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cr-; H ^ >> für Unterbaitiinq und Geschäftsverkehr. 7. Donnerstag den 7. Januar 1888. Erscheint tagt. Morg. 7 Uhr. Inserate die SpaltzeNe zu b Pf. werden bis Abend« 7 Uhr (Sonntag« von 11—2 Uhr) angenommen. 1. Abo«« nemrnt i Vierteljahr 1 Thlr., (60 Zeilen nnentgeldl. Inserate)! 2. Abonnement a Vierteljahr 15 Ngr. bei uneNtgeldl. tzleserung in'« Hau«. Für auswärt« durch di« Post ä Bierteljahr 1V Ngr—Einzeln« Nummern 1 Ngr. Expedition: Johannes-Allee 6 «. WaiseNhausstraße v Pi. Auf das mit dem 1 Januar begonnene neue Vierteljahrs Abonnement auf die Dresdner Nachrichten ä 18 Ngr. werden Bestellungen angenommen; Waisenhausstraße und Johannisallee 6 Pt. Fscnl- und Provimial-Unchrichleiu Dresden, den 7. Januar. — Die erste Kammer setzt heute Vorm. 10 Uhr die vielfach interessirende Berathung über di« Gehaltsverhält nisse der Volksschullehrer fort. — Wie bereits vor den Feiertagen erwähnt wurde, ist bei der zweiten Kammer ein Gesetzentwurf, die Aus übung der Thierheilkunde betr., eingegangen. Die Mo tiven zu dem Entwurf erwähnen zuvörderst der Klagen über den Mangel an tüchtigen Thierärzten, deren Heran bildung in Rücksicht auf den von Jahr zu Jahr um das Doppelte und mehr gestiegenen Preis aller landwirthlchaft- lichen Hausthirre, der jeden Verlust an Vieh sehr bitter empfinden läßt, mehr als früher sich als nothwendig her ausstellt. Es soll daher für eine bessere wissenschaftliche wie praktische Ausbildung der Thierärzte überhaupt ge- sorgt, dadurch aber der thierärztliche Stand gehoben und den Lhierärzten ein gesichertes Auskommen in Aussicht gestellt werden. Die Ausübung »er Lyilrheilkunde soll nach den Bestimmungen des vorliegenden Entwurfs nur in Ansehung der ärztlichen Behandlung der landwirthschaft- lichcn Haussaugrthiere, der Verrichtungen der sog. Ge- brauchsoperationen an denselben und der Verabreichung von Medikamenten unterliegen. Au derselben sollen nur solche legitimirte Thierärzte befugt sein, welche die geord nete Prüfung früher vor der Thierarzneischul« zu Dresden, dermalen vor der Commission für das Veterinfirwesen be standen habe».. Um, zu dieser Prüfung zugelaffen zu wer de«, .muß der sich Meldende «MM. vollständigen dreijähri- gen Lehrcursus an einer öffentlichen Lhierarzneischule M- rückgelegt, und geschah dies im Auslande, mindestens ein Jahr lang die hiesige Lhierarzneischule als Zögling d«S obersten Cursus besucht haben. Dabei soll den Personen, welche bisher als Empiriker die thierärztliche Praxis übten, während einer Uchergaugsperiode von drei Jahren Gele genheit geboten werden, die Befähigung zur ferneren Ge stattung der Praxis zu bekunden Äie haben sich daher in dieser Frist einer sich lediglich auf die praktische Lhier- heilkunde beziehenden Prüfung zu unterwerfen, welche Den jenigen, die darin bestanden haben, zwar nickt den Ehl»- rakter und die Rechte der Thierärzte, wohl aber die Be- fugniß ertheilt, in der Eigenschaft als »geprüft« Praktikan ten" die Thierheilkunde unter gewissen Beschränkungen gewerbmäßig fortbetreiben zu dürfen. (Dr. I.) — Auf Anlaß des jüngsten Weihnachtsftstes sind seiten der Dresdner Armenversorgungsbehörde, deren Vor stand bekanntlich Hr. Stadtrath Kürsten ist, gegen 900 Lhlr. Stiftungszinsen an verschämte und würdige Arme vertheilt worden. Hr. Stadtrath Kürsten begleitete die Uebersendung dieser Geldbeträge an die Bezirksvorsteher mit einer Ansprache, aus der hier einige Stellen Platz fin den mögen, da daraus zu ersehen ist, in welchem Geiste der für jede Commun so wichtig« Verwaltnngszweig be trieben wird. In dem Circular heißt es u. A.: »Sir, meine verehrten Herren Mitarbeiter, werden am Schluffe des Jahres, in welchem wir Alle bei der schwierigen und mühevollen Verwaltung der Armenpflege manche trübe Er fahrung gemacht, aber auch wieder mehrfach zu innerer Freude Gelegenheit gesunden haben, unsere Mühen und Bestrebungen von segensreiche» Erfolg begleitet zu sehen, Sle werden noch einen freudigen Anlaß, Elend und Noth zu lindern, in der Vertheilung der Gaben, welche für Be dürftige durch Stiftungen edler Wohlthäter beschieden wor den, erkennen. Wir Aste dürfen wohl auf bas vollendete Jahr mit dem frohen Bewußtsein zurückblicken, nach Kräf ten dahin gestrebt zu haben, um den umfänglichen Ver pflichtungen in unserm amtlichen Berufskreise möglichst zu genügen, und einerseits da, wo das Elend, die Noth und Bedrängmß es unabweisbar erheischt, in humaner Fürsorge Unterstützung und Hilfe zu spenden, andererseits aber Hi Verwendung der von der Skadtgemeinde uns zur Verfü gung gestellten Mittel mit thunlichster Sparsamkeit u«b Umsicht zu verfahren, wie aued bei Ausspendung, de» «n- von edftn Wohllhälern und Menschenfreunden anvrrtrau- ten Liebesgaben hfl, Absichten und Wünschen derseibm