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WLdniKrTagM« Dienstag, den 25. August 1936 Nr. 198 — 95. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Drahtanschrift: „Tageblatt" Postscheck: Dresden 264N Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen und des Stad- rats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, des Finanzamts Nossen < sowie des Forstrentamts Tharandt. Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Dar „Wilsdruffer Tageblatt' erscheint werktags nachm «Uhr Bezugspr mana» 2 NM frei Haus, bet Postbestellung r,so RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer Ist RPI Alle Postanstallen, Postboten, unser« Austräger u Geschäftsstelle nehmen zu icder Zeit «e- an;«--».-..-- .. ftellungen entgegen Im Falle höherer Gewalt oder LVlUhkUdlUll fUk il^ilsdkUff U. 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I S. 644): Die Dauer der aktiven Dienstpflicht bei den drei Wehrmachtteilen wird einheitlich auf zwei Jahre festgesetzt. Der Reichskriegsminister und Oberbefehlshaber -er Wehrmacht erläßt die erforderliche« Ausführungs- und Llebergangsbestimmungen. Berchtesgaden, den 24. August 4936. Adolf Hiner von Blombera. Opfer für den Frieden Während in Berlin das große olympische Fest des Friedens stattfand und Deutschland glücklich war, seiner Gästen einen Einblick geben zu können in die Ruhe und Ordnung des heutigen Reiches, bebt die Welt an zahl reichen Stellen unter den Schrecknissen bluttgcr Bür gerkriege und wilder Wirtschaftskämpfe. Eine ziffernmäßig kleine, aber im Solde ihrer rassi schen Verfilzung einen mächtigen Einfluß aus übende internationale Hetzgruppe versucht, dic Welt in das Chaos des kommunistischen Zusammenbruches zu stürzen. Ungeheuer sind dabei die Rüstungen, die den bolschewistischen Militarismus in die Lagc setzen sollen, dieser Aufgabe zu genügen. Der Nationalsozialismus hat Deutschland seit drei Jahren vom inneren Ansturm der bolschewistischen Brand stifter und Mordhetzer befreit. In einer Revolution uner hörtester Disziplin und Ordnung gelang es der National- sozialistischen Partei, Deutschland die Segnungen des inneren Friedens und damit die Voraussetzungen für eine sich steigernde wirtschaftliche Blüte zu sichern. Während das heutige Spanien unter dem Fluch ! des marxistischen Terrors in eine Wüste verwandelt wird, erfolgt im nationalsozialistischen Deutschland in einer I etnztgärttgen Anstrengung der Wiederaufbau der deutschen Wirtschaft. * Wenn nun ein bolschewistischer Machthaber in zyni scher Offenheit erklärt, daß es die Ausgabe der bolsche- wistischen Armee auch sein wird, unter Umständen jenen Ländern, die der inneren bolschewistischen Hetze stand halten würden, durch den Eingriff der Roten Armee von außen her die Revolution zu bescheren, so wird das nationalsozialistische Deutschland einer solchen Ankündigung gegenüber genau so wenig kapitulieren, wie cs einst nicht kapituliert hat gegenüber den Drohungen der von Moskau bezahlten Hetzer in Deutschland selbst. So wie die Nationalsozialistische Partei der deutschen Nation den inneren Frieden bewahrt, so wird die nationalsozialistische Armee dem Reich den äußeren Frieden sichern. Die Geschichte hat uns belehrt, daß es besser ist, für diesen Frieden — wenn notwendig — große Opfer zu bringen, als im bolschewistischen Chaos zu ver- sinken. Gegenüber dem Sowjetimperialismus und seiner militärischen Bedrohung wird das natio- nalsozialistische Deutschland als Wächter seines eigenen Friedens und damit als Schützer seiner Kultur jene Maß nahmen treffen, die notwendig sind; um die Freiheit und Unabhängigkeit der Nation unter allen Umständen zu garantieren. Abwehr -er bolschewistischen Angriffs-rohung Ein paar Tage erst ist es her, daß die Sowjet- gewaltigen verkünden ließen, daß die Dienstzeit im Sowjetheer um zwei Jahre vorverlegt und die Stärke des Heeres verdoppelt würde. Zugleich wurde be kannt, daß nach Westrußland eine Million Rekruten gelegt würde, daß Kasernen gebaut und Flugplätze angelegt wür den. Die Drohung, die hinter diesen Alarmmeldungen stand, war offensichtlich. Sowjetrußland wollte Europa zu ver stehen geben, daß es sich vorbereite, um den Bolschewis mus nach Westen vorzutragen. Dort, wo seine Agenten erfolglos sind, sollte die Rote Armee den Kampf vor tragen. 