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MsdrufferTageblatt da» ,,WIl»Lnifser TagkLIatt" erscheint wkrtlaq» 18 Uhr Bezugspreis monatt r RM tret Sau», bei PostbeslcNiinq RM zuzügl Bestellgeld Slnzelnummer >0 Rpl Alle Paitanilalie^ Paftdoien. unsere AusirLger u GclchSsiSstelle nehmen zu leder Zell Be- . stellungen enigegen Im ftall« höherer Gewalt oder WlttheNhltttt ful WilAdkUss U. ttMsiesiCNp jonfttgci Bcirlebtstöiun- len besteht kein Anspruch " ' " anl Lieierung der Zei ¬ tung »Ler Sürzung d«S Bezugspreise». Rückienduna etngesandier Lchriitstücie erlolgt nur. wenn Rückporto beilieg« DaS „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Anzeigenpreise laui ausliegender Preisliste Rr 8. — Zisser-GebührrLst RVs. — VorgeschN» bene ErscheinungStage und Platzwünsche werden nach Möglichkeil berücksichtigt. — Anzeigen-Annahme bi« vormittags Ist Uhr „„„ gür di- Richligkeil Le» durch Fernruf ubermtl- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 teilen Anzeigen überneh. men wir keine Gewähr > > - — Bet Konkurs und ZwangSvergleich erlischt tcder Anspruch aus Nachsatz. Nr. 81 — 100. Jahrgang Drahtanschrift: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Sonnabend, den 6. April 1940 No«t gegen die Rechtsbrecher Dreiste Anarisse der Franzosen gegen die Neutralen - Lebdaste Gegenwirkung Gerüstete Wirtschaft Rechtzeitige Kohlenversorgung — Kreditbereitschaft der Banken Es ist Kennzeichen nationalsozialistischer Führung und Tatkraft, daß erkannte Mängel und Fehler sofort abgestellt werden. Wir haben einen außerordentlich starken und anorma len Winter hinter uns, einen Winter, wie er vielleicht alle lUO Jahre einmal vorkommt. Daß durch derart strenge Fröste Schwierigkeiten entstehen, ist selbst in normalen Zeilen nicht zu vermeiden, um so weniger in Kriegszeiten. Durch den außergewöhnlich großen Bedarf an Kohle sind Stockungen eingetreten, die nicht zu vermeiden waren und deren Beseitigung außerhalb menschlicher Macht lag. Doch es ist Vorsorge getroffen, daß künftig der Kohlenbedars für die Betriebe und Haushaltungen gesichert wird. Nach dem Plan, der vom Reichskohlenkommissar Walter für den nächsten Win ter ausgestellt ist, dürfen wir in Ruhe und Vertrauen in die Zukunft sehen. Der Koh len plan ist von dem Gedanken diktiert, beizeiten fedem die notwendige Kohlenmcnge zu sichern und diejenigen Monate des Jahres für Kohlenirans porte auszunutzen, in denen die Eisenbahn für den Transport anderer Massengüter weniger in Anspruch genommen wird. Der weitaus überwiegende Teil der benötigten Kohlenmenge muß deshalb in der Zeit vom Frühjahr bis zum Spätsommer an den Verbraucher gelangt sein In den anderen Monaten wird die Eisenbahn für den Transport von Düngemitteln und Saatgut und für die Ernte in erhöhtem Matze in Anspruch genommen. In der angegebenen Zeit steht auch genügend Kahnraum für den Kohlentransport zur Ver fügung. Die überaus weitsichtige Planung der Sicherung des Kohlenbedarfes setzt beim Verbraucher voraus, datz er seinen Bedarf früher als sonst deckt. Gaben die Haus halte vielleicht sonst im Spätsommer oder im Herbst ihr» Kohlenbestellungen auf. so müssen diese Bestellungen jetzt be reits im Frühjahr erfolgen, um die rechtzeitige Bereitstellung der Kohlenmengen sicherzustellen. Es ist selbstverständlich, datz wir in Kriegszeiten mit un- seren Kohlenvorräten haushalten müssen. Ein sinnloses Ver- feuern der kostbaren Kohle wäre geradezu sträflich. Unsere Vorräte sind ausreichend und können jeden Bedarf decken, aber der Krieg erfordert