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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 08.09.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19130908017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913090801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913090801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-09
- Tag 1913-09-08
-
Monat
1913-09
-
Jahr
1913
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13. «twa« 107. Jahrgang morgen °flti8gabe 4L 1913 Hü. 455 montag, den 8. September •8, aus, nn 01> ) reiat, verliert reit bem iel auf Saugen, jel unb t wäre. Sie finb g8 aus, t A s7 offenes Amtsblatt bte Kates unb beapolijäanates der Stabt teipjio " , bic alle ben M u n f tf> bte I e ß t e n n o cb qlimmenben ber gcinbfcliflfctten zroi (eben unb ber Türtei halb au s g c l ö f eß t in beut« «liierten i Haag, tfmorten br ufro. mtnt ; Sälfte eibenbe ijftaben lenßang * Die 9? c n n n cfj e s 2V c 11 m c’t jt e r i rf> a f t mürbe von Niitt gewonnen. — Das Straßenrennen ..,31 unb ums Bogt la nb" (ab 31 berg er als Sieger. — Sei bem 100»Nilometer»gahren in N ö ! n Stützten ffiuignarb unb cd) euer man it mit tijren Schrittmachern, wobei H a tv j o n f dj w e r ve’rletjt mürbe. (Siebe 6p. u. Sp.) itgtben* l sieben Sie Tag, e, grau erfeS in Uliöeutlther Derbanöstag. Der Berbanb batte ju feinem bies jährigen Tagungsorte Breslau als Stätte ber Erinncrun» gen an bic große 3eit nor 100 Jahren gewählt. 3lm 6. September trat aunädjit ber Gcfamtnorftanb im Nonzcrthaujc jufrmmen. Bon Hctpaig mar Se> minaroberlcfjrcr Dr. fjänfeß erjebienen. 3ln erfter Stelle ber Tagcsorbnung berichtete ber Boifihcnbc Nertjtsanwalt Glaß (3)1 ainz) über bie politifdje Hage. Der Nebner ging bavon aus, baß für bic Be» urtcilung fclbjtverftänblicß zuerft bic folgen bcs Balfantriegcs, babei aber bod) auch noch in weit geßeitbem Maße bie Wadjroirlungcn ber Marofto» trifis in Betracht tarnen; natürlich fei aud) zu berüi» jidjtigen, inroieroeit CeiterrcidvUngarn getroffen werbe, ba 33erfd>iebungen juungunften biefes Staates ober 3lenbcrungen feiner Haltung uns nidjt gleich» gültig fein tonnten. Der Berichterstatter führte aus: Das Deutjchtum ber Donaumonarchie hat fchwerc Dago hinter fid>; ber Baltantrieg fd>ien zu einem ferbifch=ri!ffifd;en Angriff auf Defterreich führen ju wollen — wäre er erfolgt, fo wäre bies Sicherlich bic Einleitung flu ber längft erwarteten unb auf bie Dauer auch unoermeiblidjcn großen europäifchen 3tuscinanberfet)ung gewefen. Mäßrcnb ber Baifan« trifis finb bie Dcutfchen ©efterreid)» am Schwer» ften von ben wirtschaftlichen Berluften unb ben Haften getroffen worben. Gltidjwoßl haben fic fid> willig auf bic Seite ihres Staates geftedt. weil fie bie lieber,(eugung hatten, bamit bem gefamten Deutfchtum ju bienen, fein Moßl, fein Dafein gegen ben flawifchen Unfturm ju oerteibigen. Die aus» * Jn Miener sjoftreifen verlautet mit Bestimmt» beit, baß NatfcrMilljclm