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Zschopauer B Tageblatt und Anzeiger sowievonallenPostansialienangenommen Wochenblatt sük A s H 0 P S « «»d AMgegeitd Das .,Zschopauer Tagcölatt und Anzeiger, erscheint werktäglich Nonail Bezugspreis t.7nRM.ZuÜeUaeb.2>>Psg. Bestellungen werden in uni. Geschäfts«., von den Boten, Anzeigenpreise: Tic 46 mir. breite Millimeterzeilc 7 Psg.; ^ie Pi mm breite Millimeierzeite im TextteÜ 25 Pig,; Nachlaßüaffel L Zister- unk Nachweisgebühr 25 Psg zuzügl. Porrr Vas „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Flöha und des Stadtrats zu Zschopau behördlicherseits b-stimmte Ulan and enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank e. G. m. b. H.Zschopau Gemeurdegirokonto: Zschopau Nr. 4l; Postscheckkonto: Leipzig Nr 428-4 Fernsprecher Nr. 7 >2 Zeitung für die Orte: Krumhennersdorf, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdors, Scharsenstein, Schlößchen Porschendors a«. es d»« SHA? 1V8. JoIrNKOMN NationtUsozi attstisch e Vresfefuyrung HWmm« a. D. Weitz Wer vordriagWe Frage» des deutschen ZeilnngMseu Dessau, 15. März. sDrahtmeldung). Im Rahmen der Tagung der Reichspressekammer bei der Gaukulturwoche Magdeburg-Anhalt sprach der Leite» des Reichsverbandes der deutschen Presse, Hauptmann a. D. Wilh. Weib, über aktuelle Probleme verdeutschen Presse. Er führte u. a. aus: Auf dem Nürnberger Partei tag im vergangenen Jahr hat der Reichsleiter für die Presse^ Reichsleiter Amann, dem Führer die Erfüllung des Punktes 23 des Parteiprogramms gemeldet. Wenn es gelang, im Verlauf von wenigen Jahren das Gesicht der deutschen Presse von Grund auf zu ändern, wenn es möglich war, die politische Lüge aus den Zeitungen zu verbannen, wenn es fertiggebracht wurde, den übermäch tigen jüdischen Einfluß in den Schriftleitungen ebenso wie in den Verlagshäusern restlos und radikal zu brechen, dann muß das in der Tat ein hervorragender Beweis für den gesunden Kern der deutschen Presse sein. Und darum befinden sich jene in einem grundlegenden Irrtum, die heute noch der „Pressefreiheit" nachtrauern, weil mit ihr die deutsche Presse angeblich auch ihr geistiges Niveau verloren habe. Auch der Geist geht mit den stärkeren Bataillonen. Und Geist ist immer da, wo politische oder kulturelle Macht erzeugt wird, Die Pressepolilik des nationalsozialistischen Staates ist daher lediglich eine Fortsetzung der Nationalsozialist, scheu Staatspolitik auf dem Gebiet der öffentlichen Publi zistik. Auf die journalistische Eigenarbeit kommt es an Bei aller politischen Konzentration, die die Presse des nationalsozialistischen Reiches stark gemacht hat, darf man nicht vergessen, daß das geistige Niveau der deutschen Zeitung bestimmt wird durch die journalistische Initiative. Sie ist das Wertvollste, was heute in der deutschen Presse erhalten werden muß. Es darf nicht dazu kommen, daß man sich in den Redaktionen daran gewöhnt, kritiklos und instinktlos nach den Direktiven zu arbeiten, die dem 'Schriftleiter von irgendeiner der vielen Pressestellen und Presseämter täglich auf den Schreibtisch gelegt werden. Man darf es hier wieder einmal aussprechen: Wir haben zu viele Pressechefs im Deutschen Reich. Die Zeif ist nun einmal in einer Schriftleitung kostbar. Das Motgenblarl mutz heraus, und die Züge warten nicht darauf? bis ein vorsichtiger Referent die Rede seines Herrn und Meisters nach sechsmaliger Umarbeitung endlich für drucksertig hält. Noch etwas soll in diesem Zusammenhang kurz gestreift werden: das ist die Empfindlichkeit und Humor losigkeit aller jener, die sich heute für irgend etwas ver antwortlich fühlen. Wenn heute z. B. ein Berichterstatter auf einem Kon greß der Handelsschiffskapitäne den Eindruck einer leicht alkoholisch bestimmten Feststimmung gewinnt und dem in seiner Zeitung Ausdruck gibt, so liegt am nächsten Tag bestimmt ein geharnischtes Protestschreiben des zuständi gen Fachverbandes auf dem Redaktionstisch. Oder wird in einem Bericht über eine Sonntagvormittagsparade der I Freiwilligen Feuerwehr bei der Aufzählung der Ehren gäste der Vorstand der Allgemeinen Ortskrankenkasse ver gessen, dann beschwer» sich am nächsten Tag sicher ein Mann, der in der Kommunalverwaltung mit der Lektüre der Zeitungen beauftragt ist. Oder wenn ein Schrift steller eine kleine und harmlose