Volltext Seite (XML)
Weitzeritz-Zeitung Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. A. Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Anträgen; einzelne Nummer 10 Npfg. :: Gemeinoe-BerbandS-Giroklmto Nr. 3 ;; Fernsprecher: Amt DippolülswaUie Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: Netteste Zeitung des Bezirks Vieser Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amkshauptmannschaf», der Sladlratr und. der Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Di« 48 Millimeter breit« - Mlllimeterzelle 6 Rpfa.; im TertteU die 03 - Millimeter breite Millimekerzeile 18 Rpfg. - :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittogS. :: : :: Aur Zeit ist Preisliste Nr. 5 gallig. :: Nr. 13 Montag, am 17. Januar 1938 104. Jahrgang Zm dienst des Friedens Dr. Stojadinowitsch in Berlin Bekräftigung der deutsch-jugoslavischen Freundschaft Am Sonnabend ist Jugoslaviens Ministerpräsident, wie schon kurz gemeldet, in Berlin eingetroffen. M Auftrage des Führers und Reichskanzlers hieß ihn der Staatsminister und Chef der Präsidialkanzlei, Dr. Meiß ner, herzlich willkommen. Ueberaus herzlich begrüßt wurde Dr. Stojadinowitsch vom Ministerpräsidenten General oberst Göring, der mit dem jugoslawischen Gast bereits von seinem Besuch in Jugoslawien gut bekannt ist. Neichsaußenminister Freiherr von Neurath überreichte der Gattin des jugoslawischen Ministerpräsidenten ein herr liches Rosengebinde. Dann ließ sich Dr. Stojadinowitisch die zu seinem Empfange erschienenen Herren vorstellen. Herzliche Kundgebungen Auf dem Bahnhofsvorplatz in der Möckernstraße war eine Ehrenkompanie, gestellt vom Regiment „General Göring", aufmarschiert, die beim Erscheinen der jugosla wischen Gäste präsentierte. Das Musikkorps intonierte die jugoslawische Nationalhymne, unter deren Klängen Mi nisterpräsident Stojadinowitsch, begleitet von General oberst Göring, dem Neichsaußenminister und dem jugosla wischen Gesandten, die Front abschritt. Bei der Abfahrt der Gäste nach dem Hotel Adlon brachte eine dichte Men schenmenge, die sich angesammelt hatte, dem Ehrengast des deutschen Volkes herzliche Kundgebungen dar. Ehrung der Welttriegs-Sesallenen Der erste Weg nach seiner Ankunft in der Reichshaupt- stadt führte den Königlich Jugoslawischen Ministerpräsiden ten Dr. Stojadinowitsch nach dem Ehrenmal Unter den Linden, wo er im Gedenken der gefallenen deutschen Hel den im großen Völkerringen einen Lorbeerkranz nieder legte. Der Totenehrung wohnte die Begleitung des Mi- nisterpräsidenten, der Ehrendienst und zahlreiche Offiziere der Wehrmacht bei. Zwei Soldaten trugen den riesigen Lorbeerkranz, der mit den blau-weiß-roten Schleifen des Königreiches Jugoslawien geschmückt war, in den Ehren raum, in dem ein Doppelposten Wache bezogen hatte. Während das Musikkorps das Lied vom guten Kameraden spielte, betrat der jugoslawische Ministerpräsident, beglei tet vom jugoslawischen Gesandten in Berlin, vom deut schen Ehrendienst für die jugoslawischen Gäste, Pom Kom- Mandanten von Berlin und vom Kommandeur des Wacl>- regiments den Gedenkraum und verweilte hier eine Minute im stillen Gedenken an die Gefallenen des Weltkrieges. Mit dem Vorbeimarsch der Ehrenkompanie an Mi nisterpräsident