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ltung i. -4^ k SchkWeK««tz, Dmck u. B«tzsg Hermann Nühle, Hrs^OkrW». Freitag, den 25. Februar 1921 20 IZahrga g um anhaltenden Neubauten, Wohnungen Jobannirkirche, drei für die Klosterkirche als Ersatz für die im Kriege abgenommenen bestimmt. Sie stammen sämtlich aus der Gießerei der Firma Schilling Söhne in Apolda. Die hohen Kosten für die Geläute sind durchweg au» frei willigen Gaben von Mitgliedern der evangelischen Kirchge meinde bestritten worden. Freiberg. Da» hiesige Geschworengericht verurteilte den Schlosser Kurt Erich Geißler au» Dresden wegen Mordes mit versuchtem schweren Raub zum Tode. Geißler hatte am 12. September 1920 auf Wendischcarsdorser Flur den Händler und Monteur Baff aus Dresden mit einem Beile niedergeschlagen und ihn sodann zu berauben versucht. Der Schwerverletzte ist an demselben Abend noch im Dresdner Friedrichstädter Krankenhaus verstorben. Unter der Vorspiegelung falscher Tatsachen hatte der Mörder den Baff in die WendischcarSdorfer Gegend gelockt und ihn hier niedergeschlagen, um mit dem geraubten Gelbe sodann seiner Braut eine Kücheneinrichtung zu kaufen. Der Raub kam infolge des Hinzukommens fremder Leute nicht zur Aus führung. Der Täter flüchtete, konnte aber infolge der ge- nauen Angaben des Baff, der zeitweilig bei Bewußtsein war, am anderen Tage festgenommen werden. — Zur Linderung der noch immer Wohnungsnot sind im letzten Jahre durch größtenteils unter städtischer Regie, 68 neue geschaffen worden, 52 sind noch im Bau. — Wegen fortgesetzten Kettenhandels und Höchstpreis überschreitung wurde vom Wuchergericht der Kaufmann Fritz Montz Hermann Hunger zu 6 Wochen Gefängnis, 35000 Mark Geldstrafe und Einziehung des übermäßigen Gewinns verurteilt. Leipzig. In dem hiesigen Amtsgerichtsgebäude hat gestern vormittag der 54 Jahre alte Fleischermeister Reinhold Richter seine Ehefrau in bestialischer W ise ermordet. Nach kurzem Wortwechsel im Anschluß an einen erfolglos verlaufenen Sühnstermin hat der Täter wie wahnsinnig auf seine Ehefrau losgestochen, bis sie tot zusammengebrochen ist. Dec Täter, der bereits zum vierten Male verheiratet ist, -erklärte bet seiner Verhaftung, daß er seiner Frau nur ein» auswischen wollte. Uebrigens ist der brutale Mensch wegen Doppelehe und Körperverletzung bereits vorbestraft. Mil seiner von ihm ermordeten Frau ist er erst seit Jahres frist verheiratet, doch lebten die Ehegatten schon seit Anfang dieses Jahres getrennt. Triebes. In der Jutespinnerei ist der Arbeiter Karl Zeuner tödlich verunglückt. Er war mit dem Auflegen von Riemen beschäftigt, wurde dabei an der Jacke erfaßt, mit in die Höhe gezogen und mehrmals um die Trans mission herum geschleudert, wo er dann hängen blieb. Al- vollständig verstümmelte Leiche konnte er aus der Trans- Mission herausgesägt werden. Thum. In der letzten Stadtverordnetensitzung wurde bekanntgegcben, daß der Fehlbetrag der Wirtschaftskaffe etwa 160 000 Mark beträgt. Die Kosten des neuen Stadtkranken- er die steile Böschung ins Wasser hinabgesaust sei. Dann hätten sie sich schleunigst entfernt. einen Dlesdmr Konsumverein verkauft worden. Die Be- teiligten, der Mitinhaber einer Zittauer Hutfabrik, der In haber eines großen Löbauer