in ber zweiten Modje bes Oftobcrs N a i j e r g r a n z J o f e p h in M i e n einen Belud) ab^tatten wirb. (S. Dtfctcs Neid)i wärtige Bolitit Cefferrcichs zeigte in biefer 3eit jene 3n’icfpältigf ?it unb Unsicherheit, bic feine innere Bolitit feit Jahrzehnten fcnnaeichnet. So tarn cs, baß troß ber gewaltigen Opfer bic 'Baltan trifis mit einem feßweren Berluftc Oeftcrrcichs an internationalem Tlnleljeii unb mit einer allgemeinen Erschwerung feiner außcrpolitifdjcn Hage geenbet hat. Daoon würben wir mitgetroffen, unb bie Ncidisrcgicrung 50g aus ber neuen Hage bie golge, baß fic bic non uns unb bem Mcßrvcrcin lange ver» geblich geforbertc .^eeresoerftärtung Ijcrbeiführte; bas gleiche ift für Oefterrcid)=Ungarit notwenbig ge» worben unb foll jeßt gefebehen, wozu es iidjerlich böchftc 3eit ift. 3(ber barüber befteht fein 3meifel: feine Erhöhung bes *peeresftanbes tarnt bie golgen einer jlcllofen unb fd;wache 11 fßolitit w c 11 m a d) e n. Dazu tommt noch ber geradezu oerbcrblid)c incbjarifdje Einfluß auf bic äußere Bolitit bcs Gciaintftaates, ber zu einer Entfrcmbung mit ber als auf bcs ’.irb Schloß Gehiattel), D. E. Weißmüller «Rumänien geführt hat unb auch ben 3lnlaß 511 Bcrftimmung .(wifdjen 'Berlin unb Mien bilbete, mit iRcdjt unfer Auswärtiges 31 int aus Nüdiiißt Rumänien bte 'Ulitroirfung bei ber 'Nachprüfung 'Bularefter ftriebens ablehntc. 3u ber lütinberung bes internationalen 3ln» jehens Deftcrreid)s tommt nod) bic Steigerung ber i n n e r c n SB i r r c n, fo baß heute bie Donau= monarchie mehr tric je auf beiben großen Gebieten bcs Staatlichen Hebens ein 'Bilö ber jerrüttung jeigt, wie fic ja bic notwenbige ftolge aller Schwachen, icbcs feiten 3id*s baren 'ßolitit ift. yjaben wir nun im Ncicljc 3lnlaß, aui ©eiterreidj-- Ungarn alUufchr oon oben herabsuichcn'.’ Die ießten fülonate haben wieberhoit ben 'Beweis gegeben, wie falid> bie 3J(arottopolitit ber Regierung war, wie mangelhaft ihr Ergebnis. Dem potitiidjen Äüct.tug folgt ber wirt|chaftlid)e. Das rechte Urteil über bic 'Aufhebung ber marottanifetjen 3u?eig l itelle ber Deut f^en Orientbant gewinnt mau, wenn man erfährt, baß fjintcr biefem Unternehmen bie D r c s b n c r 'Bant Steht, beren Hcitung offen» bar bic Uebcr^cugung gewonnen hat, baß in 'JJlarotto nichts mehr au holen ift. Ueber bie Eigenschaften bes erworbenen Gebietes finb wir injwiidjeii weiter aufgeflärt worben unb finben alles bestätigt, was oon ben Nennern bcs abgetretenen Hanbes währenb ber Werhanblungen oorgebracht würbe; nimmt man ba.tu. was Generalarzt Dr. Nuhn im Gouoernements» rat fcitgeitcllt hat, fo runbet Sich bas Silb. Dies Neutamcruii mit {einen Sümpfen, feiner Unwirtlich» teit, Seinen feinbjeligcn Eingeborenen ift — rein als Hanbauwachs betrachtet — tein nod) So |d)wad)er Ent» gelt für bas, was wir in 3)larotto aufgegeben haben, ganz abgesehen oon ben großen politischen 3u= Sammenhängcn unb folgen. 