Stojadinowitsch und an den Kommandan ten von Berlin schloß die feierliche Totenehrung. Bei der Abfahrt wurden die jugoslawischen Gäste von der Menge wiederum herzlich begrüßt. StojadinouMch bet Göring Der Königlich Jugoslawische Ministerpräsident Dr. Stojadinowitsch stattete Sonnabendvormittag dem Mi nisterpräsidenten Generaloberst Göring einen Besuch ab. Der Reichsminister des Auswärtigen und Freifrau von Neurath veranstalteten zu Ehren des Königlich Jugoslawischen Ministerpräsidenten und Außenministers NM Ker Heimat - rmö Kem Sachimmnö Dippoldiswalde. Stand die erste Januar-Woche ganz im Zeichen starken Schneefalls und einer prächtigen Minter- landschaftlich, so umgekehrt die 2.Woche imZeichen eines star ken Tauwetters. Der Jahresanfang hatte uns ja reichlich viel Schnee beschert, Schnee soviel, wie wir lange nicht gehabt hatten. Die ganze Woche war die städtische Bauverwaltung daran, den Schnee aus den Straßen abzufahren. Hilfskräfte mußten angenommen werden und drei Geschirre waren un ausgesetzt unterwegs, die Schneemassen nach der Weißeritz und der Miese am Sportplatz abzufahren. 3m ganzen sind 187 Fuhren Schnee abgefahren worden. Rechnet man sich diese Fuhrkosten aus und die Löhne dazu, die an die Hilfs kräfte und die städtischen Arbeiter gezahlt wurden, der Schneefall hat der Stadt eine ganze Menge Geld gekostet. And dann kam das Tauwetter und hat den vielen Schnee viel schneller weggeschafft, als es den Menschen möglich war. Da stiegen auch die Bäche und die Weißeritz. Die Talsperre ist vollgefüllt. Seit gestern Sonntag früh 2 Uhr braust bei 3000 Liter Grundablaß das Wasser auch über die Kaskaden. Der gegenwärtige Stand des Talsperren-Spie- gels ist 334,14. Dabei hat der Zufluß nachgelassen. In den letzten 24 Stunden betrug er nur noch 9685 Kubikmeter. Richtigstellend sei zu unserer Meldung in der Sonnabend zeitung bemerkt, daß vor 6 Jahren auch im Januar die Sperre bis zum Ueberlaufen gefüllt war. Den größten Teil der Sperre bedeckt noch eine zusammenhängende Eisschicht. Ihr haben Regen und Wärme noch nicht den Garaus ma chen können. Die Temperatur hielt sich auch gestern auf -s-5 Grad Wärme. Da wollte es den meisten, besonders auch Großstädtern, nicht recht einleuchten, daß in Altenberg, Rehefeld und Im Kahleberggebiek noch Wintersport möglich Ist. Biele schreckten vielleicht auch vor dem Eis und Harsch auf den Feldern und im Walde zurück. Der Verkehr blieb trotz des in Altenberg durchgeführten Kreistreffens schwach. Ein einziger Sonderzug wurde gestern von Hainsberg nach Kipsdorf abgelassen. Auch er war gleich den fahrplan mäßigen Zügen nicht voll besetzt. Abwärts war es das gleiche. Auch da fuhr nur ein Sonderzug. Die Straße war ebenfalls nur schwach belebt. Die KVG hatte einmal einen ruhigeren Sporlsonntag. Die Straßen und Wege sind nun fast alle wieder offen. Hohe Schneemauern links und rechts zeugen aber trotz des Tauwetters, wie gewaltig die Ver wehungen teilweise waren. Für den Kraftfahrzeug-Verkehr ist es auch wieder besser geworden, auch die Busse können wieder pünktlich verkehren, aber — über den Winter sind wir noch nicht hinweg und können leicht nochmals eine gleich große oder sogar noch größere Ladung Schnee