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hlt fich jur Leipzig. r noek oir- ittolg« ü«r ^»wit »jo Lioküdruox dror sollt« lissi tM. chorB ö- mit Frl. ltüig in rl ghbe ». Kühn m. Loui« 'buch »ei Kichter Schütze »dtstruer- i Leisnig «dWatte- n Sohn, e in Bi el Fried- l Liberta — Frau — Frau tadeberg. «den.— - Frl. ienstern. bemann Schaaf, 'riftsetzer lel V >e« Hao«. 8 Tine Wahlerversammlung in Berlin. Eine äußerst stürmische Versammlung von fort schrittlichen Wählen; des 3. berliner LandtagSwahl- bezirkS fand am 20. Jan. abends im Borsig'schen Saale statt. Den Vorsitz führte Stadtverordneter Bohm. Professor Or. Virchow äußerte sich ungefähr folgendermaßen: Er sei weit entfernt, heute für seine Wiederwahl Pro paganda zu machen, e« wäre ihm im Gegenthejl viel lieber, wenn er nicht wiedergewählt würde. Trotzdem fühle er sich nicht veranlaßt, der Aufforderung de« konservativen Aeuen Boll-verein«, sein Mandat niederzulegen, Folge zu leisten. Er wende sich nunmehr zu.dem zur Debatte stehen den Gesetzentwurf, die Strafgewalt de« Reichstage« betref fend. Er eracht« die Bestimmungen de« Gesetzentwurfes allen verfassungsmäßigen Grundanschauungen widersprechend und behaupte, in keinem Berfassungsstaate existiren auch nur annähernd solche Gesetze. Der Hinwei« auf England sei durchaus falsch. Mit dem Bemerken: es müsse etwa« geschehen, beginne mau so allmählich, ein verfassungsmäßiges Recht nach dem andern aufzuheben. In einem Staate, wo die verfassung«mäßig,n Grundlagen täglich aufgehoben wer den können, gehe da« Gefühl der Sicherheit verloren. Man spreche e« bereits unverblümt au«, daß der Gesetzentwurf nicht blo« gegen die Socialdemokraten, sondern auch gegen die Ultramontanen und die Fortschrittspartei gerichtet sei. Die Fortschrittspartei werde nunmehr auch al« hochverrä- therisch bezeichnet, und zwar, weil er (Redner) sich erlaubt habe, den Minister des Innern zu interpelliren, weshalb über Berlin der kleine Belagerungszustand verhängt worden sei. Er habe die Nothwendigkeit einer solche;« Maßregel in Abrede gestellt und die Bemerkung gethan: Wenn er auch eine große Anzahl von Socialdemolraten für Revolutionäre halte, so seien dieselben doch weit entfernt, einen KönigS- niord zu begehen, und wonn man Revolutionäre mit KönigS- wördern identificire, so versündige man sich an dem guten Telegraphische Depeschen. * Vertin, 22. Jan. Brieflichen Nachrichten zufolge verließ Sr. Maj. GlattdeckScorvette Ariadne, acht Geschütze, Commandant Corvettenkapitän v. Wer ner, die Samoainseln am 20. Oct. v. I., hielt sich vom 24. bis 29. Oct. auf den Tongainseln auf und traf am 2. Nov. in Leonta auf den Fidschiinseln ein. — Sr. Maj. Panzercorvette Hansa, acht Geschütze, Commandant Corvettenkapitän HeusUer, ist am 3. Jan. in Sanct-ThomaS eingetroffen. * München, 22. Jan. Der Landtag hat heute daS Ausführungsgesetz zum Reichsgesetze über die Con- curSorduung zu Ende berathen und mit 134 gegen 10 Stimmen nach den AuSschußanträgeu genehmigt. * Wien, 22. Jan. nachmittags. Das Abgeord netenhaus hat nach kurzer Debatte den Handels vertrag mit Italien angenommen. Der volkSwirth- schaftliche Ausschuß des Abgeordnetenhauses genehmigte Len Handelsvertrag mit Frankreich, nachdem derHan- delSminister eine beschleunigte Berathung anempsvhlen hatte. . * Wien, 22.. Jan. abends. Die Politische Corre- spvndenz meldet officiell: „Morgen treffen in Wien die Vertreter der ungarischen Regierung «in zu den gestern angekündigten Besprechungen über die Maß nahme», welche gegen die Pest in Rußland zu er greife« sind. Die erste gemeinsame Besprechung findet am 24. Jan. unter dem Vorsitz des Ministerpräsi denten statt." — Weitere Meldungen dex Politischen Correspvndenz. AuS Konstantinopel von Henle: Ar. L0. Leipzig. «kschtia« «über So»ut<»»» »««ich. Preis »ierteljährlich 7M. SOPf. Seb« «>»»«!»