3Jlan barf, wenn man bie Slnfchauungen unb 2lb» lichten ber heutigen Heiter unjerer ^Jolitit ergrünben will, an bie betanntc tJluffTdjrVft „3B e 11 p 0 l i t i t unb fein Nrieg“ antnüpfen, ohne unoorSichtig au jein. Es ift aroar beftritten worben, baß amtliche Stellen irgenb etwas mit biefer Schrift au tun haben; bas wirb autreffen hinfi^tlid) bet unmittelbaren 35er» fafierfdjaft, beteiligt aber bie latfache nicht, baß ber ja nicht unbefannt gebliebene Sfcrfaficr bie 3Reinung wichtiger 33crioncn unferer Staatsleitung wtebergibt. „Entjagen jollft bu, follft entiagen“ — ift bas Hcit» wort, bas über ber 'ßolitit ber nächsten 3«Uinft Stehen foll. Hilles, was bisher in ber in» unb auslänbifdjen 3JrefSc über bie beutid)»englifd)cn SScrhanblungen bc» tannt geworben ift, ift barauf gestimmt. 3Bcr bieie ^Mitteilungen oerfolgt, muß fürchten, baß wir wicber einmal non Englanb umgarnt worben finb, vielleicht nod) mehr, baß wir an einem 3B enbepuntt unferer äußeren 'Boliti! angdangt finb. Sir Ebtrarb Grcn hat es offenbar verftanben, bie maßgebenben Herren bavon au überaeugen, bafz er ein tfrcunb bcs Dcutßhen {Reiches fei unb baß Deutfd)» lanb Sich ganz auf Englanbs frreunbfchaft nerlafien tönnc. 'JRit Englanb ftchcn wir nach ber 'Meinung ber unverbesserlich Jiarmloicn voraüglid), mit Nuß» lotifb bcsglcichcn, unb Italien ’ommt uns immer näher; was wih ba bie 3ßicner 33critimmung bc» ocuten? 3(ußcr «Rumänien haben wir iit^bcr Xürtei einen alten, in Griedjcnlanb einen neuen ^reiinb, alio hängt unfer Fimmel voller Geigen. 'Ißir finb nicht biefer ünjicht unb glauben, baß alle Gegnerschaften, bic unSercm Batcrlanbc in_bcn leßtcn Jahren zu Schaffen machten, in aller Schärfe noch norhanbeu finb — mögen Englanb unb fRußlanb zurzeit auch in ber fyorm fanft unb friedlich fein. Ilm ben 'Breis ber Entiagung lönnen wir bic <Jrcunbjd)aft ber ganzen 'JBclt genießen. 31ber wir wollen unb bürfen nicht entiagen! Schon heute hört man in allen Schichten unfercs Boltes, zumciit aber im gebilbeten SRittcl» ftanbe, bic Jiragc: 3Bofür bic ungeheuren Opfer für flotte unb § c c r, wenn wir nichts wollen unb tiichts erreichen? Der junger nach Hanb briidt unferer 3eit ben Stempel auf; er will unb muß bc» friebigt werben. Seine Befriebignng Stellt unfer Bolt vor Aufgaben bie einen großen 3ug 'n unfer nationales Heben bringen werben, für ben eine wirf» lief) regierenbe Negierung bem cdjicffal bantbar fein müßte, llnfcre 3lufgabc ift es, baran ju arbeiten, baß aus bem inftinttiven Hanbhunger, wie er auch i’t hen Nlaffcn norfjanben ift, ein fefter, tlarer 'JBide, ein elementar wirtenb-er Entjchluß wirb, un» ferm Bolte au verfchaffen, was cs 311m ^ortbeftehen, ^u feiner Gefunbheit gebraucht. 