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»*»,«» > mit 2 »eil Dresden und Be»«,»t>rri», en dterleltShrltch ».»« In utschlanb stet Hau» it.IiS A: «n Oesterreich «.4» ic. A»I««S« » nur mit Feierabend diertelUlhrstch 1,8» In Dee«den und o«u Deutschland frei Hau» iS,»» Z«: in Oesterreich 4.VV <. — »üizel-Riimmer 1« 4. wochentags erscheint die Zeitung regelmäßig in den ersten »achmittagSstunden: die Eonnabendnummer erscheint später Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht «nb Freiheit mit Unterhaltungsbeilage Vie illustrierte Zeit un- Sonntagsbeilage Feieraben- «nnahme von Anzeige« 1 SeschLstSanzetacn »i« t» Uhr. von «»eigen bis LI Uhr Familien» Preis für die Petit-Äpaktzetle S» im IleNametell»» L Für undeutlich geschriebene, sowie durch Fernsprecher auf gegebene Anzeigen tbnnen wir die Verantwortlichkeit für die Richtigkeit de» TerieS nicht übernehmen. RedaktionS-Eprechstunde : Lv bis I L Uhr vormittag». Für Rückgabe etnaesandter kchriftst. macht fichdi« Redalttan nicht verbindlich: Ruckieudung erfolgt, wenn Rückporto bet gefugt ist. Brieflichen Anfragen ist Antwortsporto betzufügen. Nr.1 B-Ichüfirstell« und Redrrttiom DreSdeu-A. LS, Holbeiuftrrrtze SS Sonnabend den 2. Januar 1915 Fernsprecher LL8S8 11 Ialsig. 8 und Ppagen Sinsve 3 870 Der Tteujahrstag blachto von allen Kriegsschauplätzen sehr erfr> düngen. Zunächst ist die Zusammenstellung de i Kriegsbeute von Wichtigkeit. Sie lautet: Berlin, 31. Dezember. (Amtlich. W. T. B.) Die Gesamtzahl der beim Jahresschlüsse in Deutschland befind lichen und internierten Kriegsgefangenen (nicht Zivilgcsangcner) beträgt 8139 Offiziere und 5 7 7 8 7 5 Mann. In dieser Zahl ist ein Teil der auf der Verfolgung in Russisch-Polen gemachten, sowie der noch im Abtransport befindlichen Gefangenen noch nicht enthalten. Die Gesamtzahl setzt sich folgendermaßen zusammen: Fran zosen 3459 Offiziere und 215 905 Mann, darunter 7 Gene rale; Russen 3575 Offiziere und 306 294 Mann, darunter 18 Generale; Belgier 612 Offiziere und 36 852 Mann, darunter 3 Generale; Engländer 492 Offiziere und 18 824 Mann. Tie über Kopenhagen verbreitete angeblich vom russi schen Kricgsminister stammende Nachricht, daß in Rußland 1140 Offiziere und 134 700 Mann deutsche Kriegsgefangene sich befänden, ist irreführend. Die Russen zählen in die Ge- ssmtzahl alle Zivilgefangrncn hinein, die zu Krirgsbeginn Zurückgehalten und interniert worden sind. Die Kriegs gefangenen sind auf allerhöchstcns 15 Prozent der ange gebenen Summe zu veranschlagen. Hierbei ist zu beachten, daß ein großer Teil auch dieser Gefangenen verwundet in die Hände der Russen gefallen ist. 586000 Kriegsgefangene, das ist eine Zahl, die sich hören läßt. Wichtig ist dabei die Mitteilung über die Zahl der deutschen Kriegsgefangenen in Rußland. Sie beträgt kaum 20 000. Diese Angabe zeigt klar, welch riesenhafte Verluste die Russen und welch geringe Verluste wir dem gegenüber haben. Ueber die letzten russischen Verluste kam am Silvesterabend noch folgende Mitteilung: iNichtamtlich.) Aus dem Großen Hauptquartier er fahren wir: Unsere in Polen kämpfenden Truppen haben bei der an die Kämpfe bei Lodz und Lowitsch anschließenden Verfolgung über 56 000 Gefangene gemacht und viele Ge schütze und