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und Umgegend Amtsblatt k» Jahr« Dienstag, den 18. Dezember 1S0K >cht sich die erstgenannte Korrespondenz mit folgenden usfüorungen, in denen ihre erste Nachricht aufrecht er- sr. Er erkannte das Auftreten des Kolonialdirektors Danach ist der Antrag Ablaß mit nur vier Stimmen er deck, von Savigny und Humann. Bei der Abstimmung de» »ke Dev Raiser und das Vsrgehen Dernburgs im Reichstage. den Akten seines Ressorts zu Gesicht, aus denen hervor- ging. welchen ungewöhnlichen Einfluß sich die Zentrumspartei auf die Entschließungen der Kolonialbehörde Ällmählig verschafft hatte. Es ergab sich die Notwendigkeit, hier ein energisches Halt zu gebieten. Zudem hatte Fürst Bülow schon Wochen vor- her der Einsicht Ausdruck gegeben, daß das Emvrängen gewisser Parlamentarier in das innere Getriebe der Staats- maschtne nicht länger geduldet werden könnte. Der Kanzler .. ..... .. . war es, der Herrn Dernburg beauftragte, den .Fall nicht weniger als 27 zum Teil hervorragende Mitglieder Wistuba" aufzurollen, und er sicherte ihm zu, daß die an der Abstimmung nicht Teil genommen, so Frhr. von Regierung entschlossen sei, nicht vor den letzten Konsequenzen Hertling, Burlage, Fritzen, Herold, Graf, Praschma.Osel, zurückzuschrecken. Mit anderen Worten: ehe Herr Dern- Dr. am Zehnhoff u. a. Für den Antrag Ablaß haben bürg zum ersten Male im Reichstage daS Wort drei Zentrumsmitglieder votiert, die Abgg. von ström- ergriff, war nicht nur von den verbündeten Re- deck, von Savigny und Humann. Bei der Abstimmung gicrungen die Eventualität der Auflösung des über die Regierungsvorlage haben dann Savigny und Reichstages schon in Betracht gezogen, sondern'Humann mit Nein gestimmt, der Abg. v. Strombeck hat Volkspartei. Die Wirtschaftliche Vereinigung hat in ihrer Mehrheit mit Ja gestimmt, nur die zu tyr gehörigen Mit glieder deS Bayrischen Bauernbundes mit Nein. Geschlossen gegen die Kownialiorderungen haben nur die Sozial demokraten und die Polen gestimmt, die beide sehr stark Vertreten waren. Von den 78 sozialdemokratischen Abge- Mehrheit abgelehnt worden. Dafür haben gestimmt 171, dagegen 175 Abgeordnete, ungültig war eine Stimme. Die endgültigen Abstimmungsziffern über die Regier ungsvorlage sind — hier sind 348 Stimmen abgegeben worden, eine mehr als bei der ersten namentlichen Ab- m mit »aitzsch Klass- lit 16 Die „Neue Gesellschaft!. Korrespondenz" veröffentlicht folgende Zuschrift von wohlunterrichteter Seite: Schoa der Vorstoß des Kolonialdirektors Dernburg, gegen das Zentrum hatte merkwürdiger Weise vielfach den ist gestern früh im Reichstagsbureau festgestellt worden. Eindruck erweckt, als hätte Herr Dernburg damit de» ver> --- - --- ordneten haben überhaupt nur zwei, nämlich die Abge ordneten Schlegel und Sperka, gefehlt, die beide in dem württcmbergischen Landtagswahlkampf persönlich engagiert sind- Um so schwächer war das Zentrum vertreten. Vom Zentrum und den ihm nahestehenden Elsässern haben stimmung — mit Ja 168, mit Nein 177, Stimmenthaltung 1, ungültig 2. Für den Antrag Ablaß und die Regierungs vorlage sind geschloffen eingetreten: die Konservativen, Nationalliberalen, Reichspartei und alle freisinnigen Parteien — Volkspartei, Vereinigung und Süddeutsche Das endgültige Abstirnmungsrefultat