« Nummer »W. ztzr Unterzeichnung des definitiven FrsedenSver- trugeS. — Dse auf Anordnung des GroßvezirS ein» gesetzte Commission zur Vorbcrathung der Reform deS Steuerwesens und der Verwaltung der Zoll einnahmen wird unverzüglich ihre Vorschläge ein- reichen. — Dem Vernehmen nach wird der Finanz- ministex Zuhdi-Bei seine Dimission nehmen und durch den ägyptischen Prinzen Halim-Pascha ersetzt werden. — Der demnächst hier erwartete tuiiesische Gesandte soll mit. einer besonder« Mission des Bei von Tunis an die Pforte betraut sein." — ANS Belgrad von heute: „Die Skupschtina hat die Verlängerung des Moratoriums für die von dem Kriege de» JahrcS 1876 in den Grenzdistricten Be troffenen bis zum October 1879 genehmigt. Der ehemalige Kriegsminister Oberst Sava Gruic ist NachadounemeutS für die Monate Februar und März werden von allen Postämtern des Deutschen Reiches und der Oesterreichisch-Ungarischen Monarchie sowie für Leipzig von der Expedition der Deutschen Allgemeinen Zeitung in Leipzig (Querstraße Nr. 29) zum Preise von 5 Mark angenommen. Bon auswärts kouueu NachadounemeutS für diese Zeit auch direct bei der Expedition erfolgen zum Preise vou 6 Mark und ist dieser Bettag frauro einzuschickeu, .woraus die Zusendung jeder Nummer unter frankirtem Sreuzband geschieht. Angesichts der iu diese beiden Monate fallende» Berhaudluugen des preußischen Landtages und Deutschen Reichstages wird zu zahlreicher Be- theiligung au diesem Nachabommemeut aufgefordert. zum serbische» Gesandten in Petersburg ernannt wor den." — Aus Cattaro: „Die in Skutari weilenden türkischen Commissare für die Negulirung der Monte» negrinischen Grenze haben sich mit dem General- gouverneur vou Albanien in Verbindung gefitzt." *Lom, 21. Jan. abend. In der Deputirten- k ammer legte Luzzati den Bericht über den Handels vertrag mit Oesterreich vor. — Im Senat wurde die Berathung der gestern von Vitclleschi eingebrachten Interpellation über die auswärtige Politik fortgesetzt: Jacini erklärte, der Berliner Vertrag schädige Italien nicht, man müsse die Durchführung desselben abwarten; eine gute Politik im Innern sei nothwendig. Montezomolo beantragte folgende Tagesordnung: „Der Senat, überzeugt, daß zu der unveränderten Aufrechterhaltung de« Ansehens der Nation und bereu Institutionen nicht nur eine loyale Ausführung der Verträge nothwendig ist, sondern auch eine innere Politik, die weder da« finanzielle Gleichgewicht noch die militärische Organisation stört, geht zur Tagesordnung über." Pepoli meint«, Italien solle im Orient eine Natio- nalitätSpolitik unterstützen; Redner besürwortet eine Allianz mit Oesterreich, dessen Bestimmung die Reorganisirung der slawischen Bölkergrüppen sei. Ministerpräsident Depreti« warf in Beantwortung der Interpellation einen Rückblick auf die diplomatische Geschichte der letzten Jahre und er klärte, die auswärtige Politik de« ersten Ministerium« der Linken habe stet« rn einer loyalen Beobachtung der bestehen den Verträge bestanden; mit der Proklamation einer Neu- tralitätspolttlk habe e« nicht zugleich eine Politik der Iso-, lirung und der Enthaltung -Proclamireu wollen. Al« er (Depreti«) an« dem Ministerium geschieden sei, habe Italien die Sympathien der Völker und da« Vertrauen der Regie rungen besessen. Wie im Jahre 1875 thue Italien auch setzt sein Möglichstes, um dir Lage der christliche«« Völker schaften der Türkei M verbessern. Depretis glaubt nicht, die pog den Granern her Regierung ausgesprengten Ge- rüchte- daß dieD beabsichtige', neue GebietStheile . W'MttMeE zu erwerbe» ums Lbaüie» z» »empirr», MaMMW Müssen. Der Minister lenz- net ferner, daß die auswärtige Politik der Regierung, so lange er im Amte gewesen, nicht immer mit der inner« Politik im Einklänge