3um Schluffe erinnert ber Nebner an bic 3Irbcit, bie bet 3Hlbeutfdjc Bcrbanb im Dienfte biefes Ge» bentens bisher geleistet hat. Bor zehn Jahren haben wir in Blauen mit ber umfafjenben Nritit unferer gefamten äußeren Bolitit begonnen; man hat uns jeweils, wenn wir eben unfer ablchnenbcc Urteil ausgefproefjen hatten, beffen Berechtigung beftritten — aber in allen, fd)Ic<hthin ölten fällen haben wir es erlebt, baß fed) nach einiger 3«’t bie öffentliche Meinung iu unferer 3fuffaifung belannt hat. Stürmifcßer Beifall fd)(oß bie tlusführungen bes Borfißenben. fdjcnberädjter gewefen. ©ber er ift ed mit 511- nehntenben Jahren geworben. «Seine jehrenbe ftranfheit unb bi” Nitrfiicfit auf ben niemals fonberlid) robuften Mörpcr hatten cs ja mit fid) gebrartit, baß fein (*rbc im örunbe fdwn bei Vcbzeitcn ausgetcilt worben war. Die großen Neben über Stofonial» unb Ncilitärfragen ljicit, ber wohl einen Momöbianten lehren föuntc: .’nerr Hebebour; über auswärtige Bolitit ließ fid) Ajcrr Sd)cibemaiut, ber Grvijopräfibeitt, Per* nehmen. Unb bic Berwaltnng^gejri)äfte ber $rat» tion waren au Ferrit .vnigo .'önafc, ben offi' ücllen ©eiteraliffimuä, gefallen. Unb bodi, unb bod)! 'Jluguft 'Bebel, ber in ber J-rattion immer nodi feinen 'Wann ftanb unb ber bis in biefen Icßtcn, von ben Nbenbfdjattcn umwehten Som mer hinein ein fleißiger Bcfudjer bcs BleninnS gewefen war, ber fic alle alfo aus nädiftcr 'Nähe 311 bcobadjtcii genngfam Gelegenheit gehabt hatte, halt offcn|id)tlid) nidtt gar 311 viel von ihnen. (Sine hiftori)ri)C Steilung, meint er, hät ten fie alle miteinanber nidjt erringen fönncu. 'Nbcr and; ihre Hciftungcn fdiäßt er gering; fclbft ihre Befähigung Das wirb bitter für fic ja hören fein. Bitterer nod), als für bic 'Jlcoi- jioniflcn — bic §cinc, Davib, -iübclum, graut —, bic fid) ja nod) banüt werben tröften mögen, baß Bebel als ein aus bem Stlciiibürger« tum hervorgegangener 'Nutobibaft, bem, um fid) mit ben Biär);-(SngelSfd)en .Stonftruftioncn polt» tifd) abjufinbeu, bod) woljl bic redjte Claftizität beS Gciftcs fehlte, fic nidjt vcrftcljen tonnte, iljnen Unterlid) immer frentb bleiben mußte. Hluguft Bebel Ijnt an feine Diabodjcnfäntpfc geglaubt, weil er bic ,£)crrjdjaftcit, bic mit mcljr ober weniger llngcbttlb fein Grbc ansutrctcii fidj anfdjirftcn, burdj bic Baut für nidjt gc» eignet hielt. (S‘S gebridjt ihnen an Talent iinb cs gebridjt iljnen an (Sljnratter: bas ift bodj woljl, auf fdjlidjtc gcntcinvcrflänblidje garbe gebradjt, ber Jnljalt bcs Bcbcljdjcn Urteils, ©b er fid) babei in ber Ginfd)äßung ber Talente bei bem einen ober anberen nidjt bodj geirrt hat, mögen mir nidjt cntfdjcibcn. Bei bem Urteil über ben (Sljcifäftcr inbes traf er inS Sdjwarjc. Tie Tugenb ber 6c(bfllofigfcit würbe, ganz allgc» mein, feiten im jcitgetiöffifdjcn Dcutfdjlanb. '?(m fcltcnftcn aber — audj oljnc bic Befcnntniffe ber Hillt) Braun wüßten wir’S — in bem von Gifcrfudjt, Weib, Mißgunft jerfreffenen Greife ber wlänncr, bic bic bcutfrfjcit Slrbcitermaffen Sunt Sturm auf bic bürgerlidjc Gcfcllfdjaft f micrctt. Wuguft Bebel h«t «nS biefer mangeln» ben ©ualififation feiner (Srben einen Gruitb abjtntehmen geglaubt, warum bic fojialbcmo» fratifdje Bartei aud) nadj feinem Tobe nicht jer- falten würbe. 