bekommen. Dippoldiswalde. Der Sonnabend und der Sonntag wa ren ganz unter die schönen WHW-Äbzeichen des Klöppel facks und Plauener Spitzen gestellt. Eifrig boten die Poli tischen Leiter diese hübschen Abzeichen an und fanden damit gute Aufnahme. Ziemlich rasch waren die Abzeichen abge- seht. MppoldiSwald«. Bei dem gestern im Bahnhotel durch- geführten Winterhilfskegeln wurden 66 Serien s zehn Kugeln geschoben. Dabei erzielte Kurt Müller-Lohmühle als Bester 60 Holz. Zweiter wurde Walter Geißler—Oberhäslich, dritter Willy Böhme, vierter Fritz Otto mit je 58 Holz. Den Genannten wird ein Diplom ausgestellt werden. Vielleicht holen noch einige Klubs, welche fehlten, das Versäumte nach, damit dem MHW «in recht stattlicher Betrag ausgehändigt werden kann. — Es ist ein erfreuliches Zeichen der wirtschaftlichen Ge sundung, daß heute der Kreis Dippoldiswalde, abgesehen von einigen nicht mehr einsatzfähigen Volksgenossen und einer geringfügigen, saisonbedingten Zuüahme in den Wintermonaten, frei von Arbeitslosen ist. In der Industriestadt Glas hütte macht sich bereits ein fühlbarer Mangel an geeigneten Facharbeitern bemerkbar. Um diesem Mangel nach Möglich keit abzuhelfen, besuchten am Donnerstagnachniittag der Kreis obmann der DAF, Pg. Werner, des Leiter der Dlppoldis- walder Arbeitsamtes, Pg. Haftmonn, und mehrere Glashütter Betriebsführer die Ausbildungsstätten für Eisen und Metall i in Dresden, die von der DAF- und der Reichsanstalt für ' Arbeitslosenvermittlung betreut werden. In diesen Werkstätten werden gegenwärtig 200 Erwerbslose zu Werkzeugmachern und Drehern umgeschult. ! — Fahrzeuge wurden auf ihre Beleuchtung kontrolliert. ! Am 12., 13. und 14. Januar fand im ganzen Reiche einheit ¬ lich eine Kontrolle der Beleuchtung der Kraftfahrzeuge und Fahrräder statt. In unserem Bezirke waren zwei Kontroll stellen errichtet, je eine auf den Reichsstraßcn 170 (Dresden- Zinnwald) und 171 (Müglitztalstraße). Bei dem schlechten Wetter (Mgen und Matsch) war die Zahl der Fahrzeuge, die unterwegs waren, nur gering. Wer nicht fahren mußte, blieb lieber daheim. Daß die Kontrolle nötig war, wurde dadurch bewiesen, daß einige Abstrafungen im abgekürzten Verfahren nötig waren und verschiedene Fahrzeugbesitzer aufgeforderk werden mußten, ihre Fahrzeuge nach Abstellen der Mängel in gegebener Zeit vorzuführen. Es werden eben doch immer wieder Mängel gefunden, die bei einem ge wissenhaften Kraftfahrzeugfahrer nicht vorkommen dürften. Wie oft begegnet man Kraftfahrzeugen, wo die Abblend vorrichtung nicht in Ordnung ist, wo das Bremslicht und das Rücklicht nicht funktionieren, wo Scheinwerfer verkantet sind, daß sie auch im abgeblendeten Zustand entgegenkom mende Kraftfahrer gefährden. Grob fahrlässig ist es, wenn ein Kraftwagenfahrer überhaupt nur mit einem Schein werfer fährt oder nur einem Scheinwerfer abblenden Hann. Strafe ist auch zu gewärtigen, wenn beim Abblenden ein Scheinwerfer völlig verlöscht oder die Birnen ungleichmäßig stark brennen, oder wer keine mattierten Birnen hinter un geriffelten Scheinwerfer - Scheiben verwendet. Auch die Länge des Lichtkegels im auf- und abgeblendeten Zustande wird nachgemessen. Sie ist ja genau vorgeschrieben. Aber auch die Radfahrer wurden dabei