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..... Jnsertlon-g-bMen s- GrMev.K0urssrmn-.-M Tageblatt für Schwarzenberg und Umgegend. HsMfHUytf M die königlichen UN- städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildensets. Redaction, Verlag und Druck von C. M. Gärtner in Schneeberg. W 169" Sonnabend, den 24 Juli. 1886. Beyer. schreibt statteten sich insofern recht unbequem, als die Schläuche Begeg- der in Wirksamkeit getretenen zwei großen Handdruckspritzen J.B. Stahl. die gesammten Wohnräume verbreitet, und von den hef tigen Stichflammen war auch schon das Dachgespärre des Vorderhauses in geringer Ausdehnung entzündet. Zunächst galt es, die Miether der Nachbarwohnungen, welche in leicht erklärlicher, wenn auch unnöthiger Ueberstitrzung sich und ihre werthvollsten Sachen in Sicherheit zu bringen suchten, von übereilten Schritte» avzuhalten. Die Angrtffs- operattonen gingen hiermit Hand in Hand. Dieselben ge- diesen Tag. - „ stände nicht, unseren Kaiser von Angesicht zu Angesicht zu - über die Hakenleitern hinweg in den Brandherd geführt werden mußten, da das Treppenhaus derartig verqualmt . Durch »achträg- an Raths stelle zu melden. Aue, am 21. Juli 1886. bisher an dieser Stelle bereits Gemeldeten, dürfte darunter vielleicht sein, daß, wie „La Paix" versichert, der Kri"gs- minister, während dis Sekundanten die Pistolen luden, an Herrn v. Laretnty herantral und nahezu eine Viertelstunde mit diesem in sehr kordialer Weise konverstrte über vir kommenden Generalraths wählen, die Eröffnung des mili tärischen Klubs und andere, auf den beiderseitigen Disput keinerlei Bezug habende Themata. Nach dem Austrage des Streites durch die Waffen bot da.m Baron v. Laretmy dem General die Hand, indem er, dem „Temps" zufolge äußerte: „Ich habe niemals weder ai J'.rer Loyalttat Haden umsonst an die Persönlichkeit des Prinz-Regenien Luitpold ch-S hoffnungsreichen Spekulationen geknüpft, die „Patrioten" vergebens dos Ministerium Lutz dem Ver weser zu verleiden gesucht. Prinz Luitpold ließ sich auf der verfassungsmäßige» Bahn, die er vom ersten Augen blicks eingeschlagen, nicht beirren, er schützte die Minister gegen die ulttamontan-patriotische Maulwurfsarbeit. In München, wo man das Treiben der „Patrioten" aus nächster Nähe, zuerst im Landtags, dann in den Partei blättern beobachten, wo man wahrnehmen konnte, wie die klügeren Ultramontanen angesichts der vergeblichen Liebes mühe allgemach von den leidenschaftlichen „Patrioten" fort- rückttn, hat mau mit doppelter Freuds den greisen Deut schen Kaiser begrüßt". Berlin, 21. Juli. Die Wohnung des Kunstfeuer werkers Bonander im dritten Stock des rechten Seitsngs- bäudes, auf dem Grundstück Friedrichstraße 6 belegen, war gestern Nachmittag gegen 5*/, Uhr der Schauplatz einer Explosion, welche viel Unheil angestiftet hat und die Nach barschaft in hochgradige Aufregung versetzte, als die Explo- Bewältigung des Feuers wurde in etwa dreioiertelkündiqrr Arbeitszeit ausgeftthrt, nachdem freilich die gesammte Woh nungseinrichtung ein Raub der Flammen geworden war. Dringliche Angelegenheiten find in der RathSexpedition anznbringen. Schneeberg, am 23. Juli 1886. Die Firma Heinrich Bluth jr. in Schneeberg hat ihren Sitz von Schnee berg nach Neustädtel verlegt und ist selbige daher auf Folium 196 des Handelsregisters für Schneeberg gelöscht, dafür aber auf Fol. 195 des Handelsregisters für Neustädtel, Aue und die Amtsdörfer als neueröffnet dis Firma: Heinrich Bluth jr. in Nsu- städtel und als deren Inhaber der Kaufmann Heinrich Joachim Bluth jun. daselbst einge tragen worden. Schneeberg, am 21. Juli 1886. gen Eure kaiserliche und königliche Majestät sich überzeugt halten, daß auch Ich meinerseits nichts sehnlicher erstrebe, als die Aufrechterhaltung und Befestigung der so glücklich bestehenden iumgen und vertrauensvollen Beziehungen, welche zum Heile Deutschlands die Kronen Preußens und