Kaffeelokals und ein angesehener Kaufmann au» Dresden, wurden verhaftet. Zittau. Die Ankunft von sieben neuen Glocken wird demnächst hier erwartet. Vier davon find für die Amtlicher Teil. Holzverteilung. Die Anweisungen für das im hiesigen Staatsforstrevier M Verfügung stehende Holz können Ireitag, de« 25. dss. Mts. vorm. 8-12 Ahr im Rathaus — Meldeamt — gegen sofortige Bezahlung entnommen werden Htteudorf-Woritzdorf, am 23. Februar 1921. Der Gemerndrvm stand. Haufes und der Krankenhauseinrichtung belaufen sich auf 340000 Mk. Oertliche« vmd Sächsisches. Vttendorf-GkrMa, den 24. Februar 1924. — Der Ortsverein bittet die gesamte Einwohnerschaft »LUKsdorfer Zeit«»«- rescher»! Mens- t«S, Dsmierstag und Sonnabend. Monatlich 2^8 Mark, Zatzeiking durch die Boten 2.S0 Mark. FnLe höherer Gew«» (Krieg od. sonst, «dweicher SIvrnngen des Betriebes der Geschenke für die Lotterie deren Reinertrag für die Nvdel- und Eisbahn bestimmt ist. Die Geschenke werden geben. So ist einer der Hauptanziehungspunkte der Touristen wieder zugänglich Während des Krieges war die F stuna aus militärischen Gründen und in den folgenden Jahren, weil sie wieder einmal wie schon früher so oft als Staat» gefängnis diente, für den allgemeinen Verkehr gesperrt. — Petroleumpreise. Nach einer Mitteilung de» Wirt- schaftsminlstenum» bleiben die Petroleumpreise bis zum 15. März 1921 unverändert, demnach im Kleinhandel ad Laden nicht höher ols 7 25 Mk und bei Lieferung fr 4 Hauö nicht höher als 7,40 Mk. das Liter. — Im „Freien Landarbeiter" wird folgender Bericht eines Reisenden veröffentlicht: Als ich kürzlich von König«, berg kam, fuhren in dem Zuge auch französische Offiziere. Sie machten einen verhältnismäßig manierlichen Eindruck, zwei von ihnen konnten auch ganz gut Deutsch sprechen. Wir ließen uns mit ihnen in ein Gespräch ein und sie erzählten, daß sie in die Provinz führen, um nach Waffen zu suchen. Dabei saqte der eine: „Wir Franzosen kümmern uns mcht um die Waffen, die noch vorhanden sind. Wir wissen, daß die Deutschen da» meiste abgeliefert haben; mit dem, was sie noch haben, können sie nicht gefährlich werden. Aber es gibt deutsche Schufte, die zeigen immer an. Wir haben Briefe erhalten und nun müssen wir revidieren." Wie sehr ich mich da geschämt habe, erzählte der Bekannte, kann ich nicht beschreiben! „Es gibt deutsche Schufte!" — Wann werden sie doch endlich fühlen, daß sie Glieder desselben Volke» sind I Dresden. Die Herstellung des Meißner Porzellan- gelde» soll in nächster Zeit beschleunigt werden, wenn die umfangreichen maschinellen Einrichtungen vollendet sind. Der Bedar» an Porzellangeld ist außerordentlich groß, und besonders die Ausländer bieten geradezu phantastische Preise. Die amerikanischen Bestellungen find auf Anordnung der Direktion der Meißner Manufaktur dem Roten Kreuze übergeben worin«, da» den daraus entstehenden Nutzen für seine Zwecke verwenden soll. Weiter hat die Manufaktur ausgezeichnet gelungene Münzen au» braunem Böttcher- Porzellan für die Propaganda in Obeischlefien hergestellt. Auch für das sächsische Role Kreuz werden noch Wohltätig, keitsmünzen herausgegeben. Sie sind aus dem bekannten weißschimmernden Biskuitporzellan hergestellt. Im übrigen find in der Manufaktur eine