung ein Liebesspiel zweier Paare ver bunden ist, das, wie fast immer im Film, zum guten Ende führt, dient zur Abrundung des fröhlichen Spiels. Die Dar stellung ist ganz ausgezeichnet. Wirken doch neben Ian Kiepura Theo Lingen, Rudolf Platte, Lien Deyers, Inge List, Margarete Kupfer und — Adele Sandrock mit. — Im Beiprogramm sehen wir einen herrlichen Naturfilm, der dem Beschauer den Wildreichtum unserer deutschen Wälder vor Augen führt, Bilder von der „Grünen Woche" mit Reit- und Fahrturnieren im Ausstellungspalast, die Austra gung der Europameisterschaft im Eiskunstlauf im Berliner Sportpalast, sowie die neue Tonwoche, angefüllt mit fesseln den Geschehnissen aus der Heimat und der Welt. — Am Fastnachtsdienstag, 25. Februar, veranstaltet die Deutsche Arbeitsfront NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" in sämtlichen Gaststätten von Dippoldiswalde eine heitere Veranstaltung, betitelt: „Lustig- und Fröhlichsein". Bekannte Humoristen werden in jede Gaststätte kommen und für Stimmung sorgen. Die Gaststätteninhaber haben sich allerlei nette Ileberraschungen ausgedacht, so -aß -er Fastnachtsabend fröhlich und bunt verlaufen wird. — Tagesordnung zur öffentlichen Sitzung des Bezirks ausschusses der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde am Freitag, den 28. Februar, nachm. 2 Uhr im amtshaupt mannschaftlichen Sitzungssaale. — Mitteilungen. — Gesuch einer Bezirksgemeinde um Gewährung eines Darlehns aus Bezirksmitteln. — Unterstützung der^lkadem. Selbsthilfe — Dresden. — 4. Nachtrag zu den Besoldungsvorschrifken für -ie Beamten des Bezirksverbands der Amtshauptmann schaft vom 21. 10. 1931. — Personalangelegenheit des Be zirksverbands. — Richtlinien zur Festsetzung der Unter stützungssätze. — Gesuch der Gemeinde Nassau um eine Pfandentlassungserklärung des BezirksvLrbaI-s für vom Gemeinde-Grundstück Bl. 40 des Grundbuchs für Nassau abzütrennende 86,8 Quadratmeter Land im Hinblick auf die Belastung des Grundstücks mit einer Baudarlehns-Hypothek von 1000 NM. — Vorlage wegen der Beschlußfassung des In oer Donnerstag-Ausjprache in der französischen Kammer über den sranzösisch-sowjetrussischen Bündnispakt hatte Herriot die Behauptung ausgestellt, die deutsche Re gierung habe in ihrer Note vom 25. Mai 1935, also drei undzwanzig Lage nach der Unterzeichnung des Paktes, wenn auch unter einigen Vorbehalten, anerkannt, daß der Rhein pakt von Locarno durch den neuen Bündnispakt nicht be rührt werde. > Vor zuständiger Seite wird uns hierzu mitgeteilt, daß diese Behauptung mit den Tatsachen in direktem Widerspruch steht. Das den Signatarmächten des Rheinpaktes von Lo carno mltgeteilte Memorandum der deutschen Regierung vom 25. Mai erörtert ausführlich die Frage, ob die vertrag lichen Verpflichtungen, die Frankreich durch den neuen Pakt der Sowjetunion gegenüber eingeht, die durch den Rhein pakt von Locarno festgelegten Grenzen innehalten, und kommt dabei zu der unzweideutigen Feststellung, daß das nach Ansicht der deutschen Regierung nicht der Aall ist. Entscheidend für diese Feststellung ist, wie das deutsche Memorandum darlegt, vor allem die Bestimmung des Zeich nungsprotokolls Au dem französisch-sowjetischen Bündnis- pakt, wonach sich die beiden Vertragspartner zwar vor einer Aktion, die sie auf den bekannten Artikel 16 der Bölker- bundssatzuna stützen wollen, zunächst an den Völkerbundsrat wenden werden, daß sie aber die vereinbarte Beistandspslicht auch dann zu erfüllen haben, wenn es aus irgendeinem Grunde nicht zu einer Empfehlung des Rates in diesem Sinn oder überhaupt zu keinem einstimmigen Ratsbeschluß kommt. Danach nimmt