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Riesaer A Tageblatt «7. Jehr» Mittwoch, SL Januar Ii»14, abenvs. und Anrriger MtblM und AnMer). .«A:,. Amtsblatt -rr- für die König!. AmtShauptmannschast Großenhain, das König!. Amtsgericht und den Rat der Stadt Mesa, sowie den Äemeinderat Wriita. 1«. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag abend» mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Vezngspret» bet LbholUM in der Tweditlon in Riesa 1 Mark 50 Psg., ourch unsere Träger frei in» Hau» 1 Mart VS Psa, bei Abholung am Schalter der kaiserl. Poftanstalttn 1 Mark SS Pfg., durch den Briesträger frei in» Hau» 2 Mark 7 Pfg. Auch ManatSabonnement» werde» angenommen. Auzelgrn-Anuahmr sür die Nummer de» Ausgabetages bis vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Preis sür die kleingespaltene 43 mm breite KorpuSzeilr 18 Psg. (Lokalpreis 12 Pfg.) Zeitraubender und tabellarischer Satz nach besonderem Taris. Rotationsdruck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Goet heftraße SV.' — Für die Redaktion verantwortlich: Arthur Hähnel in Riesa. Der geprüfte NahrungSmittelchemikier Herr Dr. Robert Otta Bürger in Dresden ist al« SachverftSudiger für die Untersuchung von RahrnngSs und Genntzmitlel« sowie Gebranchsgegenstünden innerhalb deg hiesigen Verwaltungsbezirk« in Pflicht ge nommen worden. Großenhain, am 17. Januar 1914. 74 dL. Königliche Amtshauptmannschast. In dem Konkursverfahren über das Vermögen de» Kaufmann« Johanne« Lindner in Weida, Inhabers der Firma Johannes Lindner daselbst ist zur Abnahme der Schluß, rechnung der Verwalter«, zur Erhebung von Einwendungen gegen da« SchlußverzeichniS der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren BermügenSstücke sowie über di« Erstattung der Auslagen und die Gewährung einer Vergütung an die Mitglieder des Gläub-gerauSschusseS der Schlusstermin auf deu 17. Februar 1914, vormittags 1« Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte bestimmt worden. Riesa, den 19. Januar 1914. 2 5/13. Königliches Amtsgericht. Der Prioams Hermann Heute in R.efa — Prozeßveoollmächttgter: Rechtsanwalt Eßlinger in Riesa — klagt gegen 1. den früheren Gastwirt Johann Mittler, 2. dessen Ehefrau Lina Winkler geb. Fritzsche früher in Dresden, jetzt unbekannten Aufenthalt» auf Grund der Behauptung, daß ihm die Beklagten 250 M. au» einem DarlehnSoertrage schulden, von denen IVO M. am 17. Februar 1912 und 150 M. am 17. März 1912 ver«inbarung»gemäß zurückzuzahlen waren und daß die Zuständigkeit d»S Königlichen Amtsgericht» Riesa vereinbart ist, mit dem Antrags zu Erkennen: Die Beklagten werden al« Gesamtschuldner verusteilt, dem Kläger 250 M. uebst 4"/o Linsen von 100 M. seit dem 18. Februar und von 150 M. seit dem 18. März 1912 zu bezahlen und di« Kosten de» Rechtsstreit« zu tragen. Der Beklagte zu 1 wird weiter verurteilt, wegen der Klagsorderung die Zwangs vollstreckung in da« eingebrachte Gut seiner Ehefrau zu dulden. — Das Urteil ist vor- läufig vollstreckbar. Die Beklagten werden zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreit» vor das Königliche Amtsgericht zu Riesa auf den 12. Mürz 1914, Vormiltags 9 Uhr geladen. Riesa, den 2l. Januar 1914. Der GerichtSschreiber -es Königlichen Amtsgerichts. * Knabenbürgerschule. Ostern 1914 beginnt wiederum ein KnrsuS für Stenographie. Derselbe umfaßt 2 Jahre. Da» Unterrichtsgeld beträgt im 1. Jahr (wöchentl. 