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Voiglländischer Anzciger 8ech5UllVlrebeMqlIer riahrqang Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Moritz Wieprecht in Plauen. ttM .« IIS Mittwoch IS Juli 1865 aus Sirast midt 3. 25 20 18 18 10 18 tzung ia - sage- irten e bek vom! istbitt !V5. 25 Nzr. rtige» Grp. 'r>- von II gesuK i Sonn- lüickzalü vö. r.5 Ä 6l 5^ für daS Königliche Bezirksgericht zu Plauen, sowie für die Königlichen Gerichtsämter und Stadträthe zu Plauen, Pausa, Elsterberg, Schöneck und Mühltroff. Sicherem Vernehmen nach wird die Gemäldeausstellung deS Thüringer Kun st Vereins in Plauen dieses Jahr schon im Monate August statlfinden unv dieselbe dieses Mal vorzügliche Meisterwerke enthalten. Wir machen die Kunstsreunve in Plauen und im ganzen Voigtlande hierdurch aufmerksam, daß die Anmeldung neuer Mitglieder zum Zweig-Kunstverein in Plauen, der gegenwärtig schon 234 Mitglieder zählt, mündlich oder schrift lich bei den Herren Prof. Roßbach oder Kfm. Heinrich Schmidt, beiderseits auf der Bahnhofsstraße wohnhaft, jederzeit stattfinoen kann, und die Mitglied schaft des Vereins durch Entnahme einer Aetie im Betrage von jährl. 2 Thlr. erworben wird, wofür jeder Aetionär für seine Person jederzeit freien Eintritt in die Gemäldeausstellung hat, außerdem aber auch noch gewinnberechtigt an der gegen Ende des Jahres in Erfurt stattfindenoen Vorloosung von Oel- gemälden, von denen im vorigen Jahre auf den Plauenschen Zweigverein 9 zum Theil sehr kostbare fielen, Theil nimmt und noch überbieß jährlich einen werthwollen Kupferstich oder eine Lithographie als Prämie erhält. Kür seine Familie zahlt der Aetionär auf die Dauer brr Gemäldeausstellung 15 Rzr. Eintrittsgeld. Die Ursache der Entzündung einer hinter dem Bauhof in Altenburg ge legenen, zur Aufbewahrung von Pulver bestimmten Hütte ist nunmehr ermittelt: Am 14. Juni Mittags, mehr als 36 Stunden nach dem Vorfall, fand man in einem Getreidefelds unweit des gedachten Platzes einen fast am ganzen Körper, namentlich aber an den Armen und im Gesicht ^urchtbar verbrannten, jedoch noch lebenden Menschen vor, welcher bald als ein übelberüchtigter Vagand 'Ramens Möbius aus Roda erkannt wurde. Der Unglückliche hatte, wie er zu erzählen vermochte, in jener Hütte, deren Bestimmung er nicht ahnte, ein Unterkommen für die Rächt gesucht und, nachdem er sie erbrochen, ein Streich zündhölzchen angezündct, um sich ein Lager zu bereiten. Hiervon hatte sich vermuthlich ein wenig verstreutes Pulver entzündet, die Explosion war ersolgt, und hatte ihn furchtbar verbrannt. Dennoch hatte er sich von dem Platze weg schleppen können, ehe sich Jemand dort Ungesunden hatte (rasche und wirksame Hilfe war namentlich sofort aus der Caserne herbeigeeilt). Möbius hatte die Zeit bis zu seiner Auffindung theils in einem Arbeiterhäuschen, theils im freien Felde zugebracht; sein Zustand war entsetzlich, doch sollen die Verwundungen nicht lebensgefährlich sein. Die Nähmaschinenfabrik von Th. Ohrt u. Comp. in Leipzig, welcher auf der Industrieausstellung in Stettin eine Preismevaille zuerkannt wurde, wird nächstens die 1500. Nähmaschine liefern. Professor Fricke in Leipzig hat in seinen Vorlesungen über Schleiermacher die höchst bedeutende Zahl von 140 Zuhörern. Aus dem sachs. Voigtlande sind nur 3 Schützen nach Bremen zum Schützen feste gegangen und zwar aus Lengenfeld. Im Rheinthale ist die Roggenerndte bereits eingeheimst. In Betreff der Körner ist sie eine mittelmäßige, hinsichtlich des Strohes eine spärliche. In der Umgegend von Wien hat der Kornschnitt ebenfalls begonnen. In Ungarn sieht man einer reichen Getreideerndte entgegen. Barnitz ist ein Rittergut, dem Herrn Heinrich Steiger, Mitglied des sächsischen Abgeordnetenhauses, gehörig und ohne Zweifel bezüglich seines BodenS und seiner Getreideerträge die Krone des Meißner Ländchens. Der Boden ist ein tiefgründiger Lehm mit Kalkmergelunterlage, sämmtliche Felder sind auf 12 leleS Blatt erscheint wöchentlich viermal, und zwar Dienstag-, Mittwochs, Donnerstag» und Sonnabends. Jährlicher Abonnementspreis, welcher zu entrichten ist ch bei Beziehung durch