Geschichte von der Bade- saison aus der Insel Juist veröffentlicht, dann häl» sich der Kurdirektor von Juist persönlich für beleidigt» weil er vorher nicht gefragt worden ist, und beschimpft aus einem badeamtlichen Briefbogen seitenlang die deutsche Presse im allgemeinen und die zuständige Schriftleitung im besonderen Vielleicht soll man die Dinge nicht tragisch nehmen Aber sie werden bedenklich in dem Augenblick, in dem sie mit der Drohung verbunden werden können, daß man widrigenfalls die Machtmittel von Partei und Staat in Anspruch nehmen werde. Hier geht es nicht nur mehr um die Presse selbst, sondern um das Ansehen von Partei und Staat. ' Oie Standesehre des Schriftleiters Jeder Berus besitzt so etwas wie ein Standesbewüßt- sein. Es ist -zweifellos das entscheidende Verdienst des Schriftleitergesetzes, dem Schriftleiterberuf zum erstenmal ein Standesbewußtscin gegeben zu haben. Wir haben den Schriftleiterberus von Juden und Marxisten, vom Salon bolschewismus und von der Liga für Menschenrechte gereinigt. Vor allem aber habe ich cs mir persönlich vorgenom- men, mit rücksichtsloser Schärfe da einzugrcifcn, wo sich heute noch gewisse Reste jener Korruptionscrscheinungen zeigen sollten, an denen daS Pressewesen des November- staates so reich war. ' Denn ich bin der Meinung, daß in einem Beruf, dem das Odium mangelnder Sauberkeit leider noch aus der früheren Zeit anhastet, gar nicht radikal genug vorgegon- geu werden kann, um ihm endlich jenes Ansehen zu sichern, aus das er nicht nur ein Recht hat, sondern das er heute auch verdient. Kunstkritik — eine politische Aufgabe Anschließend beschäftigte sich Hauptmann a. D. Weiß mit der Frage der Nachwuchserziehung, die auf der Reichspresseschule erfolge. Dann äußerte sich der Leiter des Neichsverbandes der deutschen Presse über das wich tige Thema der Kunstbetrachtung und führte u. a. aus: Die Kritiker des Kritikcrcrlasses verkennen national- sozialistische Grundgesetze, wenn sie im Ernst glauben, daß in bezug auf die Kunst und aus das Theater usw. andere Gesetze gelten sollen, wie in der allgemeinen Politik. Die Kunstkritik ist primär keine kunstüsthetische Angelegenheit, sondern eine politische und weltanschauliche Aufgabe. Dies wurde zweifellos bis in die jüngste Zeit hinein von einem großen Teil der Theaterlritiker übersehen oder noch nicht erkannt. Die wichtigste Aufgabe des Kunstkriti- kerS mußte also immer darin bestehen, die gewaltige Ge fahr, die der Zukunft der Nation von der Bühne herab drohte, in jedem Augenblick erkennen/zu können. Wo dies nicht erkannt wurde, da hatte auch di? gescheiteste Kunst kritik ihren Sinn verloren. Die Lehre, die wir aus dieser Erfahrung ziehen müssen, ist folgende: Der Schriftleiter, der sich mit den Fragen de» Kunst publizistisch beschäftigt, muß heule vor allem ein politischer Mensch sein. Das ist auch der Sinn der Umwandlung von vor Kunstkritik zur Kunstbetrachtung. Die Kunstbeirachtung unterscheidet sich von der früheren Kunstkritik um Gottes willen nicht dadurch, daß nunmehr kritiklos alles und jedes, was heute über die Bühne oder die Leinwand gehl, als gut und Vorbild- lich oder gar als unübertrefflich geschildert wird. Es ist ein katastrophaler Irrtum, wenn manche Zeitungen nun glauben, durch eine widerliche Lobhudelei der Anordnung über das Verbot der Kunstkritik am besten gerecht werden zu können. Dieser Fehler kann nicht schleunig genug ov- grstelll werden. — Hauptmann a. D. Weitz schlotz seine Rede mit dem Hinweis: Wir wollen eine angesehene und interessante deutsche Presse im Dienst des nationalsoziali stischen Staates und mit dieser Presse ein zuverlässiges und schlagkräftiges Instrument in der Hand des Führers. Aii Misere liebe EinWhneWst! Am Freitag, den 19. März 1937, wird zum ersten Mal eine Abteilung des Reichsarbeitsdienstes zum Besuch in den Mauern unserer lieben, alten Stadt weilen. Es handelt sich um die Abteilung 3/162 „Edgar Stein bach", die von einer mehrtägigen Reise kommend, am Freitag Mittag in Zschopau eintreffen. Nach der Csseneinnahme erfoltzt in den frühen Nach mittagstunden ein Marsch durch die Straßen unserer Stadt, dem sich gegen 17 Ahr ein Platzkonzert auf dem Altmarkt anschlieht. Am Abend findet im „Goldnen Stern" ein großer Kameradschaftsabend zum Besten des örtlichen WHW statt, dessen