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Petitzeite oder deren Raum mit IS Vf. berechnet, Set Wied-cholung bedeutender Rabatt. üuchdruckeret, Redakttoa «ad ««fchäftsftellc > Dresden. Vtllninei' Straf»« 41t. Fernipreche»» Rr. IMö. r Ein selbständiges Polen? Die Unruhen in Rußland erreichten stets eilten be sonders hohen Grad in Russisch-Polen; einerseits trug das hier zahlreich wohnende jüdische Element nicht wenig hierzu bei, sodann ist Polen im letzten Jahrhundert stets der Herd von Revolutionen und Unruhen gewesen. Wir finden es etwas begreiflich. Das Land war bis zur Neige des 18. Jahrhunderts ein selbständiges Königreich, wenn auch be» herrscht von Adelskliguen, wurde hier aber in drei Tei lungen seiner Selbständigkeit beraubt. Rußland, Oester reich und Preußen teilten sich; es ist bekannt, wie sehr Maria Theresia sich der ersten Teilung widersetzte, und doch bat Oesterreich durch die Angliedernng der Polen am wenigsten gelitten. Ob Preußen heute nochmals Teilungsgelüste empfinden wiirde, wollen wir nicht näher untersuchen, ver daut hat es die polnische Bevölkerung immer noch nicht, ja dieselbe wird ihm noch schwer im Magen liegen. Rußlands Polen hatten besonders über die Verge- tvaltigung in religiösen Dingen zu klagen; treue Katholiken wurden kurzerhand orthodox gemacht. Man nahm ihnen die Priester, sandte die Bischöfe in die Verbannung; ganze Dorf gemeinden wurden einfach als russisch-orthodox eingetragen und wehe dem, der an seinem wahren Glauben festhielt oder dessen Kinder sich wieder als katholisch bezeichnten! Die russischen Popen baben bei ihren „Bekehrungsversuchen" auf die niedrigsten Triebe spekuliert. Es wurde dem unge bildeten Volke vorgeredet, daß es große Ländereien erhalte, wenn es sich der russisch-orthodoxen Kirche anschließen werde. Aber der Erfolg war nicht allzu groß. Nun brachte im Frühjahr 1905 der bekannte Toleranzerlas; des Zaren eine Erleichterung; er stellte die Rückkehr zur katholischen Kirche nicht mehr unter Strafe, und sofort folgten Tausende dem Zuge ihres Herzens. Anderen allerdings sind trotz des Toleranzerlasses große Schwierigkeiten bereitet worden. Man weiß hinlänglich, wie groß der Gegensatz zwischen Gesetz und Ausführung gerade in Rußland ist. Solche Verhältnisse erhöhten die Unzufriedenheit, namentlich bei dem leicht entzündbaren Polenvolk. Der Ge danke an ein selbständiges Polen ist hier noch nicht erstorben; immer noch rechnet man darauf, daß es wiederkehren könne. Bei allen europäischen Unruhen sind deshalb auch Polen in der vordersten Reihe gestanden, sei es in der Heimat selbst, sei es draußen an anderen Nevolutionsherden. Sie bofften wohl, daß bei solchen Unruhen sie stets ihrem Ideal etwas näher kommen; so war es schon unter Napoleon I. und blieb das ganze 19. Jahrhundert hindurch. Nun meinen sie wieder, ihre Zeit sei gekommen, Rußland sei zu schwach, um einen Ausruhr in Polen nieder,znhalten; jedoch hat man in den großpolnischen Kreisen immer noch heil losen Respekt vor der russischen Knute und will es nicht auf eine blutige Revolution cmkommen lassen, um so mehr, als man befürchtet, daß sehr leicht Oesterreich und Deutschland eingreifen könnten und im Interesse der Ruhe und Sicher heit der eigenen Staaten die Revolution unterdrücken würden. Das