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Amts Nr. 270 Dienstag den 19. November 1918 E 77. Jahrg Amtlicher Teil «Lr poftanstatten, postbottn sewie unsere Auftttä-er und Geschäftsstelle nehme, «derzeit Bestellungen entgegen. / Im Faste höherer Gewalt — Krieg oder sonfliaer irgendwelcher Störungen der Betriebe der Zeitungen, der Lieferanten »der der Bestrderungselnrichtungen — Hal der Bezieher leinen Anspruch auf Lieferung »der Aachileferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreise». Fern« hat der Inserent in den obengenannten Fällen leine Anfprtche, fast» die Zeitung verspätet, in beschrLnltem Umfange »der nicht erscheint. / ainzel- »erlanftvreiö der stkummer to Pfa. / Zuschriften sind nicht persönlich z» adressieren, sondern an den Derlag, die Schnstleitung oder die Sescköstöftefte. / .Anonyme Zuschriften bleiben unberöckstwtiat. / Berliner Vertretung: Berlin SW. 4». für die Amishauplmannschaft Meißen, für das p-insvr-ch-n Ami Wllrdr«fs Nr. ». fvlvie fÜk dlls Forst- s V V s LNLFL LLVs und tabestarischer «ah miHr Lfschlä- Bei Died.fL»^^^ ZL'U» UN» Umgegend. arschei». fei. dem I.hr-E. 7 / Mlag ohne Rakatt. / Vie ^«battsätze und Netto^eise hW nu^bel ^0 Tagen Gültigkeit; längeres Ziel, gerichtliche Sinriebuna «/ P D JI ß D "rsch. Inserenten bedingen die Berechnung deö Brütt», fteiän. G ^4 » L M ödtuft^er-7nb^ ^er stistschroelgend -iS Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff rentamt zu Tharandt. N,. »»i«. Ortsausschüsse zur Sicherung der Volks ernährung. § 1. In Neherrinkimmung mit b»r neuen Reich-regiernng, dem KriegsernährungSamt »nd den berufenen Orsi«nilat'«nen der sächsischen Landwirtschaft wird die Bildung von Ort»a»«schüfs » zur Sicher««« 8«r Vo!k»eruLhr««s für alle Gemeinden angeordnet. Kleinere Gemeinden können zu diesem Zwrcke znssmMen- geschlossen wrrden. Die Rittergüter haben sich mit der Oemeinde zu vereinigen. Die Bildung vsn OrlsauSschüffen kann unterbleiben in dm b»jirkSfrei«n Städte» und in den Gememden «Hue nennenswerte Landwirtschaft. § 2- Die Aufgaben der Ortiautschüff« find: 1. Erfsffunz der abzuliefernden Lebensmittel, 2. nechdlüektlche B-kä*pfu«g des Schleichhandels, 3. Sicherung »er Fart'üh un«, der lsndwirlschaftlicheu Betriebe, 4. Schaffung sofortiger Ärbeitsgelegenheit, 5. Lufrechlerhaitun- von Ruhe und O>bn««g, S. Sicherung von Prrsoa und Eigentum. 8 3 Die Ortsausschüsse »erden »an den Erzeugern und Verbrauchern in getrennter Wahlhandlung gewähu. Dl« W.ihlversammlungen sind v^n der Ortsbehirbe zu berufen. Wahlberechtigt find «Se über 20 Jahre alten männlichen und wnbUchm Gemnude- «inwohner. 8 4. Di« OrtSauSschüff« find parititilch aus Erzeugern und Verbrauchern zusammen- zufttzen un» müssen mindestens aus 3 Erzeugern und 8 B-rbrauchern bestehen. Sie wählen einen Vorsitz-ndea und stellvertretentzru Narfitzendin; detde dürfen nicht derselben Gruppe «ngetzören. Drrsd««, am 1b. November 1S1». ArSeitSmiuifteri««. DmtMchiliig, öck. AtloHmz IckUchrigtiikr. Infolge de« mit der Entente abgeschlossenen AaffenstibstanbSvertrageS tret«« nach einer «am KlirgSmm fiermm im Lnvern-Hmen mit dem vereinigten revolutionär«« Arbeiter^ und Toldatänraie erlass-nen Bellimmung vom !1. Nsvemder lSlS ad für die in dkl Industrie und Lanbwuischaft etwa zur Zeit noch beschäftigt«» Kliegsgefanzeuen glrich welcher Not «a f-laende nru« Aideü-bedm,unzen in Kraft: n) GrW?rd!ich: Hem zustind^en