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Montag, 4. Jiimiilr IW!) 18S6 Druck unü Verlag von Liepsch Lc Reichardt in DreL-cn. «Uod-Vdoeolsäk Xo. K00. > lloklioie-ravten 8r. dluf. ck. Königs v. Laeln-en. Kimceivvtiarut birIcti. »itwrItL. A>«ie»se»-Tarif ^nnohin« voi» Aitkuu. digungen bis nachm. U Uhr. Sv»ml.»I2 nn» Marienstrahe Ztt non N b»s ',§1 Uhr rlnjpalngf otrmchji-lle <ea. 8 Llwen> 2. t.«- . Familien-Rachnchi.'u au» Tresdru 20 k G<s6»a»t«;.-1i.»kigtu a.i, der Privotseiu- Hei!. II».: öle vvrttpalli,i>- .^jeUe a. rextseite l-OP. — Nummern norl, Hunn^ fieicrtagr,, dle elnjpaui^c Grnn. ... ilr 3D Hf.,au»Pnöu' tO Lt-, Nachrichten o T»ek.7eu die(>truudzeue2äP' ^uÄwarli^e Allstraqe nur geqeu Voruu-d - ^ahiung. — Jede» 2'--- legölort wOet 10 ^maleur-^kotoKrsirkiv Lyko-Papier lVIcretsinss IVlsrt.-Os8ljc-kil.iaspjsn. 01,«I liHMl.u.I'imI.ll»«. bäsl flälll, Usiistr. 25. kummi SclilZucNe, vl.itten. 8clin!ire> llinxe, Klappen, Nulkcr. Wslre». »orvie «n g»»» s!!k I»38ekiliövdkilsrk8-11r1lll8!- wie: Ltopldiiclisen-kttclcuajien. LcN»lÜler, ——» VVarücrr.Lttlls^isscr. Kiisckincnn!» Ilelc.n in l-cstcn (^uLlilülen bim,-»« «n «>«<»!> (?L//77/77/- L/. 7^5^65/-bv/?7/)SF/7/6 keinkarcl 8tieliler L küttxer. Dresden.^Vettinerstr.Iü. Hauptgeschäftsstelle: Mariciistraste :td> 40. Silüliliilr-M 8LIL<1 ^ OIL ..», Luneustr. 2^ LL Iüeäi2MLl-vor8ekl6dvr1rall von I4III«I«>II» goto gs- »ommvn. Uluseiio dl. 1.75. I.— null 7-0 Big. Ver«a„ll »ack ullünärt!« Könisl. l-Iofspollisks »»WM I»NI ——- ALrv ortrge Lesev. Mutmaßliche Witterung: Wärmer, neblig. Generalkonsul Wunderlich in Loschwitz ist ge st o r b e n. Zn der Sächsischen Schweiz sind zwei Dresdner Touristen abgestiirzt. Das italienische Parlament wird zu einer außer ordentlichen Tagung einberusen werden. Messina soll nicht wieder aufgebaut werden. Zn Messina fanden neue Erdstöße statt. Neueste Drahtmeldungen vom 3. Januar. Zur Erdbebenkatastrophe in Lüditalieu. Karlsruhe. Ter Hosbericht der „Karlsr. Ztg." meldet: Ter Groß Herzog richtete nach Betanntiver- den der furchtbaren Erdbebenkatastrophe ein Telegramm an den .König von Italien, in dem er .ein wärmstes Mit gefühl bei dem nationalen llngliict ansspricht. Ter .König antwortete hierauf am 8l. Tezember in Worten herzlichen Tankes. Der 0)ros,Herzog hat für die durch das Erd beben Geschädigten 8000 Marl gespendet. Rom. Ter König hat an Giolitti nachfolgende Depesche gerichtet: „Heute lmbe ich die ealabri'che Küste süd lich van Reggio besucht. Pellarv ist gänzlich zerstört, Mileto scheint weniger gelitten zu haben. Es fällt kein Regen mehr. Das städtische Archiv in Messina lst verbrannt. Rene Truppen treffen ein und allmählich kommt Ordnung in den Hilseleistnngsd ieilst. Heute abend reise ich nach Rom zurück, nachdem ich die am meisten helmgesuchten Punkte und die Organisierung des Hilsswerkes gesehen halbe. Orlando und MirabcUv kommen mit mir znrück. Ich verweise aufs neue aus die isolierten Ortschaften längs der ealgbrischcn Küste." R o m. Ter >K ö n i a und die -K önigin sind in Be gleitung der Minister Orlando und Mirabellv hierher ziirückgckchrt. Rom. „Tribnng" schreibt: Tie Regierung ivird dem nächst das Parlament zu einer a n s> e r ordent lichen Tagung einbernse» und Vollmacht verlangen, um Verivaltuiig und Justiz in den zerstörten «Städten wiedcrhcrzustellen. Tie Regierung wird weiter Geietzent- würfe