norwegische Beispiel findet deshalb Nachahmung; man wünscht eine friedliche Revolution. Bei dem Reform- minister Witte sind zahlreiche Vorstellungen eingelansen, die ein selbständig verwaltetes Polen fordern. Wer dis politische Lage überblickt, muß zugestehen, daß die Er füllung im jetzigen Moment ein Ding der Unmöglichkeit ist. Hätte Graf Witte auch nur den kleinen Finger geboten, dann wäre er selbst verloren gewesen; seine zahlreiche Gegnerschaft hätte ja nichts lieber gesehen, als daß der neue Ministerpräsident mit den „polnischen Revolutionären" lieb äugelt! Aber so unklug ist Witte nicht. Er hat mit aller Entschiedenheit diese Forderung von sich gewiesen und be tont, daß kein Stück des Reiches verloren gehen dürfe. Um sein Wort noch zu bekräftigen, ist über sämtliche Provinzen mit polnischer Bevölkerung das Kriegsrecht verhängt wor den; dadurch wird jede Bewegung für ein selbständiges Polen im Keime erstickt, da das Kriegsrecht unerbittlich ist. Der polnische Wunsch ist somit gescheitert! Ob für immer? Diese heikle Frage wollen wir nicht näher untersuchen. Es läßt sich vielmehr allen Ernstes der " Satz verfechten, daß ein selbständiges Königreich Polen der Ruhe Europas mehr Dienste leistet als der heutige Zustand. Ein Pufferstaat zwischen Rußland, Oesterreich und Preußen, der selbstverständlich ganz neutral sein müßte, würde manche Neibnngsfläche vermindern, wenn nicht ganz be seitigen. Deshalb seben wir auch Polens Teilung nicht als eine geschichtliche Großtat, sondern als einen Fehler ersten Ranges an, der sich noch einmal schwer rächen kann. Eine dritte Frage Hinwider ist: ob es möglich erscheint, jetzt einen solchen Pufferstaat zu errichten. Diese Frage möchten wir verneinen. Preußen und Deutschland will und kann nichts von seinem in der Neichsverfassnng festgelegten Gebiete her geben; Oesterreich wird ebensowenig Neigung verspüren und Rußland hat sich ja erst dieser Tage so deutlich ausge lassen. So darf cs als ausgeschlossen gelten, daß der „pol nische Traum" je in die Wirklichkeit überführt wird. In zwischen aber schließt sich das polnische Volk immer enger zusammen; die Fäden laufen nach Krakau hin, wo die Polen Herren sind. Von dort geht die gesamte Bewegung ans. Sobald die Rcichsdnma in Rußland gewählt ist, wird auch in St. Petersburg eine polnische Fraktion sich austun, just wie eine solche in Berlin und Wien schon besteht. Diese Fraktion wird dort ebenso radikal sein, wie sie es bei uns zu werden beginnt und wenn sic in Wien regierungsfreund lich anstritt, so geschieht es nur, weil in Oesterreichisch-Polen. Galizien, der Traum des Polenreichcs ziemlich stark erfüllt ist. Dort herrscht das Polentum ohne Einschränkung und vermag sogar die Nuthcnen allmählich zu cntnationalisieren. Leipziger Brief. Leivzig, 14. November 1!M>. Die Stadt Leipzig hat gegenwärtig über eine halbe Million Einwohner. Sie ist also die größte Stadt Sachsens; aber sie ist zugleich auch die größte sächsische Industriestadt, und die letzte Arbeiterzählnng ergab 49 957 männliche und 21 227 weibliche, zusammen also über 71 000 Arbeiter, während Dresden zu gleicher Zeit deren mir 54 958 zählte. Dabei ist der Leipziger Rat bei weitem nicht so eiiwer- leibiingsfrenndlich wie seit Jahren z. B. die Dresdener Stadtverwaltung, und wenn auch