Maschinengewehre erbeutet. Die Gesamt- beute unserer am 11. November in Polen rinsetzcnden Beinahe <»(>0000 Kriegsgefangene in Deutschland Offensive ist somit auf 136600 Gefangene, über 100 Geschütze und 300 Maschinengewehre gestiegen. Die russischen Verluste müssen sich allmählich im russi schen Heere bemerkbar machen. Auf die Dauer kann kein Land und kein Heer solch riesenhafte Verluste ertragen. Ueber die Kriegsbeute in den Argonnen liegt nachstehende Meldung vor' Aus ' - nptquartier erfahren wir: Die im Monat i eren in den Argonnen kämpfenden Truppen gcmacy.r Kriegsbeute beträgt insgesamt 2 9 50 >« »verwundete Gefangene, 21 Maschinengewehre, 14 Minenwerfcr, 1 Bronzemörser, 2 Revolverkanonen. Schließlich kommen noch die Tagesberichte. Am 31. Januar kam folgende Kundmachung: - Großes Hauptquartier, 31. Dezember vorm. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: An de>- Küste war im allgemeinen Ruhe. Der Feind legte sein Artilleriefeuer auf Westende-Bad und zer störte einen Teil der Häuser, ohne militärischen Schaden an- zirrrchten. In der von uns gesprengten Alger-Auberge- Fernie südöstlich Reims Wurde eine ganze fran zösische Kompagnie vernichtet. Starke fran zösische Angriffe nördlich des Lagers von Chalons wurden überall abgewiesen. Im westlichen Teile der Argonnen gewannen unsere Truppen unter Fortnahine mehrerer hintereinanderliegender Gräben und Gefangennahme von-über 25,0 Franzosen erheb lich Boden. In der Gegend Flirey, nördlich Toul, schei terten französische Angriffsversuche. Im Oberclsaß, in der Gegend westlich Sennheim, brachen sämt liche Angriffe der Franzoesn in unserem Feuer zu sammen. Systematisch schossen sie Haus für .Haus des von uns besetzten Dorfes Steinbach in Trümmer. Unsere Verluste sind aber gering. Oestlicher Kriegsschauplatz: Die Lage in Ostpreußen und Polen nördlich der Weichsel ist unver ändert. An und östlich der Bzura dauern die Kämpfe fort. In der Gegend Rawa machte unsere Offensive Fort schritte. Auf dem Ostufer der Pilica ist die Lage unver ändert. Ober st e Heeresleitung. Und am gestrigen Neujahrstag kam nachstehendes Telegramm: Großes Hauptquartier, 1. Januar vorm. (W. T. B. Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Bei Nieuport ereignete sich nichts Wesentliches. Von einer Wiedercinnahme des durch feindliches Artillerirfeuer voll kommen zusammengeschossencn Gehöftes St. Georges wurde mit Rücksicht auf den dort befindlichen hohen Wasserftand abgesehen. Oestlich Bethnnr, südlich des Kanals, entrissen wir den Engländern einen Schützengraben. In den Argonnen kamen unsere Angriffe weiter vorwärts. Wieder sielen 400 Gefangene, 6 Ma- schinengewehre,4 Minenwerfer und zahlreiche andere Waffen und Munition in unsere Hände. Ein nordwestlich St. Mihicl bei Lahaymeix liegendes französisches Lager schossen wir in Brand. Angriffe bei Flirey und westlich Sennheim, die sich gestern wiederholten, wurden sämtlich abgeschlagen. Oestlicher Kriegsschauplatz: An der ost- preußischen Grenze und in Polen blieb die Lage unver ändert. Starker Nebel behindert die Opcrartionen. Die österreichisch-ungarischen Tagesberichte lauten: Wien. (W. T. B.) Amtlich wird Verlautbart den 31. Dezember mittags: Gestern entwickelten die Russen in der Bukowina