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grobe» Keil z» setzen, solange es den englischen Ministern erlaubt scheint, auf Kosten der Wahrheit, Ehrlichkeit und Gerechtigkeit ihrem Hatz gegen Deutschland die Zügel schieße» zu lassen, solange nicht diesen Herren die Heuchlermaske von, Gesicht gerissen ist. Es kann die Wirkung dieser wohlverdiente» Zurückweisungen nur erhöhe», wenn unsere Staatsmänner sich nicht mit bloßer Abwehr begnügen, sonder», wie Dr. Solf es mit vielem Glück getan hat, auch zu rednerischen Offensive gegen de» Feind übergehen und ihm ein Spiegelbild seiner Sünden und Verbrechen . gegen die Menschheit -vorhalten. Die „Kreuzztg." sagt: Es ist erfreulich, daß einmal ein Vertreter der Negierung der Anregung gefolgt ist, um den beredten Staatsmännern Englands in der Oeffcntlichkeit eine Antwort zu srteMn. Geschickt zog Dr. Solf Vergleiche zwischen deutscher und englischer Auffassung der Moral. Er lehnte die Politik ab, welche die Gegensätze von heule bei behalten will und setzte sich so in Gegensatz zu Balfours Auffassung. Wir wissen nicht, ob die noble Kampfesweise, welche unser Kolonialstaatssekretär vertrat, gegen die eng lische Art am Platze war, bis jetzt haben die englischen Staats männer alle derartigen Versuche als Schwäche unserer Lage aufgefaßt. « »le fiaristatur alr Watte gegen venttcdlana Die giftigen Waffen der Feinde Deutschlands sind ja bekannt: Lüge, Verhetzung, plumpster Schwindel — alles war der Entente recht, um uns in den Augen der neutralen fach ja, so „neutralen") Welt hcrabzusetzen und die unschul dige» Gemüter vo» Papuas, Mestizen und Bantunegern gegen die deutschen „Hunnen" zu entflammen. Und doch — so ganz mögen wir noch immer nicht au die niedrige Gesinnung unserer Gegner glauben. Wir schließen eben von uns auf andere, und da wir solcher Gemeinheiten nicht fähig sind, darum trauen wir sic auch den anderen nicht zu. Wir brauchen, um ei» Beispiel herauspigreife», nur die Die für die Zeit vom 24. bi» 30. August 1S18 gültigen werden mit 7 Pfund beliefen. Stad tr«t Frankenberg, den 21. August 1918. Oeffentliche Gemeinderatsfitzung Donnerstag, den 22. August 1918, abends 8 llhr im Sitzungssaale de» Rathauses. Tagesordnung hängt am Anschlagsbrett im Rathause aus. Ebersdorf bei Chemnitz, am 20. August 1918. Der Eemeindevorstand. kine grobe stecke 5oik rs Kolonialstaatssekretär Dr. Solf hielt an, Dienstag Herr Tierarzt Dr. Arthur Schaaf hier ist von uns für den hiesigen Stadtbezirk als wissen schastlicher Fleischbeschauer in Pflicht genommen worden. Stadtrat Mantenberg, am 20. August 1918. . gelangt gegen Bescheinigung über eingetauschte Einmachzuckerkarten tHrrkreryVIIBK Im Rathau» (Zimmer Nr. 4) zur Ausgabe. Stadtrat Frankenberg, den 21. August 1918. - Aus alledem ist ersichtlich, daß Rasputin den Kriegs hetzern im Wege stand. Die Opposition in Rußland Er hoffte von der Zerschmetterung Deutschlands eine freiere Verfassung und wurde deshalb von England unterstützt. Stockholms „Aftonbladet" vom 19. 3. 17. sieht „wie weit Rußland auf ,der schiefen Ebene, die zu einer völligen Ab hängigkeit von England führen muß, gekommen ist" eben in der Ermordung Rasputins, bei der „ein Engländer zu gegen war, um zu überwachen, daß alles gründlich und ordentlich zuginge." Wie weit der Vertreter Englands, Bucha nan, in die Ermordung verstrickt war, geht auch aus der Tatsache hervor, daß in Rasputins Schutzwache zwei eng lische Detektive sich befanden, d,e ,',durch Vermittlung der eng lischen Gesandtschaft in den Mordplan eingeweiht gewesen wären", wie der „Berl. Lokalanz." vom 11. 1. 17 schreibt. Und so sagt auch die „Kölnische Zeitung" vom 12. 1. 