Lohn der Gefangene» find die ben Arbeitgeber» zust.h udeu RiikksrigütunKeu zu kürzen und der dann noch verbi« bende Restbetrag ist zu züglich kvl. gewahrt r f,.n»:ittgrr Zulagen oder Plimien «lr Abfindung den Gefangem« voll auszu.ahisn und ist d ei«! Eu piailg sofort mit Tmte »der Tintenstift durch NamenS- »nlerschr ft in den »lrbsiiSlifirn von den Gefangenen zu bestät gen. b) L»«d«irtschastlich: Die Kriegsgefangenen erhalten als Mindrstlshn u) Niaunichaften Mk. » bS auf Kopf und Lrbeittiag, b) Unteioifizier« Nlk. 0 60 auf Kopf und Arbeitstag. Vergleiche hierüber di« >m Ma- 1918 über Ruff?» und Ukrainer asten Arbeitgebern z«- gegangenen Vutführun-Sd-st mmungen drS Kriepdqefangensnleiztr» Tr.-Pl. Ki«igtz>r-ck, AbiecknunsSsteRs für Ar»k'l«t»mmand«s: Gewerbe Lr-L. Nr. 1078 und für L«»d- wirtschaft Lr-8 N'. 108b Sollen diese Bestimmunzen den neueren Arbeugebern nicht vekannt sein, s» ha-eu sich diese Nrbeitzeber mit dem zuständig«« KontroLbezirk bezüglich der Führung des Gefangenen 'n den ArbkNSl sten inS Einvernthme» zn setze». Die Arde ttl'stsn sind bei Rückgabe der G-fanaenen, mit Gsfongenenquittung und Unter schrift des Arbeit,«der» »iS zum letzte« BesckLstig«»g«tag- versehe«, den betr. TcansporlfAhier» «uszuhändigen. »» S»lbate»r«it Das Ltriegs-ef!»«ge«e»laflrr Tr«Ppe»platz «ö»i,»brück. Tr«^pe»pl«tz Königsbrück. I. A: Lindner. Lange, Msjor und Kommaadant. UiMS! MWOimW ein ^"^^eusm-nisterlums (ogl. Bek. vom 1ö. November 1918) ist zur Srcher««« ber Vslksernöhr«nz zu bilden. Er besteht aus vier Vertreter« der Erze»ger u«d vier Vertreter« der Verbraucher. s" ^w-rbswäßig Lebensmittel auf eigenem oder gepachtte» Grund und Loden erzeugen, sowie ihre wahlberechtigten Familienangehörigen. Gesinde Derbraacher«. D«r Ausschuß bat alsbald je einen Vorständen u«d ^nen steävertcetend..n P„sitzenden zu wähle». Wah,der«chti,t fi«b alle über 20 I^hre alte» »8»«liche« «nb weibliche« Ein»oh«er. Wahlversammlung für die Erzeuger: Diciisitg dm 18. MM» k. Jr. «SM 7 W. Ashlversawmluvg für die Verbravcher: NikWlsg de« 18. MewSkk Ss. 35. «SM 8 W. Versammlungsort für beide Versammlungen Saal de» »Goldeae« Löwe«". Rnschluh «n die zweite Vrrsammlung tritt der R»»sch«tz ebenda zur Wahl der Vorsitze»»«« zusammen. * Wilsdruff, a« 18. Noosmder ISIS. Der Stabtrat. Bekanntmachung. Wir ersuchen alle Industrie-, Handwerk»-, »ad La»dwirtschastsbetriebe der Stadt um möglich!» beschleunigt« Mitteilung, wuvicl etwa von den infolge Demobilisierung aus dem Hr«re«w!rbande und von «m-wärtig-n Arbe tSstätten in die Hrimat zurückkeh inden Nrbeitj!k>1fr«n sie — bei u»d ohne Entlassung eingestellter weiblicher Hilfskräfte — in Arbeit nehme« können und werde«, und ferner, wieviel etwa von den früher i« Betriebe tätig Gewesenen sicher wieder i» de» Betrieb zurückü-hrsn werden. Wir bedmfen der AtiAsbe«, nm «ine» Uederblick zu gewwnen, ob «»d in welche« U«fa»ge in unserer Stadt Arbeitslosigkeit eintrete» kan«. Wilsdrnff, «» 1S. November 191S. «» Der Stadtrat. Grumbach. Die Versawwl««se» z«r Wahl der Ortsausschüsse zur Sicherung der Volk»er»ithr««g «erde« i« Grumbach Mittrovch de« 20. November 1918 i« Bohr» Gasthof abHöhalten und j««r für die Erzeuger '/r7 Ahr abeuds, für die Verbraucher 8 Uhr abeud». AReS Nähert! ist aus den vekaantwachung«» a» den AnschlagLtasel« und i« G-meindsamt zu erfahren. , Grumbach, am 18. November 1»1tz. ,ri Der Gemeiudevorstaud. Kesselsdorf. Die Wahl