Matzhalten in allen Dingen. Des halb wird auch hie Bemessung des Koblenvor- rales anders geregelt werden. Namentlich bei der Einzel- ofenhcizung wird es nicht danach gehen, wieviel Räume eine Wohnung hat, sondern wieviel Familienmitglieder zum Haushalt gehören. Es ist durchaus logisch und sozial ge recht, datz die größeren Familien auch den größeren Kohlen- Vorrat zu beanspruchen haben. Der Kohlenplan gibt aber allen die Gewißheit, datz sie rechtzeitig genügend Kohlen in ihren Kellern haben. Der Vorrat mag vielleicht geringer sein als in normalen Heilen, aber er wird immerhin ausreichend sein, um dem Winter zu begegnen. Und schlietzlich ist es immer besser, Kohlen im Keller zu wissen, als mit Bangen aus das Eintressen von Kohlenzügen zu warten. Als letzte der Berliner Großbanken hat soeben die größte, die Deutsche Bank, ihr Abschlußwerk für 1939 veröffentlicht. Damit ist die Zeit gekommen, sich an Hand der Ziffern der führenden Kreditinstitute ein Bild von der kreditwirt schaftlichen Entwicklung und Lage zu machen. Es ist seit langem schon viel von der Geldsülle die Rede, dir in Deutschland bereits vor dem Kriege zu beobachten war und nach seinem Ansbruch noch verstärkt in Erscheinung getreten ist. Die ersten Grobbankabschlüsse erweckten freilich den Ein druck, daß gegenüber dem hierdurch verursachten Einlagen zustrom bei den Banken auch eine merkliche Zunahme der Kreditbedürfnisse ausgetreten sei. also eine Verflüssigungs- und eine Anspannungstendcnz zugleich. Die Zahlen der Deut schen Bank bestätigen jedoch, daß außerhalb des Bereiches der aus Sondcrkundschaft abgestellten Institute wie der in be- sonderem Matze mit Großunternehmen arbeitenden Berliner Handelsgesellschaft die Verflüssigung durchaus überwiegt. Vergleicht man nur, datz die Einlagen sich insgesamt um 457 Millionen Mark vermehrten, die sogenannten Wirtschafts kredite — worunter üblicherweise Schuldner- und Warenvor- schüsse verstanden werden — sich hingegen um 44 Millionen Mark verminderten, so wird dies ganz deutlich. Aehnlich haben sich die Dinge bei den anderen über einen breiten Kundenkreis verfügenden Filialinstituten gestaltet. Troy wesentlicher Sonderzugänge blieb insgesamt die Zunahme der Wirtschaftskredite von 3,24 aus 3,30 Milliarden Mark weit hinter der Steigerung der fremden Mittel von 6,88 auf 7,98 Milliarden Mark zurück. Die Banken sind dadurch in die Lage versetzt worden, die ihnen zuflietzenden und autzerdem noch durch Verminderung von anderen Anlagepositionen (Wechsel, Wertpapiere) frei werdenden Mittel für die Staatsfinanzierung zur Verfügung zu stellen. " Die Bestände der groben Filialinstitute (Deutsche, Dresdner und Commerzbank) an Schatzwechseln und unverzinslichen Schatzanweisungen erhöhten sich von 1061 aus 2321 Millionen Mark. — Das bedeutet zugleich eine wesentliche Verstär kung der Liquidität. Hierin drückt sich eine grotze Kreditbereitschaft aus, die im Augenblick von der Wirtschaft offenbar nicht ausreichend gebraucht wird, aber für die Zu kunft von Bedeutung werden kann. Es ist eine alte „Weis heit", daß Liquidität für die Kreditinstitute kostspielig ist, aber sie ist eine Voraussetzung für die Erfüllung der an sie ge stellten Anforderungen. Wenn ein einziges Institut wie die Deutsche Bank nicht weniger als 3,73 Milliarden Mark Gelder der Wirtschaft verwaltet, dann unterliegt es auch der Ver pflichtung zu jeder nur erdenklichen Vorsorge. Sie beschränkt sich übrigens nicht allein auf ausreichende Liquiditätssiche- rung, erstreckt sich vielmehr ebenso auf