von Zeit zu Zeit im Stndtverordnctenkollcgillm die Einverleibnngsfrage wieder angeschnitten wird, so überweist man das Material wohl überlegt dem nck lloe eingesetzten Ausschuß, der alles sichten und ordnen und zu gegebener Zeit darüber berichten wird Man ist in Leipzig gar nicht erpicht darauf, die Einwohnec» zahl durch Einverleibungen um Erkleckliches in die Höhe zu treiben, man überschlägt vor allem die Lasten, die der Stadt bei einem derartigen Familienzuwachs zufallen und läßt einstweilen ruhig die Wasser der Pleiße, Elster und Partbe weiter rinnen. Kommt Zeit, kommt auch der Stadt- rat, der in finanziellen Angelegenheiten nicht mit sich spaße» läßt und noch immer an der Ansicht fcsthält, daß Vorsicht der bessere Teil der Klugheit ist. Nun sollte man meinen, daß es in einer Halbmillionen» stadt, die sich einer vortrefflichen Verwaltung und einer ge sättigten Finanzlage erfreut, eine Lust sein sollte, zu leben. Aber da des Lebens ungemischte Freude bekanntlich keinem Sterblichen zuteil wird, sollen auch die Leipziger keine Aus nahme machen und auch einmal den Becher der Wehmut oder der Trübsal zu kosten bekommen. Und dieses Tränk lein bemüht sich mit liebevoller Ansdauer die königlich sächsi- sche Regierung zu kredenzen. Um es kurz zu sagen: Der Staat will das Selbstverwaltungsrecht der Stadtgemeinde Leipzig, und damit natürlich auch jeder anderen sächsischen Stadtgemcinde, im Bereich des Straßenbahnwesens einfach beseitigen. Erstaunt mögen sich wohl die Leipziger fragen, wohin die vielgepriesene Autonomie der Gemeinden, die der Leipziger Stadtverordnetenvorsteher bei der Eröffnung des Neuen Rathauses in Gegenwart des Landeshcrrn in so schönen Worten pries, entschwunden ist. Tie Negierung verlangt einfach, daß zu den Vorschriften über Bau, Betrieb, Fahrplan, Tarif nsw. der Straßenbahnen vom Rate die Genehmigung der Regierung vorznbehalten sei, ja sie will weiter eventuell auch den Spruch eines zwischen Gemeinde und Straßenbahn eiiiznsetzcndcn Schiedsgerichts korrigieren dürfen. Vergebens haben Rat und Stadtverordnete diese Zumutung abgelcbnt. Der Rat berichtete darüber an die Negierung und legte das Stenogramm der Beratung im Stadtverordnetenkollegnim bei. Die Negierung aber ließ dem Rate knrzerband durch die Kreisbaiiptmannschaft er öffnen. daß sie keine Veranlassung habe, ihre Vorbehalte in Sachen der Straßenbahn fallen zu lassen. Jetzt kommt die Angelegenheit noch einmal vor die Stadtverordneten, und wenn diese auch noch so starr ans ihrem früheren Stand punkt beharren, so wird als der Weisheit letzter Schluß dock) nur übrig bleiben, das; es mit dem Selbstverwaltungsrecht der Gemeinden im Straßenbahnwesen vorbei ist und daß im gemütlichen Sachsen allein das staatliche Hoheitsrecht gilt. Das offiziöse Organ des Leipziger Rates, das Tageblatt, warnt die Negierung und meint, daß die vielgerühmte freie Selbstverwaltung der Städte nach diesen Vorgängen „keinen Pfifferling" wert sei. Bliebe die Negierung ans ihrem „Hoheitsrechte" bestehen, dann würden Tausende den staat lichen Interessen entfremdet werden. Aber nach allem, was vorangegangcn, ist leider kaum anznnehmen, daß die Re gierung sich der größten Stadt ihres Machtgebietes gegen über nachgiebig zeigen wird. Die Straßcnbahnfrggo ist augenblicklich nicht