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Dresdner Journal : 15.10.1861
- Erscheinungsdatum
- 1861-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186110156
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18611015
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18611015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1861
-
Monat
1861-10
- Tag 1861-10-15
-
Monat
1861-10
-
Jahr
1861
- Titel
- Dresdner Journal : 15.10.1861
- Autor
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Sein« Königliche Hoheit^ der Kronprinz ist heute Nachmittag 3 Uhr nach Kö nigsberg gereist. Dresden, 10. Oktober. Se. Königliche Majestät haben dem Vr. mell. Joseph Elb zu Dresden zu ge statten geruht, das ihm verliehene Prädikat al« köntgl. hannoverscher Medicinalrath in hiesigen Landen zu sühren. Nichtamtlicher Theil. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. Zrttungsschaa. (Allgemeine Preußische Ztg. — Mo niteur. — National Zeitung. — Vossische Zeitung.— Reue Preußische Zeitung. — Opinion nationale.) Tagesgeschichte. Wien: Gürtelbahn. Rinderpest Markt hüttenbrand. Schießwollkanonen. — Tarnow: Wall fahrt. — Prag: LandeSausschußlhätigkeit. Die Tschr- chisiiung der Gymnasien. Judencrawall Proceß. Ver mischte?. — Pesth: Vertagung des siebenbürger Land tag-. — Berlin: Graf Bernstorfs'- Antritt amtlich. Ernennungen zu Hoschargen. Angeblich.'! Brief Kai ser Napoleon'- dementirt. — Königsberg: Krö nung-Vorbereitungen. — Meiningen; Ein Prinz geboren. Flottrnsammlung. Lehrerverbrsscrung. — Pa ri-: Compiögner Dekorationen. Algier'sche Wünsche. Prinz Leopold von England. EchlffSzusammenstoß. Ankunft des König- der Niederlande. Militäri sche-. Moniteur-Dementi. Vermische Nachrichten. — Bern: Thouvenel'sche Ertlärung über den „Consti- tutionnel". Reklamation an diesen. Peel Genfer Ehrenbürger. — Turin: Slawische Expedition nach der adriatischen Küste vorbereitet. Ratazzi. Gram- mont PiuS-Großkreuz. Neapolitanischer Aufstand. Garibaldi nicht au- Eaprera. — Neapel: Englische Flotte. Waarend'pot. Anlehen. — London: Neue Kriegsschiff«. — Kopenhagen: Paßreform. — St. Petersburg: Instruction über Truppenverhalten bei Emeuten. Universttätstumult. — Warschau: Bauerndemonstration. Vermischte Nachrichten. — Nachfolger deS Erzbischof«. ZeitungSccnsur. — Kon stantinopel: Bewachung der serbischen Grenze. Schwierigkeiten wegen der Donaufürstenthümer. — New-?)ork: MunsonS-Hill geräumt. Peru und Spanien. Dresdner Nachrichten. Telegraphische Nachrichten. Königsberg, Sonntag, 13 Oktober, Nachm. Die Stadt ist außerordentlich belebt. Die Stra ßen, in welchen, und die Brücken, über welche sich der königliche Zug bewegen wird, find mit Festons, Kränzen und mit den preußischen u wrimarschrn Fahnen reich decorirt. Innerhalb deS Branden burger Thores befindet sich eine Ehrenpforte, im römischen Triumphbogenstyle aufgrführt. DaS Wetter ist schön. (Dgl. unsre Königsberger Corrcfpon- denz unter „Tagesgeschichte".) London, Sonnabend, 12. Oktober, Abends. Nach hier ringetroffenen Nachrichten auS New- Nork vom 3. d. fahren die Bundestruppen fort zu avanciren. Während deS Lordringens schossen sie aus Versehen auf einander, wodurch Viele ge- tödtrt und verwundet wurden. General Anderson telegraphirte nach Cincinnati um Verstärkung. General Mansfield überraschte General Wool bei Monroe. (Die „Köln. Ztg." sitzt hinzu: Dreizehn, der Unionsflotte anzehörigc Schooner waien von Fort Mon roe auS abgegangcn, um sich nach Hatteras zu begeben; doch waren sie auf ihrer Fahrt den Potomac hinauf (?) durch die Batterien der Sonderbündler ernstlich behin dert worden. Feuilleton. Stenographie. Dresden. AuS der letzten er weiterten Sitzung des k. stenographischen In stitut- haben wir zu berichten, daß