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«1. JahrS««». ^ l«0. Dienstag, 3. Juli ISI7. L83S Drähtänschrist: «achrichten Dresden. 8«?ns»rrchcr-SamMklnumm«r: »3241. Nur für NachtgtsprSche: »00U. » Wr MF Schriftleitung und Kaupigeschaft-sltlle: Mancnstrafte 38 4». Druck u. Verlag von Licpsch L Reichardt in Dresden «S„,,,^L-tVi^k,,ik,s »iertchtlirlia in Dr„»en und «oro»«»n dei zweimalig-, Zutraaun, lan Ä»nn. und Maniagen nur AEAl1^Ä»VpvvUl)r ,inm«i> lowle dei kinmaliger Zustellung durch die Post <»tn« iteliellgeidj ll.uo LN., menaiilch l.!0 kli. lNachdru« nur mii d-uiiicher Ouellenangade i.Dreedner lNachr.'i zuliUltg ^l- einivaliige Zeile <-iwa L Eilden» sz Vl. Dorzugapläge und Anzeigen in Nummern noch« »t IlZi.itji. il' ^)lvlsp. „nd Aaierlagen laut Tarif. — Nu-wSrüg« AuslrLge nur gegen Norauibe-ahlung. — Belegblatt IN Pf. » Bann, Unoerlan-Ie Lchrtftflück« werden nicht oufbewahrt. IMrM Mlzrirutker 8tr. >8.1.u.II. ^Isunstrnssc I u. Kcssektiorser 8irs8se 5 «Ivn SonArnvr r Oelelito Mäntel > I.srekte! Kostüm« Oeickito KSck«, 1 au» vveickier Solcke, Dnkket-Selcke, Lolienne. L»*s1ür?irnur»8 von <Ior7^ov k»m 14. September 1914. Eine grosse, naturgetreue Kclilaclilaiiktellu»^, »in>8elülirt umi aulxestzut von einem telckxranen 1'eilnelmier. ?!>> kesicktixen im /Xnziiiclllmxbs.i.il ilo« 8piel>»'a>cn>izu:,es k. Müller, ?ra§er 8tras8e 32. bu8«r>sibKbr r >VoIk, Können- n. OIet«ctie,!di4n<j verd. v,bütet n. ker-eil. 6. b»l-Tm. T'ouristenere^m ..k «iven .^poltielce '. k-el^etube zED. l^in^End. von 65 l'f. tildO. : ^nti-ept. Kcii^ei'^ere.im - Ooim-rlin -. /^ur stereiij^unL nbeimä2:ixkr ^cd>vei'-.;Lb5.ondki'lr!2 ciurr.ii ii^rtunL der llnui. keisetuve k^in^enU. von W?f. f,ko. IsUffH,i«r^F»o^«Tr r Itornli^ut und «iie irrten i^-utvuckerunxe»»'«erden »n ^j-5 i'ri^en .^kmerrios de>eiti^i ciureii Horn>iNs5<er ^Irilce »presto-. Karton xe^en linsend, von 7«)?f. Irko. L-Svusn vrssckeri, -VXms^kt. Bei Konjuchy msfische Angriffe zusammengebrochen. IS rulstfche Siviftone« bei vrrrrany von ssichsische». rheinischen «nd tiirtischen Divisionen zorSilgeschlagen. — Ungeheure Verluste der Russen. — englische Augrisse bei Len». sranzSsische bei La Vovelle gescheitert. — Wiederum 11 SS» Tonnen Versen». Der amtliche deutsche Kriegobericht. sAwttich s Großes Ha » p 1 a » a r t i e r. Z. Kuli 1817. Westlicher Kriegsschaltplatz. Heeresgruppe Aronprinz Rrlpprecht Nur i« wenigen Abschnitten zwischen Meer «nd Tomme steigerte sich der Artilleriekompf. Während Erkundnnasvorstößc der Engländer östlich vo» Nieuport.beiGavrellc »nd nordu>estlich von 2 aint Quentin scheiterten. gelang es einigen nnsekee Stoß trupps, in der User,Niederung nördlich von Dir« «uiden durch Uebcrsak dem Keinde erhebliche Berlnjtp zuznsügcn und eine größere Anzahl Belgier als Gesangs,»e einzubringeu. Krühmorgens und von «eucm am Nachmittage grissen die Engländer westlich von Lens an. Die drangen an einigen Pnukte« in >»ns«re Linie, sind jedoch dnrch ober, schlesische Regimenter in Rahkämpfen, bei denen über 175 Gefangene nnd l7 Maschinengewehre von uns cinbchalte» wurden, überall wieder geworfen worden. Heeresgruppe deutscher Kronprinz Nach starker Jencrvorbercilnng setzten die Kranzes«« am