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MoMer W Tageblatt und Anzeiger Wochenblatt für 3 schovau und Umgegend Anzeigenpreise: Die 4S mm breite Millimeterzeile 7 Psg,: die SS mm breite Millimeterzeile im Texttett 25 Psg.; Nachlaßstassel 6 Kisser- und NachweiSgebühr 25 Psg zuzügl. Porte E Da« .gschopauer Tageblatt und Anzeiger/ erscheint werktäglich. Monatl.BezugSpreiS l.7EM. Zustellgeb. SO Psg. Bestellungen werden in uns. GeschästSst.,von den Boten, iowievon allenPostanstalten angenommen Das „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Beröfsentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauplmannschaft Flöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. in. b. H. Zschopau. Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. 4l; Postsche-lkonto: Leipzig Nr. 42884— Fernsprecher Nr. 712 Zeitung für die Orte: KrumhermerSdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendors N-. rs» d«« 11. 1988 MewMe in i>er AIDasi WmM N da Wre d« Snmdeim - MWc GiirWi«m k die MewM Die Aeberführung -er sterblichen Uebrrrest« vom RatHS in das Haus der Deutschen Botschaft. Alle Mitglieder der deutschen Kolonie in Paris folgten in tiefer Ergriffenheit dem Sarge mit den sterblichen Lieber,est:n des Gesandtschaftsrats Ernst vom Rath, der von feiger jüdischer Mörderhand hingemeuchelt wurde. Linser Bild zeigt den Trauerzug vor der Deutschen Bot schäft. (Pressephoto, Zander-Multiplex-K.) Nachdem die Leiche des von Mörderhand gefallenen sungeu Gesandtschaftsrats Ernst vom Nath am Mittwoch abend von der Klinik in die dentsche Botschaft in Paris Ubcrgcführt worden ist, steht der Sarg nunmehr in einem zn einer Kapelle umgewandelten Saal, der mit schwarzem Tuch und frischem Grün würdig ausgestaltet ist. A« der Bahre des Toten, die von der Reichsdicnstflagge einge- hiiüt und mit zahlreichen Kränzen umgeben ist, halten ab- wcchsclnd Mitglieder der deutschen Botschaft und der deutschen Kolonie die Totenwache. Der Lichterschcin der Kandelaber breitet über den Raum eine feierliche Weihe aus. An dem in eine Kapelle umgestalteten Naum tu der Deutsche» Botschaft hat im Beisein der Eltern des ver storbenen Gesandtschaftsrates vom Nath eine interne Tranerfeicr für die Mitglieder der Deutschen Botschaft stattgefunden. Die Gehilfen des Militärattaches hielten in Uniform die Ehrenwache. Die Feier wurde umrahmt mit Vorträgen getrage ner Musik. Zunächst sprach der deutsche Botschafter, der die Mutter des Verstorbenen zum Katafalk führte. Er widmete in bewegten Worten seinem treuen Mitarbeiter und Freund im Ramen der Deutschen Botschaft einen tief 'empfundenen Nachruf. Ter Landesgruppenleiter. Gesandt- schastsrat Tr. Eh»ich, ries hieraus dem in, Ausland gesal- lenen Parteigenosse», und Kameraden im Namen der Deutschen in Frankreich, die sich in Ehrfurcht vor seinen, großen Opfer und dein Schmerz seiner Eltern »eigen, ebenfalls ein letztes Lebewohl zu.' An dem Sarg des verstorbenen Gesandtschaftsrates vom Nath haben außer der Deutschen Botschaft und der Landesgruppe die französische Regierung und das sran- zösische Außenministerium Kränze niedcrlegen lassen. Ter italienische Geschäftsträger Pruna wird am 11. November nachmittags in Begleitung des italienischen Marine- und des Luftattaches sowie in Begleitung von Vertretern des hiesigen Fascio im Auftrage Mussolinis einen Kranz an dem Sarg von Gesandtschaftsrat vom Nath nicderlegen. In der Botschaft liegt eine Beileidsliste aus, in die sich nach dem Präsidenten der französische», Repu blik, Lebrun, dem Ministerpräsidenten Daladier und dem Außenminister Bonnet alle französischen Minister und Vertreter der französischen Armee eingetragen haben. Die Liste trägt weiter die Namen zahlreicher hochstehender französischer