'Nnberc, unbcfangcncrc Beobadjtcr werben iljm hierin nidjt oljtte weiteres folgen mögen. Um fo mcljr werben fic geneigt fein, einen anberen Saß in biefer 3Bciljnadjtscpiftc( bcs Tobgcwciljtcii ju untcrfdjrciben. Die Be- mertung nämlidj von ber fonfcrvicrcnben, fic immer von neuem jufantmenpreffenben Straft ber Gegner für bic Sojialbemofratic. 2ßir hät ten Hilft, ben Saß als eine 9lrt politifdjes Tcfta- ment Bebels anjnipredjen. Widjt, baß er fo bas 'Neue, bas nie Gcbadjtc, gefügt hätte. Außer halb ber Siliingcl bcs SdjarfmadjertutnS ift bas Gleidjc oft genug beteuert worben. ?lber baß ein Mann, ber bic Sozialbcmotratie intim fanntc, ber fic länger als ein Mcnfdjcnaltcr führte, berlei ausfpridjt, bünft uns bas Bcbcnt» jamftc unb auglcidj, wenn man fo will, bas Tröftlidje. Man braudjt ben Saß nur ein wenig anbers ju faffen unb hat für baS Bürgertum eine Hcljrc von bteibenbem SBcrt: and) in ber Sojialbcmofratie gibt cs 3 c r f n l 1 1 e ” b c 11 - zeit. Bcljanbclt fic pfiegljaft! .£)ütct end), bic 'auScinanbcrftrebcnben immer wicber jufammen- jufdjnticbcn . . . * Der bulgarifdje Delegierte in Äonitantinopel. Watfdjeroitfdj, crflärte, Bulgarien würbe auf 31 b r i a n 0 p e l u 11 b N i r £ t i l i i {c v e r ,3 i d?» t e n, trenn es bafür N a tv a l a unb 3R’o n a ft i r erhalten würbe. * Unter großer 'Beteiligung würben geftern in 3J? ü h l h a 11 i e n bic neun Opfer ber S d) r c t» lenst at bes Hehr er s 3Bagncr 311 Grabe getragen. (S. Nathr. v. Tage.) Der zweite Nebner, Generalmajor a. D. fteim, Spratt) über bie Nriegsrüftunjen Deutjdjlanbs. Er bemängelte bie letjtc 33 e h r d 0 r l a g e iufofern. als fie ben Borfprung ber Jraii’oicn nidjt ausgcglirfjen habe. Die franzöfijd’c 3lrmce werbe nadj einwanb» freien Berechnungen vom 1. 'November b. J. an 851 000 'Manu ftarl fein. Das beutitfje fieer werbe um biefelbe 3«<t 715 000 'Mann aäljten. 3lm 1. Of» tober 1915 betrage bie franzöfifthe fieeresftärte, von welchem Seitpunlte an bas Geietj über bie brei» jährige Dienstzeit biirdjgefüfcrt fein wirb, 898 000 Mann, wäljrenb Deutfdjlanb zum Selben 3bitpunlt im allergünftigiten galle 826 000 Mann aufweife. 3um Schinne bemertte er: „Wach meiner uner» fchütterlicten Ueberzeugung müßen wir nodj einmal auf ben cdjladitfeloern um unfere nationale, wirt« fdjaftliche unb Soziale 3utunft in Schwerem Ämpfe ringen, hierauf tann bas teutichc Bolt nicht zeitig genug unb nidjt ernft genug frfjoit in gricbenszeiten hingeroiefen werben." An bie 3lusfiihrungen ter beiben öerreu Schloß fidj bann eine nictjrftiinbige cingeijenbe Erörterung. Nach einer Banfe erstattete Siauptgcidjäftsfüljrer non B i e t i n g Ij 0 f f» S cf) e e l Bericht über bte ißelfcnfrage. Die Erörterung Schloß mit t‘.'r 3lnna»hme folgenber E n t f dj 1 i e ß u n g: „Der Gefamtvorftanb bes SlllbeutScfjen Slerbanbes crblirft in ber latjadje, bafj von ben in Betracht foin« menben Berfoncn bes welfiidjen Sjaufes vor bem 