Prof. Ör. Hcyde, indem er, an Stelle deS abwesenden JnstitutSvorstandeS, der Versammlung in Kürze von dem Inhalte der zahl reich eingelaufenen Zuschriften Kenntniß gab, die frohe Kunde von zwei neu entstandenen Stenographenvereinen, dem zu Greßen und den zu Gcroltzhofen (Bayern) brachte. Von den hierauf von lw. Zeibig gemachten mehr fachen Mittheilungcn scheint unS namentlich die auS officieller O.uelle geschöpfte Notiz über die in der Schweiz mehrfach in Anregung gebrachte Einrichtung eines steno graphischen BülletinS über die Verhandlungen der beiden gesetzgebenden Räthe, deS National- und deS Stände- rathes, bemerkcnSwerth. Bekanntlich hat Fürsprech Schärer aus Bern noch erst zu Ende vorigen Jahre- eine dahin abzirlrnde Eingabe ingebracht, welche dem BundcSrathe zur nähern Prüfung und Berichterstattung überwiesen worden ist. Eine Verhandlung ist darüber noch nicht gepflogen worden; allein e- darf bezweifelt werden, daß die Bundesversammlung, wenn auch der BundeSrath die Sache befürworten würde, aus den Schärrr'schen Antrag eingehen wird. Der von Schärer vorgelegte Plan ist der, die Vorträge der Referenten und Redner nicht zu gleich in deutscher und französischer Sprache (die ita lienische Sprache würde ganz fallen gelassen), sondern ledig lich in der Sprache jede- einzelnen Sprecher- und Be richterstatter- wirdrrzugcben, was allerdings die früher auf 100,000 FrS. jährlich angeschlagenen Kosten wesent lich, und zwar, wie Antragsteller hofft, auf 32,000 FrS. vermindern würde. Allein da die deutschen Schweizer in der Mehrzahl nicht französisch, die französischen nicht deulsch und dir italienischen beide Sprachen nicht vrr- Warschau, Montag, 14. Oktober Heute ist, im Hinblick auf die am 10. d. M. stattgefundr- neu, sowie die zur Feier des Gedächtnisses KoS- ziusko S vorbereiteten Manifestationen der Kriegs zustand für das Königreich Polen proclamirt wor den. Auf den Plätzen Warschaus ist eine impo sante Militärmacht entwickelt und sind Militär zelte aufgestellt. Die Nationaltrachten u. Trauer abzeichen find verboten. Dresden, 14. Oktober. Die „Allgemeine Preußische Zeitung" wid met dem Herrn v. Schleinitz bei der Nicderlcgung deS Portefeuille- deS Auswärtigen einen Nachruf, in dem darauf hingewiesen wird, in welcher schwierigen Zeit Herr v. Schleinitz die preußische auswärtige Politik zu vertreten gehabt hat. Es hcrßt weiter: „Die schwere Zeit, in der die Rathlvsigkeit der Massen Tausende von Rathschlägen gebiert, und Derjenige, welcher zur Ent scheidung berufen ist, nur selten aus die Zustimmung der Mehrheit rechnen darf, — diese schwere und un dankbare Zeit hat länger gedauert, als zu erwarten stand. Erst jetzt hat bas dunkle Gewölk sich allmählich verzogen; in dem Kampfe der feindlichen Elemente ist eine Pause eingetrrlen. Ob sie den Uebergang zu einer dauernden Ruhe bedeutet, — wer kann es sagen? Aber jedenfalls würde die neue Gefahr unter andern und crgenihümlichen Formen auftrcten; sie wüde ein Anderes und wahrschein lich wiederum ein in sich geschlossene- Ganze« sein." Dem Zusammentreffen inCompiögne folgen in der französischen wie preußischen officiellcn Presse freundliche Worte. So sagt die „Allgemeine PreußischeZei- tung: „Mit Befriedigung wird das Land aus den Be richten über die Zusammenkunft der Monarchen in Com- psi-gne ersehen haben, daß dieselbe deutlich da- Gepräge der freundnachbarlichen Gesinnungen trug, denen der Be such Sr. Maj. des Königs einen erneuten Ausdruck zu verleihen beabsichtigte. Die herzliche Begegnung der bei den Monarchen, welche das in Baden Laden angcknüpste Verhältniß freundschaftlicher persönlicher Beziehungen be festigt hat und die in dem erhabenen Gaste Sr. Maj. dc^ Kaisers nur die angenehmsten Erinnerungen hat zu- rücklasscn