17: „der Mord an Rasputin war bestellt. Der Grund ist bereits klar: Rasputin war für den Frieden". Auch die russische Presse gibt das zu. Laut „Djen" war Rasputin ein b« kannter Deutschenfreund, der während des Krieges wieder holt den Krieg verurteilt hat. Es erscheint also für Buchanan nur folgerichtig, was unter dem 12. 1. 17 aus Stockholm gedrahtet wird über eine Zusammenkunft zahlreicher Politiker am 15. 12. 16 in der Wohnung Buchanans, gelegentlich der die Ermordung Rasputins beschlossen und der genaue Mordplan festgesteltt wurde. („Berl. Lokalanz." 14. 1. 17.) Berücksichtigt man dazu, daß die beiden e^lischen Detektive gerade in der Morduacht mit der Bewachung des Mönchs beauftragt wur de», so schließt sich der Ring zu emem lückenlosen Bilde, das uns auch hier England als den Hauptschuldigen «r- kenne» läßt. Und die Bestätigung hierfür gibt uns wieder Hamilton Fyfe mit-den Worten: „Wird die Kamarilla jetzt eingeschüchtert sein? Wird sie ihren Kampf aufgebcn gegen die Freundschaft zwischen Ruß land und England und gegen de» Entschluß des russischen Volkes, de» Krieg fortzusetzc», bis Deutschland geschlagen und gezwungen ist, die Bedingungen der Verbündeten anzunehmen? G. M. abend bei dem Empfang in der Deutschen Kolomalgesellschast eine großangelegte Rede, in der er eine treffliche Abrechnung hielt mit dem englischen Staatsmann Balfour. Dem Vor trag wohnten u.' a. auch "der Vizekanzler von Payer, die Minister von Breitenbach, Drews und Spahn, di- Unterstaats sekretäre Dr. Schiffer und Lewald, der ehemalige Botschafter Graf Wolff-Metternich, der frühere Staatssekretär Dr. Dern burg, Direktor Deutelmoser und Parlamentarier betz Dre Versammlung spendete zum Schluß dem Redner andauernden Beifall. Das „Berl. Tgbl." sagt: Die Bedeutung der Solf- schen Rede, welche eine Antwort auf die letzte Rede Balfours war, liegt weit mehr als in der Abwehr in dem, was sie an positiven Gedanken, Empfindungen und Grundsätzen, in bezug auf die großen Probleme des Krieges und Friedens besagt.' Angesichts der Art, in welcher Balfour fein Eroberungs programm entwickelt hat, muß diese Sprache der praktischen Vernunft aus die Gegner der Knockout-Politik einen wohl tuenden Eindruck machen. In, „Lokalanzeiger" heißt es: War aur ckem strieze gemraen M Dse Senegalschützen In den letzten französischen Offensiven haben bekannt lich die afrikanischen Senegalschützen eine große Rolle ge spielt. Diese schwarzen Draufgänger, deren Kurage teils durch reichen Schnapskonfum, teils durch Drohungen mit bereit gehaltenen Maschinengewehren gesteigert ist, sind hinter den voraneilenden Sturmwagen in Massen vorgeschickt wor- den und haben das schärfste deutsche Feuer auf sich nehmen müßen. Diesen Schwarzen sind die weißen feindlichen Ko lonnen gefolgt, die dann noch Gelegenheit hatten, die un veränderte deutsche Kampftüchtigkeit zu erproben und mit schwersten Verlusten weichen mußte». Jedenfalls waren die Afrikaner eine Stütze des französischen Elans geworden. Tatsache ist, daß die französische Republik auf diese schwarzen Soldaten angewiesen ist. Ohnedem würde der so wie so schon riesige Verlust Frankreichs an Männern viel leicht schon bis zu einer unerträglichen Einbuße gesteigert worden sein. Die fremden Mitkämpfer sind allerdings von den Franzosen nie hoch bewertet worden. Der eHte Napo leon sagte, als er auf di« starken Einbußen in einer Schlacht aufmerksam geinacht wurde: „Es sind nur wenige Franzosen dabei. Die meisten Gefallenen sind fremde Schweine!" Wie werden die heutigen Franzosen von ihren schwarzen Nothelfern sprechen? Schwerlich sehr viel anders, und noch derber und gemeiner. Den Schwarzen ins Gesicht dürfen sie allerdings solche Titulationen nicht gebrauchen, da Müssen sie Kompli mente und Redensarten machen. Diese Afrikaner werdet mit Orden und Medaillen behängt, wie die Preisochsen, uni sie bei gutem Mut zu erhalten, bevor