und in den Karpathen eine lebhaftere Tätigkeit. Unsere Truppen halten am Suczawa-FIusse. im oberen Gebiete des Czersmosz, weiter westlich auf den Kammhöhen der Karpathen, dann im Nagy-Ag-Tale bei Oekörmezö, wo gestern wieder ein Angriff des Feindes unter schweren Verlusten scheiterte, endlich im oberen Gebiete des Latorcza- und nördlich des Uszoker Passes. Westlich dieses Passes hat der Gegner, der seine Vorrückung hier einstellte, keinen Karpathenübergang in Händen. Im Raume von Gorlice und nordöstlich Zakliczyn wurden die gestern und auch in der vergangenen Nacht fort gesetzten heftigen Angriffe der Russen überall abge wiesen. An der Nida herrschte Ruhe. Weiter nordwärts schreitet der Angriff der Verbündeten fort. Vor Przcmysl wurden russischePatrou illeninösterreichisch ungarischen Uniformen festtzestellt. Offiziere und Mannschaften des Feindes, die sich dieser unzulässigen Kriegslist bedienen, haben auf die Begünstigungen der internationalen Gesetze und Gebräuche im Kriege keinen Anspruch. Die Ruhe auf dem Balkan-Kriegsschauplatze hält an. Oestlich Trebinje zwang unsere Artillerie die Montenegriner^ nach mehrstündigem Geschützkampf zum Rückzuge. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabs: v. Höfer, Feldmarschall-Lcutnant. Chronik der kriegsereignisse 1914 Dezember Nachtrag zum 16. Nach den Niederlagen bei Lodz und Li- nianowa an der Bsura abermals geschlagen und durch die österreichische Offensive aus den Karpathen bedroht, haben die Russen den allgemeinen Rückzug angetreten. In der Linie Krosno—Zaklizcyn suchen sie denselben hartnäckig kämpfend zu decken. — Im Westen werden französische Offensivversuche mit Erfolg zurückgewiesen. — Bei dem Angriffe der deutschen Flotte auf Hartle- vool und Scarborough werden zwei feindliche Torpedo«, lboote vernichtet, ein dritter beschädigt. — Die be schossenen Städte haben großen Schaden erlitten und es gab einige Hundert Tote und Verwundete. — Ein russischer Offcnsivvorstoß am linken Ufer des Tschoroch - wird nach fünftägigem Kampfe zuriickgeschlagen. — Bei Kotur wirft türkische Kavallerie die Russen aus Nazi zurück. 17. Die Russen werden auf der ganzen Front von Krosno bis zur Bsuramündung verfolgt und auch aus ihren , Stellungen zwischen Krosno und Zakliczyn geworfen. — Piotrkow und Przcdborz werden von österreichischen Truppen erstürmt. — Abermalige Angriffe der Fran zosen bei La Bassee, Arras und Somme scheitern unter- großen Verlusten für den Gegner, der 1200 Gefangene rund mindestens 1800 Tote verliert. — Auch in den Argonnen werden 760 Gefangene gemacht. — Tür kische Truppen vereiteln einen englischen Landungs versuch bei Akaba. — Die Türken besetzen die Höhen vor Kotur. 18. In Ostpreußen wird ein Kavallerieangriff bei Pillkallen seitens der Deutschen zuriickgewiesen. — Die verbün- , deten Truppen überschreiten die Bilica, während unsere Kavallerie die Nida erreicht. — Am unteren Dunajcc leisten die feindlichen Nachhuten zähen Widerstand. — Im Westen erfolgen abermals eine Reihe von Angriffen seitens der Franzosen, die sich durch den am 17. seitens des Oberbefehlshabers Joffre erlassenen Armee- befehl erklären, der zur Wiederaufnahme der Offensive ancifert. — Zusammenkunft der Könige von Schweden, Norwegen und Dänemark in Malmö behufs Be sprechung gemeinsamer Maßregeln zum Schutze der ge meinsamen Interessen ihrer Reiche. 