20 Millionen Sowjetruffen stehen bereit, um auf das Kommando der roten Machthaber zu marschieren. Die rote Front steht gegen Westen. Wer wollte sich der Ge- fahr aussetzen, ohne ihr zu begegnen? Ein Volk, das den Frieden will, das in Frieden arbeiten und leben will, muß einen Wall gegen die Gefahr aufrichten, und die Männer, die um des Volkes Wohl besorgt sind, haben die Pflicht vor Nation und Geschichte, alles zu tun, um den Frieden des Volkes zu sichern. Eben erst hat Deutschland bei den XI. Olympi- schen Spielen ein Beispiel friedlichen Wettkampfes gegeben, und noch reisen Zehntausende von ausländischen Olympiabesuchern durch die deutschen Gaue, um das neue Deutschland kennenzulernen, um zu sehen, wie es schafft, wie es fleißig baut und nachhott, was eine ver antwortungslose fünfzehnjährige Nachkriegszeit ver säumt hat. Wer denkt in Deutschland an Krieg? Wir kennen den Krieg und leiden noch unter seinen furchtbaren Folgen. Und wer den Krieg kennt, wünscht den Frieden! Den wollen wir, denn wir wollen ja gerade aufbauen, was an friedlicher Arbeit durch den Krieg ver- Mchtet wurde. » In Frieden schaffen kann aber nur ein Volk, dessen Grenzen gesichert sind. Nur dann wird der Bauer voller Zuversicht und Hoffnung den Pflug in den Acker stoßen, wenn ein starkes Heer ihm Gewähr gibt, daß er den Lohn für seine Muhe erntet. Nur dann wird der Arbeiter der Stirn und der Faust freudig und ruhigen Herzens von früh bis spät seiner Arbeit nachgehen, wenn er weiß: Das, wofür ich schaffe wird nicht Wieder ein sinnloser Krieg zerstören. Mein' Heim, meine Familie schützt ein starkes Heer, ein Heer, das die stärkste Garantie für den Frieden ist. Als wir in den letzten Tagen immer wieder die be unruhigenden Meldungen aus Sowjetrußland vernahmen und der Aufrüstungswahnsinn des Bolschewismus uns den Schrecken des Krieges wieder an die Wand malte, da ging eine Beunruhigungswelle durch das Volk. Das Wort Krieg fiel überall im Gespräch. Wird Sowjetruß land marschieren? Sind unsere Grenzen im Osten ge schützt? So ging es von Mund zu Mund. Die nationalsozialistische Negierung ist sich ihrer Ver antwortung voll bewußt. Der Nationalsozialismus will den Frieden, also wird er das Volk vor dem Kriege zu schützen wissen. Und denen, die meinen, unser Glaube an unsere Zukunft und unser Selbstbewußtsein ließen sich durch Drohungen erschüttern, sei gesagt, daß das Deutschland von heute nicht mehr das Deutschlandvon 1930 ist. Wir sind ein einiges Volk, wir sind eine starke Nation. Der Nationalsozialis mus hat die bolschewistischen Wühler im Innern erfolg, reich bekämpft und vernichtet, er weiß auch den Drohungen von außen zu begegnen. Unsere deutsche Jugend, erzogen im Ge- meinschaftsgefühl und erfüllt von dem Gl üben an die Nation, wird das schwere Opfer, das ihr eine zweijährige Dienstzeit auferlegt, gern trachen, denn sie Weitz, worum es geht. Unsere Jugend weiß, was sie dem Vaterlande und seiner Sicherheit schuldig ist. Sie kennt die Aufgaben, die ihr gestellt sind, und wird keine Opfer scheuen, um diesen Aufgaben gerecht zu werden. Und das Volk wird es der Jugend danken. Diese Jungen, die einrücken zum Schutze der Nation und der deutschen Sicherheit, sollen wissen: Was ihr tut, das tut ihr für uns alle! Deutschland beugt vor! Der „Völkische Beobachter" schreibt unter der Ueber- schrift „Deutschland beugt vor!": „So war es uns in den letzten Wochen: Wir standen wie auf einer Insel, mitten in stürmendem Meer, wir sahen dic flüchtigen Wolken, hörten den Donner der schäu menden Wogen und das Pfeifen des Sturmes und oftmals haben wir voll Sorgen auf den Deich um uns geschaut, den wir fest und stark nm uns errichteten, ob er Wohl halten und schützen würde, gegen die immer steigende gierige Flut in kommenden Zeiten. Jetzt hat der Führer gesprochen und alle Mann, jeder muß seinen Sandsack dazu tragen, in erster Linie die jungen Männer des Volkes. Jetzt wird der Wall noch höher und noch stärker werden, damit wir