die ein zige Sorge des Rates. Man ist jetzt im Rate sogar „auf den Hund" gekommen, das heißt man will die Hundesteuer, die 20 Mark auf das Jahr beträgt, ans 30 Mark erhöhen. Wer sich zwei Hunde hält, soll für den zweiten in Zukunft sogar 40 Mark zahlen müssen. Der Rat will mit dieser Stenererhöhnng nicht so sehr dem Stadtsäckcl anfhelsen, als vielmehr dem Ucberhandnehmen der Hundesteuern, aber die Bevölkerung steht in diesem Falle, anders als in der Straßenbahnfragc, nicht ans Seiten des Rates, und in zahlreichen Eingesandts, die jetzt fast täglich in den Zei tungen stehen, wird für den »tat»« gna eingctreten und die Erhöhung der Hundesteuer abgelcbnt. Dabei wird, in der Hauptsache immer wiederkehrend, nicht mit Unrecht her- vorgehoben, daß der Hund in vielen Familien ein wirklicher Hausfreund ist, der Spielgefährte der Kinder, in vielen Fällen sogar der Ersatz für Kinder. Beurteilen wir die Stimmung richtig, so wird sich im Stadtverordneten» kollegiiim wohl kaum eine Majorität finden, die die erhöhte Hundestener gntheißen und damit der Untergang sehr vieler treuer Vierfüßler besiegeln würde. Das Kennzeichen kleiner Seelen. Nur wenige Tage noch trennen uns von der Adventzoit, jener Zeit, welck>e von der Kirche als Vorbereitung ans die jährliche Feier der Geburt Christi festgesetzt ist. Groß ist die Bedeutung derselben; sie bezieht sich auf die dreifache Ankunft des Herrn, ans seine Ankunft im Fleisch, auf seine Ankunft im Herzen der Gläubigen und endlich auf seine Wiederkunft als Menschenrichtcr. Da gilt es, sich vorznbe- reiten auf die Ankunft des Heilandes der Welt, der die Liebe zu seinen Mit-menschen predigte, Liebe zu Freund und Feind. Besonders sollten wir ihm nachahmen und ihm ähnlich werden an Gütigkeit und Vertrauen gegen die- jenigen, mit denen wir in Freundschaft verbunden sind, und an Achtung gegen die, welche uns ferner stehen. Wie viel wird gefehlt an der Pflicht, die der Freund dem Freunde, der Gesinnungsgenosse dem Gesinnungsgenossen schuldig ist! ES ist ein großer Fehler, ivcnn der Mensch die Ehre der Mitmenschen durch die edle Gabe, die ihm Gott gegeben, die Sprache, hcrabsetzt, aber die denkbar niedrigste Gesinnung verrät er, wenn der Freund und Gesinungsgenossc dies häß- liche Amt dem Freunde gegenüber übt, wo er verpflichtet ist, dessen Ehre sogar gegen ungerechte Angriffe zu verteidigen! Was mag gar oft das Schwert der Zunge schleifen zum ehrenrührigen Angriff? Was drückt die Feder dem feigen Briefschreiber in die Hand, damit er hinterrücks in Briefen ohne Namenszeichnung Verleumdung und Ehrabschneidung verbreitet? Meist ist es der Neid! Der Freund verträgt es nicht, daß sich der Freund Verdienste um Gemeinde, Staat und Kirche, ja daß er sich Verdienste im Amte der Nächsten» liebe erwirkt. Hat doch schon Kain den Abel erschlagen, weil dessen Tugenden dem Herrn angenehm waren! Die Athener verbannten durch den Ostrazismus ihre besten Männer ans dem Vaterlandc. Die bildende Kunst stellt den Neid dar in der Gestalt eines Weibes mit Schielaugen und Schlangcnhaaren, die am eigenen Fleische nagt. Denn ging cs nach diesen sogenannten Freunden, dann müßte manche gute Tat ungeschehen bleiben; sic selbst vermögen sie nicht zu verrichten, weil ihre Kraft an Herz, Geist und Vermögen dazu nicht hinreicht, und