19. Die russischen Kräfte in Polen und Westgalizien nehmen neuerdings Stellung an der Rawka und Nida sowie am unteren Dunajec und nördlich der Karpathen ins besondere nordöstlich des Lupkower Passes. In Süd- polen erreichen österreichische Truppen die Nida, im Bialatal Tuchow und gewinnen auch in der Front Krosno Zakliczyn. sowie im Latorczatale an Raum. — Im Westen stellen die Gegner die erfolglosen Angriffe bei Nieuport und Bixschote ein. — Auch bei La Bassee und in den Argonnen werden Fortschritte gemacht. — Die Engländer erklären ihr Protektorat über Aegypten und setzen den Khediven Abbas Hilmi Pascha ab, indem sie den Fürsten Hussein Kemal Pascha als Sultan von Aegypten einsetzen. — Italien begibt eine innere An leihe von einer Milliarde Lire. — Festsetzung der Höchstpreise für Kartoffeln in Oesterreich. 20. In Polen schreitet der Angriff der verbündeten Trup pen gegen die neuen Stellungen des Feindes vor, des gleichen jener österreichischer Truppen im Latorczatale. — In Wcstgalizicn finden heftige Kämpfe statt. — Zwischen RiMourg l'Avous und dem Kanal d'Aire a la Bassee werden von den deutschen Truppen mehrere feindliche Schützengräben genommen und 270 Eng länder gefangen genommen. Ein Angriff der Fran zosen bei Souain-Massiges endet mit der Gefangen nahme von 310 Mann durch die Deutschen. Ebenso werden in den Argonnen 275» Franzosen gefangen ge nommen und 3 Maschinengewehre erbeutet, wobei eine wichtige Waldhöhe bei Le Foux de Paris erstürmt wird — Beschießung der Küste nördlich von Alexandrette du ein feindliches Kriegsschiff. 21. Die deutschen Truppen überschreiten an zahlreiche». Stellen den Bsura- und Nawka-Abschnitt. — An der Nida und südlich von Tomaszow entwickeln sich kleinere Kämpfe. — In Westgalizien scheitern Durchbruchsver- suche der Russen. — Im Ung-, Nagy-Ag° und Latorcza- tale wird heftig weitergekämpft, ebenso im Vorfelde von Przcmysl. — Im Westen setzen die Verbündeten ihre Angriffe bei Festubcrt, Givcnchy, Richebourg, Albert, Souain, Perthes, in den Argonnen und nörd lich voll Verdun fort, werden aber fast überall unter schweren Verlusten zurückgeworfen. — Unser Unter seeboot 12 greift das französische Adriageschwader in der Straße von Otranto an und torpediert das Admi ralitätsschiff. — Das Unterseeboot „Curie" wird an unserer Küste von unseren Batterien zum Sinken ge bracht. — Die gegen Aegypten bestimmte türkische Armee trat am 20. ihren Marsch von Damaskus auS an. — Die Türken erringen abermals einen Erfolg im Kaukasus bei Arhi östlich von Köpriköj. 22. In Polen hält der Kampf unverändert an. Südlich von Tomaszow wird ein Nachtangriff kaukasischer Regi menter abgewiesen. Auch in Westgalizien bei Krosno, Jaslo, Tuchow und am unteren Dunajec finden Wei tere heftige Kämpfe statt, so daß an der ganzen Front eine neue Schlacht im Gange ist. In den Karpathen erzielen österreichische Truppen Erfolge nördlich des Llibkower Passes gegen Lisko, im oberen Ungtale bei Fenyösvölgy und bei Volocz im Latorczatale. — Im Westen werden abermalige Angriffe der Verbündeten bei Lombarhydc und südlich Bixschote, nördlich Sillery, 1 1 _kL.. ^-,5 .1 g 0