gewesen fei; der Redner betonte, daß die Regierung den Berliner Vertrag loyal zu beobachte«« gedenkt; Heilte mit, daß die griechische Grenzregelirungs commission zur Erfüllung ihrer Aufgabe abgegaugen sei, erwähnte, daß die tunesische Frage beigelegt sei, und wieder holte schließlich, daß die Regierung eine loyale und aufrich tige Politik befolgen werde. Hierauf wurde die Weiterbe- rathung äuf morgen vertagt. * Rom, 22. Jan. morgens. Der gestern in der Deputirtrnkammer vdrgelegte Bericht des Aus schusses über den Handelsvertrag mit Oesterreich be antragt die Genehmigung des Vertrages, da nach weislich die Nachtheilc desselben von den Vortheilen überwogen werden. Die Verhandlungen über die Spiritus- und Zuckersteucrsrage beantragt der Bericht bis zur Debatte über die von dem Finanzminister d «oebil- erbe. Lho- 1, Mont., w Mittag« geltl, Aus« Aufträgen c kunstgew. »Mittag« bezüglich dieser beiden Materien vorgelegten Gesetz entwürfe zu vertagen. Die DiScusfion des Handels vertrages erfolgt wahrscheinlich morgen. * Madrid, 22. Jan. Die von der Zeitung L'Jtalie gebrachten, von andern auswärtigen Blättern ver- breiteten Nachrichten über Conflicte zwischen Offi ziere«« der Cavalerie und Artillerie der spanischen Armee sowie über einen stattgehabten Fall der In subordination werden regierungsseitig für unbegründet erklärt. Seit der Thronbesteigung deS Königs hätten alle Truppen des spanischen Heeres durch ihre Sub ordination und MannSzucht die Achtung, welche sie ihrem obersten Kriegsherrn schuldig seien, nieuialS aus den Augen gesetzt. * Paris, 22. Jan. Nach den dein Marinemini sterium aus Neucaledonien zugegangenen, gestern in Sidney telegraphisch aufgegebenen günstigen Nach richten ist cs der mobilen französischen Colonne gelun gen, die Aufständischen an der steilen Felsenkaste bei dem Cap Goulvain zusammenzudrängen und sich der von denselben besetzten Stellung nach einem lebhafte« Gefechte zu bemächtigen. Die Franzosen hatten nur zwei Todte. * London, 22. Jan. Bei der heute in Nord norfolk stattgehabten Wahl eine« Deputirten wurde der konservative Candidat Birkbeck mit 2742 Stim men gewählt. Der Candidat der Liberalen, Baxton, erhielt 2252 Stimmen. * Luxemburg, 22. Jan. Die Leiche des Prinzen Heinrich ist heute Nachmittag 2 Uhr hier eingetroffen. - Dieselbe bleibt bis zum nächsten Freitag hier. Die Gemahlin deS Prinzen Heinrich begibt sich morgen mit chrM Lat« imch dem Haag. - ^Lonstantinopet, 22. Jan. Savfet-Pascha ist nach Paris abgcreist und Aarifi Pascha von dort hier eingetroffen. — Das Gerücht von Pestfällen am Bosporus und in Salonichi erweist sich als gänz lich unbegründet. Die Pforte hat beschlossen, Vor sichtsmaßregeln gegen die Pest zu ergreifen. *Keugorß, 22. Jan. In Nordcarolina ist der Demokrat Vance, ii« Florida der Demokrat Call, in Connecticut der Republikaner Platt und in Penn- sylvanien der Republikaner Cameron zum Mitglied des Senats für die Univ«« gewählt worden. Zur Frage des Budgetrechts in Preußep. L1.1..6. Aerltn. 22. Jan. Die Budgetcommisflou des Abgeordnetenhauses begann am Dienstag Abend anzupasskn. (Furchtbarer Lärm; Rufe: Schluß, Schloßt Herunter von der Bühnet) Vorsitzender: Meine Herren, wenn Sie nicht haben wollen, daß der überwachende Polizeibeamte die Versamm lung Wege«« allzu großen Tumults auflöst, so müssen Sie sich gefälligst ruhig verhalten. vr. v. Wangenheim: Auch er sei ein Freund der Frei- Helt. (Gelächter und Unterbrechung.) Ohne Zucht und Ord nung gebe e« jedoch keine Freiheit. (Stürmische Unter brechung.) Bei der parlamentarischen Freiheit müsse aber erst recht Zucht und Ordnung vorhanden sein. (Stürmische Unterbrechung.) Wie uothwendig Zucht und Ordnung sei, beweise das Verhalten der heutigen Versammlung, (Die letzten Worte vermochte der Referent infolge eines