über die Kolonialkredtte bündeten Regierungen eine unliebsame Ueberraschung be reitet. Man wollte auf einen Fehlgriff der maßgebenden Stellen schließen, die angeblich wenig erbaut gewesen sein sollte», einen „Draufgänger" in ihre Reihen ausgenommen zu haben. Und als der Reichskanzler dann den Kolontalleiter mit der Autorität seiner Persönlichkeit und eines Amtes deckte, da hieß es, Fürst Bülow habe mehr der Pflicht gehorcht, als dem eigenen Triebe. Wer so urteilte, zeigte sich mit dem wahre» Sachverhalte sehr wenig vertraut. Kurz nachdem Herr Deruburg die Kolonialverwaltung übernommen hatte, kamen ihm Notizen (Registraturen) in Veror-ntrns » sämtliche Amtshauptmannschaften, Staoträte, Bürgermeister und Gemetndevorstände die Wahlen zum Reichstag betr. Nachdem durch Kaiserliche Verordnung vom 13. lanfenden Monats der Reichs- - Geh.'l> Der Kaiser hat also mit seinen Worten nicht — ,ihm untergeschoben wurde — gemeint, der Kolonial- Inserate werden MontagS, Mittwochs und Freitags biS spätestens 12 Uhr angenommen. JnsertionSpreis 15 Psg. pro viergespalteue Korpuszeile. Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff -.-ui sein Lvors ^röffentlichung an. Dort wurde zwar geglaubt, daß M Kaiser die im Manuskript niedergelegten scharfen Äußerungen getan habe, allein es wurde a»f die An- . Mme des Berichtes verzichtet, weil voraussichtlich die ^röffentlichung dieses Wortlautes vom Kabinett nicht Wünscht werde. Am nächsten Tage erhielten die Altungen die Rede des Kaisers in zwei Auflagen. Die gähnte Korrespondenz brachte oen Urtext, das Woiffsche ^legraphenbureau einen „redigierten" Text. „Welche ,^e hat nun der Kaiser denn eigentlich gehalten?", Alten damals die Zeitungen. Die „offiziöse" Antwort M heute noch aus . . . Erscheint wöchentlich dreimal und zwar DieuStagS, Donnerstags und Sonnabends. Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pfg., durch die Post be zöge» 1 Mk. 54 Psg. IN Hiernächst haben die Stadträte, Bürgermeister und Gemeindevorstäade in Ge mäßheit von § 8 des Wahlgesetzes und 8 1 des Reglements die Wählerlisten auf zustellen. In Gemeinden, welche in mehrere Wahlbezirke einzuteilen sind — 8 1 Abs. 3 des Reglements — sind die Wählerlisten für jeden Bezirk gesondert aufzustelle». Die Amtshauptmannschaften haben zu diesem Zwecke den Gemeiudevötständen möglichst bald zu eröffnen, in welcher Weise die Wahlbezirke abgegrenzt worden sind. Die Auslegung der Wählerlisten hat spätestens am LS. Dezember 1906 zu erfolgen und eS ist deshalb von ven Siabträten, Bürgermeistern und Gemeinde vorständen vorher die in 8 2 des Reglements vorgeschrtebene Bekanntmachung zu erlaffen. Die für die Wahlhandlung benötigten Protokoll- und Gegenlisten-Formulare sowie Wahlzettelumschläge werden für die städtischen Wahlbezirke den Stadträten und Bürgermeistern, für die Wahlbezirke des Platten Landes den AmtShauptmannschaften zur Behändigung an die Wahlvorsteher zugehen. Die Amtshauptmannschaften, Stabträte und Bürgermeister haben anher anzu zeigen, in welcher Anzahl sie der bezeichneten Formulare und Umschläge bedürfen. Dresden, am 15. Dezember 1906. Ministerium des Innern. es Kolonialdirektors Dernburg gemeint; zu einer Aus- -Drache gehören z«m mindestens immer zwei Personen; /! H war also die gesamte Redeschlacht gemeint. Nur