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1882 187. Sonntag, den 13. August ß " - litr, (1-2) - -s Lößnitz, am 7. August 1882. Der Kirchenvorstand einer. Hein- Um s 'Zenberg. r, lEv lsalems-. >e hält -sler- rthor. hauer- uerstr. 105 an Leipzig Jnsertionlgebährm die gespaltene Zei^ 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate 25 Pfennige. E re m r- n i.B. seiner mmen- MUs- )e Kontag den bei kreppe. 6 3 224 270 circa. 30 Tagesgeschichte. Zur egyptifchen Kalamität. Tewfik Pascha, Englands willenloser Gefolgsmann, hat an Ragheb Pascha ein Schreiben gerichtet, in welchem das egyptische Ministerium aufgefordert wird, sich bereit zu erklären: zur Entschädigung aller derer, welche durch die Massacres und durch die Einäscherung Alexandrias zu Scha den gekommen John Bull steht hier völlig auf dem Standpunkte des jüdischen Wucherers, der, wenn er seinen Schuldner bereits an den Rand des Ruins gedrängt hat, nun noch ein ganz unmögliches Ansinnen an ihn stellt, nur zum Zwecke: ihn hierdurch in völlige und andauernde Abhängigkeit von seinem, des Gläubigers souveränen Willen zu bringen .... Mit der nöthigen Kenntniß von Englands Manipula tionen, hält es nicht schwer vorauszusehen, was England, indem es Tewfik Pascha eine unmögliche Forderung an das Können Egyptens richten läßt, in Bezug auf sEgyptens fernere Gestaltung beabsichtigt. Es handelt sich bei dieser Forderung Englands augenscheinlich darum, bis zur Tilgung der geforderten Entschädigungssumme Seitens Egyptens, von diesem einige Faustpfänder sich auszubitten, die paffend ja mit britischer Garnison zu belegen wären. Ein solches Arrangement ist ja möglichst loyal — denn selbstverständ lich denkt England nicht daran, seine Truppen länger rm Lande zu belasten, nachdem die letzte Entschädigungs-Rate gezahlt worden. Wann aber dürfte eventuell dieser Termin gekommen sein? Und welche Wandlungen sind inzwischen möglich am Niel unter dem moralischen Druck einer so stark verlängerten britischen Okkupation? So glauben wir denn, daß Englands Schritte zu er neuter schwerer finanzieller Belastung Egyptens, unter scharfe europäische Kontrole zu nehmen wären, da anderen Falles die Gefahr vorliegt, daß Egypten völlig der Begehr lichkeit der Briten verfalle. Die „Agence Havas" meldete vor kurzem aus Alexan dria, daß dort eine Feststellung der von Europäern bei dem Bombardement erlittenen Verluste und die Ernennung einer Kommission in Vorschlag gebracht, die sich über die zu lei stenden Entschädigungen aussprechen soll — eine Anregung, wie sie zu erwarten war Sehr bemerkenswert!) ist auch der Hinweis von „Ploetz- Pascha", daß die Egypttr in dem Bombardement Alexan drias einen Akt der rohesten Brutalität sähen, der in direk testem Widerspruch mit dem Völkerrecht und den Lehren der Humanität stehe (was sagst Du hierzu, Du von Uebsr- muth überfluthendes England?) und daß, mit Ausnahme den Meistbietenden gegen Baarzahlung versteigert werden, wozu Kaufliebhaber hierdurch einladet der wenigen Gebildeten, das Volk einen Unterschied zwischen Engländern und anderen Europäern.nicht zu machen verstände! Sollte die Türkei sich wirklich)herbeilassen, dem unaus gesetzten Drängen Englands nachzugeben, um noch vor der Landung türkischer Truppen in Egypten, Arabi Pascha für einen Rebellen zu erklären, so setzt sie sich hiermit au genscheinlich den übelsten Konsequenzen für ihre zukünftige Stellung in der mohamedanischen Welt aus. England würde durch eine solche Erklärung freilich der Weg in Egypten sehr geebnet werden, weil durch einen solchen Akt des Groß herrn in Stambul, in die egyptische spezifisch antrenglische Bewegung e>ne Dissonanz hineingetragen werden würde. lchen chme sererl mne, -iger'! sagt^ 882. - geringer Ndlhlz. - Ndlhlz. Klöppel, - Stöcke, - Abraumreißig und sse reicht, illi- Deutschland. Eine eigenartige Ausstellung steht uns demnächst in Berlin bevor. Bekanntlich sammeln die