Ehcmin des Dam es ncne Augrisse gegen di« von ihnen südlich des Gehöftes La Novelle verlorenen Gräften ein. Zn Kämpfen, die am Osthang der Hochfläche besonders erbittert waren, sind sämtliche Anläusc de« Kcindc« aftgr, schlagen «ordeü. Heareogruppe Harzog Sllbrecht Keine Ereignisse von Belang. vestlicher Kriegsschauplatz. Front de» Denrralfaldmorschalls Prinzen Leopold von Bayern Die russischen Angriffe am 1. Znli zwischen der öfteren Ht^ypa und dem Ostnfcr der Narajorvfa führte» zn schwere« Kämpfen. Der Druck der Russe» richtete sich vornehmlich gegen den Abschnitt non Snujuchq und die Höhenlinie« östlich «nd südlich »o« Brzezanh. Zweitägige stärkste Artillerie«»», bereit«»« Hatto unsere Stellungen znm Trichterfeld gemach», gegen das die feindlichen Regimenter den ganzen Tag über ««stürmten. Das Dorf Konjnch« ging verloren. Kn vor. bereiteter Riegelstellung wurde der rnssische Maffcnftok auf- gefangen. «euer Angriff gegen sie znm Scheitern gebracht. Beiderseits von Brzezany wurde besonders erbittert aekämpst. K« immer uenen Wellen stürmten dort IS russische Divisionen gegen unsere Linien, die nach wechselvollcm Ringe» von sächsischen, rheinischen nnd osmanischr » Divisionen in tapferster Gegenwehr völlig behanpict oder im Gegenstoß zurlickgewonncn wurde«. Die russische« Berlnfte übersteige» sedcs bisher bekannte Maß. Einzelne Verbände sind ans- gerieben. . Längs des Stvchod und am Dnjeftr hielt die leb hafte FenertätiOeit der Russen an. Nördlich der Bah» Kamel-Luck brach ei« Angriff dos Gegners vor der Fravt einar »fterreichisch, ungarisch«» Division zusammen. Be» de« andere« Armee» keine besonderen Ereignisse. Mazedonisch« Front Die Lage ist unverändert. D«r Erft« Generalquartiermeister: 1«. T. V.s Sud-ubers». >er bratsche Abenbbericht. Berlin, r. «utt. abends, («tztiich. W.T.B.i Km Weste» nichts Neues. I« Vst«« sin» bei Konjuchy rnssische Ang risse zusammeugebrache« und Iweiter «»rdlich «eu« Kämps« entvranut. / Amtlicher devtscher Admirälftabsdericht. Berlin. 1. Znli. sAmtljch.I Dnrch die Täiigkeii unse rer Uutcrjreboote ivnrden iiu nördlichen Eismeer und in den Sperrgebieten nm England wiederum LI 40» B r » t i o re n i st c r t o n n e n versenkt. Unter den versenkten Schissen befanden sich die bewaff neten englische» Dampfer „Masrioncth". Sl8S Tonnen, mit Kohle» nach England, „Pcrla". 5845 Tonnen, mit einer großen Anzahl Antomobilc nnd Kohlen nach Enaland. der bewassnete rnssische Dampfer „Algol". 2LLZ Tonne», mit Kohlen und großen Maschinen nach Rußland, und ein un bekannter. fies beladener bewaklueter Dampfer. Zwei »eitere Dampfer nnrben zusammen ans einem Gelcitznge heransgeschosir«,. Zwei der versenkte« Segler hatten Hv.'i qclade». Ein Gekchiit; wnrdc crbcntet. lSV. T. B.) Der Ehef des Admiralstabs der Marine. Sesterreichisch-iillgarlscher Kriegsbericht. Wie». Amtlich wird verlantbart den S. Kuli 1917: Orstlichor Kriegsschauplatz. Gestern Hai der Keind zwischen der Narajowka und der Strypa seine zusammeugeballten Knsantcricmasscn in der ihm cige„tsim>i<l»cn Art voll in die Schlacht geworfen. Ungeachtet der schweren Berlnfte, die ihm schon unser Ar- tillcriesencr zngestigt hat, schob er seine Sturniwellc» durch sort,rührenden