große Anzahl neuer Entwürfe in Arbeit und es besteht der Plan, im nächsten Jahre eine keramische Ausstellung aller vorhandenen Porzellanfabrikate zu veranstalten. Kreischa. Eine „Volksabstimmung" wegen Weiter- amtierung unseres seit September 1919 ungesetzlicherwetse an der Ausübung seines Amte» gehinderten Gemeindevor standes fand am Sonntag hier statt. Die Mehrheit de» Gemeinderates hoffte ein nahezu geschloffenes Eintreten der Einwohnerschaft für ihr Vorgehen zu erzielen, sah sich aber bitter enttäuscht. Von 1286 Wahlberechtigten stimmten 536 für Weitrramtierung des Gemeindevorstandes, 493 da gegen, 257 enthielten sich der Abstimmung. Bischofswerda. Auf den abend» 6,30 Uhr von Kimenz hier ei treffenden Peisonenzug wurde kurz vor der abgeholt oder im Pfarrhaus entgegengenommen. — Der Haushaltausfchuß ö de» Landtages beriet über den Ankauf des Grand Union Hotels in Dresden. Es lag eine Denkschrift der Regierung vor, in der diese mit- Mt, daß sie die Direktion der staatlichen Elektrizitätswerke, die Verwaltung der staatlichen Kraftwagenlinien in Dresden, die Verwaltung der staatlichen Straßenbahnlinien, die Kraftverkehrsgesellschaft Freistaat Sachsen, das Kommissariat für elektrische Bahnen und eine neu zu errichtende Zweig stelle der sächsischen Staatsbank in da» Grand Union Hotel zu legen beabsichtige. Zu dem Anträge der Kommunisten, dar Grand Union Hotel zu Wohnzwecken nutzbar zu machen, wird in der Denkichrift der Regierung ausgeführt, daß dies allein einen Kostenaufwand von 500000 Mark erfordern würde und daß es dann noch nicht möglich sein würde, zu allen Wohnungen die notwendigen Küchen und Nebenräume zu schaffen. Aus diesen Gründen erscheine der Regierung die Umänderung des Gebäudes zu Wohnzwecken unzwrck- wäßig und unwtr schostlich, die Verw ndung des Hause« zu Vürozwecken vielmehr al» u bedingt vorteilhafter und des- halb gegeben, weil die ein elnen Hoteizimm r ohne weiteres und sofort für diesen Zweck oh e jede Umänderung nutzbar gemacht werden könnten. Die Lage de» Hauses mit der leichten Verkehrsregelung und Uebersicht sei für ein Büro- Haus ebenfalls notwendig wie für ein Hotel, während sie für ein Wohnhaus ganz ungeeignet und überflüssig wäre. Im übrigen habe sich die Regierung vor Abschluß de» Kaufes Mit der Dresdner Stadtverwaltung in« Einvernehmen gesetzt und in Erfahrung gebracht, daß die Stadt gegen den An kauf de« Hotel« durch die Elektra keine Einwendungen er heben werde Der Haushaltausschuß beschloß, eine Be sichtigung des Hotels vorzunehmen. — Landwirte, beizt das Sommergetreide! In den letzten Jahren hat sich der sehr schädliche Haferflugbrand stark verbreitet, so daß ein Befall von 50 Prozent und mehr besonder» in kleinbäuerlichen Betrieben nicht zu den Selten heiten gehört. Um die dadurch entstehenden Ernteausfälle «inzuschränken, muß das Saatgut — ebenso wie Weizen gegen den Stinkbrand — vor der Aussaat gebeizt werden. Als Beizmittel kommen für Hafer Uspulun und Formal- dehyd in erster Linie in Betracht: USvulun wird zweck mäßig im Tauchversahren angewandt- 250 Gramm Uspulun werden in 100 Liter Wasser gelöst. In dieser Lösung wird her Hafer 2 Stunden belasten. Die BeUflüsfigkeit muß immer handbreit über dem Getreide stehen. Nach 2 Stunden wird der