3n« ftanb-efommen ber gamUienoerbinbiing mit ter loch» ter unfercs NaiScrhauies Erflärungen nidjt Ijerbci- geführt würben, bic eine enbgiiltigc 3lbfinbung bet 3I5c!fen mit ben geschichtlichen Ereigitiffen beluirbcn, eine Schäbigung bes Weichswohls unb tes prcußiirfxn Staatsintereffes. Er Spricht bic llebcraeugung aus, baß bic Thron» befteigung bcs B r i n 3 en Er n ft 31 n g u ft in Braunfdjwcig nur bann augelaifcn werben barf. wenn ber Seraog von Eumberlanb unb Brina Ernft 3Iuguft ter 3Bclfcupartci eine öffentliche unawcibcutigc Ab» Sage erteilen unb wenn bes weiteren ber Brina un<b feine Gchwcftcrn für fidj unb alle Wadjtommen aus« brüdlid) auf alle 'NnSnrüd’e auf Hannover ner» aidjten. Der Gciamtnoiitanb glaubt, bnij bie Erfahrungen, bie jetzt in ber gragc ber hraunidjweigiidjcn Thron» folg« gemacht würben, bic Wotwenbigtcit bartun, alle gragen ber Erbfolge auf ben Thron eines beutfehen Buiiibcsjtaatcs im gälte bcs 3lu5itcr'tcns ber regio» renben gamilic bem Brinatfiirftenredite zu entziehen unb fie Statt beiieu reithsgefeßlid) 311 regeln." 3lls letzter Berichterstatter iprarf) Dr. Witt»», (Maina) über bie grcmbenlegion. Es ivurbc folgenbc E n t i dj l i c ß u n g angenom men; „Der Geiamtoorftanb bes Slllbeutfchen Berbanbes erblidt nadj wie nor in bem Beftehcn ber franjöfi- ,fd)cn grcmbenlegion eine Einrichtung, bic allen Gc« fetjen bet Sittlidjtcit unb Nulten wiberfpricht unb fieljt einen uncrträglidjcn 3ujtanb barin, baß granf» reich überwiegenb mit bcutidjem 'Blute feinen No« loinc.lbciiß fiebert unb vermehrt. Er ift ber 3lniidjt, baß als Mittel, bas Verhältnis« mäßig am erfolgrcid-jfen Dcutjchc vom Eintritt in bic grcmbenlegion abljalteii würbe, bie 'Bilbung einer eigenen jt ä n b i g e n Ncicßstolonial» truppe in Betracht tommt: um beswillcn bittet er bie Negierung, eine foldjc Truppe au Schaffen." Es würben bann nact’tehcn'be Mahlen vollzogen: Ja bie Jöa 11 p 11 c i t u n g wnrbe unter gleichzeitiger Hebertragung bes 3lmtes bes iteiloertretenbcn Bor« Sißenben einstimmig 2Tbmiral 3. D. Erzellenz 'Brcu» fing (Berlin) gewählt. Jn ben g e i d) ä f t s f ü h • r e ii b e 11 3111 s f d; u ß erfolgte 3Val)l bcs General» iiipcrintcnbcntcn Nlingcmann (Ncblenz). 3luf bie vier freien Sitze im G e i a m t v 0 r ft a n b wur« ben burdj 3uwahl folgenbc Herren berufen: 1. Gene» ral ber Narnllcrie z» T., Exzellenz greitjerr non Gchfattel (Bamberg 2. WcgierungeInnimeiiter a. (Breslau). 3 Baitor >>. B. Neuß (Siamburgguhte- büttel) unb I. 3llfreb '.R 0 i i) (fjamburg), Boritanbs» mitglieb bcs Dcutid-nationalcn .fianblungsgchilfcn» verbanbes. flbmitblimij der Balßanmitren. „Tas Jntcrrffc 1:11b her ber OJrupmacbtc/* Jn ihrer „Mochenrunbfchau" Schreibt bie „Worb» bcutfd.e Allgemeine 3eitung" unter anberem wie folgt: Tie Berh'.nblungen 'Bulgariens mit bei B forte zur gcftftellung ber neuen Grcnzvcrhält» nific haben in einem 3lugenblicf begonnen, wo über türtifdje Bewegungen in Thrazien bie fchon früher aufgetretenen unb zunächft als unbegrünbet crwicienen 'Bcforgnific abermals verbreitet werben. Es läßt fid) annehmen, baß fie auch jetzt eine be« ruhigenbe 3lufflärung finben, bie ben in Non« itantinopel cingclciteten Bcfprcchungcn zugute tommt. 