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»ich de* L«s«r« «m Dr«^e, «, »och« b«»ü» »«» Me«a-/iurgabe 58. Jahrgang. vkjugs-vkbühr «lerlehlhrl. sür Dee». den bet »glich ,wet. mailger ZuNaaun, Ion 6»nn> unb Montage« nur einmal) S,dO M., durchau.wirllge Dom- millionttr« bt» 6.LÜ M. Bel einmaliger Zu stellung durch die Post SMiohneBestellgeld). «u.land: Oester. relch-Ungarn rin, Schwei, d.gb grl»., Jlnlien 7,17 Lire. — »tachdruck nur mit deuilicher vurllen- nnaabe (»Dresdner Nache.-Yzulassig.-Nn- »erlangie Manustripl« »erd.nichtauldewahrt. wahrend r» di, Voft-Vbomiriaen »» MaigrU tu rtnvk E^umtauAgahE rrhal^ni Mittwoch, 17. Dezember ISIS. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. HeHVÜrrHeL 1856 Druck und Verlag von kiepsch öc Reichardt in Dresden. Hauptgeschäftsstelle: rNarienstvaste 38/^0. Sammelnummer für sämtliche Tclcphonanschlüsse: 23341. Nachtanschlutz: 1t. Elnieigen-Darif. Annahme von Anilin- »igungen di» nachm S Uhr, Sonntag» nur Martenstrast« :ui von II bi» >/,! Ubr. Dt« »lnloaltige Zeile „in» « Silben^ AI PI., di« iweiipaltige Zeile aus Lerileite 70 P»., di« -wrilpall. Revanieiell« I.l-o M, FamtUe«. Nachrichten au» Dres den die cinjpa». Zeile 2l> Pf. — Zn Num- menr nach Soun- und N-eieriagrn erhihirr Daris. — Aurwürlig« ilufiriige nur gegen Dorau»depi>lung. — Jedes iSelegbiaitiVP^ iMt «>«!»>» I VI VI.VI I^IÜLSl k'iLninos I-iarmoniums :: Wabriltute er8ten ^u§ust Dossier' Knnigl- ääclis. ftiosiieiccsnt Oi-68cjsn, eenli'Ll-'l'liealsk'-^LssaLS. oitigo Lefov am Dienstag abend. Die Zahl der Todesopfer beim Eisenbahn unglück im Harrassprungtunncl hat sich auf 11 erhöht. Um die Verkehrsstörung zwischen Franken berg und Eh cm nitz zn beheben, wird von spätestens morgen ab eine A u t v m v b i l v e r b i n d u n g hergcrichtet. Für die Ausstellung „Das deutsche Handwerk Dresden 1915" ist von der Negierung ei» Teil des Großen Gartens sür A u S st e l l u n g S z w e ck e srcigegebcn worden. Im R o ck s ch - P r o z e s, wurde heute vom Dresdner Landgericht das Urteil gesällt. Das Kaiscrpaar stattete heute in München im Rathanse einen Besuch al>: aus die Begrüßungsrede des Oberbürgermeisters erwiderte der Kaiser in längerer Ansprache. Das Urteil im Betrugsprvzcß gegen die G räfin Fischler zu T r e u b e r g lautet auf 1 Jahr 8 Monate Gefängnis und 1500 Mk. Geldstrafe. In der österreichischen Delegation stellte Graf Berch- told fest, daß die überwiegende Mehrheit der Delegation die Grundlage der auswärtigen Politik Oesterreichs billige. ^Der neue russische Botschafter am Wiener Hose v> Schcbcko hat die Dienstgeschäfte übernommen. Die deutsche M i l i t ä r m i s s i o u ist am Montag nach mittag vom Sultan in Audienz empfangen worden. Nachdem sich der mexikanische Kongreß vertagt hat, ist Huerta bis auf weiteres als Diktator anzusehcn. Neueste Zrahtmeldungea vom 16. Dezember. DaS Kaiserpaar in München. München. Zu Ehren der Anwesenheit des Kaisers und der Kaiserin wurde am Montag abend im Hostheater als F e st a u s f ü h r u n g der dritte Auszug der „Meistersinger" gegeben, der auch die Minister, Generale, die Herren des diplomatischen Korps und die Spitzen der staatlichen und städtische» Behörden beiwohnten. Bo» Fanfaren und Hoch rufen begrüßt, erschienen kurz nach 8 Uhr der Kaiser und die Kaiserin, der König und die Königin. Die Musik spielte die Nationalhymne. In der Pause hielten die Maje stäten Eercle. Beim heutigen Besuche des Kaiserpaares im viathause hielt Oberbürgermeister Ritter v. Bor scht folgende Ansprache: In den mannigfachsten