Programmgestaltung allein durch den Reichs arbeitsdienst erfolgt. Am Sonnabend früh gegen 6 Ahr wird die Abteilung ihren Heimmarsch antreten. Es liegt nun an uns allen, den Gästen, unseren lieben jungen Ka meraden vom RAD «inen recht herzlichen Empfang zu bereiten. Wit erwarten deshalb, daß sich unsere liebe Ein wohnerschaft recht zahlreich am Kameradschaftsabend be teiligt und auch die Quartiere für unsere Gäste zur Bei fügung stellt. Wir benötigen hiervon 143. Ansprüche werden von den Kameraden des RAD nicht gestellt. Sie sind-mit dem einfachsten Quartier zufrieden. Wir appellieren deshalb an alle Volksgenossen, die ein Quartier zur Verfügung stellen können, um Bereitstellung. Ansere Zschopauer Hitlerjugend und der DDM übernehmen die Beschaffung der Quartiere, die Mitarbeiter der NSV den Vorverkauf für die Festfolgen des Kameradschaftsabends. Helft alle mit, die einmütige Verbundenheit aller Zschopauer erneut zu beweisen, um unseren jungen Gästen ein gutes Beispiel zu geben. Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter. Der Bürgermeister. gez. F. Weinhold. Müller. «I MM» IN MM abMMeii? Gaballero hat kein Vertrauen mehr Salamanca, 15. März. lDrahtmeldung). Nach Meldungen von der Kampffront nordöstlich von Madrid sollen die nationalen Truppen das Dors Armunna, 2V Kilometer südöstlich Guadalajara, besetzt haben, das bereits an der Straße Guadalajara—Cuenca- Valencia liegt, die damit endgültig abgeschnitten wäre. Diö Gefechtstätigkeit im Jaramatal ist sehr lebhaft. Bei San Martin de la Vega erzielten die Kolonnen des Gene rals Varela einen Geländegewinn von drei Kilometern. Der Angriff ging von dem viel umkämpften Pingarron hügel aus. Bei Aravaca versuchten die Roten, durch einen Gegenangriff den nationalen Druck auf El Pardo zu be seitigen, wurden aber leicht abgewiesen und erreichten nicht einmal das linke Ufer des Manzanares. Die roten Stellun- gen in und um Madrid liegen unter dauerndem starken Artilleriefeuer. Von den übrigen Kampffronten liegen wichtige Meldungen nicht vor. Unhaltbare Zustände in Madrid und Valencia Auf dringende Hilferufe aus Madrid ist der „Ver kehrsminister" Julio Just von den Bolschewistenhäupt lingen in Valencia nach Madrid gesandt worden. Unter seinem Vorsitz hielt der rote Verteidigungsausschutz in Madrid eine außerordentliche Sitzung ab, um das weitere Schicksal der Hauptstadt zu beraten. Namens der Bolsche wisten von Valencia sagte Just die gewünschten Verstär kungen zu. Wie diese aber nach Madrid durchkommcn sollen, ist eine andere Frage, denn alle Stratzen zwischen Madrid und Valencia liegen unter dem Sperrfeuer der nationalen Artillerie. SV Anarchisten erschossen Der rote spanische Botschafter Araquistain ist von Paris abwesend. Obwohl sein Reiseziel mit grobem Ge heimnis umhüllt wird, alaubt man, dak er sich überstürzt nach Valencia begeben hat, wo die Verhältnisse immer unhaltbarer werden. Araquistain ist der nächste Freund des Bolschewistcnhäuptlings Caballero, de» das Vertrauen seiner Mitarbeiter völlig verloren hat. Tic Anarchisten wollen an seine Stelle den jetzigen „Justiz- Minister" Garcia Oliver, einen vielfach vorbestraften Verbrecher, setzen, während die Moskauer Kommunisten dafür den Dr. Negrin vorgesehen haben, der als Stroh mann des Moskauer Kremls wirken soll. Die Zerwürf nisse zwischen Kommunisten und An archisten haben bereits zu blutigen Zusammenstößen geführt. In der Provinz Castellon wurde die Stadt Burriana, wo die Anarchisten völlig die Oberhand ge wonnen hatten, regelrecht durch eine aus Palencia ent sandte Kolonne unter Einsatz von Bombenflugzeugen und zwölf sowjetrussischen Tanks erstürmt. Nach' barten Kämpfen unterlagen die Anarchisten, von denen 80 sosori erschossen wurden. Gesandtenmord in Madrid Der kubanische Gesandte in Madrid, Mannel Pichardo, ist in der Nähe seines Amtsgcbäudes er schossen aufgefunden worden. Sein Tod erinnert an dic Ermordung des belgischen Legationsraies Borchgrave, dei sich den Haß der Roten zugezogen hatte, weil er kricqs, müde und enttäuschte belgische Milizleute nach der Heimo bringen wollte. Pichardo hotte sich deswegen unbelicb gemacht, weil er nationalistische Flüchtlinge in seiner Ge sondtschost ausgenommen und in Zusammenarbeit mi dem argentinischen Botschofter in Sicherheit gedrochl holte Lest Eure Heimatzeitung!