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ErzgebNolksfrrund üter Tageblatt für Schneeberg und Umgegend Expedition, »erlag und Druck vor L M. Gärtner in Schneeberg. » KvbSL 107. Dienstag, 12. Mai 18S1 r. Ang Bon M F. W. Gantenberg. Stadtraih. Hsch. ockau wenden. orstaqd Brüche gehen zu lasten, wünscht man sich vah n zu einig«,, ge an Oie Industriellen und die Direktoren mehrerer Hüttenwerke obe enl haben beschlossen, eine Petition zu Gunsten der VerfaffungS- n 2 ar Der Deputation natioaalltberaler Bettrau«a»mSnn«r au» n stark. urthrilung der innerpolitischen Besonders eingehend betonte Regierung für die namentlich Situation an höchster Stelle, der Kaiser die Sorge seiner in jenem Bezirke so mächtig „Sie können überzeugt sein, und keine Arbeit zu mühselig nach beiden Setten der In» In dritter Lesung wurden Reichsschuldbuch, die Brannt- die Neuregelung der Zucker- dem Anträge Orterer, wel- 18 und eine fünfjährige November vertagt worden, noch die Gesetze über das Weinsteuernovelle und über steuer erledigt, letzteres mit cher die Konsumsteuer auf t früher in Mast« be- daß für die Da» unbefugte Brtreten de» der hiesigen Gemeinde gehörigen Walsgrundstück» M-iuleithe" ist bei Strafe verboten. Wildenfels, am S. Mai 1891. lven. tlchior. >t, Draht« -iefernagel, senschieber, irthschafts- flt äußerst 8 ädtel. -l, I. A. fse 40 H. l jeder für die königliche« rmd städtische« Behörde« i« Aue, Grüuhain, Hartem stei«, Johmmgemegenstadt, Lößnitz, Nenstädtel, Schneeberg, Schwarzenberg rmd Wildenfels. nommen. Das Arbeiterschutzgesetz ist mit großer Mehrheit vom Reichstag verabschiedet worden. Nur die Sozialvemo traten und ganz vereinzette Konservative und Freisinnige stimmten dagegen. Bon den Sozialdemokraten stand das bereits vorher fest; wirkliche Interessen des ArbeiterftandeS werden ja stets von ihnen preisgegeben. An der Zustim mung des BundeSrath» zu den vielfachen vom Re chslaz vorgenommenen Veränderungen ist necht zu zweifeln. Möge da» aus der Anregung de» Kaiser» heroorgegangeie Gesetz in der Arbeiterwelt diejenige beruhigende und versöhnende Wirkung ausüben, die «S anstrebt und zu erzielen seinem Inhalt nach wohl geeignet ist! Der Reichstag ist am 9. dieses Monats bis zum 10 d aus- itoir in 209. Der Stadtgemeinderath Junghänel. Das Ausschachten eines Graben« zur Legung von ungefähr 1100 Meter Gasrohre von der Gasanstalt nach dem Tölle'schen Werke sollen am Mittwoch Morgen 9 Uhr au hiefigtr Rach-ftelle an den Mindestfordernden vergeben werden, wozu Refltctanten hiermit einladet. , Aue, den 11. Mai 1891. W. Klette. Rath« Oberförster. - —— Herg, 3 Erscheint täglich mit RuDn ehme der Gen» «d Festtag«. M-e» »i«wljqttich 1 «LH «omi«e. end ca. 2 Mai a. c., versteigern, im Hause ungen Au ll auf Hy- 3 uftädtel. Uebergangöperiode festsrtzt mit einer offenen Exportprämie für di« ersten drei Jahre von 1,25 und für die weiteren zwei Jahre von 1 ^l. Bei der zweiten Berathung de« Nachtragsetat« ist von dm Freisinnigen, besonder« von Herrn Bamberger wieoer einmal «ine für unser Ansehen im Ausland« recht schädliche Kolonialdebatte heraufbeschworm worden. Es ist wohl nur in Deutschland möglich, daß Mitglieder des Parlament«, welchen doch die Förderung deutscher Angelegenheiten