Bayerns verbinden." Die weise und kräftige Hand des Prinz-Re genten hält des Staatsschrffs Steuer. Sicheren Blickes lenkt er die Geschicke Bayerns. Sein Ziel ist die Wohl fahrt und der Frieden im Lande, und nur in dem unlös lichen Verbände des Reiches glaubt er dies Ziel zu errei chen. „Der beste Bayer ist der beste Deutsche!" Dies Wort, im partikularistijchen Sinne ursprünglich von einem Ultramontanen gebraucht: wir nehmen es auf und Bayerns Volk wird es zur Wahrheit machen. In unserem Laude schlägt das Herz des Volkes für Deutschlands Einheit, Macht und Ehre so warm und kräftig wie irgendwo: hoch über allen Zwistigkeiten und allem Hader der Parteiefl hat sich das Volk dieses Palladium bewahrt, und darum jubelt eS dem Träger der deutschen Kaiserkrone zu, nicht nur weil seine ehrwürdige Gretsesgestalt Ehrfurcht und Liebe heifcht, sondern weil in Kaiser Wilhelm sichtbar sich verkörpert, was wir treu im Herzen bewahren. Lu Fürst der Deutschen, reich an Ehren, Hell strahle Deiner Krone Schein: Es wird darin sich treu bewähren Golha, 18. Juli. Etwas zu naiv war die Ä»?- rede -es Briefträgers Hofmann aus Meiendorf, welcher auf seinen Postgänen 47 Krsuzbandsendungen im Waid unter Moos versteckt hatte. Er habe geglaubt, sagte er vor der Strafkammer ta Gotha, den Adressaten damit einen Gefallen zu erweisen, da er in den Briefen Hamburger Lotterieloois vermuthet habe. Drei Monate und eine Woche Gefänzniß ist dis Strafe für diese Gefälligkeit. Gera, 21. Juli. 10. mitteldeutsches Bundesschießen. Bom Sekretär Feuchter aus Chemnitz und dem Schteßaus- schuß zu Gera sind nun sämmtliche Schüsse genau berechnet und nach dieser Berechnung wurden die darauf entfallenden Gewinne verth-silt. Es würde zu weit führen, wenn wir die Empfänger von Festmünzen, Löffeln, Uhren und Geld prämien namhaft machen wollten, deshalb seisn nur mehrere Ehrengaben, welche von dem Bundesvorstands unter Zuzieh ung von Sachverständigen taxirt und gleichmäßig auf dis beiden Festscheiben „Heimath" und „Deutschland", und zwar zunächst auf erstere, vertheilt wurden und deren Gewinner angeführt. Zuvor noch die Bemerkung, daß vis zehn ersten Preise für jede der genannten Scheiben am Schluffe des Festes auszegeben wurden und bereits bekannt gegeben find. Slandfsstschelbe „Heimath". 1 Etui mit 50 M. vom Fre.- handschützerwerein in Chemnitz, Anton Säuberlich in Zwi ckau ; 1 Remoutoiruhr von der Schützengesellschaft in Chem nitz, A. W. Ebert in Schneeberg; 40 M., und zwar 30 M. von der Schützengesellschaft in Z vickau und 10 M. aus dsn Bundssbsiträge», H. Schramm in Leipzig; 1 Wein- kühler mit Einsatz vom Freihandschützenverein in Zwickau, Gottstein in Großenhain; 1 feuersicherer Dokumentenkasten von Anton Kern in Gera, Adolf Gerasch in Schneeberg; 1 Becher vom Schützenbataillon in Crimmitschau, E. ttsen- schmidt in Greiz; 10 M. von 2 Schützen ans Wildenfels, W. v. Pittler in Leipzig. HrrmikniH. Nächsten Montag und Dienstag, den 26. und 27. Juli a. c. bleiben unser- Expeditions- und KasienlokaMäteu, einschließlich der Sparkasse, vorzuneh mender Reinigung wegen, geschlossen. TKgssgsWchte. — Die MünLener „Neuesten Nachrichten" riefen bei seiner Durchreise durch Bayern dem Kaiser folgendes. Der Bürgermeister Schiefer. Diejenigen hiesigen Armen, welche bei der diesjährigen Vertheilung von Leseholz zetteln berücksichtigt zu werden wünschen, werden hiermit aufgefordert, sich bis zum 31. Juli 1886 4. Spritzsnzug, Schlauchzug und Wachtmannschast, 2. Seclion Sonntag, den 25. Juli d. I. früh halb 7 Uhr Hebung. Wildenfels, am 21. Juli 1886. 