Hafer herausgenommen, aus dem Trockenboden zu« Trocknen ausg!breitet und mehrere Male umgeschaufelt. Formaldehyd läßt sich im BenetzunaSverfahren anwenden: 10 bis 15 Liter einer VäPwzenligrn Formaldehydlösung (250 Gramm Formaldehyd auf 100 Liter Master) werden über einen Doppelzentner Hafer mit der Gießkanne langsam unter ständigem Umschaufeln gebraust. Das Umschau'eln ist so lange fortzusetzen, bi« alle Körner gleichmäßig benetzt find. Dann wird der Haferhaufen mit Säcken überdeckt. Nach 12 Stunden wird dann auf dem gereinigten Trocken boden zum Trocknen ausgebreitet. Gegen die Streifen- krankheit der Gerste hat sich Uspulun ebenfalls gut bewährt. Die Behandlung des Saatgutes ist die gleiche wie beim Hafer. Die Gerste wird also in einer 1/zproz Uspulun- lbsung — 250 Gramm Uspulun auf 100 Liter Wüster — zwei Stunden lang gebeizt. — Die Wiedereröffnung der Bergfestung Königstein. Da» Wehrkreiskommando Dresden hat vom 1. Februar ab den Besuch der Bergfeste Königstein an der Elbe unter ge- wissen Bedingungen für den Fremdenverkehr wieder freige Station Bu k u ein Schuß abgeaeb-n Die Kugel ging j Mi. durch da» Fe rster eines besetzten Wagens dritter Klasse, Plauen. Die Tumultschäden, die bet den letzten ohne jedoch glücklicher«- se jemanden von den Insassen zu! Arbeitslosendemonstrationen durch das Einschlagen zahlreicher verletzen. Die sofort au genommenen Nachforschungen nach Fenster am neuen Rathause entstanden sind beziffern sich auf dem Täter blieben erfolglos. -20000 Mark. Der Stadtvertretung blieb nicht anders Bautzen. Lebhaftes Befremden hat e« hier j«! übrig, als diese Summe zu bewilligen. weiten Kreisen erregt, daß, während es doch allgemein noch! Reichenbach. Am Donnerstag abend wurde be Hmchmch-Anschluß Amt Hermsdsrs b. Dr. Rr. St. > - Nummer 23 an Zucker mangelt, es einem Unternehmen möglich gewesen' merkt, wie in der Dammsteinstraße in der Nähe des städtischen ist, feinen Arbeitern eine größere Menge Zucker zu vermitteln.! Elektrizitätswerkes, ein Personenkraftwagen brennend ober- Wie verlautet, wurde von der Firma ein Waggon Zuckers halb der steinernen Brücke die 8 Meier hohe steile Böschung zu 200 Zentnern bezogen, von dem jeder Arbeiter 10 Pfund in den dort fließenden, wasserreichen Bach hinabstürzte. Da erhielt. Auch Eisenbahnbeamte find bedacht worden. Deriangenommen werden mußte, daß es sich um ein Unglück Preis für das Pfund Zucker betrug 3 Mark, war also handelte und Führer und Insassen des Wagens tödlich ver- niedriger als der hier übliche Kleinveikaufspreis, der sich unglückt feien, wurden sofort alle erforderlichen Maßnahmen auf rund 4 Mark beläuft. Der Zucker soll aus der Tschecho- zur Rettung der Verunglückten getroffen. Während sich zahl- Slowakei stammen. reiche hilfsbereite Menschen abmühten, bei dem vermeintlichen Löbau. Die Polizei konnte 20 Zentner Zucker in schweren Unfälle tatkräftig Hilfe zu leisten, befand sich Führer dem Augenblick beschlagnahmen, als sie auf dem B ihnhofe und Insasse des Wagens wohlbehalten in der Stadt. Sie nach Dresden verfrachtet werden sollen. Sie waren an gaben an, der Wagen sei während der Fahrt die Damm- stetnstraße hinab in Brand geraten. Sie seien abgesprungen und hätten den Wagen seinem Schicksal überlassen, worauf