anderen vergönnen sie es nicht, daß sie das zu tun vermögen. Wie klein sind doch solche Seelen! Wir finden sie bei allen Nationen und Konfessionen. Selbst gute Menschen baben oft Mühe, die Gedanken zu unterdrücken, womit der Neid ihre Seele erfüllt. Ja, die Mißgunst verwandelt Liebe und Freundschaft in Haß und schießt giftige Pfeile schnö- dester Verleumdung und Ehrabschneidung gegen den Näch sten ab. Das Handwerk solcher Leute ist um so niedriger, wenn die hohen Ziele es erfordern, daß alle wie ein Mann zusammenstehen sollten in ehrlicher Arbeit zur Erreichung derselben. Um so mehr Abscheu verdient der Verleumder, der seine Tätigkeit unter Glaubensgenossen entfaltet, die, ge- ring an Zahl und Stärke, sich wechselseitig zur Arbeit er- muntern sollten; statt dessen senkt er Tropfen des Giftes ins Herz verdienstvoller Männer und macht cs ihnen schwer, die dornenvolle Bahn im Dienste der Allgemeinheit vorwärts zu schreiten, weil sie von rückwärts feige angegriffen und verleumdet werden. Welcher Art von Pfeilen bedient sich denn diese niedrig denkende Gattung von Freunden? Man sucht zu- nächst die Achillesferse. Hier wird eingesetzt. Der Fehler, den sich jemand schuldig gemacht hat, wird weiter verbreitet. Diese Leute wissen nicht, daß das achte Gebot Gottes die Ehrabschneidung als Sünde verbietet. Wer wirkliche Fehler des Nächsten ohne hinreichenden Grund offenbart, be geht eine Ehrabschneidung. Und wenn es schwere Fehler sind, die er verbreitet, so begebt der Ehrabschneider eine schwere Sünde. Die alten Griechen sagten: Jedermann trägt einen Doppelsack auf der Schulter; der eine Teil dieses Sackes bängt vorn herab, über die Brust, und da sind fremde Fehler darin, diese sieht der Mensch und spricht gern davon; der andere Teil des Sackes hängt rückwärts, am Rücken, und da sind die eigenen Fehler darin; diese sieht der Mensch nicht und schweigt davon. „O Mensch," sagten die alten Griechen, „kehre doch einmal den Sack um, dann sieh und sprich!" Die Alten hatten Recht; bestätigt es doch der Hei- land selbst: „Den kleinen Splitter im Auge deines Bruders siehst du, dagegen den großen Balken in deinem eigenen Auge siehst du nicht. Heuchler, ziehe zuerst den Balken aus deinem eigenen Auge, dann magst du sehen, wie du auch den Splitter ans deines Bruders Auge ziehest." — Würden die „guten Freunde" diese Worte des Herrn befolgen, dann gäbe es keine Ebrabschneidiing! Ein großer Staatsmann sagte einst: Der kluge Mann, je mebr Verdienste, folglich Neider er hat, wird immer trachten, einige Löcher im Strumpfe Preiszngeben. An die Blößen hängt sich dann die Natter und sangt mit Wollust ihre Nahrung- Wo solche Blößen nicht prcisgegeben werden, dort setzt unbarmherzig die V e r l c u m d n n g ein; sie dichtet dem Nächsten Fehler an oder vergrößert die vor handenen. Der Verkehr mit solchen Leuten sollte grund sätzlich gemieden werden, denn ehrlos ist, wer sich wie ein Dieb an dom kostbaren Gut des Nächsten, an Ehre und gutem Namen, vergreift. Da gibt es aber Leute, die in ihren freien Stunden nichts Besser? zu tun haben, als diesem ehrlosen .Handwerke nachzngchen. Offiziell scheinen es oft ganz gute Christen, aber Privatim verstehen sie falschen Argwohn andzustrenen, auf beiden Achseln vortrefflich zu tragen, aus dem Verstecke