2 Std.) 10 M., im 2. Jahr (wöchentlich 1 Etd.) 3 M. Zugrlassen werden Knaben und Mädchen der letzten drei Schuljahre der hiesigen Volksschulen. Anmeldungen an Herrn Oberlehrer Gustav Hofmaa» erbeten. Riesa, den 21. Januar 1914. Fritzsche, Schuldirektor. HaMtkl-LtttichW irr SirchMtiM Rest. Donnerstag, -en 22. Januar 1914, abends 8 Uhr im Jugendheim öffentlicher Vortragsabend mit Vortrag de» Herrn Professor Dr. Goldberg-DreSden: »Darwin und die Entwicklungs theorie". Di« Glieder der Kirchgemeinde — Männer wie Frauen — werden dazu herzlichst elngeladen. Auch Gäste sind willkommen. Der Eintritt ist frei. Die Hansvütervereinigung der Kirchgemeinde Riesa, am 17. Januar 1914. Friedrich. * Der OrtsschätzuugS-Ausschutz zum Zwecke der staatliche» Schlachtviehverficheruug besteht lm Jahre 1914 tm Gemeindebezirk Gröba aus den Herren: 1. Gutsbesitzer Strehle als Gemeindevertreter, 2. „ Kranspe als deren Stellvertreter, M-sb-n»--. s. zi-W-rm-Ift-1 und ! 7. Guirbesitzer Franz Kniffe l d" Biehbesitzer, 8. OberstabSüeterinär Müller in Riesa j 9. Tierarzt Dr. Riehl in Riesa - als Tierärzte. 10. Tierarzt Dr. vertel in Riesa l Gröba, am 20. Januar 1914. Der Gemeindevorstaud. > Freibank Gröba. Donnerstag, den 22. Januar 1914, vormittags 8 Uhr wird rohe« Rindfleisch verkauft. Press 60 Pf. für Vs kx. Der Gemeindevorstand. vertliches und Sächsisches. Riesa, den 21. Januar 1914. —y Vor der dritten Strafkammer des Dresdner Kgl. Land gerichts hatte sich Dienstag nachmittag der 31 Jahre alte, bisher unbestrafte Kuhmelker Bruno Max Knoth aus Striegnitz bei Lommatzsch wegen schweren Diebstahls zu verantworten. Als der Angeklagte auf dem Rittergut Schieritz diente, stahl er daselbst einem Arbeitsgenossen aus ernein verschlossenen Koffer nach gewalt samer Oeffnung eine Anzahl Kleidungsstücke und einen Hundert markschein. Das Urteil lautete auf 1 Jahr 6 Monate Gefängnis und 3 jährigen Ehrenrechtsvcrlust. —* Nichtamtlicher Bericht über die gestern abend von 6 Uhr ab tm NathauSsaale abgehaltene öffentliche Sitzung der Stadtverordneten. Vom Kollegium fehlte Herr Stadto. Langenfeldt. Als Vertreter de» Rat waren Herr Bürgermeister Dr. Scheider und Herr Stadt rat Dr. Dietzel anwesend; außerdem wohnte Herr RatS- afseflor Dr. Leipnttz der Sitzung bet. 1. Die Steg erst raße ist ursprünglich In einer Breite von 14,20 Meter vorgesehen gewesen. Der Bau ausschuß hat jedoch, al» die Straße ausgebaut worden ist, festgesetzt, daß die Straße nur 9,70 Meter breit werden soll. Infolgedessen ist ein 4,50 Meter breiter Streifen Gemeindeland, der ursprünglich für die Straße bestimmt war, frei geworden. Er soll den Anliegern gegen Be zahlung zufallen. Die Verminderung der Gtraßrvbreite wird dadurch ausgeglichen, daß an der Straße 4j50 Meter bttite Vorgärten vorgesehen sind. Mit den Anliegern ist nun wegen Uebernahme de» Areal» verhandelt und mit Herrn H. G. Lüdert-DreSden «in Uebereinkommen erzielt worden. Dieser will eine Fläche von 183,6 Quadrat metern zum Preise von 2 Mark pro Quadratmeter er werben. Der Rat hat diesem Uebereinkommen zugeftimmt und da« Stadtoerordnetenkollegtum beschloß in gleichem Sinne. 2. Der Rat hat beschlossen, eine automatische Sauerstoff - WiederbelebungLmaschtne sür künstliche Atmung zum Preise von 432 Mark zu be- schaffen. Di« Kosten sollen zu Lasten de« Konto 40, Position 55 (JnSgrmrin) dr« HauShaltplan» gehen. Der Apparat soll nicht nur der Feuerwehr zur Verfügung stehen, sondern in allen Fällen, bet denen sich die Verwendung erforderlich macht, benützt werden. Mehrere Schutzleute und Mitglieder de« Freiw. RettungSkorp« und der Freiw. Sanitätskolonne sollen mit der Bedienung de» Apparats vertraut gemacht werden. Das Kollegium stimmte der Anschaffung de» Apparate« zu. 3. Der Rat hat beschlossen, daß diejenigen RatSexpe- dienten, die über 1800 Mark Gehalt beziehen und da« 28. Lebensjahr