sie'zur Schlachtbank ge führt werden. Man muß bei ihnen fünf eine gerade Zahl sein lassen; tolle Ausschreitungen sind unbeachtet geblieben: Den Rest tun dann, wie oben gesagt, vor den Angriffen der Schnaps und die Hcht mißzuverstehenden Maschinengewehre. Es wird für immer ein Fleck auf der französischen Ehre bleiben, daß von der Negierung in Paris diese schwarze» Scheusale zum Kampf gegen di- Weißen verwendet worden sind. Die Senegalschützen sind schlimmer gls die reißenden Bestien in ihrer afrikanischen Heimat, die nur morden, um Nahrung zu haben. Diese Schwarzen haben aber Lust am Quälen ihrer Opfer, und sie kennen nicht einmal ihrer eige nen Rasse gegenüber Mitleid und Erbarmen. Sie wurden von den Franzosen zuerst im Jahre 1892 in größerer Menge im Feldzuge gegen den König von Dahomey in Westafrika verwendet, der durch seine blutige Grausamkeit berüchtigt war. Die Senegalneger trieben es aber noch, ärger, beson ders gegenüber den Dahomeyfrauen. Der französische Be fehlshaber Oberst Dodd hatte diese Blutgier nicht hindern können oder nicht hindern wollen. , Man kann sich denken, was von dixfen Schwarzen zu erwarten ist, wenn «in Wehrloser ihnen in die Hände fällt. Freilich, was kann man über diese Afrikaner sagen, wenn immer wieder Schandtaten der weißen Ententetruppen fest- gestellt werd«», wenn vor wenigen Wochen erst aus den Gefechten bei Reims berichtet wurde, daß die Amerikaner 150 deutsche Gefangene aus Wut über ihre eigenen schweren Verluste ermordet hatten? Und das geschah im fünften Kriegsjahr, «ine Tatsache, die wohl zu der Frage berechtigt: Was ist aus dem Kriege geworden? Wo ist das ehrliche Fechten, die Achtung öor dem Gegner bei unseren Feinden geblieben? Die Entente hat mit der Loslassung der Schwarzen gegen die Deutschen eine schwere Schuld auf sich geladen., veren Begleichung ihr nicht erspart bleiben wird. Diese Senegalneger und überhaupt alle erotischen Soldaten in dl? Entente Diensten wissen, was sic heute gegenüber ihren Weißen Herren wert geworden sind. Die Wildheit und die Blutgier, die. bei ihnen durch den Weltkrieg noch verstärkt.worden ist, wird sich in ihrer Heimat später gegen Franzosen und Eng ländrr selbst wenden. ^Umsonst sind die Schwarzen nicht angelernt worden. Obstfammelstelle. . Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung in Nr. 193 des „Tageblattes", Obsternte 1918 betreffend, wird in Erinnerung gebracht, daß die hiesige Obstsammelstelle im Grundstück Markt Nr. 5 bei Kerber sich befindet. Sämtliche Erzeuger, Pächter und sonstige Personen, die berechtigt sind, Aepfel, Birnen und Pflaumen zu ernten, sind verpflichtet, das gesamte von ihnen geerntete Obst dieser Arten, mit Ausnahme von Edelobst, sofort nach der Ernte ausschließlich an die Ortssammelstelle abzuliefern. Zuwiderhandelnde sind strafbar. Stadtrat Frankenberg, d«n 21. August 1918. - Änkauf von Tischdecken. Es wird beabsichtigt, die zur Bedeckung der Tische in den Gastwirtschaften verwendeten Decken, Molton- und Friesdecken, die beschlagnahmt sind, für den Kommunaloerband zu Zwecken der Säuglings ürsorge zu erwerben. -?nterelke d« guten Sache und der bedrohlichen Not an SSuglingswäsche werden alle ersucht? Angebote müglichsk sofort an die Be- ««oungsstelle (Kirchgasse 8) abzugeben. Frankenberg, den 21. August 1918. Der Stadlrat. analoger Weise, wie seinerzeit Jaures, das Opf«r englischer Kriegshetzpolitiker geworden. Schon im Jahre 1913, als Rußland während des Bal kankrieges um Haaresbreite in offenen Konflikt mit Oester reich-Ungarn geraten wäre, hat sich der Zar auf Rasputins Rat für den Frieden entschieden,- dies wurde im Mai 1914 vön Miljukoff in öffentlicher Sitzung unwidersprochen ge sagt. Als dann im Juli 1914 Nikolaus II. den Entschluß faßte, zu mobilisieren, geschah das