Formen haben Euere Kaiser lichen Majestäten stets gern jede Gelegenheit ergriffen, um hoihsinniges Zeugnis für die angesehene Stellung ab- zulcgen, mit der das deutsche Bürgertum als einer der wich tigsten Kulturträger unserer Zeit sich unter dein starken Schuhe des Deutschen Reiches emporgcrungcn hat. So viele deutsche Städte auch von Eueren Kaiserlichen Maje stäten Beweise gnädigster Gesinnung empfangen, in höhe rem Maße ist keine mit dauerndem Zeichen werktätiger Sympathie bedacht worden als München, das Euerer Majestät dem Kaiser in der Schackgaleric eine Kunst sammlung von Weltruf, im Deutschen Museum einen einzigartigen Ruhmesstempcl deutschen Geistes ver dankt und sich rühmen kann, dcS Deutschen Kaisers Maje stät den vornehmsten Inhaber seiner goldenen Bürger-. Medaille zu nennen. Die Liebe und Dankbarkeit, die uns erfüllt, ist jedesmal, so oft Euere Kaiserlichen Maje-> stäten durch unsere Stadt gezogen, so auch gestern und heute in Helle» Iiibclruscn und ungekünstelter Begeisterung zu herzlichstem Ausdrucke gelangt. In dem gleichen Emp finden bringen die beiden Gemcindelollcgien mit dem Ge löbnis »nmaiidelbarcr Treue gegen Kaiser und Reich dem bvhen Bcrbündcten und Freunde unseres allgeliebtei: Königs dem kraftvollen Repräsentanten der grüßten Macht unseres deutschen Vaterlandes die ehrfurchtsvollsten Huldi gungen und WillkommcnSgrüßc dar und legen sie gleichzeitig der allcrdnrchlniichtigsten Gemahlin zu Füßen, der hohen Protektvrin aller gemeinnützigen Bestrebungen, die in jedem Hause ihre Pflege finden. Vertrauensvoll schauen wir zu Euerer Majestät dem Kaiser empor, dessen Weis heit und Tatkraft in einer 25jährigen hingebungsvollste» Arbeit und trencsicr Pflichterfüllung gewidmeten Negie rung dem deutschen Volke einen ehrenvollen Frieden er halten und dessen geistige, sittliche und wirtschaftliche Kräfte zu uugcahntcr Entwicklung gebracht hat. Gott schirme mit der Fülle seiner Gnade das allcrdnrchlanchtigstc Kaiscrpaar, auf daß cS von den edelsten Absichten geleitet, noch viele viele Jahre dem deutschen Volke ans dem Wege zu glückverheißender Zukunft voranlcuchtc, auf daß noch viele, viele Jahre der Iubclruf ertöne, in den wir alle ein- slimnien: Euere Majestäten der Deutsche Kaiser Wilhelm Ik. und die deutsche Kaiserin Auguste Viktoria, sic leben hoch! Der Kaiser erwiderte auf die Ansprache des Oberbürgermeisters mit folgender Rede: Mein lieber Oberbürgermeister! Ich dankte Ihnen herz lich sür die sreundlichcn Worte, mit denen Sie mich auch diesmal bei meiner Anwesenheit in dem mir so lieben Mün chen begrüsicn, und ich bitte Sie und die beiden hier ver sammelten Gcmeindckollegicn, diesen meinen Tan> auch allen jenen da draußen zu übermitteln, die gestern und heute der Kaiserin und mir einen io warmen, von Herzen kommenden und deshalb zu Herzen gehenden Empfang be reitet haben. Sic haben mit Recht darauf hingcwiescn, daß mich mannigfache Bande mit der alten Isarstadt verbinden. ES ist mir deshalb stets eine besondere Freude und Genugtuung, in ihren Mauern zu weilen und aus den wechselnden Bildern, die sich dem Beschauer dar- bicten, allerlei Anregungen zu schöpfen. Der allmächtige Gott hat es gewollt, daß es unseren Vätern vergönnt war, auf blutiger Walstatt die Saat auszustrcuen, die so herr liche Früchte getragen hat. Damals wurde in heißem Ringen das weite deutsche Vaterland gefügt, damals wurden allen deutschen Stämmen die Wege geebnet zu ungehinderter Entwicklung ihrer ideellen und materiel len Kräfte. Zn diesen günstigen Vorbedingungen wurden