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genauer Anzeiger Zeitung fix Waraudt, Seifeksdors) Gelsa, GbervalUldürf) Wiul) Spechtritz usw. Amtsblatt für den Stadtrat zu Waöenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachm. Abonnementspreis 1,50 Mk. vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für auswärtige Inserenten 15 Pf., Reklamen 20 Pf., im amtlichen Teil 30 Pf., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenu der Betrag durch Klage eingezvgen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Nummer 13. Fernsprecher: «mt Deuben 212» Sonnabend, den 29. Januar 1916. Fernsprecher: Amt Deuben 212» 29. Jahrgang. Für die Redaktion verantwortlich Hermann Mardeck in Rabenau. — Druck und Verlag von Hermann Mardcck in Rabenau. «MW NIMM« Amtlicher Teil. Bckanntmachnng, Anmeldung znr Stammrolle betreffend. Von den hier wohnhaften Militärpflichtigen haben sich bis spätestens den 29. Januar 191« unter Vorlegung der Musterungsausweise im Rathause — 1 Treppe - erueut zur Stammrolle zu melden: 1. die bei den vergangenen Musterungen als zeitig un tauglich bezeichneten Leute der Jahrgänge 1896—1894, 2. die dauernd Untauglichen der Jahresklasse 1896 — also die im Jahre 1896 Geborenen — und 3. die bei früheren Musterungen als nur garuisonver- wendungsfähig oder arbeitsverwendungsfähig bezeich neten Leute der Jahresklasfeu 1896 bis 1894, soweit sich diese nur im Besitze eines Musteruugsausweises befinden. Unterlassung der Anmeldung zieht Bestrafung nach sich. Rabenau, am 22. Januar 19 l 6. Der Bürgermeister. Dienstag, den 1. Februar dss. Js, abends tz Uhr Sitzung des Stadtgemeinderates. Die Tagesordnung hangt im Flur des Ratbauses (1 Treppe) aus. N abena u, am 28. Januar 1916. Der Bürgermeister. Sparkasse zu Dippoldiswalde Einlegerguthabe,l 81250V« Mk. Geschäftszeit: Werktags '^9—12 und 2—^5 Uhr, Sonnabends ununterbrochen t/z9—2 Uhr, >owie <eden letzten Sonntag im Monat '/,4 Uhr, Halbmonatliche Verzinsung ach jährlich 3v. H. Die am 1. nnd 2. eines jeden Monats bewirkten Ein lagen, sowie die am letzten und vorletzten Monats tage erfolgten Rückzahlungen werden für den betreffen den Monat voll verzinst. Großes Hanviqnartier, 26. Januar 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. Die Franzosen versuchten, durch eine große Zahl vou Gegenangriffen die ihnen entrissenen Gräben östlich vou Neuville zurückzugewinnen. Sie wurden jedesmal, mehrfach nach Handgemenge abgewiesen. Französische Sprengungen in den Argonnen verschütteten auf einer kleinen Strecke unseren Graben; bei Höhe 285 nordöstlich von La Chalade besetzten wir den Sprengtrichter, nachdem wir einen Angriff des Feindes zum Scheitern ge» bracht hatten. Marineflugzeuge griffen militärische Anlagen des Feindes bei La Panne, unsere Heeresflugzeuge die Bahnanlagen von Loo (südwestlich von Dixmude) und von Böthune au. Oestlicher Kriegsschauplatz und Balkan-Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Großes Hauptquartier, 27. Januar 1916. Westlicher Kriegsschauplatz. In Verbindung mit einer Beschießung unserer Stel lungen im Dünengelände durch die feindliche Landartillerie belegten feindliche Monitore die Gegend von Westende mit ergebnislosem Feuer, Beiderseits der Straße Bimy —Neuville stürmten unsere Truppen nach voransgegangener Sprengung die französische Stellung in einer Ausdehnung von 500 bis 600 Meter, »mchten einen Offizier und 52 Mann zu Gefangenen und "beuteten ein Maschinengewehr und drei Minenwerfer. Nach fruchtlosen Gegenangriffen des Feindes entspannen sich hier und au den anderen, in den letzten Tagen eroberten Gräben lebhafte Handgranatenkämpfe. Die Stadt Lens lag unter starkem feindlichen Feuer. In den Argonnen zeitweise heftige Artilleriekümpfe. Oestlicher Kriegsschauplatz. Abgesehen von erfolgreichen lluternehmnngen kleinerer deutscher nnd österreichisch-ungarischer Abteilungen bei der Heeresgruppe des Generals v. Linsiugen ist nichts vou Bedeutung zu berichten. Balkan-Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Aus Wien wird vom 26. Januar verlautbart: Die Vereinbarungen über die Waffenstreckung des montenegri nischen Heeres wurden gestern von Bevollmächtigten der