vvrlegen, in denen die dringend nötigen Kredite ver langt werden. Das Blatt sagt dann: Ganz entschieden wird keine Anleihe ins Auge gesagt werde», sondern inan wird der Situativ» Herr werden durch die Bndgetüber- schüsse und durch die zeitweilige Erhöhung einer oder zwei Hauptstcuern, die dem Wiederaufbau der Gebäude die nen soll. Reggio. Ter seit dem 1. Januar eingerichtete Dienst fnr die Verteil» n g v vu 2 eben s ni i l l e l n unü .Felten, die Welterbefürderiing der lieberlebenden und die Anfrechterhaltung der vsientlichen Sicherheit nimmt seine» regelmäßigen Fortgang. Tie Angst der Bevölternng läßt nach »nd man schickt jetzt auch Hilie in die am härtesten mitgenommenen Gemeinden der Provinz, die in Militär- zvnen eingekeilt worden sind. Catania. Durch das Erdbeben sind auch in E alta gt rr> ne ein Teil des Schulgebäudes und ein Flügel der Kathedrale zerstört worden, wobei zehn Perwnen den Tod fanden. Gestern abend ist von Reggio ein Tampscr mit dreihundert Ueberlebenden hier eingetrvssen. Rom. Rach amtlichen Fesistellnngen lind aus den Erbbebengebieten bis gestern ans italienischen Schissen 10 870 Berichte beförderst worden, ans enalischen >200, ans deutschen WO »nd auf russischen WO. R v in. TaS Z e n tral t o m itee z n r H ilse - le i stu n g für die Opfer der Erdbebenkatastrophe hielt heute abend eine Sitzung ab. Ministerpräsident Giolitti legte die Tätigkeit der Regierung dar, die sofort nach dem Bekanntwcrde» des Unglücks cinichte. TaS.Komitee stellte mit Bewunderung das aufopfernde Mitwirken des Königs, der Königin, der Königin-Mutter, der Prinzen, sowie die hochherzige Unterstützung des Staates und der Vertreter auswärtiger Staaten fest. Sodann trat das Komitee in einen GeoankenauStausch über den Umfang seiner Befug nisse ein und erklärte es für notwendig, seine Tätigkeit gemeinsam mit den Ziveigkvnntces in den Provinze» aus- zuidben, um hierdurch eine möglichst wirksame und schnelle Einigung in der Leitung herbeizunihre». R o m. Bvn ber rVamilie des russischen K v n iuls in Messina ist nur die Z>ran des Konsuls am Leben ge blieben, die schwer verwundet in SpraenS an Bord des „Zesiarewitsch" gebracht wurde. Tic Hrau des Konsuls der Bereinigten Staaten wird unter den Opfern vermutet. Bon Palermo ist eine große Menge Lebensmittel nach Messing geschafft worden. Tie in Messina arbeitende» Soldaten haben jetzt die Zahl von zehntausend erreicht. In Messina ereigneten sich in der vergangene» Rächt neue Erdstöf, e, darunter ei» sehr starker. Tie überaus große abl der Verwundete», die ans Reggio und Messina in alermo cingetrvsscn sind, bat cs notwendig gemacht, daß 2ö0 nach Cesalu geschickt wurde», wo der Bischof 800 Betten vorbereitet hatte. — Auch die Ortschgft Mottg San Gio vanni ist vollständig zerstört. Rom. In allen Kirchen Rvmü wurden heute T ra n e r g v t t e s d i e n st e für die Opfer der Erdbeben latasirvphe abgehaltcn. In den .Kirchen fanden Sammln» gen zugunsten der vom Erdbeben Bclrossenen statt. TaS i'ilssrvmttec veranstaltet auch heute ans den Straßen und Plätzen der Stadt öffentliche Sammlungen. Berli n. Tas Z e n t ra l t v m itee uv m R vier Kreuz macht bekannt: Tie ersten Waggons mit Materia lien für die Hilfsbedürftigen in Italien gehen am Milt wuch mit dem RvrdSüd-Expreß nach Neapel bczw. Lizi lien. Ein Delegierter des Roten Kreuzes reist mit dem selben Zuge