der jetzt lebenden Generation die Segnungen langen un gestörten Friedens zuteil. Da sind cs wohl berechtigte ernste Fragen, ob diese Gunst der Zeiten auch richtig ausgenützt wird, ob die Söhne der Väter würdig sind und ob das Ererbte auch unter dem starken Schutze und der herrlichen Wehrmacht zu Lande und zu Wasser rich tig fortcntwickelt wird? Nun, hier in München, kann ich mich von einem Male zum andern davon überzeugen, welche gewaltigen Fortschritte Ihr Gemeinwesen macht durch die Tüchtigkeit seiner Bürger, die Umsicht seiner Leiter, unter der weisen Fürsorge seiner erlauchten Für sten, die allezeit ihrer Residenzstadt ein so reges Interesse bekundet haben. Unter solchen Umständen darf man die eben gestellten Fragen wohl freudig bejahen, und mein auf richtigster Wunsch ist es, Laß dies immer so bleiben möge. DaS walte Gott! Nach dem Ehrcntrunk ließ sich der Kaiser zahlreiche Ge- mcindevcrtreter aller Parteien vovstellcn. Um 11)4 Uhr er folgte die Abfahrt der Majestäten. Der Kaiser begab sich vom Rathause nach -er preußischen Gesandtschaft, wo er Vorträge entgegennahm und arbeitete. Bevor er die Gesandtschaft betrat, hatte er das Denkmal des Prinz- Regenten Luitpold in der Prinz-Negcnten-Straße besichtigt. Um 1 Uhr war Frühstück in der Gesandtschaft. Hieran nahmen teil außer dem Kaiscrpaar das Gefolge, der Ehren dienst, der Gesandte v. Trcutlcr mit Gemahlin und den Herren der Gesandtschaft mit Damen, Prinzessin Friedrich von Hohenzollern, Ministerpräsident Freiherr v. Hcrtling, Staatsminister Gras Crailsheim, Staatsmnnster Dr. Grpf Podewils, der bayrische Gesandte in Berlin Gras v. Lerchen- selü, Staatssekretär v. Iagow, der Fürst zn Leiningen. Graf Ortenbnrg, Gräsin Luxburg, Gräfin Tattenbach, Professor Friedrich A. v. Kanlbach, Ludwig Ganghoser, Gras v. Schön born, Oberst v. Leipzig, Major Hasscnstcin u. a. Das Urteil im Trcnbcrg-Prozeß. Berlin. DaS Urteil gegen die Gräfin Fischler z n Trenbcrg lautet wegen Wuchers, Betruges, Erpress ung in 2 Fällen und Beleidigung ans 1 Iahr 8 Monatc G c f ä n g n i s, I 500 M a r 1 G c l d sl r a s c und 8 Jahre Ehrenrechtsvcrlusi unter Anrechnung von 8 Monaten ans die Untersuchungshaft. Die nlS Z cugin geladene Prin zessin Alexandra von ?1 s c n b n r g - B ü s i n g e n wurde wegen Nichterscheinens zu 300 Mark Geld» strafe verurteilt. In der Urteilsbegründung wurde hcrvorgchvbcn, daß die Strafe eine milde sein müßte, weil in den Personen, die die Angeklagte bewuchert hat. nach Ansicht des Gerichts nicht wehr viel zn ver derben war. Der Vorsitzende hob mit besonderer Ne- tonilng hervor, dasi das Gericht lediglich nach dem ge urteilt habe, was in der .H-auptvcrbandliing vorgckommen ist. Es seien an das Gericht zahlreiche Zuschriften ge langt, in denen teils sür, teils gegen die Angeklagte Stel lung genommen wurde. Solche Zuschriften seien offenbar auch ans bessersituierten Kreisen gekommen und hätten ver sucht, Einfluß ans das Strafmaß zn gewinnen. Das Ge richt müsse aber solche Zuschriften als ganz ungehörig ziirückweisen. Nach Verkündigung des Urteils beantragte der Verteidiger, die Angeklagte gegen eine Kaution von 5000 Mark aus der .Hast zu entlassen, um cs ihr zu er möglichen, ihre Angelegenheiten zu ordnen. Seitens der Staatsanwaltschaft wurde dem widersprochen. Die Ange klagte sei schon einmal nach Monte Carlo geflüchtet und habe sich später in Berlin verborgen gehalten. Das Ge richt lehnte den H a f t c n t l af s n n g S a n t r a g ab. Ein neuer Vorschlag GrcyS in der Insclfrage. Nom. Tie „Tribuna" teilt mit Bezug