die Post 1 Thlr. 26 Ngr. — Annoncen, die bis Bormittags 11 Uhr eingehen, werden in die Tag« darauf erscheinende Nummer ausgenommen, später eü»- bende Annoncen finden in der nächstfolgenden Nummer Ausnahme. — Inserate werden mit 1 Ngr. für die gespaltene TorpuS-Zeile berechnet. Einzeilige mN 2 Ngr. — Für di« fiSwärtizen Königl. Gerichtsämter und Stadträthe, für welche der Voigtländische Anzeiger Amtsblatt ist, bestehen die Geschäftsstellen in Pausa bei Herrn Karl August Kretschmer, in Elsterberg bei Herrn F. W. Feustel, iu Schöneck bei Herrn T. A. Hüttel »ea., in Mühltroff bei Herrn Lhausseegelder-Einnehmer Holzmüller. S, gt- Diech Jalm sucht pp. k. Ä chaM hast riß wertul Sachsen. Herr v. d. Pfordten, der bairische Ministerpräsident, ist am 13. in Leipzig inge treffen und für einige Tage in Stadt Dresden abgestiegen. Seine Gemahlin ar bereits am -6. d. M. angekommen unv hält sich besuchsweise auf dem Gute es Herrn Peters in Abtnaundorf auf. (Auch Herr v. Beust ist in Leipzig) Leipzig, 15. Juli. Herr Staatsmimster von Beust traf gestern Abend von Dresden hier ein und stieg im Hotel zur Stadt Nom ab. Derselbe con- ferirte sodann mehrfach mit dem seit einigen Tagen hier anwesenden königlichen Attischen Staatsminister v. d. Pfordten. Ohne eurer Jnviscretion uns schuldig zu machen, glauben wir mittheilcn zu können, daß der Gegenstand der Verhand- ftuugcn beider Staatsmänner ein engerer Anschluß der Mmelstaaten sowohl «unter sich als an Oesterreich gewesen ist, um mit vereinten Kräften den Ueber- lgrissen Preußens energischer als bisher entgegentrcten zu können. So viel ftrir hören, gab sich in allen Hauptpunkten eine völlige Uebereinstimmung der 'Auffassung kund. Weiteres vom Säug er fest. Allen mit Festzeichen Versehenen ist ibcr Eintritt in die kön. Kunstsammlungen unentgeldlich gestattet. Die Turner habm übernommen, für Aufrechihaltuug der Ordnung auf dem Festplatze zu sorgen. — Der Bau der Festhalle ist vollendet und wurde gestern von den Zimmermeistcrn dem Bauausschuß übergeben. Da der Bau noch 3 Tage vor der festgesetzten Zeit beendet ist, fällt den betreffenden Zimmermeistern eine l (Ratification voll 500 Thlr. zu, während dieselben für jeden Tag Verspätung lOOO Thlr. Strafe hätten zahlen müssen. Die Ausschußabzeichen sind von ff bmtem Atlasband in verschiedenen Farben mit grünweißer Einfassung. Die s Vorstände tragen Schärpen, die übrigen Mitglieder Binden um den linken Arm. s Tas Bundesfcstzeichen, welches von allen Festthellnehmern auf der linken Brust «zu tragen ist, zeigt auf metallenem Schilde von antck gefälliger Form den » deutschen Adler mit dem Dresdener Stadlwappen auf der Brust, versehen mit ter Unterschrift: „Erstes deutsches Säugerbundesfest 1865. Dresden." Ein schwarzrothgolknes Band mit grüuweißer Einfassung zu einem Knoten verknüpft, f hält das Zeichen. — Der Festzug geht durch die Seestraße, Breite -, Marien- straße, Postplatz, Wilsdrufferstraße, Altmarkt, Kreuzstraße, Gewandhausplatz, Moritzstraße, Neumarkt, Augustusstraße, Elbbrücke u. s. w. Im Zuge wirkt f eine Riesengebirgs-Schalmei-Kapelle (10 Mann) mit, die auf 4—10 Fuß ' langen Schalmeien blasen. Herr Oskar Neuner, der Festhallenwirth, hat 150 rothe Dienslmänner zur Bedienung in der Festhalle engagirt; in derselben be- finken sich 8 Bierbüffets, welche von je 1 Bierausgeber mit 8 Gehilfen bedient werken, ferner 3 große Büffets für kalte Küche, in welchen je 4 Mädchen als Verkäuferinnen angestellt sind, 3 Köche, 12 Kockfrauen und 40 Frauen zum Aufwaschen. An Vorräthen sind ohngefähr angesckafft 1100 Pfund Hamburger Rauchfleisch, 560 Pfd. Cervelatwurst, 1800 Stück Schinken, 1500, Pfd. Caviar, 1500 Kannen Tafelbutter, 2000 Pfd. Kückenbutter, 60,000 St. Eier, 10 Tonnen Heringe, 12 Laibe Schweizerkäse, 12,000 Semmeln pro Tag, 2000 Pfd. Brod pro Tag, 25 Ochsenhinterviertel pro Tag, 100 Kalbskeulen pro Tag. Kolossale Massen von Geschirr, Tellern, Messern und Gabeln u. s. w. Außerdem auch 80,000 Festpokale. Auf der Magdeburger Bahn sind am 10., 11. und 12. dss. M. wieder 300 meist böhmische Auswanderer von Leipzig nach Bremen gereist. nstant. »zu eim. eublirtkt errn lt- t.