furcht baren Lärmen« noch kaum zu verstehen.) Abg. Dirichlet: Er müsse Hrn. 1>r. v. Wangenheim be merken, daß er Hrn. Professor vr. Virchow falsch verstan den hab«. vr. ».Wangenheim: Da» vonHrn. Professor vr.Virchow angeführte Beispiel vom guten Revolutionär Garibaldi paffe sehr schlecht. (Stürmische, lange andauernde Unterbrechung.) Er (Redner) sei Mitglied de« Neuen VotkSvereinS, und al« solcher habe er zu bemerken: der Verein habe lediglich von seinem staatsbürgerlichen Rechte, seine Meinung frei zu äußern, Gebrauch gemacht. (Heftiger Lärm.) Professor vr. Virchow: Er habe dem Vorredner nur zu bemerken, daß, wenn der Neue Bolksverein in einer Resolution erkläre: „er spreche gegenüber der Rede Virchow'« seine Entrüstung aus" rc., die« mehr sei al« seine freie Meinungsäußerung. Ein Hr. Eichler reichte folgende schriftliche Frage rin: „Was gedenken die fortschrittlichen Abgeordneten gegenüber der beabsichtigten Ausweisung der socialdemokratischen Ab geordneten nach dem Zusammentritt de« Reichstage« zu thun?" Die Verlesung dieser Frage rief einen unbeschreib lichen Jubel hervor. (Rufe: Frage beantworten.) Es er hielt jedoch zunächst Maschinenbauer Bartz da« Wort: Er sei mit den Ausführung«« de« Hrn. Professor vr. Virchow vollständig einverstanden, und er gebe sich der Rufe der Revolutionäre. (Beifall.) In einem Lande, da« infolge einer Revolution eine Verfassung erhalten und in dem jetzt in Anit und Würden befindliche, hochangesehene Männer auf der Barrikade gestand!««, könne man auch mit Füg und Recht eine solche Aeußerung thuo. (Stürmischer Beifall.) Denn daß e« selbst voi« Fürsten äntrkännte gute Revolutionäre gebe, beweisen die Namen Garibaldi und Klapka. Er (Redner) sei seit 16 Jahren Abgeordneter und habe sich niemals von dem im Jahre 1861 festgestellten Programm der Fortschrittspartei entfernt. Eine einzige, vielleicht etwas incorrecte Aeußerung sei bei der Reactioi« aber hinreichend, um alle erdenklichen Verleumdungen gegen ihn zu erheben. Er schließt seine Rede mit dem Bemerken: e« sei jetzt nicht die Zeit, neue Forderungen aufzustellen; e« gelte jetzt nur festzustehen und dafür zu kämpfen, daß dem deutschen Volte die vorhandenen Rechte und Freiheiten nicht geschmälert werden. (Stürmischer Beifall.) Abg. Knörcke befürwortet hierauf folgende Reso lution: Die Versammlung erblickt in dem Gesetzentwurf betref fend die Strafgewalt de« Reichstage« einen ebenso schweren al« ungerechten Angriff auf die verfassungsmäßige Freiheit des Volke«. Sie spricht die bestimmte Erwartung aus, daß alle Abgeordneten jeden Versuch dieser Art auf« entschiedenste zurückweisen werden, ES schloffen sich daran sehr stürmisch verlaufende Verhandlungen, die wir nachstehend wiedergeben: vr. v. Wangenheim (Mitglied de« Neuen Volksverein«): Wenn Hr. Professor vr. Virchow der Meinung sei, infolge de« Gesetze« betreffend die Strafgewalt de« Reichstage« werde die Majorität die Minorität mundtodt machen, so müsse er bemerken, daß im Abgeordnetenhause und Reich«- tage die Liberalen di« Majorität bilden. (Heftiger Skandal; Rufe: Schluß, Schluß! Weiter sprechen! Glocke de« Vor sitzenden.) vr. v. Wangenheim (sortfahrend): In England g«be e« ähnliche VersassungSbestimmungen. (Erneuter Lärm; Rufe: Schluß, Schluß!) Erseh« nicht ein, warum es nicht gestattet sein sollte, dir Verfassung den Zeitverhältuiff«» t u nun ter« and Rächt) lrse;Rasch. .U.Nchm.) luguftuspl. ier Bahnh. senBahnh. Mühlgaffe. KMraße. l. Steinw. «b. Bahnh. segraphen- geSdienst.) lg («aus- rn Räume cinspector. uedhause«, Freitag, Deutschs Mgcmcmc Zcitimg. M I o Zvslrtloa,gebühr „ , , . — , . , für »ic e»-ltkutk>le Ps, »Wahrheit und Recht, Frechect und Gesetz!» „«»soP,. «nd werben lE) treff, «rschft» wl. Ders.m. e. Lap. d. b d. Grund- r. an. verz, Meld. ,S» »latz S H l. lw«I