genügend« Referveustärkung. Alter Hausrat — neue Waffen, Alte Münzen neue Wehr? Alles laßt herbei uns schaffen Für des deutschen Volkes Ehr! Nachdem tm Obersten KrtegSrat in London der rücksichts lose Blockadclricg gegen die Neutralen beschlossen worden ist und der Lieblingstraum des britischen Diktators Churchill und seines jungen Mannes in Paris, Reynaud, in die Wirk lichkeit unigesetzt werden soll, hat nun auch die Pariser Presse scheinbar Auftrag erhalten, tn der gleichen Tonart wie die Hetzpresse Londons die Neutralen darauf vorzubereiten, daß künftig eine Respektierung der Neutralität durch die West mächte nicht mehr erfolgen werde. Hatte noch das führende Pariser Blatt „Temps" vor kur zem gewisse Hemmungen, den Neutralen das wahre Gesicht der westdemokratischen Brutalität zu zeigen, so sind diese Hem mungen jetzt scheinbar beseitigt. Denn nunmehr erklär» z. B. der „Malin" mit dreister Stirn: „Wir schlagen uns für die Neutralen (!). Die Westmächte beabsichtigen die Neutralität unter Berücksichtigung dieser „Wahrheiten" auszulegen und betrachten dieses als ihr gutes Recht." Die Zeitschrift „Justice" unterstreicht, Frankreich und England seien entschlossen, jetzt die Methoden zu ändern, um die Blockade wirksamer zu gestalten. Die Demokraten sind entschlossen, fährt das Blatt fort, sich nicht mehr bei vergeblichem „Formalismus" auszuhalten. „Le Journal" meint, „daß der Krieg langsam, aber sicher sein wahres Gesicht zeige. Ein komischer Krieg. Aber nein, eine Belagerung Deutschlands." Gewiß, aber eine komische Belagerung, bei der Deutsch land außer im Westen sämtliche Grenzen offen hat. Ein Krieg, den die Weltmächte hoffen, auf Kosten der Neutralen führen zu können, weil sie aus direktem Wege gegen die deutschen Wassen nicht ankönnen. Balkanländer zum Widerstand entschlossen Daß die Neutralen nicht gewillt sind, sich von den politi schen Gangsters an der Seine und an der Themse an die Wand drücken zu lassen, beweisen die zahlreichen Stimmen der neutralen Presse, die daraus Hinweisen, daß die neutralen Staaten Widerstand leisten werden. So werden Frankreichs und Englands Erdrosselungsver suche gegenüber dem Handel der Neutralen von den italie nischen Zeitungen schärfstens gegeißelt, die gleichzeitig be tonen. daß in säst allen neutralen Staaten eine lebhafte Gegenwirkung gegen die Androhung der Verschärfung der Blockade durch die britischen Weltausbeuter sestzustellen sei. So seien insbesondere die Balkanländer entschlossen, einem britischen Druck heftigen Widerstand entgegcnzusetzen. Aber auch Deutschland sei nicht untätig geblieben und bereits mit der dem Nationalsozialismus eigenen Entschlossenheit zur Gegenoffensive übergcgangrn. Auch in Bulgarien beschäftigt man sich in den maßgeben den Kreisen mit der Bedrohung der Neutralität durch den Oberkriegshetzer Churchill Aber, so bemerkt das bulgarische Blatt „Sora", die an gekündigte plutokratischc Blockade stoße auf ein anderes Deutschland als im Weltkrieg: Wirtschaftlich stünden dem Reich jetzt die unermeßlichen Hilfsquellen der Sowjetunion zur Ver fügung, militärisch aber würden die deutschen Flieger sicherlich nicht mit verschränkten Armen beiseitebleiben. Immerhin macht sich die bulgarische Oesfentlichkeit aus alle Möglichkeiten gefaßt und ist, wie man der bulgarischen Presse entnehmen kann, zur Abwehr jeder Ueberraschung ernst lich bereit. Wie man in Velarad über die englischen Machenschaften den« DND. Rom, 6. April. Wie die Neutralen über die neue sten englischen Wirtschaftspläne und die Verschärfung