montenegrinischen Regierung unterzeichnet. Italienische Verluste am Görzer Brückenkopf. Am Görzer Brückenkopf nahmen österreichische Truppen im Kampf einen Teil der dortigen feindlichen Stellungen und bes-tzten sie. Hierbei fielen 1197 Gefangene, da runter 4S Offiziere, Uttd 2 Maschinengewehre in ihre Hände. Lokales und Sächsisches. Rabenau, 28. Januar 1916. * Gottesdienst. Einen würdigen Verlauf nahm der ans Anlaß des Geburtstages des Kaisers am Mittwoch stattgefnudene Gottesdienst. Die Kirche war von Andächtigen dicht gefüllt. Ans dem Altarplatz hatten die Fahnendeputa tionen der Vereine Aufstellung genommen. In eindrucks voller Predigt führte Herr Pfarrer Sturm uns das Leben und Wirken unseres Kaisers vor Augen. Zum zweiten Male müsse die Nation den Geburtstag im Kriege begehen. Die Predigt klang ans in dem Wunsche, Gott möge unseren er habenen Herrscher, um dessen Besitz wir von unseren Fein den beneidet würden, beschirmen und als Sieger aus diesem schweren Kampfe heroorgehm lassen. * Gewerbevereiu. Der Gewerbevereiu hielt am Donnerstag abend seine ordentliche Generalversammlung ab, welche vou 18 Mitgliedern besucht war. Nach Eröffnung der Versammlung gedachte der Vorsitzende Herr E. Dietrich zunächst mit warmen Worten des Geburtstages unseres Kaisers und brachte ein dreifaches Hoch auf ihn aus. Der Mitgliederbestand betrug am Jahresschlüsse 79. AnSgeschie- den sind im Laufe des letzten Jahres 3, neu eingetretcn ebenfalls 3 Mitglieder. 14 Mitglieder stehen im Felde. Der vom Kassierer Herrn Wellner erstattete Kassenbericht wies einen günstigen Kafsenbestand nach. Die Einnahme betrug 1687.20 Mk., die Ausgabe 1523 Alk., das Gefamt- vereinsvermögen betrug am Jahresschuffe 1923,78 Mark. Zur Kriegsanleihe hat der Verein 1200 Mk. gezeichnet. 75 Mark wurden dem Verein „Heimatdank" zugewendet und 100 Mark spendete der Verein für die Weihnachts liebesgaben für unsere Truppen. Der Vorstand wurde in seiner Gesamtheit wiedergewühlt. Nach Erledigung kleinerer Angelegenheiten schloß der Vorsitzende die Versammlung mit dem Wunsche, die Mitglieder möchten auch in dieser für das Handwerk schweren Zeit treu zum Verein halten und ihr Interesse durch zahlreichen Besuch der Versammlungen bekunden. * Vortrag. Wie aus dem Inseratenteile unserer heutigen Nummer ersichtlich, hält am nächsten Sonntag nach mittag 4 Uhr der Bezirksobstbauverein Tharandt im ,/Amts hof" zu Rabenau eine Versammlung ab, in welcher Herr Obstbauwanderlehrer Pfeiffer einen Vortrag hält über „Bodeupflege und Düngung als Grundlage einer ertrag reichen Obstkultur." Bei der Bedeutung, die nuferem Obst bau gerade in dieser Kricgszeit zukvmmt, wäre eine zahl reiche Beteiligung der Mitglieder erwünscht. Auch Nicht mitglieder sind willkommen. s Stopps M ar i 0 n e tt e n - T h ea t e r. Wir weisen nochmals empfehlend auf die Souutags-Vorstellung hi». Wer einige heitere Stunden verleben will, der muß sich die Vor stellung „Der Millionenschnster" ansehen. * Die 3. Klaffe der 168 k. s. Landeslotterie wird am 9. und 10. Februar gezogen werden. Die Erneuerung der Lose hat vor Ablauf des 3l. Januar zu geschehe». * Aus Jmkerkreisen wird geschrieben, daß die Bienen an den letzten warmen Tagen bereits beschäftigt gewesen sind, ihre toten Genossen aus dem Stocke zu befördern, eine Arbeit, die von den Immen immer erst Ende Februar oder Anfang März ausgeführt wurde. Die Imker betrachten diese auf fallende Erscheinung als ein Anzeichen, daß der Winter milde bleibt. * Meisterprüfung im Handwerk. Die im Bezirke der Kreishauptmannschaft Dresden wohnenden Handwerker, welche sich der Meisterprüfung im Sinne von § 133 der Gewerbe ordnung im bevorstehenden Frühjahr unterziehen wollen, weist die Gewerbekammer darauf hin, daß sie ihr Gesuch um Zulassung der Prüfung bis 15. Februar an die Geschäfts stelle der Gewerbekammer Dresden, Ostra-Allee 27, einzu senden haben. Später eingehende Gesuche können möglicher weise erst im Herbst 1916 Berücksichtigung finden. In dem Zulassungsgesuche ist das Gewerbe zu bezeichnen, in dem die die Prüfung erfolgen soll. Cokruannsdorf. In Wetzlich's Gasthof in Coß- mannsdorf, gastiert am Sonntag, 30. Januar nach längerer