in Abwesenheit Rasputins, der an den Folgen Lines gegen ihn geführten Anschlages krank lag. Während des Krieges galt er dann mehr oder weniger stets als Anhänger der Richtung, die zur Ber- sühnung mit Deutschland riet. Er hat. Nikolaj Nikolaje witsch direkt beschuldigt, schon 1913 den allgemeinen Krieg gefordert zu haben, und der schwedischen Schriftstellerin Colb- Dauvin gegenüber äußerte ^er schon im März 1914: „Der Krieg ist das grüßte Verbrechen, das ökn Land gegen eM Verteilung von MM-eu, Strick- und Stopfgarnen vetr. «A, Reichsbelletdungsstelle hat für die Verteilung von Nähfäden, Strick und Stopfgarnen blassen Danach sind die Bedarfsstellen eingeteilt in Verbraucher, Klein- verarbeit« und Anstalten mit Insassen. - KUinverarbeiter, die bei der nächsten Verteilung berücksichtigt sejn wollen, haben sich k»k» 8onn»t»vn«I, 24. Huzzu»» ttivbß» Islknas, - Kirchgasse 8 - hi« unter Vorlegung ihrer Gewerbeanmelde, oriweimgnngen zu melden. Wnverarbeiter find die Personen und Betriebe, die die in Frage kommenden Garne W^^aelt gew«b«mWg verarbeiten und die am 1. Dezember 1917 nicht mehr als 15 Arbeiter mit Näharbeiten beschäftigen. Schneider und Schneiderinnen, Le WäZ^ündig, ab« für andere Betriebe arbeiten, find ausgeschlossen, desgleichen auch solche Schneid« und Schneiderinnen, die nur vorübergehend arbeiten. Frankenberg, am 21. August 1918. Der Stadtrat. »er Merck al; firiegWittel cker knlenie 4. RasMtzn, „die Seele der euglLndfeiudlicheu Karamilla" In de» ersten Tagen des Jahres 1917 ging, wie vor her fälschlich schon mehrmals, die Meldung durch die Blätter Europas, Rasputin sei ermordet. Zuerst stieß sie natur gemäß wegen der Wiederholung auf Skepsis. Aber bald wurde es klar, daß das Gerücht jetzt den Tatsachen entsprach. Und zwar war das Auffallende daran, daß diesesmal die englischen Zeitungen bis auf geringe Ausnahmen keinerlei Notiz von dem Morde zu nehmen schiene». Erst als sich die Wirklichkeit nicht mehr unterdrücken ließ, brachten auch eng lische Zeitungen- längere Ausführungen. Auch in der Beurteilung der Gründe, die de» Mord herbeigeführt hatten, zeigte sich anfänglich» eine weit aus einandergehende Meinungsverschiedenheit. Die emen woll-' Zen in ihm nichts anderes als die Folge der'Eifersucht eines russischen Fürsten sehen/während andere in den Mördern ausschließlich patriotische Russen sahen, die den Schandfleck vom Zarenhofe entferne» wollten, und wieder andere, aber anfänglich nur wenige, brachten Rasputins Friedensgeiieigt heit mit seiner Ermordung in Zlyammenhang. Allmählich klärten sich die Meinungen, und als im Fe bruar der Petersburger Berichterstatter der „Daily Mai!", Hamilton Fyfe, in einem brieflichen Bericht' an sein Blatt Rasputin als die Seele der cnglandfcindlichc» Kamarilla hmgcslcllt hatte, da war es sicher, daß diejenigen recht emp funden hatten, die seinen Tod auf seine Kriegsgegnerschaft i schieben zu müssen meinten. ' > Nu» wurden all« einzelnen Züge ans Tageslicht gc bracht, die in dieser Richtung aufklärend wirken konnten. Und so ergab sich langsam ein klares Bild vvn dem wa.hrcn Sachverhalt, so daß wir heute wissen, Rasputin ist in ganz ' tuenden Eindruck machen. Im „Lokalanzeiger" heißt es: . anderes begehen kann. Ich redete nur die Wahrheit, als ich Herr Dr. Solf scheut sich nicht, aus eilten groben Klotz eine» ! dem Zaren sagte, daß er seinem Untergänge entgegen ginge, —0- en^iik^ii Möika-rii wenn k«r sich überreden, ließen, Krieg zu beginnen." Z- 195 Donnerstag reu 22. August 1918 . 77. Jahrgang 8rankenberger Tageblatt Bezirks- Amtsblatt für die MM. AmtsbaMmamischaftMha, das MM. Amtsgericht und den Stadttat zu Frauleubtrg «eran,wörtlich« Redakteur: Ernst Roßberg sen. in Frankepberg i. Sa. - Druck und «erlag von T. «. Roßberg in Frankenberg i. S«.