Einsatz dichter Ncservcu in den Nahkamps- bereich heran. Allmählich kamen mindestens Lst Knfau- t c ri e-D i o i s i o n c n zum Eingreifen. An der ganzen. Ist Kilometer breiten Schlachtsron« tobte der Knfan»crie- kamps mit änßerster Heftigkeit nnd Erbitterung: hierbei wurde der Keind größtenteils schon vor nvsercn vordersten Gräben abgewicscn. Die stärksten Massenstößc richteten sich gegen die Räume südlich von Brzezanq und bei Konjuchy. wo sic in Riegelstellungen abgemehrt wurden. Alle, avch »n den heutigen Morgenstunden mit Zähigkeit erneuerten Versuche des Gegners, den Angriff in diesen Räumen «orzutragen. brachen änßcrst verlustreich zusammen, Westlich von Zborow und am Stochod- Änie konnte sich »in angeseftler Angriff in nnsercm Ar- tillericsener nicht entwickeln. Die Kortdaner der Schlacht ist zv gervärtigen. An anderen Krontstclle« nur vorüber gehend auflebenbes Artillerie- und Minenfener. Italienischer und Südöstlicher Kriegsschauplatz. Anßer einer schneidigen Unternehmung des österreichi schen Landstnrm-Bataillons IV./I. westlich Niva. bei welcher 18 Rlpini a»»S de» seindlichen Gräben geholt wur den, ist nichts Wesentliches z>» berichten. lW. T. B.j Der Ehes des Generalstabs. Sin Fahr «ach der Somme-Schlacht. Am 1. Kuli NU« crösfiictrn die Engländer »nd die Krän zchen die grvßc Offensive an der Somme. Bis zu diesem Tage hatten sich die Engländer in der Kriegführung im wesentlichen aus ihre Bundesgrnchsen verlassen. Krankrci'h und Rußland mußten bluten und haben geblutet Sei oll den hartnäckigen Osfenstchtvßen in der Ehampagne und an andekrn Punkten der Westfront und in den Kämpfe», die sich an die grvßc Dnrchbruchsschlgcht von Tarnow—Gorlicc und den russischen Rückzug anschlosscn. England hatte sich während der ganzen Zeit vorbereitet, hatte den viel- geschmähte» „Militarismus" eingcsührt und mit Hilfe Amerika» seine MunitlvnShcrftrllnnq cnlivickelt. Das Krüh- fahr 1S1N war der Bvrbcreltnna der arvßen ..EntheitSchfen- sivc" gewidmet. Durch die Kämpfe vor Berdun und den erfolgreichen Borstoß der österreichisch-ungarischen Truppen in Südtirol auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden, war srkilich die EinheitKchleit des geplanten Au-rifse«, von dem man sich im Verbände entscheidende Wirkungen versprach, gestört. Ktaüen mar längere Zeit malt gesetzt, dagegen vermochte Brussilvm die Streitmacht Rußlands zu einem starken Vorstoß aus einer Hunderte von Äilowelcrn langen Krönt zusounnenzusasscn. Km Westen waren bei Beginn der große». Osscnsive an der Somme die deuischeu Truppen noch in harte Kämpfe vdr Verdun verwickelt, er hebliche HcereSrcservcu standen uns nicht zur Verfügung, während gnderseits die Ausdehnung der englischen Krönt den K-rgnzvscn eine starke Konzentration von Streitkräsien gestattete. Zu gleicher Zeit galt cs, dem Vorstoß BrussilowS Halt zu gebieten, was bclanntlich durch den heldenhaften Widerstand der Armee des Grasen Bothmcr in Galizien und durch das Eingreifen des Generals v. Linsingen in Wolhynien geschehe» ist. Auch die Sommc-Osscnsive. die nahezu ein Vierteljahr lang fortgesetzt und von den Eng ländern und Kranzoscn durch den Einsatz ungeheuren Materials genährt worden ist, scheiterte