können, wird dem Lande als eine gute Vorbe deutung gelten, daß auch zwischen den beiden Nachbar staaten die friedlichen und freundschaftlichen Beziehungen fortdauern und sich befestigen werden, welche eine der wichtigsten Vorbedingungen für die Entwickelung und die Wohlfahrt der beiden Nationen bilden. Es gereicht uns zu besonderer Freude, aus dem herzliche« Entgegen kommen, welche- dem königlichen Gaste in Compiögne auch feiten der Bevölkerung zu Theil geworden ist, ent nehmen zu können, daß der hohe Werth der Aufiechter- haltung und Befestigung eines freundschaftlichen Verhält nisses zwischen den beiden Nachbarstaaten in Frankreich nicht minder lebhaft als in Deutschland gewürdigt wird, — und in diesen Gesinnungen, in denen beide Nationen zusammentreffen, glauben wir mit Recht ein erfreuliches Zeichen deS wachsenden gegenseitigen Verttauens und eine werlhvollc Bürgschaft für eine befriedigende Gestaltung der Zukunft erblick.» zu dürfen." — Die kurze Äuße rung des „Moniteur" über den Besuch in Compi« gne haben wir bereits telegraphisch mitgctheilr. In der Mün chener Eorrcspondenz dessilben Blattes finden sich ähn liche Bemerkungen, wie: man brauche sich bei len an jenen Besuch geknüpften Vcrmuthungcn nicht aufzuhalten; das sei Alles Gerede ohne Werth und ohne Bedeutung; alle Leute, die zu beobachten und nachzudcnken gewohnt seien, sähen dies Ereigniß nur aus erinm der Aufrecht haltung des Friedens wesentlich günstigen Gesichtspunkte an; daß beide Souveräne unter den gegenwäriigcn Ver hältnissen zusammenkommcn, sei ein neuer Beweis ihres Wunsches, ihre Kräfte zu vereinigen, um den Frieden, den Europa verlangt, zu stärken. Was die nicht-ossicielle Presse betrifft, so hält die preußische „nationale" an dem Gedanken fest, daß in Eompiögne für die preußische Politik eine neue Richtung eröffnet sei, ohne indeß sich k.arer über die Sache auS stehen, so würde daS große Publicum wenig Nutzen von der Sache haben. In beiden Rätben sprachen nur die französischen Schweizer für diesen Plan, die deutschen hoben den Kostenpunkt, da- späte Erscheinen der Be richte und die Beförderung der Redseligkeit als Gegen gründe hervor. Wir unsrerseits verkennen ebenfalls nicht die eigenthümlichen Schwierigkeiten, die der Ein richtung von stenographischen Berichten in der Schweiz entgegenstehen, glauben aber, daß dieselben sich auf die eine oder andere Weise überwinden lasten, wie sie denn seiner Zeit auch anderwärts, wo ähnliche Verhältnisse vorwaltcten, überwunden worden sind. Wir erinnern hier beispielsweise an die srühern Einrichtungen deS stenographischen Dienstes in Turin. Mit Recht hebt ern Berichterstatt.r („Genfer Grenzpost" vom 29. Dec. 1860) über die Verhandlungen über diesen Gegenstand hervor, daß, ganz abgesehen von der authentischen Darst.llung der Verhandlungen gegenüber den unvollständigen, thcil- weise tendenziösen Referaten der Journale, die Wichtig keit eines stenographischen Büllctrns darin namentlich liegt, daß die Berathungcn der gesetzgebenden Körper in allen Sachen des Privat- und StaatSrcchts sowohl für den Richter, als den Erklärer die Motiven der Ge setze und damit die ralin loxi» allein anzugcbcn im Stande ist. — Stenograph Richter und Lehrer F. Wag ner berichteten schließlich auS Stolze'schen Organen. Literatur. „Astronomische Vorträge über Stellung, Beschaffenheit und Bewegung der Gestirne, gehalten zu Dre den von Or. Adolph Drechsler. Zweite verbesserte und vermehrte Auslage. Nebst zwei litho- graphirtrn Himmelskarten und in den Tert eingedruckten Holzschnitten. Dresden, Verlagsbuchhandlung von Rud. Kuntzc. 