erreicht haben, den Titel „Assistent" erhal ten sollen. Auf eine Anfrage des Herrn Stadt». Rom berg erklärt Herr Bürgermeister Dr. Scheider, daß den Titel „Assistent" schon viel Städte eingeführt hätten. Der Klaffe 4 der Besoldungsordnung gehörten sehr oft Beamte au, die schon eil» ziemliche« Alter erreicht haben, andererseits auch Beamte, die noch sehr jung seien. Wenn die älteren Beamten im AmtSnamen herauSg,hoben wür den, so entspreche die« auch der zugewiesenen Tätigkeit. Dis Verleihung de« Titel« sei nicht vom Rate angeregt worden auf Ansuchen der Beamten, sondern in Ueberein- stinimung mit anderen Städten, damit unsere Beamten denen in anderen Städten gleichgestellt seien. Das Kolle gium stimmte dem RatSbeschluß zu. 4. lieber die Rechnung über den Neubau der Karolaschule berichtete Herr Stadto. Geißler. Er besprach zunächst die in der Mädchenschule am Albertplatz bestandenen unzulänglichen und ungesunden Verhältnisse, die bereit« 1908 Hur Erwägung eine» Schulneubaue« ge führt hätten, teilte die vom Bau- und Schulau«schuß, sowie vom Rat«- und Stadtoerordnetenkollegium in der Angelegt», hett de« Echulneubaue« gefaßten Beschlüsse mit, erwähnte die gemäß der vorherigen überschläglichen Kostenberechnung aufgenommene Anleihe in Höhe von 550000 M., die SuS- schretbung der Entwurfsausarbeitung an drei Architekten und di« Wahl dr« Entwurf» „Heilig Abend" de» Architekten G. o. Mayenburg-DreSden, dem auch die Bauleitung über tragen wurde. Nachdem sich ergeben habe, daß die sür den Schulneubau au-geworsenen 500000 M. überschritten worden seien, sei die Aufnahme einer weiteren Anleihe in Höhe von 100000 M. am 10. Juni 1913 bewirkt worden. Die Anleihe sei zum Kur« von 98Vz. sonst zu den alten Be- dingungen erfolg». Die Schulanleihe werde in 34 Jahren getilgt sei». Redner führt sodann au« dem Rechnung»- werk die folgenden Zahlen an: Vom Stadtbauamt überschläglich be rechnete Kosten Nach dem Voranschlags Die Aus- d. Architekten führung hat G. v. Mayen- erfordert, bürg. Hauptgebäude, 18600 ebm umbauten Raumes, ein schließlich Architektcn- Honorar: Turnhalle: Wandelgang: Planierung des Hofes, Anlegung der Wege und Gärten, Einfriedigung: GrundstückscrwcrbS- und Straßenbaukosten: Inventar und Lehrmittel: Architektenhonorar: Spesen für das Baubüro: Reisekosten, Fcrnsprech- und Stempelgebühren: Grundsteinlegung, Richt fest und Oeihc: Zinsen für das Darlchn: Konkurrenzausschrcibcn: Koks und Briketts zur Trockenfeücrung, Juhr- löhne, Scheucrtöhne: 18318 vbm 20747 obm 321200,- M. 319 000 M. 363319,47 M. 42000,— „ 55.000 „ 51316,84 „ 5000,— ,, 6 000 „ 12408,62 „ 15 685,06 „ 13000,— „ 68495,59 „ 40000,- „ 67 034,52 „ 54 054,24 „ 17 807,07 „ 3 068,93 „ 1 513,70 „ 750,77 „ 6 344,43 „ 2 014,45 „ 2 300,— , in Sumina: 597 618,10 M. I» dieser Höhe sei dis Rechnung vom BerbandSreotsor sür richtig befunden worden. Die Ueberschreitungen bezifferten sich also auf 97618.10 M. Gegen den Vor anschlag de» Architekten sei die Fläche umbauten Raume« um 2429 Kubikmeter überschritten worden. Redner be sprach dann die während de« Baues an der ursprünglichen Planung vorgenommenen Aenderungen und hob hervor, daß im vauau«schuß bemängelt worden sei, daß diese Aenderungen vom Rat selbständig und ohne Befragung d«S Stadtoerordnetenkollegium« zur Ausführung gebracht worden s^ien. Der Rat habe hierzu geäußert, daß die Zeit zu kurz gewesen sei, um nochmal« die Bewilligung der Stadtverordneten einzuholen. Die rechtzeitige Fertig, stellung de« Baue« wäre in Frage gestellt worden. Auch fei e« bisher üblich gewesen, daß derartige Aenderungen 8t»ät Lslpilx. IMK LLbMt-VMtzttffllM sM WM KIMM-M8MM.