al» Pflicht gelten müßte, die Bewilligung einer einmaligen Summ« von 1 425 000 für ein« Kolonie beanstanden, zu einer Zeit, wo gerade diese Kolonie auf allen Seiten von uoseren mächtigen Nebenbuhlern, den Engländern uns Franzosen, bedroht, und ihr Werth dadurch in da« klarste Licht gesetzt wird. Mögen die Leiter der Reich«regierung nur stets der trefflichen Worte eingedenk sein, welche Staat« sekretär v. Marschall den Freisinnigen entgegenri«: »Nach dem wir Deutschen eine koloniale Politik inaugurirt haben, halte ich es geradezu für eia« Sach« d«r Würoe Deutsch land», auch dort zu bleiben, wo wir find, um Alle» zu thun, um jene Landstriche zu entwickeln. . . - Wenn wir wirklich au» unseren Kolonien herausgehen sollten, wenn wir dort unsere Zelte abbrächen, unsere Schiff« verbrennen uns un ter Führung de» Herrn Abg. Bamberger stillvergnügt nach Hause zurückkehren mit dem Zugeständniß vor aller Welt: wir find zu arm, wir find zu schwach, wir fin» zu energie los, um ein Werk zu vollenven, wa- wir begonnrn haben, danu würde ein Faktor berührt, der auch süc vis europäische Politik von großer Bedeutung ist, «S würde abgesqwächl die Ueberzeugung, die jetzt bet anderen Nationen brsteht, vaß in Deutschland allezeit ein fester Wille und auch ein starkes Können vorhanden ist." Das preußische Abgeordnetenhaus fetzte die Bera'hung de» Kultu-etatS fort. Der Beschluß de» Herr-nhause«, b.-t der Einkommensteuer nicht über «inen Steuer,az von 3°/, hinauszugehen, wurde vom Abgeordnetenhaus« abgelehnt. Um uuu über dies«r Differenz nicht da» ganz« Gesetz in die dem 19. hannoverschen Wahlzelle hat Fürst Bismarck gtstem vor 8 Tagen mit einer längeren Auseiaanversetzung geant wortet, in welcher er die Gründe barlegte, we halb er erst vom Herbst an und nur sporadisch an den Sitzungei des Reichstages theilnehmen könne. Gegen die geäußerten Ab sichten und Ansichten de» Kürsten über seine vemuächstige Reichsbotenthätigkeit würde nur ein sch echte» Gewisse« Ein spruch erheben können Opposition gezen bi« Reicheregierunz liegt dem ersten Reichskanzler gänchH rern; aber ul« ge treuer Lckehardt wirv er ver eigenen Schöpfung gelegentlich seine unschätzbare Hülfe leihen. Wie der 1. Ma-, so ist auch der darauf folgenve Sonn tag, der 3. Mai — auf welchen die veutsche Sscialvemo- trali« vie Begehung de» sogenannten „Weltfeiertazes der Arbeit" klugerweise verlegt hatte, in dem Bewußtsein, daß die Zahl ihrer wirklichen Anhänger im Reich« vena doch «ine viel zu geringe sei, um einen gewöhnlichen Werktag auf Befehl ver Parteiführer zu einem allgemeinen Arbeiterfeier- tage zu machen unv den Stillstand aller Räver bewirken zu können —, derartig verlaufen, daß man d^mit zufrieden sein kann. L« sind nicht nur keine Ruhestörungen vorze- kommen, man hat auch überhaupt im Ganzen sehr wenig von der in der socialsemokralischen Presse anzrkündigken großartigen Arbeiterfeter bemerkt. Die Führer ver deutschm Socialvemokrati« und die Leitartikelschretber ihrer Preise müssen sich wirklich vorkommen wie einsteu» die römischen Auguren und Haruspice», wenn sie ihre großen Prophezei ungen mit der meist nicht besonders starken Bechelligung ver Arbeitermaffen an der Maifeier vergleichen. Unv doch war va« Wetter am ersten