auf Meldungen von einer englischen Note über die albanische und die Zwöls-Inselfrage folgendes mit: Sir Edward Grcy teile den italienischen Standpunkt, dasi die albanische Frage nicht mit der ägäischcn vcrknüpft werden dürfe. Grey habe daher vorgeschlagcn, daß die 1 2 I n s c l n d e r T ü r - kei unter gewissen Garantien sür die griechische Be völkerung sreigcgcben würden, sobald Italien die Inseln aufgeben werde und nachdem der F-riedcnsvcrtrag von Lausanne von der Türkei vollständig erfüllt worden sei. Die Schwierigkeiten der türkischen Anleihe in Paris. Köln. lPriv.-Tcl.i Tic .„Köln. Ztg." meldet auS Paris: An der Börse wurde gestern erzählt, daß das Bankhaus Pcrier von der Regierung veranlaßt worden sei, die für morgen ausgeschriebenen Ausgaben von türkischen Schatzscheinen im Betrage von 5 0 M i l l i o ne n F r a n c S zu verschieben. Finanzminister Eaillonx habe den Bankier Pericr zu sich rufen lassen, um ihn aus die un angenehmen politischen Folgen der geplanten Begebung der türkischen Schatzschcinc aufmerksam zu machen. Ob Pericr nachgegebcn bat. weiß man nicht. Die Borbercitun. gen für diese Nnleihcvperation sind schon sehr weit vor. geschritten. Tie Negierung hat sich sehr spät entschlossen, einzugrcifen. / Kunst und Wissenschaft. ft* Mitteilung aus dem Bnrcau der Königlichen Hos- thcater. Im Königlichen Over »Hause geht Donnerstag, den 18. Dezember, Richard Wagners „Fliegender Holländer" mit folgender Besetzung in Szene: Holländer: Herr Plaschkc, Senta: Frau Plaschkc-v. d. Osten, Erik: Herr Löltgcn, Taland: Herr Zottmayr , Steuermann: Herr Rüdiger, Mary: Fräulein v. Ehavanne. Die Vorstellung beginnt um 8 Uhr. f* Mitteilung des Resldenzlheaterö. I» der WcihnachtS-Novität „Wie einst im Mai" sind in den Hauptrollen beschäftigt die Damen: Brill, Grabitz, Kattner und Steinen, die Herren: Felix, Gähd, Hrll- mig, Fand«, von Krebs, Langer, Snksüll und Wieland. Die Posse geht hier mit vollständig neuer Ausstattung in Szene. ft* DaS Petriquartctt gedachte gestern in seiner dritten Kammermusik wieder einmal Robert Bvlkmanns, dessen dreißigster Todestag vor wenigen Wochen ziemlich lautlos vorbeigtng. Ta nun im nächsten Jahre seine Werke frei werden, dürfte vielleicht ein rühriger Verleger nicht ohne Glück die besten Schöpfungen des Meisters in populären Ausgaben weitesten Miisikkreifcn zugänglich machen. Das gestern gespielte G-Moll-Streichguartctt, das zweite von den sechs Volkmannschen, verdient öfter gehört zu werden. Ob wohl eines -er frühen Werke, besitzt es alle die schätzens werten Eigenschaften, die uns ihren Autor lieb und teuer machen. Empfindungsrefthe, deutsche, romantisch an gehauchte Musik von nobler Haltung steckt in ihm, und das Andante entzückt mit seiner melodischen SchönhcitSfülle. Die Herren spielten das Quartett mit Gedächtnisfeier-Hingabe und konnten reichen Beifall entgegennchmcn. Jan Ingen- hovcns Streichquartett in einem Satze ist bereits vor einigen Tugen nach -er Hcllcrauer Ausführung durch das Petri quartett an dieser Stelle besprochen worden; es machte gestern anscheinend wenig Eindruck. Brahms' B-Dur (Op. 67s stand! am Schluß. 