der Blockade denken, beweist in recht eindeutiger Weise der Bel grader Korrespondent des „Giornale d'Jtalia". In seinem Bericht wird betont, datz die dortigen politischen Kreise durch die beabsichtigten englischen Machenschaften in wachsender Be sorgnis seien, um so mehr, als die Ausfuhr der Balkanstnatcn zu über 50 Proz. von Deutschland ausgenommen werde, wäh rcnd England daraus ausgche, diesen fruchtbaren Handel zu unterbinden. Jugoslawien sei zusammen mit Rumänien und Ungarn einer der am stärksten und vor allem vorteilhaft mit dem deutfckscn Handel verbundenen Staaten, denn er erhalte von Deutschland Jndustrirproduktc und Kriegsmaterial. Selbst wenn Jugoslawien die Absicht hätte, weniger von Deutschland zu beziehen, würde cs seine Lage nur wesentlich verschlechtern, denn cs wüßte nicht, wie cs seinen Bedarf an diesen wichtigen Lieferungen decken sollte, dies um so mehr, als die Wcstmächtc entgegen ihren Behauptungen aus diesem Gebiet zur Zeit wenig zu leisten vermögen. In Belgrader Rcgicrungskreisen herrsche »m übrigen die Meinung vor, datz die Haltung Italiens gegen über diesem Problem die Jugoslawiens und der Ballanstaatcn erleichtern werde. Ungarisches Regierungsblatt zu den englischen AnlausplSnen DNB. Budapest, 6. April. In bemerkenswerter Weise befaßt sich das Regierungsblatt „Esti Ujsag" mit der in Eng land gegründeten AG. zur Intensivierung, wie es heißt, der englischen Handelsbeziehungen zu Südostcuropa, demnach also auch zu Ungarn. Daß die englische Regierung das Aktienkapinl gezeichnet hat, beweise, wie ernst die ganze Angelegenheit bc- urteUt werden müsse. Heute sei jeder Produktionsübcrschutz verkäuflich. Was aber mit keinem Geld und mit keiner Devise erkauft werden könne, sei, so schließt das Rcgicrungsorgan mit Nachdruck, Ungarns Unabhängigkeit und Selbständigkeit sowie sein hartnäckiges Festhalten an Recht und internationaler Gerechtigkeit. Englands Kriegspläne in Norwegen General st absoffiziere der West Mächte prüfe» die Möglichkeit von Truppenlandungen i» Skandinavien. - ' Nach einer Meldung des Kopenhagener Blattes „Fae« drelande 1" aus Oslo, ist man in Norwege n sehr be - unruhigt über die fortgesetzten Neutralitütsver- letz un gen, die sich England zuschulden kommen lassen und man befürchtet, daß sie zunehmend ernster werden. Englische Kriegsschiffe befahren, so heißt es in dieser Meldung, ohne weiteres norwegische Territorial- gewässer und belästigen die Schiffahrt. In einer lange« Reihe von Fällen seien die früheren englischen Konsuln, wohl verdiente norwegische Kaufleute und Reeser, durch eng lische Marineoffiziere ersetzt worden, und schon seit längerer Zeit seien englische und französische General stabsossiziere dabei, die Möglichkeiten einer Landung eines Expeditionskorps zu untersuchen, ebenso wie die Westmächte eine große Anzahl politischer Agenten in Norwegen hätten., In wohlunterrichteten Kreisen sei man der Meinung, daß der Gedanke der Landung eines Expeditions- Heeres von 100 000 Mann, wie ihn Daladier und Chamberlai« während des finnisch-russischen Krieges erwähnt hätten, nicht aufgegeben sei. Man denke aber nun daran, an mehrere« Stellen in Norwegen Truppen zu landen, um dann nach Süden vorzustoßen. Die Meldung des dänischen Blattes kennzeichnet blitz artig den Ernst der Situation in Norwegen. Kaum hat Churchill den alleinigen Befehl über den Einsatz der britische« Wehrmacht übernommen, da geht er schon zur Verwirklichung seiner verbrecherischen Kriegsausweitungspläne im Norde« über. Die Belästigung der Schiffahrt