Maiensonntage viese« Jahre« ganz besonders dazu angethan, die Mafien in« Freie zu locken. Die socialdemokratisch« Presse wirv freilich nicht aufhören, im Gegensatz zu den Thatsachen mit der großen Heerschau ves Proletariats zu prahlen, aber der Glaube an ihre frohen Botschaften ist, wie Alle« anzuveulen scheint, auch unter venen im Schwinden begriffen, die sie bereit« in ihren Netzen zu haben wähnte. Nachgerav» muß ja auch dem blödesten Auge di« ganz« Unwahrheit der haarsträubenden Aufschnei dereien der socialdemokratijchen Presse unv va« Mißoerhält.nß, welches zwischen ven Worten und den Leistungen ver social« demokratischen BolkSbezlücker besteht, kla- wrroen. Da« energische Auftreten der italienischen Regierung gegen die Unruhestifter unv Morvgesellen ves 1. Mat ist in der Deputirtenkammer unv im Senat zum Gegenstand mehrtägiger Debatten gemacht worven, welche indessen dem Ministerium unv ven SicherheitSbehörven «in unumschränkte» Fassung weggeblteben. Sie enthalten eine, in ähnlichen Worten schon öfter» vom Kaiser angewandt« Rev«w«ndung und habrn dahrr bttreff» ihrrr Rtchtigk«it die Wahrschein lichkeit für sich. Gegen dies« Richtigkeit spricht aber, daß der hohe Redner mit jen«n Worten tatsächlich etwa» ent schieden Falsches gesagt haben würde, und daß zu denselben noch weit mehr, als bet anderen Gelegenheiten jev« Ver anlassung fehlt«. Ohne Zi«l würde «ine solch« R«v«wtnvung abrr gänzlich bedeutungslos sein. Irr Bonn empfing der Kaiser am Donnerstag den^Be- such de» GroßherzogS von Luxemburg, welcher nachmtttag» nach Dessau weiterreiste. Am folgenden Tage begab sich der Kaiser nach Karlsruhe, da» «r gestern wilder v,r- lassen hat, um, über Darmstadt fahrend, in Schlitz beim Grafen Goetz einen mehrtägigen Aufenthalt zu nehmen und dann wieder nach Pot« dam zurückzutehren. Rach mehrmonatlicher Berathung im Au»schuff« und fiebenundzwanztg Sitzungen im Reichstag« ist am Frritag endlich di« Gew«rb«ordnung»novtll« in dritter Lesung ange- Bertrauensvotum einlrugen. Die Lage tn ren belgischen Kohlenrevieren bewahrt noch immer ihren vrohenven Charakter. Bon Brüssel au» stno Donnerstag Abenv drei Bataillone Earabmi«rS nach ver Region des Zentrums abzegangen. Im größten Theil ver Gruben de» Zentrums ist ver Ausstand «in oollftänvtzer, in einigen Werten sine vie Belegschaften Krettag zwar an gefahren, haben ind ß erklärt, Abeuo« bei ree Ausfahrt ihre Werktage milvringen unv vie Arbeit nie verlegen zu wollen. Ja mehreren Stahlwerk«» feiert «in Theil ver Arbeiter. r,otfion an den König zu richten. Ein« Abordnung foll an oa« Ministerium va» Ansuchen stellen, eine Erklärung zu Gunsten ve« allgemein«« Stimmrecht» abzuzebea, um dw Krise zu b«envu«n. Der Zustand in ven aaorrea Becken ist unverändert, vt« getroffenen militärischen Maßnahmen ge nügen für all« Svtntualtlätrn. den mrm efahrlo» Zeit. Auf dem Burkhardtswald liegen zu sofortigem Berkaus au« freier Hanv bereit: 3390 Stück fichtene Derbstauge« von 7—15 Eeniim Stärke, 56 o, Hdrt. dergl. Reisstauge« - 3—6 - sowie einige Hundert Meter gruneS fichtene» Streureifig. Ferner find die Fichtenrinden von den jetzt zu schälenden Nutzhölzern unv die GraSnutzung von dem 4 Acker großen Wiesen grundstück zu vergeben. Darauf Reflectirende