Persönlichkeiten und der Mitglieder des aus ländischen Diplomatischen Korps in Paris. Der Ge schäftsträger der italienischen Botschaft, Pruna, hat sich mit dem gesamten Personal seiner Botschaft eingetragen. In der Liste findet sich auch der Name des amerikanischen Geschäftsträgers Wilson, des Apostolischen Nuntius in Paris und fast aller in der französischen Hauptstadt akre- ditierten diplomatischen Vertreter fremder Mächte. * Ernst vom Nath, den die tödliche Kugel des Meuchel mörders Herschel Grünspan traf, hat nur ein Mier von Keine weiteren Aktionen und Demonstrationen! Dr. Goebbels an die Bevölkerung A Reichsminister Dr. Goebbels gab am Donners tagnachmittag bekannt: „Die berechtigte und verständliche Empörung des deutschen Bölkes über den feigen jüdischen Meuchelmord an eine,» deutschen Diplomaten in Paris hat sich in der vergangenen Nacht in umfangreichem Maße Lust verschafft. An zahlreichen Städten und Orten des Reiches wnrdcn Bergcltungsaktioncn gegen jüdische Gebäude und Geschäfte vorgcnomrne». Es ergeht nunmehr an oic gesamte Bevölkerung die strenge Aufforderung von allen weiteren Demonstrativncn und Aktionen gegen das Judentum, gleichgültig welcher Art, sofort abzuscbcn. Die endgültige Antwort auf das jüdische Attentat >n Paris wird auf dem Wege der Gesetz- geöuug bzw. der Nerordunug de,» Judentum erteilt werde»." 2!) Jahre», erreicht. Im Jahre IlE) in Frankfurt am Main geboren, trat er nach Absolvierung der Schule und der Universität in den Preußischen Justizdicnst, dein er als Referendar angchörle. 1934 wurde vom Nath als Anwärter für den höheren Auswärtigen Dienst in das Auswärtige Amt berufen. Nach Beschäftigung in Berlin und Budapest war rr beim Generalkonsul in Kalkutta beschäftigt. Infolge einer Tropenkrankheit wurde er dann im August dieses Jahres der deutschen Botschaft in Paris zugeteilt. Und ain 18. September dieses Jahres wurde er zum Legalionssekretär ernannt. Noch ain Mittwoch er hielt er vom Führer und Reichskanzler die Beförderung zum Gesandtschaftsrat I. Klasse. Ernst vom Nath gehörte seit 1932 der NSDAP, an und hat auch als SA.-Mann Dienst getan. Gr siel im Dienst für Mm und Volk Beileidstelegramme zum Tode vom Naths Den Eltr-u des Gesandtschaftsratcs Ernst von, Rath gehen von allen Seiten Beileidstelegramme zu, in denen die tiefempfundene Anteilnahme zu dem Tode des von Mördcrhand Gefallenen, eines bewährten nationalsoziali stische» Kämpfers, zum Ausdruck gebracht wird. Generalfeldmarschall Hermann Göring sandte an die Eltern folgendes Telegramm: „Zu dem schweren Verlust, welcher Sie durch den Tod Ihres Sohnes, der durch ruchlose Mörderhand fiel, betroffen hat, übermittele ich Ihnen meine tiefempfundene Anteilnahme. Möge Ihnen das Bewußtsein, daß Ihr Sohn in vorderster Linie stehend mitten aus dem Einsatz für sein Vaterland sein hoffnungsvolles Leben geben mußte, Trost sein im schweren Leid." Dem deutschen Botschafter in Paris sandte der Feld marschall folgendes Telegramm: „Tief erschüttert erreicht mich die Nachricht, daß nun doch ärztliche Kunst das Leben Ihres Mitarbeiters, des Gesandtschaftsrats l. Klasse Ernst vom Nath, nicht mehr retten konnte. Ich übermittele Ihnen zu dem schweren Verlust, der uns alle durch diese jüdische, ruchlose Mord tat gleichermaßen betrifft, meine tiefempfundene Anteil nahme." Der Reichsminister des Auswärtigen, von Rib bentrop, sandte den Eltern folgendes Beileidstele gramm: „Tief erschüttert habe ich soeben die Nachricht von Bild links: Gesandtschaftsrat vom Nath auf dem Totenbett. Bildtelegramm. (Presse-Hoffmann. Zander-Multipler-K.) — Bild rechts: Die Aufbahrung in d r Deut- schrn Botschaft. Bol.sgrnosien halt.» die Eh.enwache für den feige Ermord.ten. BildtÄlegramm. (Presie-Hoftmamm, Zand«r-Multiplex-K.)