deutschen „Reichs fechtschulen" zur Verwerthung für den Reichswaisenhaus fonds auch abgestempelte Briefmarken. Die Sammelstelle hat Literat R. Bräuer in Görlitz unter sich. Derselbe hat nun aus Briefmarken ein 24 Quadratmeter großes Riesen- Tableau mosaikartig zusammenstellen lassen, welches bei der in diesen Tagen in Görlitz stattgehabten Ausstellung großen Effekt erzielt hat. Besonderen Beifall hat es bei der Da menwelt gefunden. Das Bild hat einen leicht zusammen legbaren schwarzen Rahmen, welcher die zarten Farben der Briefmarken außerordentlich hetvorhebt, so daß der Ge- sammteindruck des Bildes ein prächtiger ist. Mitten im Bilde ist ein Adler aus Marken zusammengestellt, welcher sich sehr scharf hervorhebt; über und unter dem Adler sind noch einige Figuren angebracht. Nur diese Theile sind aus ausländischen Marken zusammengestellt, während das Bild in seinen Haupttheilen aus deutschen Reichsmarken zusam mengesetzt ist. Ueber dem Bilde steht die Devise der Fecht schulen: „Viele Wenig machen ein Viel, Vereinte Kräfte führen zum Ziel!" und an der Seite die Schiller'schen Worte: „Arbeit ist des Bürgers Zierde, Segen ist der Mühe Preis; Ehrt den König seine Würde, Ehret uns der Hände Fleiß." Bei der Großar""keit der Veranlagung des Riesenbildes, sowie bei der auf die Herstellung des Bildes verwendeten Mühe und Arbeit wird sicher das Bild auch hier seine Wirkung nicht verfehlen, und dürfte sonach ein zahlreicher Besuch ein reiches Scherflein für die gute Sache abwerfen. Aus Hamburg vom 10. August wird telegraphirt: Vom Wetter begünstigt, hat das 3. deutsche Sängerbundes fest heute Morgen officiell begonnen. Theils in gewöhnliche, theils in reich mit Guirlanden geschmückten Extra zügen treffen seit gestern Sänger aus allen Theilen Deutschlands ein. Gestern Abend schon 400 Bayern Kühn zur That, — Furchtlos und frei, — Dem Kaiser treu, — Herz und Hand — Dem Vaterland!" eingeleitet wird. Der Senator Sthamer hielt die Begrüßungsrede; dann der Commers mit Solovorträgen verschiedener Sän gerbünde und Ueberreichung eines Fahnenbandes an das Bundesbanner. Die Stadt trägt festliches Gepräge; von denjenigen Straßen, durch welche der Festzug am Sonnabend geht, zeichnen sich besonders durch reichen Guirlanden- und Fahnenschmuck aus die Steinstraße, Rathhausstraße, Reeper bahn und Bergstraße, die Mühtenstraße u. Reichenstraße in Alto na. Der Festplatz und die Festhalle gewähren einen überaus prächtigen Anblick. Alles ist mit unzähligen Fahnen be deckt; die Festhalle allein hat 10,000 m. Guirlanden. Oesterreich. Wien, 11. August. Die „Pol. Korresp." meldet über die gestrige Konferenz in Konstantinopel, die Delegir- ten der Pforte wünschten, über den Beschluß betreffs des italienischen Suezkanalantrags möge ein Protokoll ausge nommen und signirt werden. Dieser Antrag wurde an genommen; die Signirung desselben erfolgt am Montag, wenn der französische Delegirte las dahin seine Instruktio nen erhält. Die Delegirten der Pforte thrilten ferner mit, die Pforte werde eine Militärkonvention mit England ab- schiießen. Die Einigung über die Stärke des türkischen Expeditionscorps und Vie Verpflichtung der Pforte, die Bezirksarmenhaus Wiesenburg, am 10. August 1882. Der Vereinsvorstand P. H. Modes. neten Amtsgericht abzugeben. Nähere Auskunft wird von letzterem, sowie von den Ortsgerichten zu Dittersdorf ertheilt. Königliches Amtsgericht Lößnitz, am 2. August 1882. Uhlemann. Versteigerung. Im Hofraume der hiesigen Anstalt sollen Donnerstag, den 17. August 1882 Vormittag 9 Uhr, Kegelhaus und Garten. Schwarzenberg, am 10. Juli 1882. Das Königliche Amtsgericht. I. A. Martini, Ass. Holz-Auction auf Lößnitzer Kirchenwald (Hospitalwald). In der Ficker'schen Schankwirthschaft zu Dreihansen sollen Mittwoch, den 16. d. Mts. von Vormittags 9 Uhr ab, die auf dem Schlage: „Am Hirschberg Abthlg. 