1861." — Daß diese Vorträge, welche vor einigen Jahren vom Verfasser hier vor einem gewählten zulassen. Die „National-Zeitung" z. B. schreibt: „Wir stehen hoffentlich an einem Wendepunkte der aus wärtigen Politik; untre Erfahrungen und die Umstände fordern unS wenigstens auf, eine Wendung zu machen. Wir habcn in den letzten Menschenaltern bald diesen, bald jenen Staat für unfern berufenen Freund gehalten und in den letzten Jahren, als schon alle einzeln da- Vertrauen getäuscht hatten, noch einmal alle zusammen. DaS kam von der schiefen Auffassung unser- Verhält nisses zu Fiankrcich. Zu dieser Macht stehen wir aber, unbefangen um uns blickend, nicht anders al- zu den übrigen. Weder diese, noch eine andere ist uns überall Freund oder immer Feind, unsre Stellung zu einer jeden muß nach den Umständen gewählt werden. Nachdem unser Entgegenkommen überall abgcwiesen worden, ist es, als wolle unser guter Genius unS zu der Tugend zurück führen, die mit Friedrich dem Großen verloren gegangen, immer nur für sich selbst einzustehen und die eigne Macht zu mehren: daS ist zugleich da- beste, da- einzige Mittel, bei besten Anwendung man Andere ihre Macht mehren sehen kann, ohne zu zittern." — Die „Vossische Zeitung" hält es für die beste preußische Politik, Oesterreich, mag eS angreifen oder angegriffen werden von Italien und Fiankrcich, unter allen Umständen im Stich zu lassen. Sie fügt indeß hinzu, leider ser wenig Aussicht dazu, daß Preußen eine so „kühne" Politik verfolgen werde. — Die „Neue Preußische Zei tung" versichert „den mancherlei Behauptungen und Conjecturen einzelner Blätter gegenüber, daß irgend welche „politische Abmachungen" in Compi'gne weder erfolgt noch beantragt sind." Sie hört vielmehr von verschiedenen Seiten die überaus taktvolle Ausnahme rühmen, welche der königliche Gast mit fernem Gefolge in Comprögne gefunden habe. — Unter den Pariser Blättern begleitet die demokratische „Opinion natio nale" die Abreise deS Königs von Preußen mit nicht besonders freundlichen Bemerkungen. Der Besuch habe keine der großen Tagesfragcn um einen Schritt vorwärts gebracht, und Preußen könne eS vielleicht einmal zu spät bereuen, aus Gewohnheit, Vorurthcil oder über mäßiger Vorsicht die Annehmlichkeiten einer solchen Be wegung überschätzt zu haben. Deutschland sänge an, immer ungeduldiger zu werden, und werde vielleicht endlich nicht mehr da- Losungswort von den Hohen- zollern erwarten rc. Tngesgcschichte. Wien, 13. Oktober. (D.-A.) Im Laufe der nächste« Tage wird eine Commission die außer den Linien Wiens projectirle und auch bereits genehmigte Gürtelbahn be gehen und die Punkte zugleich ausstecken lassen, wo sie geführt werden wird. Die Gürtelbahn soll mit Alleen bepflanzt werden, damit die Bewohner der anstoßenden Bezirke schattige Spaziergänge erhalten. — Laut amt licher Kundmachung ist bereits auch in dem an Nsider- österreich angrenzenden Oedenburgcr Eomitate deS Kö rngreichS Ungarn die Rinderpest ausgebrochcn. —Die Besitzer der Markt Hütten hinter der Votivkirche sind gestern Nachmittag durch einen dort ausgebrochenen Brand in namenlose Bestürzung versetzt worden. Um >^2 Uhr kam nämlich in einer der Hütten aus bis jetzt unbekann ter Ursache Feuer zum Ausbruch, das, angefacht durch den heftigen Wind, schnell große Dimensionen annahm. Vier bis fünf Hütten standen in kurzer Zett lichterloh in Flammen, und obgleich fast augenblicklich die Spritze deS Parlament-Hauses und bald darauf jene te« Stadtbauamtes auf dem Platze erschienen, konnte man doch erst, nachdem bereits 14 bis 16 Hütten nieder gebrannt waren und der Brand Stunden gedauert halte, des Elementes Herr werden. — Wie die „Mrlil. Ztg." vernimmt, steht unserm Feldartillcriematcrial eine gänzliche Umgestaltung bevor. Es sollen nämlich allmählich sämmtliche nach französischem Muster gezogenen Kanonen sowie glatten Rohre außer Gebrauch gesetzt werden und ausschließlich die nach dem