3ln einem haltbaren Ergebnis bes türtifd)»biilqarifchcn Ber ft än bi« gungswertes betunben. unter Bcrmeibung einteiliger Barteinaljmc, auch bic Großmächte ihrjntercffe, haben, g u n t c n Bulgarien 3« Rhen. $?at|djcrtHtfc<» über feine ilKiffion. ^•»is, 7. September. (Eigen. Trahtber.) Mie bas „Journal“ aus R 0 n ft a n t i n 0 p c l er« ährt, hat ber buIgariiehe Delegierte W a t f d) c w i t fd> Sich einem Bertrcter bcs Blattes gegenüber geäußert, baß Bulgarien augenblidlith beftrebt (ei, «ine Bet« ♦ für 3nf«ate au» trlpMa und Umgtbung dl« 1 fpaltigc pctitjelleCS Pf., dlrRreiamryrUt ’fflL Bon ausmärt. 30 Pf., Reriamcn 1.20 mf. Onfcratr oon ®‘ t ’ ärde f 12^ amtUd)cn Stil öl« Prtitjeil» 50 Pf. e»f*df »aiijcißtn mit piai)oorf*rift im Prrife erhöbt. Rabatt nad, 5arif. ecHafleoebubr: ecfamtauflag« 5 mt. pro Caufenö extL poltarbüfcr. leUbtila»« böl>er. RnJ«lB«n•n nnal > ,n * , 5o|>annteflalT«», bet (amtll<f)en Jlllaten und aUen Rnnoncen»«xpeöiti»nen öt« 3n» und Ruelanöc«. ®tf*flftoReUe füe Oerlln und dl« Proolnj Oranienburg t Oerlln W. 10, UlarflarctbenfTraM «. $crnCprtd)ee tüQotD W71. Oirection Walter $lie«eL 3lm gcjtrigen Sonntag fanben in Heip.jig igungen ber b c u t f dj c n Geometer, bcs Gädjfifdjen Staatsbeamten bttnbes unb bes J n n u n g s v c r b a n b c s b c’ii t j d) e r Bau» ge werf smeifter Sowie ein Scairtsoer» van b stag f ä f i f ch c r Bauinnungen Statt. fS. Ber.) * Die „Sachfen" unternahm am gestrigen Sonntag ihre aweite Haufißfahxt (S. Heipaig.) * Das große Dresbner Jagbrennen gewann §errn Wettes S e n i i b l c S n m 0 n s unter Brinten, bas Große Sjannoneridje Jagb» rennen Sjcrrn Ncimanus Grasmiicfc unter Nühl. — ©as Omnium in Jjoppegartcn gewann Öcrrn von Sdjmiebers N 0 | e l i a unter 0. Müller. (S. Sp. u. Sp.) * Der teid)tatf)letiid)c Staatsfampf Magbe» bürg —Heipzig würbe non ber Hcipatgcr 5Di' a n n S ch a f t gewonnen. — Jn ber bcuffdjen 3ebnfampjmciiterS<haft Siegte $alt«Miindjen, (S. •op. u. Sp.) Aotitnanroifo • Gr Itipjig und Vororte durch unfert Trdgrr und K » eprditeur« 2mal tagUd» in» 6aue gebracht: 00 Pf. monattidi, 2.70 IHf. olcrtel)al>rlich. Oci unfern $Hialen und Einnahme* ReUen aboetjolti 75 Pf. monatlich, 2.25 Hie. olerteljäbrllct). Vurcb die PoR: Innerhalb Deutfchlande und der deutfd)en «»Ionien Dlerteljäbrlich 3.60 mt., monatlich 1.20 mt„ au»toticßiicl) PoRbeReUgeld. Pa» Xeipjiger Tageblatt erscheint 2mai tüglid), €or,n> u. Jeiertag» nur ImaL Redattion und «efdiäfteReUc: 3ohanniogafTc tlr. ». $ernfprccl)»Hnf<btuB Dr. 14o02, 14003 und 14604. Oertiner Redattion: Jn den Zelten 0. Jernfprect>.