einer Kontrolle unter zogen. Denn auch da fehlt es noch an vielem. Auch sie ha ben z. B. heute sehr stark brennende Scheinwerfer, die auch zum Abblenden eingerichtet sein müssen. Manchem Fahrer ist die Kontrolle vielleicht unangenehm gewesen. Stellten sich bei ihm Fehler heraus, dann mag er sich sagen, daß er ja selbst mit Schuld trägt, wenn öftere Kontrollen stattfin den. Bei uns war der Prozentsatz der Mängel gemessen an der Zahl der kontrollierten Fahrzeuge nicht groß, ander wärts soll er aber ganz erheblich gewesen sein. — Der Führer der Orts-(Kreis)gruppe Dippoldiswalde des Reichsluftschuhbundes, welcher zu der Einweihung und dem anschließenden Sonder-Lehrgang der neuen Landes- gruppen-Luftschuhschule in Hosterwitz zugegen war, teilt uns mit, daß die Ausstattung des dortigen „Dippoldiswalder- Zimmers" In Bezug auf Innenausstattung eines der schön sten zu werden verspricht, dank der großzügigen Anker stützung von Stadtgemeinden, Betrieben und Persönlich keiten in ihrem Bereiche durch Spenden verschiedenster Art, von Dippoldiswalde (Bildern von Stadt und Schloß), Glas hütte, Lauenstein, Possendorf, Oberbärenburg, Altenberg (künstlerische Zinnsachen, Schnitzereien u. a.), Eisenwerk Schmiedeberg (Metallrelief-Schmuck), Oelsa (1 Sah präch tiges Möbel) usw. Die Orts-Kreis)gruppe erkennt dankbar die freundlichen Spenden an. — Um den DAF-Wallern und -Warten in den Ors- waltungen Ausschluß zu geben über alle Gebiete der Deutschen Arbeitsfront und des Staates werden alle zwei Monate Ab schnittstagungen durch die Kreiswaltung der Deutschen Ar beitsfront durchgeführt. 3n den nächsten Abschnittstagungen am 20. Januar in Seifersdorf und 24. Januar in Glashütte spricht der Vorsitzende des Ehren- und Disziplinargerichts bei der Gauwaltung Sachsen Pg. Köhler über: „Das Ehren- und Disziplinarverfahren der DAF". In den Abschnittstagungen am 18. Januar in Dippoldiswalde, 19. Januar in Reinhardts grimma, 22. Januar in Gesing und 26. Januar in Frieders dorf wird ein Beamter der motorisierten Gendarmerie Dres den einen Vortragüber: „DieneueReichsstraßenverkehrsordnung" halten. Dresden. Die Elbe bei Dresden ist seit Freitag, wo am Dresdner Pegel ein Stand von 179 cm abgelesen wurde, um drei Meter gestiegen. Am Sonntag mittag zeigte der Pegel 478 cm. Am Montag früh ist mit einem Zurückgehen de» Wasserstandes zu rechnen. WNNrvortz«rftv »«i Lutgabeork DreSLe» für DIenStag: Frischer, zum Teil starker westlicher Wind. Wolkig bis bedeckt. Regen, meist in Schauern, in höheren Lügen in Schnee übergehend. Temperaturen allgemein etwas nied riger als am Montag. Wetterlage: In den Morgenstunden des Montag hat eine Skörungsfront Mitteleuropa durchquert, wobei eS zu verbreiteter Niederschlagsbildung kam. Die gemessenen Regenmengen selbst zeigen große örtliche Verschiedenheiten. Sie erreichen in Sachsen stellenweise bis 5 Liter auf den Quadratmeter. Auf der Rückseite der erwähnten Front strömen zunächst erneut milde Meereslustmassen nach Mitteleuropa ein, die allerdings in Kürze wiederum durch «ine etwas kühlere Strömung verdrängt werden. Der Tem- - peratur-Anterschied zwischen den beiden Luftmassen ist je doch nicht erheblich, so daß das milde Wetter Im allgemei nen erhalten bleibt.