innerhalb der norwe gischen Hoheitsgewässer läßt erkennen, daß England die Erz- aussuhr aus Skandinavien nach Deutschland um jeden Preis unterbinden will. Die systematische Ersetzung der englischen Konsuln durch Marineoffiziere sowie die Entsendung von Generalstabsoffizieren der Westmächte nach Skandinavien läßt daraus schließen, daß die Kriegshetzer ihren ursprüngliche» Kriegsausweitungsplan, der durch die Einigung zwischen Finnland und Sowjetrußland zunächst durchkreuzt worde« war. trotz dieses ersten Fehlschlags wieder ausnehmen wollen. Wir können uns schon denken, daß diese verbrecherische« Kriegspläne in der norwegischen Bevölkerung stärkste Beun ruhigungen Hervorrufen, denn das norwegische Volk sagt sich mit Recht, daß eine Truppenlandung der Westmächte in Skan dinavien eine Bedrohung Deutschlands vom Norden her be deuten und unweigerlich Norwegen zum Kriegsschauplatz machen müßte. Schweden hat die Gefahr ersannt Daß Deutschland kein Interesse an der Kriegsausweitung habe, bringt das schwedische Blatt „Aftonbladet" zum Ausdruck. Dabei bezeichnet der militärpolitische Mitarbeiter des Blattes die von französischen Zeitungen ausgemalten Mög lichkeiten für einen Marinevorstoß in die Ostsee als völlig unsinnig. Man erkennt in Schweden die plutokra- tische Gefahr für die Neutralen gut und wird auch hier An griffe der britischen Secpiraten aus die Neutralität nicht ohne weiteres hinnehmen. Denn in den skandinavischen Völker« Weitz man, datz die Interessen der Neutralen nicht von den Londoner und Pariser Kriegsverbrechern verteidigt werden, wie diese es immer heuchlerisch behaupten. Eine endgSMge dSnWe Feststellung Der Kapitän des „E. H. Stinnes" in den dänischen Hoheits gewässern von den Engländern entführt Mit den dänischen Vorstellungen in London wegen der! Torpedierung des deutschen Handelsdampfers „Edmund Hugo Stinnes" innerhalb der dänischen Hoheitsgewässer steht d«e Frage d^r Freilassung des von den Engländern entführten Ka pitäns dieses Dampfers in enger Verhindung. Von unterrichteter dänischer Seite wird dazu erklärt: Die Umstände bei der Versenkung des Stinnes haben endgültig klar gelegt, datz der deutsche Kapitän innerhalb dänischen Seegebietes von den Engländern zum Gefangenen gemacht worden ist. Es kann daher erwartet werden, daß auch die Frage seiner Frei lassung ihre Lösung bei den bevorstehenden Verhandlungen ü» London finden werde. Brüssel: Engere Zusammenarbeit der Nentrnle« In Belgien zeigt man sich sehr beunruhigt über di« Absichten der Kriegsverbrecher gegen die Neutralen. Die füh rende flämische Zeitung „Standaard" erklärt, man könne di« englische Ausfassung nicht zulassen, nach der es unzulässig sei, wenn neutrale Länder den Krieg als etwas betrachteten, was sie nichts angehe. Die Zeitung „Nation Belge" schlägt ein« engere Zusammenarbeit der neutralen Länder vor, und di« Brüsseler Zeitung „Metropole" bezeichnet .es als eine Not wendigkeit für Belgien, mi^ Deutschland Handel zu treibe« Madrid: Ein tollkühner plan Das führende spanische Blatt „Alcazar" nennt den briti schen Entschluß, die gesamten für die Ausfuhr bestimmte« Waren des neutralen Auslandes aufzukaufen, um Deutsch land zu schädigen, tollkühn, da bei einen» Fehlschlag der Zu sammenbruch der gesamten englischen Wirtschaft unvermeid lich sei. Die neutralen Länder würden cs aber vorziehen, ihre Waren weiterhin wie bisher abzusetzcn, anstatt sich zu einer katastrophalen Verlagerung des wirt schaftlichen Schwergewichts herzugeben, die früher oder später rum Ruin iübren mülle.