Lenk'fchcn Systeme gezogenen Schießwollkanonen in Publicum gehalten wurden, hier in zweiter Auflage vor liegen — eine bei Schriften dieser Alt gerade nicht häufige Erscheinung —, dürfte beweisen, daß sie auch in weitern Kreisen Anklang gesunden haben. Sie verdanken dies wohl hauptsächlich dem Umstande, daß der Leser auf vcrhältnißmäßig kleinem Raume eine ziemlich vollständige Uebersicht der wichtigsten Lehren der Astronomie bei sammen findet, von denen mehrere der schwierigsten trotz der Kürze mit vielem Glück auseinander gesetzt sind. Da sic nun in jeder Beziehung bis auf den neuesten Stand punkt der Wissenschaft fortgesührt sind, empfiehlt sie sich namentlich auch d^n Besitzern älterer größerer Werke über den Gegenstand, in welchen bei den raschen Fort schritten der Astronomie so Manches veraltet ist. tt. Theater. In Berlin hat Frau Jachmann- Wagner in ihrer zweiten Rolle als Marie Stuart weit weniger befriedigen können. ES fehlte ihr die richtige Auffassung dieser Partie, die Leidenschaft, die erregte Gesühlswallung, die verführerische Weiblichkeit der un glücklichen Königin. — Die (deutsche) „Marsch. Zeitung" schreibt auS Warschau: „DaS Beispiel Bogumil Dawiscn'S, der von der polnischen zur deutschen Schaubühne überging, hat bekanntlich mehrere Nachfolger gefunden. Unter diesen dürfte unsre Theilrrahme unter Andern auch Herr Lesser von hier verdienen, welcher am 19. v. M. in Tilsit, wo das Königsberger Schauspielpcrsonal gastrrte, seinen ersten dramatischen Versuch in deutscher Sprache gemacht hat. DaS Publicum ließ dem Künstler Applaus und Hervor ruf zu Theil werden, womit man das unverkennbare Talent und das feurige Streben deS jungen Polen be lohnen wollte. Die Kritik bemerkt jedoch, daß sich Herr Lesser noch nicht genügend in deutsche- Denken und Fühlen hineingelebt, auch seine Sprache noch zu puri- Verwcndung treten. E- sollen in Zukunft vornehmlich zwei Ealiber bestehen, der Vierpfünder für gewöhnliche- Brigadegeschüh (vierspännig) und für Eavalericgeschütz (sechsspännig), dann der Achtpfünder für Rescrvegeschütz. Ausnahmsweise soll für Gcbirgsgefchütz auch der Drei» Pfänder etngcführt werden. Die Rohre dieser Gebirgs geschütze werden theil- auS Bronze (1üO Pfd. Gewicht), theils aus Gußstahl (bloS 44 Pfund) erzeugt werden. Diese gußstihlernen Rohre werden mit eisernen zerleg baren Lafetten versehen und dürften die „mit Recht ver rufenen" Raketen verdrängen. Nach vollbrachter Ein führung deS Lenk'schen Systems werden für die Artillerie circa 2000 Pferde und 1200 Mann weniger erforderlich werden, wegen der ungleich größer» Leichtigkeit der Ge schütze und wegen der einfacher» Bedienung derselben. Gegenwärtig ist erst eine 4pfündigr Schießwollbatterie vollkommen ausgerüstet; eine zweite solche Batterie, dann eine 8pfündige und eine GebirgSgeschützbatterie sollen sich im k. k. Arsenal in Erzeugung befinden. — (W. Z.) Da- k. k. Ministerium für Handel und VolkSwnthschaft hat die Bestellung einer eigenen k. k. Commission beschlossen, welche zu London ihren Sitz habcn und während der Dauer der aügemeinen Aus stellung de» JahreS 1862 bis zur vollständigen Ab wickelung deS Geschäfts in Thätjgkeit bleiben wird. — Im Einvernehmen mit dem k. k. Ministerium der aus wärtigen Angelegenheiten ist der k. k. Generalkonsul zu London, Freiherr v. Rothschild, zum Vorsitzenden der Commission und der Kanzleidirector des k. k. General konsulats zu Pari-, Sectionsrath Ritter v. Schwarz, zum ersten Eommissar ernannt worden. AuS Tarnow wird dem „Wand." geschrieben: Am 6. Oktober unternahmen zahlreiche Andächtige auS der Stadt und insbesondere aus der Umgegend, worunter Frauen und Mädchen de- grundbesitzendcn Landadel-, eine Wallfahrt nach dem 3 Viertelstunden von Tarnow entfernt