-Bnfd)luß: flmt Uloabit Rr. 407 Sozialdemokratische Zukunftsmöglicbkeiten. © Berlin, 7. September. $crr Dr. §cinvirt) B r a 11 n , bet nadj man cherlei fdjiveren Stümpfen, inneren nnb äußeren, politischen unb foldjcit, bic mehr auf bem gelbe ber gainilie unb bc§ gamilienrerfjtö liegen, 311 feiner alten Hiebe aurücfgetcljrt ift unb feit eini ger griff ivicbcr eine gcitfdjrift von voriviegenb roiffenfdjaftlidjcm Gepräge ijeranögibU hat in biefer — eingeftreut in einen nidjt fonberlid) tvertbollen Nrtifel über Bebel als Sozialpoli- tifer — einen Brief bces Bcrftorbenen Ver öffentlicht, ber al$ jeitgefdjidjtlidjcii Dofnmcnt getvürbigt zu werben bcanfprudjt. Gewiß, and) pftjdjologifd) ift er von ljoljem Neiz. Gr zeigt ■uns Hluguft Bebel in ber Weife beö Hilters. Ter nidjtö mehr Ijat (wir fannten ifjn freilich fo feßon auf ben Bartcitagcn ber lebten Jaljre) von bem eifernben ganatiSmud feiner SJngeiib» unb Manne^eit. Der aud) ben Stöljlerglauben längft Verlor an bie eine unb uubebingte Ajaljr- Ijeit, an ben redjtcn BJeg, ber nur allein ,311111 fojialbemotratifdjen .'peile ,311 füljrcu vermag; ber refigniert, wie nur ein Ajiftorifer ober Bhite- foph au3 bürgerlichem Geblüt, ber fidj 311 ber Grfcnntniö von ber {Relativität alle«? Seins unb Gejdjcljcnä burefjrang, crtlärt: jwei Ströme gab je unb je in ber Sojialbcniofratic; fie wirb e3 immer geben. Man wirb hinjufügen bürfen: biefe awei Strömungen, bic Sitten unb bic jun gen, bte Gläubigen unb Satten unb bie nadj Q-ortentwicflung Strebenben, bic ganz unb gar ^ntranfigenten unb bie ineljr jum Kompromiß 'Jceigenben, gibt e3 in jeber B arte i. ©0 ganj reftloS laffen fidj nun einmal bie Köpfe iiidjt unb laffen fidj aud) bic Temperamente nidjt unter einen öut bringen. Bolitifdj intereffanter ift babei bodj ba3 Urteil, baö bei biefer Ge legenheit Bebel über bie 3 u t u n f 13 m ö g l i di- feiten ber (Sojialbemotratic fällt. Sind) ihm mag, wie augenfdjeinlidj .yerrn Braun unb wie vielen von uns bürgerlidjen Bolitifern unb Beobachtern, ber Gebaute an einen Verfall ber Btermtllionenfjerrltdjleit gelegentlich ge näßt fein. Tiber er weift itjn ab: e$ finb ja feine güßrer, feine nadj Talent, Heiftungen ober ßiftorifäer Stellung ©notifizierten ba! Da>3 ift nidjt eigentlidj marriftifdj ober ßiftorifdj-öfono- mifdj gebaeßt; benn ber Saß, baß Männer bte Gefdjidjte machen, gilt gcmcinßin nidjt in ißren Gefilben. Tiber eö ift aud) nidjt cigcntlid) lie- benüwürbig gebadjt. Gr ^eigt uni ben in feiner fflßtveijerifdjen Ginjamfeit .'öeimgegangenen von einer ganj neuen Seite, bereit wir un$ — wir gefteßen e3 offen — bei biefem optimiftifdjen Bejahet (unb Botfdmänner muffen, fofern fic an fidj unb ißr Tüerf glauben, ©ptimiften fein i am allerwenigften verfeßen ßätten: ber alte Tluguft Bebel ift alfo audj inögeßeim ein Men- it ein: Brod, ßneiber, Menzel, ;'"Nob; Meber, )3tg. I ‘ 1 ' Ä Dttj. — laucßau. Dao Wichtigste. • 31m heutigen Montag nehmen bie b i c s j ä ß« tigen N a t j’c r m a n ö v e r ihren Tin fang.
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