wollen sich gefälligst an di« Reoierverwaltung daselbst Jnsrrtimwgebithr«»: bi« gestalt«« Zelle I Ach. s Japans. Lagesgeschichte. Schneeberg, den 10. Mai 1891. Wochenschau. Deutschland. Ihre Königlichen Majestäten find am Dienstag zu dreiwöchigem Aufenthalt nach Sibyllenort ab gereist. Der au und für fich schon sehr hübsche Edrlsttz soll durch mancherlei Lerbeflerungeu und Neuausstattungen geradezu zu einem entzückenden Eldorado geworden sein. Di« Aufnahme des Kaiser« in Düsseldorf, Köln und Bonn ist von einem enthusiastischen Jubel begleitet gewesen. Am lebhaftesten war derselbe begreiflicher Weise gelegentlich der Theilnahme des Kaisers an vem Kommers der Bonner Korps. Der Kaiser sprach dabei seine Sympathie aus mit der Erziehung der studentischen Jugend auf dem Fechtboden. Während die Rede de« Kaiser« bei dem Festmahl der Stadt Köln einen wesentlich localen Charakter trug, war - die Ansprache bei der Tafel im Ständehause zu Düfiel- i dorf von hervorragend politischer Bedeutung. Das warme Eintreten für die Aufrechterhaltung de» europäischen Frieden« wird weit über die Grenzen de« Reiches hinaus aufrichtige Zustimmung und herzliches Dankgefühl erwecken. »Ich wollte nur, der europäische Friede läge allein in meiner Hand; ich würde jevenfalls dafür sorgen, daß er nie mehr gestört würde." Das sind Worte, die un« mit unabweisbarer Gewalt empfinden lassen, daß sie einem vollen Herzen entströmten. Bedeutungsvoll waren nicht minder die Bemerkungen über die innere Lage; der Aus spruch „wir ringen uns allmälig zu festen Verhältnissen durch" zeugt gerade aus dem Munde des Kaisers von einer ungewöhnlichen freimüthigen und vorurtheilslosen Be- daß man der Steu«rl«iter nicht vom niedrigst« Satze an «ine progresstv« Form bi» zu 4°/, gtebt, sonvera ven i Satz von 4"/, al» Norm annimmt und denselben degressiv abfallen läßt. Di« Sache bleibt ganz genau dieselbe; abrr «» scheint, al» ob da» H«rr«nhau» mit dieser äußerlichen Seaugthuung sich den veschlüffen de« Abgeordnetenhaus«« unterworfen würoe. Brauerei, freundlichst orstanv. Mittwoch, den L0. Mai 18S1, Vormittag» 9 Uhr au gelangen in dem hier an der Eibenstock«r-Straße gelegenen Grundstück« Nr. 362/316o de» Brandkatastrr» eine Menge Nußbaumblöcke, Bretter und Pfosten gegen sofortige Baarzahlung zur Versteigerung. Johanngrorgenstadt, d«n 9. Mai 1891. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. I. St.: Schönherr. Sonnabend, den 16. Mai 18V1, Vormittag» 10 Uhr, gelangen in dem hier an der Eibenstockerstraße geleg«nen Grundstücke Nr. 362/316o de» Brand-LatasterS «ine Stanzmaschine mit Stanzen, sowie eine groß« Arg«ntansche«r« gegen sofortige vaarzahlung zur Versteigerung. Johanngeorgenstadt, am 6. Mat 1891. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. I. St.: Schönherr. entwickelte deutsche Industrie, daß mir keine Mühe zu groß ist, um dafür zu sorgen, baß dustrte, dem Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer, in jeder Beziehung Gerechtigkeit geschehen foll." Die bereit-erwähnten Worte, mit denen der Kaiser seine Rede nach der ersten Wiedergabe der »Köln. Ztg." schloß: „«» ist nur ein Herr im Reiche, und da» bin ich; ich dulde Niemanden neben mir," find in der späteren, wohl als officiell anzusehenden