gelegenen Orte Lysagora. Der (Zweck war, dort an der Stelle, wo im Jahre 1842 die ersten Opfer de» Adel- durch die irregeleiteten Bauern gefallen waren, ein eiserne- Kreuz mit einer Dornenkrone auszurichtrn. Die Frauen und Mädchcn, die um Mitternacht von ihren ländlichen Edelfitzcn aufgebrochen waren, machten in dunklem Trauergewande den ermüdenden Hin- und Rück weg zu Fuß. Den Zug der Wallfahrer bildete eine zahl lose Menge, welche die Hymne: „koee eo« ele." an stimmte. (t>. Prag, 13. Oktober. Der böhmische Lande-- auS schuß hält allwöchentlich Sitzungen und zwar stet- Sonnabend-, In der letzten Sitzung (12. Oktober) faßte er einen Beschluß, wodurch alle Lande-kaffen in eine einzige verschmolzen Werden. ES tritt eine Vermin derung deS Personal- ein, jedoch werden die Besoldungen der Beamten erhöht. Die Stellen eine- KassendircctorS, eines ControlrurS, eine- Liquidator-, eine- Einnahme- und eine- Ausgabe - CassirerS werden neu besetzt. Don nun an wird der Landesausschuß auch nicht mehr «ub «igillo vulanü, sondern direkt mit allen k. k. Behörden verkehren. Die Control« des Ministerium» über den GrundrntlastunaSfond, in Bezug auf welche der Landes ausschuß eine Beschwerde an das Staatsministerium ein gereicht hatte, ist nun nicht blos im Princip, sondern faktisch aufgehoben. — Außer mehrer» andern Städten Böhmen» haben sich auch Tetschen und Außig dem Pro teste gegen die Einführung des sprachlichen Utraquismus an dem Obergymnasium zu Leitmeritz angeschlossen und man hofft, daß diese Stimmen, die aus Orten kom men, die sich durch Unternehmungsgeist und große Be triebsamkeit auszeichnen, nicht unbeachtet bleiben werden. — Es heißt, die Stadt Raudnitz wolle jetzt um ein rein tschechisches Gymnasium petitioniren. Raudnitz und die Umgebung dieser Stadt haben sich bisher aller dings als ein Terrain erwiesen, auf dem sich tschechische Schmerzensschreie leicht organisiren lassen; man glaubt aber, jene Nachricht, von der „N. Lisch" verbreitet, sei mehr eine Aufforderung an die Raudnitzer, als der Ausdruck eines thatsächlich vorhandenen Wunsches. Die Erwägung, ob auch das Bedürfniß für ein solche-Gym- siciren habe. Im Allgemeinen verspricht man sich nach diesem Anfänge viel Gutes von der Zukunft des Künst lers, und bei dem energischen Streben und Studium, daS wir schon hier bei dem jungen Manne kennen zu lernen Gelegenheit hatten, «heilen wir ebenfalls diese Hoffnung." -s Seit einer Reihe von Jahren werden in Venedig an der MarkuSkirche und am Dogenpalaste, im Auftrage und auf Kosten der österreichischen Regierung, Restau rationen im größten Umfange vorgenommen. Die Re stauration deS DogenpalasteS geht schon durch mehrere Jahrzrhende ihren ununterbrochenen Gang; die der MarkuSkirche hat erst seit der ersten Anwesenheit deS Kaiser- einen erhöhten Aufschwung genommen. Die vom Kaiser für die Restauration der MarkuSkirche be willigte Summe beträgt 20,000 Fl. jährlich. Die Re stauration im Dogrnpalaste findet gegenwärtig sowohl im Innern, als ar. äußern Theilen deffelben statt. Im Laufe dieses Jahre- wird die Wiederherstellung der ele ganten Renaissancefayadr von San Nicoletto im Hofe des DogenpalasteS vollendet. * In St. Petersburg ist jetzt die Errichtung eines großartigen ConservatoriumS der Musik nach dem Muster des Pariser, welche seit längerer Zeit von der kaiserlich russischen Musikgcsellschast dort betrieben wurde, von den betreffenden Ministerien genehmigt. Die neue Anstalt erhält einen noch jugendlichen Direktor, den Komponisten und Virtuosen Rubinstein. * A. W. Ambro- in Prag arbeitet an einer drei bändigen „Geschichte d<r Musik", die bei Leuckart in BreSlau erscheint. * Der Violinvirtuose Vieurtemp» concertirt in Brüssel,
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