de» Ortssusschasses z«r Sicheruug der Vslkseruähruug findet statt Mittmoch de« 20. November 1O18 nachmittags 4—7 Uhr im Gaühof -« Kro«e. Liejenig«« Verbraucher, welche nach« na,§ »o» der Teilnahme an der Wahl ab gehalte» find, können vormittags von 10—l/, 11 Uhr im Ge»»indeamt ihr Stimmrecht «uSübeu. MeS Nähere ist i« A««eindeamt zu erfahren. Kesselsdorf, ««« 18. November 1S18. Der Ge«ei«de»» staud. Heeresentlassung und Waffenstillstand. An Kas Volk! Aufruf redender und bildender Künstler. Ein von Gerhart Hauptmann verfasster, von.lechSffg bekannten redenden imd bildenden Künstlern Deutschlands unter'chriebener A .truf geht unS zur Veröffentlichung zu: Es tst a« der Monschkeit in einem ungeheuren Mabe ge sündigt worden. Die zivilisierte Welt wurde zum KrieaSlaasr und zum Schlachtielde. Millionen der besten Ebbn« alter Völker ruhe» in Gräber». Di« Gefallenen, brüderlich vereint, sind friedlich und stille, litt-ch bei uns hat der Waffenkamvt aukgebärt, nicht «der der Kamst um Sein ober Richstein Nnieres Balkes. Dieses Volkes, das einer känktisen gerechten Leit in einer Glorie erschein«» wird. Wir Gestalter mit Meurich HaleAe and stsber, wir Bnruueist« vnb TAMer. MSn»« vab Fra«««, dir w§r vor «Sem Mevsche, »o» «a«o«e Geele Davtlib« stab, s>s"ln »icht b«»««: unser Aolk. unser Lanb wirb bleiben «ach wisch ,icht »ntp-raMei». Mr« -/:r uno «ano gern/- <em ans bi« schwerste Prove sesteM. » kommt darauf an, ie zu bestehen. Wir haben es schaudernd -lebt, da8 der Hast nicht fruchtbar ist. Die Liebe aber ist fruchtbar und schaffend, «nd sie strömt nur aus einem wachen Herzen. Laßt «ns Mr nicht nur unser Brot mit den Brüdern teilen, dis aus dein Nelde Heimkehrer.', wir wollen ibnen auch mstere Wachen Herren Mstgegentragen. Es ist endlick Zeit, dach eins große Welle der Liebe die verheerende Woge des Hast s ablöse. Mit einer klaren und furcht baren Losik wn> . man möchte lagen, menschliches Plauen dNrch söMM sttzt. Wer »baleick es so ist und obgleich vor der Gev- hlese so bewirke Umwandlmm sedes Volkes »« zerdrechlstt' -eli». eistennt dsS: der Sehende schon M d«M. was-fick --'am von selbst, «ri «euer Form durchsernnoea hah Las rlr« kraft»oll-beson«en« Wes« ' b >8 Deutschen llnverfsfstt. And wer lebt, wird in nist' lon Zett — dest?'> Ms mir seML - den SsvtistHoden r'' > je in E - sehen. Seit chne» Jahrtasffend hnt die, ft. '?« N«tivr -richt- erlebt, m«- sn Bodeutnnn b'm twr letzt«» gleichzusetze» »ärs. Wer es b« Wstst k«« Macht. Lach« Mcha-at«»»« « ««chDch Mel ! fer, und es kommt auch aus sanz anderen »uueuen her. o-s Vielleicht jene meinen, deren weltgeschichtliche Pflicht eS wa ir, eS äußerlich zu vertreten. Wer wollte sich diese.r eifer n Bestimmung entgeseuseben? Heut bat das Bol: lei« Geschick in die Hand genommen. Keiner wird letzt znrückstehen, dessen Kräfte im National dienst »erwendGar sind. Auch die fieiie Negierung möge -nit unS rechnen, wo sie unser Wirken für ersvriehlich hält. Keiner »cm unS wird zögern, im Wohlfabrtsdienste des Frieden- b«S Seine von Herzen n«d nach Kräften zu tun. A»str«f für ein« üegerlr«h-demakratische Partei. Berlin, 16. November. DvS erwachende Bewußtsein des BÄrgertums, es nicht tatenlos der gewaltigen Grneuermig unserer »M« innerpokitischm Str«Dmr zusehen, tritt in .rEcherlri Kundoekr-mgen vor die Öffentlichkeit. Rührende der HftttptoorMnb« umb Uraktians« ln-r natio- w«b b« fwcköbritttich-«« LoMvaist«