2 und 3" aufbereiteten Hölzer, als: 10 Stück Nadelholz-Stangen von 13—15 cm. Unterstärke, 15 Rm. gute fichtene Scheite, und Franken. Heute Morgen kamen Sachsen, Böhmen und Thüringer. Jnsgesammt kommen heute 23 Extrazüge. Bei Ankunft auf den Bahnhöfen und Landungsplätzen, wo Mu sikcorps die einlaufenden Züge empfangen, kurzer Willkom mengruß durch das Empfangscomit«; dann marschiren die einzelnen Gauverbände mit Musikbegleitung nach der festlich geschmückten Marienthaler Bierhalle, wo bis 5 Uhr auf Kosten der Stadt der Begrüßungsschoppen credenzt wurden und die Ausgabe von Quartierkarten stattfand, sowie die Fahnen aufbewahrt werden. Um 6 Uhr großartiger Fahnenzug nach der Festhalle auf der Moorweide, wo um 8 Uhr offizieller Empfang durch den Centralausschuß stattfand, der durch einen Festmarsch für Orchester und von vereinigten Hamburg- Altonaer Sänger gesungenen Bundesspruch: „Klug im Rath; . neider- ße imd tin bei Ba ¬ li heute teeberg. l heute >erg. mf e! Eines aber ist sicher: Englands Strohmann Tewfik hat sich durch sein antiegyptisches Verhalten unmöglich gemacht auf dem Statthaltersessel von Kairo, und wir glauben nicht zu irren, daß England selbst, im Einverständnisse mit Abdul Hamid, dem charakterfesten! Herrscher Tewfik bald den Lauf paß geben wird, um ihn durch eine der Türkei und den Egyptern mehr genehme und gleichzeitig England schmieg same Persönlichkeit zu ersetzen. Freiwillige Versteigerung. Auf Antrag der Erben weiland Johann Gottlieb Markerts, gewesenen Gasthofs besitzers in Schwarzenberg, sollen durch das unterzeichnete Amtsgericht die zu dessen Nachlasse gehörigen Grundstücke, als: 1., das Hausgruudstück, der sog. „Gasthof zum Anker", bestehend aus Wohnhaus und Scheune Nr.. 131 im Brandcataster für hiesige Stadt, Nr. 18, 56», 57», 58, 59 Abth. Flur des Flurb., Fol. 114 des Grund- und Hypo thekenbuches, 2., das Feld- und Wiesengrundstück, Nr. 56b, 57b Abthl. Flur des Flurb. Fol. 288 des Grund- und Hypothekenbuches für hiesigen Oct, unter dem im Termine bekannt zu machenden Bedingungen ohne Inventar in dem ge nannten Gasthofe selbst am 17. August 1882, Vormittags 11 Uhr Bekanntmachung. Für das zum Nachlaß des Gutsbesitzers Johann Gottfried Heimpold inDitters- sorf gehörige Bauergut, Nr. 7 des Brandkatasters, Nr. 6s, 6b, 75, 76, 77, 353, 354, Z55, 356, 360, 361, 362, 363 des Flurbuchs, Fol. 7 des Grund- und Hypothrkenbuchs ür Dittersdorf, (umfassend 16 Hect. 58,2 Ar. — 29 Acker 289 Q.-Rth.^ und belegt mit !78„, Steuereinheiten,) ist ohne Rücksicht auf Vieh, Schiff, Geschirr u. s. w. ein Gebot oon 19,210 M. gethan worden. Diejenigen, welche gesonnen sind, dieses Gebot zu übersetzen, werden andurch aufgefordert, ihre Mehrgebote bis spätestens den 21. August 1882 bei dem unterzeich- Bekanntmachung. Das Commando der freiwilligen Feuerwehr beabsichtigt in den Abendstunden eines, Tages der nächsten Woche seine gesummte Mannschaft durch Hornsignale zu alar- Mren, was hierdurch'bekannt gemacht wird. Aue, am 11. August 1882. Der Bürgermeister. Schiefer. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildensels. Redactton, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. öffentlich meistbietend zur Versteigerung gebracht werden. Das zum Nachlaß gehörige Mobiliar soll einige Zeit darnach in einem noch zu bestimmenden Termine ebenfalls versteigert werden. In dem suK Nr. 1 gedachten, an der Schwarzenberg-Johanngeorgenstädter Chaussee - günstig gelegenen Hause ist vom Erblasser die Gast- und Schankwirthschaft mit Erfolg be- . „ . - . trieben worden, es findet sich daselbst ein geräumiger Tanzsaal, Stallraum, Wagenschuppen, wegen Einstellung der Cigarrenfabrikation, die zugehörigen Jnventarien und Gsräthe an eberg. ird ge- »eidel. Lolpor- nehmen kleinen Umsatz MS sieb - grünes Ndlhlz. - - (Streureißig) gegen sofortige Bezahlung und unter den vor Beginn der Auction bekannt gemacht werdenden Bedingungen versteigert werden. Nähere Auskunft ertheilt Herr Revierförster Clemm. Z Grzgeb.'AMssreMd