und wird die erforderliche Verbindung der dortigen mit der hiesigen Hilfsaktion Herstellen. Es ist be absichtigt, große Lcndnngen beschaffter Materialien — gebrauchte Gegenstände sind nicht verwendbar — aus ver schiedenen Zentren Deutschlands zu organisieren. Telc- gleiste der Raren Kreuz-Organinttivitcn sind hierher be rufen, um gemeinsames Vorgehen zu vereinbare». Zur Balkankrisis. Budapest. Ter Minimer des Innern Graf An- ürassii veröffentlicht im „Bndapesti Hirlap" einen Artikel über die Lage, in dem er hervorhebl: Die akute Krise in der Orieittsrage lst nicht durch die Annexion bervorgernie» worden. Tic Annexion »inßte zur Abwehr der grvßserbi- schen Bewegung ovrgenoinme» werden. Unsere auswär tige Politik ist nicht slawenfeindlich: wir niün'cn nur dem Expan-sionsdrang einzelner Balkanstaaten, der unserer Stel lung gefährlich werden könnte, entgegcntreten. Tie Grvß- machtsleUung der Monarchie bildet das höchste Interesse Ungarns, da in einem eventuellen künftigen Orientkriege die territoriale Integrität Ungarns ans dem Spiele siebt. Tie Arm erfrage muß daher ans der Grnndlage-dcr gerechten Ausgleichung der Gegensätze schnellstens gelbst werden. Jur persischen Iragc T e h e r a n. In IsMin» sind große R n h c st ö r n n - gen ausgebrochen. Angehörige des Stammes der Bakh- tiari sind in die Stadt eingcürungen und plündern dort alles aus, was ihnen erreichbar ist. ES kam wiederholt zu Zn- lammenstößen. Ter Schaden ist bedeutend. Petersburg. Wie der „Petersburger Tclegraphcn- Agcntnr" ans Täbris über Tschnlia gemeldet wird, sind in Gvrghan die Revolutionäre vollständig aufs Haupt geschlagen worden. Ter Gvnvcrnenr von Mcirnga zieh, gegen TäbriS. B erli n. Ter K aiser und die K aiseri n hörten heute nachmittag im Tchlvn'e einen Vortrag Professor Her- gesells, dem auch die Prinzen-Söhne nebst Gemablinncn, die Prinzessin-Tochter, Prinz Heinrich, Herzog Albrecht von Württemberg beiwohnten. Ierner waren zugegen der Kriegsministcr, ttienerallentnant Irhr. v. Lyncker, die Majore «^rvß, Parieval, Admiral Hvllmann »nd Vorstands- miiglicder der Mvtvrlustichifs-Studiengescllschasi. Berlin. Ter Gesamlvorstand deS T e n t s ch e n Sprachvereins hielt heute unter dem Vorsitz des Ge heimen ObcrbauraiS Tr. Sarrazin seine Jahresversamm lung ab, die ans allen Teilen des Tcntschen Reiches und Deutsch Oesterreichs besucht war. In dem vom Sprachverein ausgeschriebenen Wettbewerb um eine Preisarbeit über „Goethes Anschauungen von der deutschen Sprache" wnr den die ausgesetzten Preise den Arbeiten des Professors Tr. Seiler lBieleseld» und Tr. Rausch «Schotte», Hessens znerkaniit. Tie nächste Hanptversammlnng soll zugleich als Fünsnndzwgnzigjahrseier des Vereins 1010 in Dres den stattfinden. Hamburg. Bei dichtem Nebel wurde heute nach mittag unterhalb des Köhlbrands der Stader Passagier- dawpser „Blankenese" von dem Hamburger Sigatsdampier „Elbe" an gerannt und bis zur Wasserlinie ausge schnitten. Tie Passagiere wurden gerettet, das Schiss bei Roß aus Grund gesetzt. P a r i s. Bei den SenatSwal, l e n wnrden im ersten Mahlgang -'8 Repnblitaner, 24 Üiaöitale, 2u sozialistisch Radikale, >! Prvgrcssisten und 4 Konserontive gewählt. 24.Stichwahlen sind erforderlich. Unter den Gewählten be finde» sich außer Elömeneean n. a. Tcstvurnelles, Eonstaus, Jean Tiipun, Möline, Pierre Bandiu, Sarricn, .Ireneinct, Maujau und Ribvt. 