2 Liebold, Branddirektor schauen, weil dis Landestrauer und die Rücksicht auf das Befinden des hohen Herrn es erfordern, daß von rauschen der. Ovationen Abstand genommen wird, so begrüßt Bay erns Hauptstadt doch die Zusammenkunft Kaiser Wilhelms mit dem Prinz-Regenten und seinem ganzen Hauss als eins Tyat von hoher Bedeutung, als einen Anlaß zu aufrichtiger Freude. Seit langen Jahren haben wir schmerzhaft darun ter gelitten, daß der Kaiser auf seiner alljährlichen Bade reise nach Gastein au der schönen Jsarstadt in dunkelnder Abendstunde vorbeifuhr. Heute ist es anders: In Bayerns Hauptstadt empfängt des Königreiches Regent den deutschen Kaiser und in dieser Begegnung sehen wir eine Bürgschaft für Bayerns und Deutschlands Heil. Der Händedruck der bei den Fürsten wird die schönen Worte bekräftigen, welche Prinz Luitpold seinem erlauchten Vetter geschrieben: „Mö- Achtung! sion einzelner Fsuerwerkskörper mit äußerst heftigen Deto nationen geschah Die Katastrophe, welche glücklicherweise eintrat, während Niemand in der Wohnung anwesend war, ist jedenfalls auf eine durch die -rennenden Sonnenstrahlen verursachte Selbstentzündung von Feuerwerkskörpern zurück zuführen. Den Detonationen folgte ein Klirren der nach dem Hofe fallenden Fensterscheiben. Ranch und Pulver dampf füllten die Wohnung, und bald schlugen auch die lichten Flammen aus de» Fensteröffnungen hervor. Beim 5 bis 6 Arbeiter sucht Aue, am 22. Juli 1886. die Baudeputation. C. Fischer, Stadtrath. Bekanntmachung, Die nächste Aufnahme von Zöglingen in die Königliche UnteroffizierSchule zu Marienberg soll am 1. Oki ober dieses Jahres stattfindeu. Dis Anmeldungen hierzu laben im Laufe des Monats Juli durch persönliche Vorstellung des Aspiranten bei dem Landwehr-Bezirks-Kommandcur des Aufenthaltsorts oder bei dem Kommando der Unterolfizierschule zn erfolgen. Bei diesen Behörden ist auch das Nähere über die Verhältnisse der Königlichen Unteroffizierschule, sowie über die Aufnahme in diese Anstalt zu erfahren und wird nur noch bemerkt, daß die betreffende» Aspiranten mindestens 14 Jahre alt und confirmirt sein müssen, beziehentlich das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet Habs» dürfen und daß die gesammte Erziehung der Zöglings in der Unleroffijier-Schule unentgeltlich geschieht. Dresden, den 19. Juni 1886. Kriegs-Ministerium. v. Fabrice. „ . Parts, 19. Juli. Ueber das Duell zwischen dem Eintreffen der Feuerwehr hatte der Brand sich bereits über I General Boulanger und dem Senator Baron v. Lareinty, welches fortdauernd in den weitesten Kreisen das Tages gespräch bildet, tauchen ncch allerlei unwichtigere Details an die Oeffentlichkeit. ErwähnenSwerth in Ergänzung des dis gemeinsamen deutschen Geschäfte Preußens rmd Bayerns/feuermann Rosenow uns der Feuermänn Degnt Brand- findkN im Bundesrathe ihre ordnungsmäßige Erledigung, j Verletzungen — ersterer schwerere» GradeS — davon. Die und an der Furtdauer der vertragsfreundlichstsn Bezieh»»- " " gen zwischen Berlin und München zu zweifeln, ist niemals Ursache gewesen. Trotzdem hat die persönliche Begrüßung . . zwischen dem Kaiser Wilhelm und dem Prinz-Regents» Willkommen" zu: „Mit hoher Freude begrüßt unsere Stadt s Luitpold, deren gegenseitige Werthschätzung in den herz- . Vergönnen es auch der Bevölkung die Um-Richstm Beileids- resp. DankeSschreiben Ausdruck gefunden, Anspruch ans Beachtung. . . . Heute darf man getrost sagen, daß weder die uweren Zustände des Bayerlandss »loch sein Berhältniß zum Deutschen Reichs irgend eine nachtheilige Aendsrung erfahren haben. Die Ultramontanen Der Bayernliebe Edelstein!" — Die dentMetstuntge" „Kieler Zeitung" schreibt anläßlich der Fürstenbegegnung in München: „Die Begeg nung, welche Kaiser Wilhelm gestern zu München mit dem Prinz-Regenten Luitpold hatte, ist politisch an sich wohl ...«p».., von geringer Bedeutung. Die beiden hohen Herren hatten war, daß es nicht mehr passtrbac war. Durch »achträg- etnander Über Staatsangelegenheiten kaum etwas zu sage»;' lich noch austretende kleinere Explofionen trugen der Obsr- Königl. Amtsgericht. Müller. B. Die Auction am 24. dieses Monats rm Auctiouslocal hier findet nicht statt! Schneeberg, den 24. Juli 1886. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. -Lyon.f