schließlich, trotz ge legentlicher örtlicher Erfolge, an dem heldenhaften Wider stande unserer Truppen. Ter entscheidende Ersolg für den Keind blieb aus. Wie ist die Lage jetzt zu Beginn des Kuli 1917? Was hat der Keind errcirhr in dem abgelansciicn Jahre? Wie hat sich der restlose Einsatz seiner gewaltigen Heere und un geheuren Mengen von Kriegsmalcrigl politisch und mili tärisch anSgewirkt? Die Kriegskarlc gibt daraus Anlwvrt. Der rumänische Bundesgenosse, der in dem Augenblick aus dru Plan trat, da die gemeinsame Ossensive den Höhcpuiilt erreicht hatte, liegt am Boden und ruft um Hiise. Km Westen ist weder Belgien noch Nordsrankreich „besreit". Wo sich die Linien verschoben haben, da geschah cs aus freiem Entschluß der deutschen Heercslcilung. Wie wohlerwogen dieser Entschluß gewesen ist. wie sehr er die sciiidinhcn Plaue gestört hat, das zeigt sich heule in »allster Deutlich keit. Tic Krühjahrs-Ossensivc, die gegen die KlügcipunN der sogenannten deutschen Siegsriedsirllimg angcsetzt morden ist, ist unter ungeheuren Verlusten des Feindes zu' am ms«, gebrochen. Als einzig greijbareS Ergebnis blieb ein vc:» schwindend geringer Geläudegewinn, und der mußte unt un geheuren Verlusten und, wenigstens aus seiten ! er Kran, zosen. einer schweren Erschütterung der Wi-erftandSkroll b.- zahlt werden. Der Umstand, daß die Engländer sehr.bist» davon absabcn, ihre Operationen im alten Augrisssiaum bei Arras sortzuietzen und eine Offensive in Flandern mr- suchten, beweist deutlicher als alles andere, wie sebr stch im Lause des letzten Kahres die Lage an der Weilsron! in 'ari scher Beziehung zu unseren »>unstcn verändert bat. Heule kann kein Zweifel mehr darüber bestehen, daß ein Durch bruch unserer Linien »»möglich geworden ist. Ter Muui- tionscrsatz hat sich I» gewaltigem Maße gehoben, die ariillc ristischc ttebcrlegenhcit, die dem Gegner im vorigen Kahre gewisse Erfolg« ermöglichte, wird mehr und mehr aus geglichen. Der Sieg, von dem Llond George immer noch als einer unumstößtich sicheren Tatsache zu sprechen sich bc- müht, ist in Wahrheit snr de» Verband in wesenlose Kernen entrückt. Der Tag wird tommcii, wo mau das in England erkennt, wo auch Llond George cs nicht mehr wagen laini. durch Lüge» »»d Hetzereien, über deren Nnverschämlhei! man immer a»sS neue erstaunt, seine Landsleute in de» Krieg zu treiben. Auch im Orient ist der englische Vmmarich gehemmt worden: bei Gaza haben sich die Engländer in zwei Schlachten blutige Kopse geholt, in Mesopotamien ist die vielberuscnc Bereinigung der russischen und englischen Strcitkräste ergebnislos geblieben. Larrail aber sah sich gar genötigt, seinen rechten Flügct, auf dem englische Trup pen stehen, zurückzunchmen. Daß der neue Bundesgenosse auf dem Baskan. Herr Bcnizelos. der sich „nu als Diktator in Athen ausspielt, eine grundsätzliche Aenderung der Kriegslage in Mazedonien hcrbeifnhren wird, daran glaub! man wohl auch in Lovövn und Parts nicht mehr. Im O st e y ist erst recht nichts zu hoffen. Tie schweren Niederlagen, die die Russen erlitten haben, führten schließ lich zu der Revolution, als deren einzig sickteres Ergebnis vorläufig doch yur ejnr allgemeine Zerrüttung und fort, Fi HI