1ö Tcpntierstc sind zu Senatoren ge wählt. Paris. Ministerpräsident c » c ca ii ist im Departement Bar zum Senator wiedergewählt worden. Pcki n q. Man glaubt hier, den Rücktritt B n a n - ichilais ans Intrigen von MandschnS znrücksühren zu sollen. Oertliches unv Sächsisches. — Le. Majestät der K vnig wohnte gestern vormit tag dem Gottesdienst in der katholischen Hoilirche bei und erteilte später im Residenzschlosse zahlreiche Audienzen. 8s1 Uhr nahm der Monarch an der I-amilicntafcl bei Ihrer König!. Hoheit der Priuzcssin Mathilde teil »nd ver gnügte sich darnach mit den Prinzen Söhnen aus dem Carvlasec mit Schlitlichiihlansen. Tic kleine» Prinzes- siniie» fuhren Stnhlschlitten. -- Gestern morgen 8 Uhr starb nach längerem schweren Leiden im Alter von M Jahren de" p c r s i s ch e G c » c r a l- l v n s n l Herr B r n n o W nnderlich . der Besitzer des Schlosses Eckbcra i» Loschwitz. Ter Verstorbene hat sich sehr im Dienste des Roten .Kreuzes ausgezeichnet und sich große Verdienste um die Deutsche Heilstätte in Loschwitz er worben, die besonders seiner Verwaltung unterstand. Tic sogenannte Obcrsorstmeistcrjagd fand vorgestern gnf den Revieren Skassa und G r v ß r a s ch ü tz statt. Außer Sr. Majestät de», König nahm auch der Kron prinz an ihr teil. Mit Einladungen waren beehrt wor den die Herren Oherhvsmarschall Irhr. von dem Bus'che- Ltreithvrst, I-lngeladjittaiit Major v. Eulitz, Kammerhcrr o. Earlowitz Kuckucksiein, Kriegsministcr General der In fanterie v. Hansen, Obernallmeistcr Generalleutnant von Hangt, Generalleutnant z. T. ». Hoenniug ä'Earrol, Oberst Irhr. o. Milka», Kommandeur des 17. kklanen-Regiments. Oberstleutnant Zinke, Kommandeur des 28. Ieldaxtillcrie Rcgimcitts, Lcittnaitt o. :>!ömer. RittergiitSbesitzer Oekono- mierat Sachße-Mersclimitz, Amtsrat Oehlschlägel-Skaisa, Landsorilmeisler Winter, Obersorsimcister Geh. Oberforn rat Tr. Nenmcisler. Obersorstmeisler Geh. Iorstxat 2iitz,chc Mennsdorf, Geh. Irrst rat v. Liudenan-Bärensels, Ober sorstincister Klette-Zschopau. Plant I-reiberg, Direktor der IvrsteinrichttingSanslall Gehre, Obersorstmeistcr Mühl inaiiN'Maricnberg, Lvminatzsch-Eiüensivck. Hahn-Schwarzen - bcrg. Kautzsch-Auerbach, I-orsimeisier Lchinidt-Krcycrn, Oberiornmeister Prvß-Bieneninühle. Sachse-Hirschsprnng und Bceg-Granpen. Ter König und der Kronprinz nebst den Herren der Begleitung lamen im königlichen Salon wagen mit dem fahrplanmäßigen Leipziger Persvnenzuge vormittags 8 Uhr 22 Min. in I-lnr Raniidvrschcu an, wo der Zug verlgjsen wurde und qleich danach die Jagd ihren Anfang nahm. Tas Iagdirühnück wurde im Gasthof zu Slasia eingenommen. Tie Iggdsirccke des Tages betrug 47,5 Haien, davon erlegte der König ü7>, der Kronprinz in. Tie Rückfahrt nach Dresden erfolgte nachmittags 4 Uhr lä Min. vom Bahnübergänge Großraschütz-Zschieschcir beim Bghnivärterhgns >-» der Großenhani-Pricsicivitzer Linie. Im Residcnschlösse fg»d Ingdlafcl statt. — Vom Landesverein vom „Roten Kreuz" wird »ns geschrieben: Tie Nr. 87,0 der „Dresdner Nachrichten" vom 2ä. Dezember bringt ans Leite 2 über die A nsbildung und Leitung der freiwilligen Sanitäts- kvlonnen vom Roten Kreuz einen Artikel, in welchem milgeteilt ist, daß der Acrztliche B e z i r k s v c r e i u Leipzig-Land in seiner Oktober-Sitzung einen Be schluß angenommen hat, »ach welchem er die unentgeltliche Ausbildung durch