konnte der Anlaß zu der Behauptuns SM'^ ..h,,, bje angeführten Aeußerungen hätte der Kaiser nich L» -«-im. ... ..... I>cu zu lUjucicc Lllvrlc 1-rvrcnt, nein, Vie Mze Debatte hätte mit Rücksicht auf das Ausland ruhigere Bahnen gelenkt werben müssen. Nachdem geworden ist, daß die Kolonialabtcilung von den h ^rcn zur Sprache gebrachten Fällen Kenntnis gehabt Antti- drängt sich die Vermutung auf, daß der Kaiser der Kl gewesen sei, es hätte den private» Mitteilungen lr die Kgl. Amtshauptmannschaft Weihen, für das Kgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff sowie für das Kgl. Forstrentamt zu Tharandt. Lokalblatt für Wilsdruff, Alttanueberg, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, Burkhardtswalde, Groitzsch, Grumbach, Gruno bei Mohorn, Helbigsdorf, HerzogSwalde mit Landberg, Hühndorf, üufbach, Kefselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, Mohorn, Miltitz-Roitzschen, Munzig, Neukirchen, Neutanneberg, Niederwartha, Oberhermsdorf, PohrSdorf, Röhrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sachsdorf, Schmtedewalde, Sora, Steinbach bei Kesselsdorf, Steinbach bet Mohorn, Seeligstadt, Spechtshausen, Taubenheim, Unkersdorf, Weistropp, Wildberg. Druck und Verlag vou Zschunke L- Friedrich, NUsdrufs. Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Friedrich, für den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. Auburg gegenüber den Reichstagsabgeordneten Roeren tsordre S ov Bebel an, da es seine Pflicht sei, mit seiner Uebe» .^Ugung nicht zurückzuhalten und die Beamten seiner ck. Ab^ssortabteilungen gegen Angriffe zu verteidigen. Aber 'r Monarch gab auch seiner Meinung dahin Ausdruck, d'^s ssch Mittel und Wege hätten finden müssen, die Aus- ? Sl^ldrache in weniger gereiztem Lone durchzuführen und au nötige Maß einzuschränken. Mit dem Ausdruc Aussprache" sind nun nicht im besonderen nur die Worte No. 14V — nung-"^-Ilten wird, zu rechtfertigen: Der Kaiser hat sich so geäußert, wie berichtet worden Die „Korr. Dettbarn" hatte bekanntlich vor einiger Cial is "t die Nachricht verbreitet, der Kaiser habe sich zu hiung^ m Rededuell Roeren-Dernburg unwillig geäußert, ie „Korr. Woth" stellte daraufhin, wie wir berichteten, au dreier Meldung sei nichts Wahr's. Nunmehr hdeE- lsorLc- > .oM r c» auch dem Reichskanzler zu selbständiger Vor- »ahme dieses Schrittes bereits die Vollmacht er teilt, sowie er sich als unvermeidlich erzeigen sollte. ES kam zunächst anders. DaS Zentrum fiel um, ver leugnete Herrn Roere» und setzte es mit großem, einseitige« Eifer durch, den zwi chen ihm und der Regierung ent standenen Riß zu verkleistern. Daß das Zentrum aber Genugtuung für die Niederlage eines der seinigen Ver la igen würde, war klar So erklärt sich, daß der erste NachtragSetat abgclehnt wurde. Hierüser Hut oas Plenum «u« endgültig beschlossen. Soviel steht aber fest, daß Vie verbündete« Regierungen längst einig waren, den Reichstag auszulöse«, wenn das Plenum sich dem ablehnenden Stand punkte des Kommissionsbeschlusses anschließen sollte. Ob es jetzt einen „besseren" Reichstag geben wird, muß ma» abwarten, nicht alle Zcntrumssttze sind unerschüttlich und die Wahlparole: „Gegen die Kolonien", die vom Zen trum und der Sozialdemokratie ausgegeben werden dürfte, hat hoffentlich wenig Aussicht