auf Feld und Flur, auf freiem Acker in Ruhe unseren Werktag erfüllen. der uns schon heute die ersten Früchte einer gewaltigen Arbeit beschert. Wir schirmen Deutschlands Frieden und damit die Ernte eines ch" Zischen Kampfes um unseres Volkes Wiedergeburt und jeden Spatenstich und jeden Hammer schlag erfüllen wir in Dank an Adolf Hitler, der uns die Kraft das Werk zu bauen und zu schirmen. Spanien hat der Welt und nicht zuletzt Deutsch land gezeigt, daß die Bedrohung des inneren und äußeren Friedens um uns mehr als nur eine Phrase idcr eine Geste ist. Spanien und das eigene Erlebnis, als sich noch im eigenen K>aus die Söldner Moskaus erheben konnten, ha ben uns'den ganzen blutigen Ernst jener programmati schen Worte aus Moskau spüren lassen, die da sagten: Die rote Armee habe über ihre russische Basis hinaus die Au^obe, in aller Welt Bannerträger und Waffenführer der kommunistischen Weltrevolution zu sein. Der russische Schritt vom 11. August, der praktisch eine Vcrdu 'l„ng der langdienenden Sowjetarmee zur Folge hat. soll jenen Kräften, die Dentschlands Todfeinde sind, nun nicht die Möglichkeit geben, von außen her doch noch zu erreichen, was SA und SS einstmals mit Blut und Leben von innen her ihnen unmöglich machten. Deutschland ist nach den jüngsten Bildern der Geschichte nicht gewillt, sich überrumpeln zu lassen! Fast alle Länder um Deutschland haben Armeen mit mehr als einjähriger Dienstzeit. Deutschland gleicht sich nun an, wobei in Rechnung zu ziehen ist. daß bisher bereits große Teile des deutschen Heeres, wie beispielsweise die Marine und verschiedene Spezialtruppen, mehrjährige Dienstzeiten hatten. De^ deutsche Schritt gibt dem ganzen Volk gerade in diesen Tagen ein berechtigtes Gefühl von Sicherheit und Ruhe. Dieses Volk will keinen Krieg, jeder Ausländer, der vielleicht während der Olympischen Spiele Gelegenheit hatte, in unsere Herzen zu sehen, der weiß daß dieses WvIt -ie lauterste Wahrheit ist. Diekes Volk aber läßt sich nach einem Leidensweg ohne Beispiel nun nicht mehr von keiner Macht der Welt die Freiheit und die Ehre seiner neuen sozialistschen Gemeinschaft antasten. Tie ersten Männer des Reiches, Millionen des Vol kes haben das Grauen des Weltkrieges gelitten und nichts vergessen; da ist kein Platz für eine Kriegspsychose. Deutschland will keinen Krieg, Deutschland will sich vor ihm schützen und darum beugt es vor! Der Schritt, den wir gehen, bringt, wie alle Stufen zur Freiheit, neues Opfer und neues Mühen mit sich. Die junge deutsche Mannschaft, die mit ihrem zweijährigen Dienst eine ihr selbstverständliche Pflicht erfüllen wird, ist sich im festen Glauben an die alles ersüllende Bewegung und ihren Sinn für Gerechtigkeit klar, daß alle Maßnah men getroffen werden, um Härten einer zu langen Aus bildungszeit zu vermeiden. Die notwendigen Schritte hier zu sind eingeleitet. Wir werden nicht jenes beschämende Schauspiel erleben, das andere Länder bei einem ähnlichen Schritt darboten, unsere Jungen sind aus anderem Holz geschnitzt. Die Schule der Hitler-Jugend gibt dem Staat Männer, die mit Stolz den grauen Rock tragen, dessen Ehre niemals anaerührt werden konnte. Sollte jedoch jemand zurückdenken, voll eigener Wünsche in eine überwundene Vergangenheit, dem sei ge sagt: Gleiches Recht, aber auch gleiches Recht für alle! Der Gedanke eines Privilegs bevorzugter Kreise, etwa in Form einer „einjährigfreiwilligen" Dienstzeit ist zu absurd und tot als daß man sich mit ihm noch auseinander setzen müßte. Diese Zeiten sind für immer vorbei und die Bewegung wird sich jeden Versuch einer Diskussion über dieses Thema entschieden verbieten. Ein nationalsozialistisches Gesetz hat sich erfüllt. Fester denn je ist der Friede für Deutschland gesichert. In dieser Stunde gedenkt das große deutsche Volk wie so oft jenes Mannes, dessen Werk unser Leben und unsere Zukunft be deutet. Sei unser Dienst ihm Dank!" Berliner Pressestimmen. DNB. Berlin, 25. August. Sämtliche Berliner Blät ter begrüßen in längeren Leitaufsätzen den Erlaß des Führers über die Verlängerung der aktiven Dienstpflicht. Unter der Ueberschrift „Zum Schutze deutschen Friedens"