Pause wieder die bekannte Theater-Gesellschaft Wahlburg- Dresden, und zwar diesmal mit 2 herrlichen Werken (siehe Inserat). Ein zahlreicher Besuch wäre wohl zu wünschen. Dresden. Die Kehle durchschnitten hat sich die 58 Jahre alte, von ihrem Ehemann getrennt lebende Friseurs ehefrau Barbara Feurich in ihrer Wohnug in einem An falle schwerer Nervenreizung. Schandau. Das hiesige Schöffengericht verurteilte eine Kartoffelhändlerin wegen Ueberschreitung der Höchst preise zu 40 Mark und eine Gutsbesitzerin wegen Nahrungs- mittelfälschung zu 500 Mk. Geldstrafe. Chemnitz. Wie noch erinnerlich sein wird, hatte ein aus Hohenstein-E. gebürtiger Unteroffizier, der in Nord- fraukreich liegt, bei seinem Heimaturlaub einem im Gefangenen lager Ebersdorf weilenden Franzosen von dessen Ehefrau Grüße überbracht. Nach der Front zurückgekehrt, schreibt er nun u. a. folgendes: „Mit dem Franzosenbesuch in Ebers dorf habe ich ja was Schönes angerichtet. Erstens hat sich die Fran Graudry (Naine des Franzosen) über alle Maßen gefreut, und das ganze Dorf mit samt dem Bürgermeister, dessen Sohn ebenfalls in Ebersdorf weilt, weiß nicht, wie man mir danken soll. Es vergehen selten Tage, wo ich nicht von vornehmen Franzosen über die Behandlung der gefangenen Franzosen ausgefragt werde. Als man erfuhr, daß ich mit Graudl y gesprochen, war im ganzen Orte eine Aufregung, und alle Einwohner wollten mich sehen nnd sprechen. Er muß ein sehr angesehener Einwohner in Aiplemont sein. Alle wundern sich, daß es ihm in der Gefangenschaft gut geht, zumal er mir die schriftlichen Beweise an seine Frau mitgegeben hat. Die Franzosen wissen durch ihre eigenen Zeitungen nichts anderes, daß die Gefangenen schmachten und schwere Arbeit verrichten müssen nnd viele in Deutsch land sterben. Die Haltung der Ortseinwohner hat sich uns Deutschen gegenüber auch geändert, sie sind viel freundlicher und zugänglicher geworden. Frau Graudry schickt mir aus Dankbarkeit oft Butter, Eier, Milch und Honig, kurz, sie weiß nicht, wie sie mir danken soll. Großröhrsdorf. Am Dienstag nachm. brannte in der Dresdner Tischfabrik von E. Menzel, hier, der etwa 30 Meter lange Holzlagerschuppen nieder. Die Entstehungs ursache ist unbekannt. Niedercunnersdorf bei Löbau. Einen schnellen und schrecklichen Tod sand die älteste Person unseres Ortes, die Witwe des früheren Tischlermeisters Rothe. Sie hatte sich zu Bett begeben und ist dann wieder aufgestanden. Ihre Kleidung hat sich hierbei an einer offenen Lampe entzündet. Hilfesuchend stürzte die Frau die Treppe hinab, wo sie später tot von den Mietsleuten aufgefunden wurde. Zittau. Vom Landsturm-Grenzposten wurde am Sonnabend abend an der sächsisch-böhmischen Grenze ein nach Zittau beurlaubter Soldat erschossen. Der Soldat wollte ohne Erlaubnisschein den Grenzübertritt erzwingen, so daß er von dem Grenzposten arretiert wurde. Er riß sich aber plötzlich los und ergriff die Flucht. Da der Fliehende auf den dreimaligen Haltruf des Postens nicht stehen blieb, gab dieser Feuer. Tödlich getroffen stürzte der Soldat jenseits der Grenze auf österreichischem Gebiet zusammen. Der Vorfall erregt im ganzen Grenzgebiet gro ßes Aufsehen. Zwickau. Die Stadt beabsichtigt, auf dem Haupt friedhof für die daselbst in einem besonderen Teile beerdigten deutschen Krieger sowie Kriegsgefangenen einen Ehrenfriedhof Herstellen zu lassen, auch im Zwickauer Waldpark einen Ehre» Hain zu errichte», in dem für jeden gefallenen Zwickauer Kämpfer eine Eiche gepflanzt wird. Zwickau. Der Eisenhändler Otto König in Crim mitschau, der an verschiedene Firmen in Ronneburg, Crim mitschau und Meerane größere Posten Altkupfer, Kupferdraht, Messing usw. im vorigen Jahre verkauft und neben den Höchpreisen noch besondere Entschädigungen und Vergütungen i» Geldbeträgen von 105 bis zu 1600 Mark verlangt hatte, wurde von der hiesigen Strafkammer wegen Ueberschreitung der Höchstpreise zu 2500 Mark Geldstrafe verurteilt. Ein Meeraner Fabrikant, der sich wegen Zahlung der über schrittenen Höchstpreise ebenfalls strafbar gemacht hatte, wurde zu 50 Mark Geldstrafe verurteilt. sauberster -4usf!tbrung unä neuen VlMlölllllll IvII Rastern fertigt an 8, AlttrckvvK