Aerzle — wie sie bisher all gemein erfolgt in — iür unstatthaft bezeichnet. Dieser Ar tikel. eine anszngSweiie Wiedergabe eines Artikels „Aerztc und Rote Kreuz Vereine" in Rr. 24 des „Korrespondenz blattes der Aerztliche» Kreis- und Bezirksvereiiie im Königreich Sachsen" von, 17>. Tezember bedarf in mehreren Pnnlten der Berichtigung, dg er bei der vielfach herrschen den Unkenntnis über Organisation und Aufgaben der Roten Kreuz-Vereine geeignet in, das Ansehen derselben zu schädigen, wenn er nnwideriorochen bliebe. Tic Angabe, daß die Lgndesvereine vom Roten Kreuz über Zuschüsse vom 8!eich und den Einzelsiaalen verfügen, entspricht min destens in ihrer allgemeine» Iassnng nicht den tatsächlichen Verhältnissen. Ter Sächsische LandeSvercin erhalt weder vom Reich noch vom Staat irgendwelchen Zuschuß und litt auch niemals einen wichen erhalten. Ter Landesverein war bisher säst ausschließlich ans die Mitalicderbetträge angewiesen, aus denen er auch noch ansehnliche Beträge, zur Unterhaltung des linier seiner Verwaltung stehenden Erholungsheims vom Roten Kreuz zu Loschwitz auswenden mußte. Unziitresseiid ist ferner die Angabe, daß alle Ver- waltungsttvcige bezahlt werde». Infolge der Unzuläng lichkeit ieiiier Mittel hatte der Lande soercin bis vor kur zem nicht einmal einen eigenen Beamten, ebenso wenig eigene Geschäftsräume. Erst seit 1. Juli 1007 sind ein früherer Militüranwürter als Sekretär und ganz nencr- dings ein zur Reserve beurlaubter Gefreiter als Schreiber gegen Entgelt beim Direktorium gngcstellt: außerdem er hält ein snl'glterner Staatsbeamter iür die Inhrung der Mitgliederliste eine Entschädigung. Alle svns, Beteiligten, nämlich die Mitglieder des LandesvcreinS-Tirektvrinms, die Zweigvereinsvorsipende» und die Kolonne» Inspizien ten, stellen insgesamt ihre Kräfte ehrenamtlich, also gänz lich unbezahlt, in den Dienst des Landcsvercins und er halten lediglich, dem allgemeinen Brauche entsprechend, für Reise» im Aufträge des Direktoriums eine den wirklichen Reisekosten entsprechend festgesetzte, nicht aber — wie nach dem Artikel im „Korrcspondeiizblatt" vermutet wird —, eine „höchst anständige" Entschädigung. Taß die Mitglieder der I-reiwilligen Laiiitätskvloiincn für Tcunarilerdienstr im Frieden teilweise Vergütung erhalten, ist zutreffend, nur hätte hinzugcsügt werden müssen, daß alsdann auch die beteiligten Aerztc nicht immer unentgeltlich ihre Dienste zur Verfügung stellen, wie z. B. bei Ausübung des Ret tungsdienstes auf der Leipziger Mene. Unangenehm muß es berühren, wenn, wie in dem Artikel im „Korrespondenz blatt" geschehen, über die AnsbildungSlätigtcit der Frei willigen SanilätStolonnen in absprcchendcr Weise geurteilt wird. Tie Kolonnen sollen nach der für sie erlassenen Ticnstvrdnniig bezw. nach ihrer Satzung in Friedenszciten für den Kriegsdienst unter Leitung von Acrzten sich aus bilden und im Falle der Rot Hilss- »nd Rettungsdienste giisnben, nicht aber Vereine mit geselligen oder anderen als den vorstehend erwähnten Zwecken bilden: und cs wird von den Vorgesetzten Organen darüber gewacht, daß diese Bestimmung Beachtung sinket. Wenn die Kolonnen patriotische Gedenktage, den Tag der Gründling oder Weih nachten gemeinsam feiern, oder wen» sie eine Festlichkeit oergnilalte» behufs Gewinnung von Geldmitteln zur Be- schnisniig der für das Freiwillige Krankenpflege-Personal