auf Erfolg, als die Parole: „Für die Kolonie»". Trotzdem war es nur konsequent, unter den gegebenen Voraussetzungen den äußersten Schritt der Rcichstags- auflösung zu wagen und die richtige Parole im Wahl kampf muß jetzt heißen: „Für oder gegen die Neben- regierung". Von der Geschicklichkeit der Regierungs gewalt und von dem Grade politischer Reife des deutsche» Volkes wird das Ergebnis abhängen. Ihm untergeschoben wurde — gemeint, de . ^ktor hätte sich zu scharfer Worte bedient, Uer dA ie DU'!? in sollen. Dem Kaiser war selbstredend bekannt, daß mannigfache Uebergriffe in den deutsch - afrikanischen Kolonien vorgekommen sind, aber daß sie den in der Debatte enthüllten Umfang hätten, davon wußte der Monarch nichts. Infolgedessen hat er auch angeordnet, daß die strengste Untersuchung ohne Rücksicht aut irgend welche Personen einzulriten ist, damit die Schuldigen ihre verdiente Strafe erhalten. Auch hat der Kaiser den strikten Befehl erteilt, ihn von jedem neuen Moment der Untersuchungen unverzüglich zu unterrichten. D--r Reichskanzler hat in der Zwischenzeit dem Kaiser über die genauen Vorgänge im Relchsiage wie auch über die eingeleneten Schritte zur Erforschung der Wahrheit über die erhobenen Beschuldigungen ««gehende» Bericht erstatten müsse« " Soweit die genannte Korrespondenz. Daß der Kaiser über die angeführte Auseinandersetzung im Reichstag nicht besonders erfreut war und seiner Mivstimmung Ausdruck gegeben hat, scheint durchaus begreiflich. Daß aber seine Empörung der Person des neuen Kolonial- direktorS gegolten habe, ist unwahrscheinlich, und die vor stehenden Ausführungen behaupten dergleichen auch «icht. Gute« Grund zur Entrüstung hatte der Monarch bei der unerhörten Beschimpfung deS vo« ihm, dem Kaiser, auf seinen Posten berufenen KolonialoirektorS durch de» Abg. Roere». Jur Auflösung des Reichstages. aufgelöst und zur Vorname von Neuwahlen der 25. Januar 1907 rnk-n ^gesetzt worden ist, so werden die Gemeindeobrigketten «nd zwar für die Städte, in icdrich die Revidierte Städteordnung eingeführt ist, die Stadträte, für die übrigen durch Städte die Bürgermeister und für daS platte Land die AmtShauptmannschaften hier- : Stach^ilrch angewiesen, unter Beobachtung der Bestimmungen, welche in dem Wahlgesetze für Reichstag vom 31. Mai 1869 (Bundesgesetzblatt vom Jahre 1869 S. 145 fg). Und dann: wie oft kommt es vor, daß über ein und un^' /Wlbe Handlung zwei ganz verschiedene, entgegengesetzte in die Welt gehen. Es sei nur an den Akt enke>>Verleihung von Fahnenbändern an die 2. Garde- e"/ Mfanterie-Briqade im Jahre 1897 oder 1898 im Lust- zu Berlin erinnert. Hierbei hielt der Kaiser an Iver Brigade eine Ansprache, die vom Herausgeber der Korrespondenz „Reichspost" (Dettbarn) persönlich steno- och " Mphiert und im genauen Wortlaut an die Zeitungen ' Aerschjcht wurde. Der Herausgeber bot das Manuskript ^ci,:^^ch dem Wolffschen Telegraphenbureau zur E oon Ta« ^d in dem zu Ausführung dieses Gesetzes erlassenen Reglement vom Mai 1870 wenigs Zundesgesetzbl. V. I. 1870 S. 275 fg. und Rcichsgesetzblatt v. I. 1903 S. 202 fg.) sind, zugleich für die in ihren Bezirken gelegenen exemten Grundstücke, die er eineI den 88 6 und 7 deS ungezogenen Reglements vorgeschriebenchAbgrenzung der n. Ji'^ahlbezirke vorzunehme«. an .nnung^ hlag