Frankreich also die Freiheit für sich in Anspruch, im Falle eines Konflikts zwischen Deutschland und der Sowjetunion auch dann auf Grund des Artikels 16 der Völkerbundssatzung militärisch gegen Deutschland oorzuae- Dtei Madchenmorde in Böhmen? Die „Dresdner Nachrichten" berichten aus Vrür in Böh men: Vor einiger Zeit war in der Nähe von Mckrla- ichein da» Skelett eine» Kindes gefunden worden. Nach den Ermittlungen der Gendarmerie handelt es sich um die neunjährige Martha Zechel au» Marschen, die vor mehr als einem Jabr spurlos verschwand. Man glaubt, daß der Mörder auch das Verschwinden zweier anderer Kinder auf dem Gewissen hat; in der gleichen Gegend verschwanden 1932 die achtjährige Martha Fischer und die sechsjährige Hilde Filip. MtmMlsW des RMMttiiMz Ausgabeorl Dresden > für Sonntag: Lebhafte, auf Süd bis Südwest drehende Winde. Mol kig bis bedeckt. Noch keine wesentlichen Niederschläge. Temperaturen wieder ansteigend. hen, wenn es sich vabei weder auf eine Empfehlung noch auf eine anderweitige Entscheidung des Völterbundsrates berufen kann, die Frage des Angreifers vielmehr einseitig für sich entscheidet. Ueberdies steht der Wortlaut des französisch-sowjetischerr ZeichnungsprotoWs mit der Satzungsbestimmung in Wi derspruch, wonach der Arnkel 16 gegen Deutschland als Nichtmitglied des Völkerbundes überhaupt erst auf Grund eines besonderen Vorverfahrens vor dem Völkerbundsrat zur Anwendung gebracht werden könnte. Das deutsche Memorandum 6bm 25. Mai betont, daß eine unter solchen Umständen eingeleitete militärische Aktion nach Ansicht der deutschen Regierung auherhalv des Ar tikels 16 der völkerbundssahung stehen und infolgedessen eine flagrante Verletzung des Rheinpaktes von Locarn» darstellen würde. > Noch offenkundiger als die in dem deutschen Memoran dum allein erörterte rechtliche Verletzung de» Lo carnopaktes durch den neuen Pakt ist die von der deutschen Regierung von vornherein betonte Unverein barkeit der beiden Pakte von allgemeinen politischen Gesichtspunkten aus. Den übrigen Signatarmächten des Rheinpakt» von Lcnarno ist bekannt, dah die deutsche Regierung diesen Standpunkt in den Auseinandersetzungen, zu denen ihr Me morandum Anlah gegeben hat, in vollem Umfang aufrechl erhallen hat und noch heute aufrechterhält. Unter diesen Umständen läßt sich die erwähnte Aeuhe- rung des Herrn Herriot nur so erklären, -ah er über den Inhalt des deutschen Memorandums und über den von der ' deutschen Regierung bei den anschliehenden Auseinander setzungen eingenommenen Standpunkt nicht richtig infor miert ist. Allenberg. Auf der Reichsstraße Dresden—Altenberg kam in der Nähe des Schützenhauses ein großer Autobus auf der vereisten Straße ins Rutschen und schlug an einen dort hallenden anderen Autobus. - Glücklicherweise kamen die Insassen nicht zu Schaden. Altenberg. Das Fremdenamt der Stadl hat für den Faschingsdienstag eine grohaufgezogene Veranstaltung mit einem originellen Festzug unter Beteiligung der gesamten Einwohnerschaft vorgesehen. Nach dem Umzug findet das kunterbunte Treiben in den großen Hotels und Gaststätten seinen Fortgang. Dresden. Ergebnislose Suche. Die Nachfor schungen nach der vermißten dreieinhalbjährigen Helga Eich ler wurden mit einer planmäßigen Absuchung eines Teiles der Dresdener Heide durch hundert Polizeibeamte fortge setzt. Die Suche dauerte viele Stunden und zeitigte keine Ergebnis. Dresden. Nach einer Verordnung des Reichsstatthalters in Sachsen vom 18. Februar 1936 wird die Bergakademie Freiberg, die bisher dem Ministerium für Wirtschaft und Arbeit unterstand, künftig dem Ministerium für Volksbil dung unterstellt. ' -