6. X. j ft* Frequenz der Dresdner Technischen Hochschule. Die Gesamtzahl der im Wintersemester 11)18/14 an der Tech nischen Hochschule zu Dresden tmatrtkulierten Studenten beträgt 1247, davon 317 im Hochbau, 231 in der Ingenienr- crbtcilnng, 380 in der mechanischen, 218 in der chemischen und 101 in der allgemeinen Abteilung. Hierunter befinden sich 10 Damen und zwar 4 bei der chemischen und 6 bei der all gemeinen Abteilung. Hierzu kommen 400 Hospitanten sür die einzelnen Fächer, so daß die Gesamtzahl der Besucher der Hochschule 1647 beträgt. Von den Studierenden und Hörern sind der Staatsangehörigkeit nach 098 Sachsen, 298 Angehörige anderer deutscher Bundesstaaten, 248 aus anßerdcntschen Staaten und 13 aus außereuropäischen Staaten. ft* „Parsifal" in Berlin. Die erste Ausführung des „Parsifal" in der Berliner Hofopcr wird in der zweiten Iannarhälstc stattfindcn. Die Chorproben haben begonnen und Graf Hülsen legt gerade auf die sorgsame Borbercitun« dieses Werkes den größten Wert. Viel Zeit nehmen auch die baulichen Acndcriingcn in Anspruch, denen der Zuschaucrraum bczw. das Proszenium unterworfen werden. Für die Zwecke der Inszenierung wird das ge samte Proszenium in die Bühne einbczogen, so daß also die Prvszcniumslogcn, auch die drei Hoslogen im ersten Rang, ansgcschaltct sein werden. Man erkennt schon auS dem Verzicht auf alle diese hochbezahlten Plätze, daß die Generalintendant»! in der Ausführung dcS „Parsifal" keine rein geschäftliche „Sensation" sicht. Mit Rücksicht auf die Veränderungen im Zuschauerraum ist von vornherein das Erscheinen des Werkes im ständigen Repertoire ausge schlossen. Es sind zunächst zehn Vorstellungen hintereinander geplant. Weitere Aufführungen werde» erst wieder nach geraumer Zeit, in der Karwoche etwa, in ähnlichen Zyklen stattfindcn. Die Ausstattung wird von den Theatermalern Kautsky und Rottonara geschaffen. Das- ! selbe Atelier wird die Ausstattung für die anderen preußi- I schcn Hostheater. Hannover. Kassel und Wiesbaden, liefern; ferner für München Mainz, Ehcmnitz, Warschau und die Metropolitan-Opera in Chicago. Die Arbeiten in den Berliner und Wiener Werkstätten sind in vollem Gange. (Für die Wiener Hvsvper wird nicht KautSky, sondern Roller den „Parsifal" ausstatten.>—Im Deutschen Opcrnhauie in Clxirlottcnbnrg sind die beiden ersten, auf den 1. und 4. Januar festgesetzten Aufführungen des. „Parsifal", bereits ausvcrkanst. ft* Richard Strauß »nd das Berliner Hostheater. Strauß, dem zu Ehre» soeben eine „Strauß-Woche" in Berlin veranstaltet worden war, ist im Berliner Hvftbcatcr sehr oft mit eigenen Werke» zu Worte gekommen. Eine Statistik, die »ns der Verlag Adolph Fürstncr übersendet, gibt dafür den Beweis. So erzielte in Berlin die „FcucrSnot" (Berliner Erstaufführung 1002s bisher 20 Aufführungen, die „Salome" von 1006 ab 98 Aufführungen, die „Elektra" von 1909 ab 10 Aufführungen, der „Nvsenkavalicr" von 1911 ad 89 Aus führungen und die „Ariadne" vom Februar 1913 ab 38 Aus führungen. Mit diesen Zahlen kann die Dresdner Hosopec allerdings kaum konkurrieren. Aber Dresden hat dafür den stolzen Ruhm als die bewährte Stätte der Urauf führungen -er ersten vier der genannten Mnsikdramen. ft* Die Zurücknahme der Klage Weingartners. lieber die Zurücknahme der Klage Felix v. Weingartners gegen Gras v. Hülsen wird mitgetcilt, das, eS sich bei der Zurücknahme keineswegs um einen impulsiven Akt des Künstlers ge handelt habe, sondern daß Weingartner erst nach eingehender Beratung mit seinem Rechtsbcistand diesen mit der Zurück nahme der Klage beauftragt hat. lieber die Gründe, die mit der Prozeßlage nichts zu tun Hütten, wolle der Künstler Schweigen gewahrt wissen. ft* Hebbelfeier im Berliner Königl. Schauspielhaus«-. Im Königl. Schanspielhanse zn Berlin fand am Sonnabend nachmittag auö Anlaß dcS 50. Todestages Friedrich Hebbels, die feierliche Ucbernahmc des Hebbel-Denkmals von Bach mann statt. Gen^ralftitenFant. Hülsen-Haescler tzOz